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Vier Frauen und ihr dummes Blondchen: «Ghostbusters»

Verfasst: Di 2. Aug 2016, 19:23
von Quotenmeter.de
Vier Frauen und ihr dummes Blondchen: «Ghostbusters»

Kritik des Monats: Das «Ghostbusters»-Remake startet von einer Flutwelle an Internetdebatten begleitet in den deutschen Kinos. Aber was taugt der Geisterjäger-Spaß eigentlich, wenn man ihn sich einfach mal anschaut?

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Verfasst: Di 2. Aug 2016, 19:23
von Quotermain
War doch klar. Lobhudelei mit Ansage:
Vor ein paar Tagen alle Kritiker als "Frauenhasser" und Hater diffamiert nun solch eine "Kritik".

Vaginalpupswitze sind vielleicht auf Adam Sandlers Niveau, aber nicht Ghostbusters.

Ich habe nichts gegen selbstbewußte Frauen, aber es darf auch selbstbewußte Männer geben. Die Sekretärin in GB1 war ne coole Sau, der Hemsworth ist nur noch nen Blödian.

Apropos männliches Selbstbewußtsein. Bei solch einem Kommentar des Herrn Schering fällt mir nur ein (englischer) Spitzname ein, über den sich William Atherton bis heute ärgert, da er immer selbst auf Comic Cons noch so genannt wird.

Re:

Verfasst: Di 2. Aug 2016, 19:39
von Sid
Quotermain hat geschrieben:War doch klar. Lobhudelei mit Ansage:
Vor ein paar Tagen alle Kritiker als "Frauenhasser" und Hater diffamiert nun solch eine "Kritik".
Ich kann dir zeigen, wo ich in meiner Kritik sehr wohl Schwächen am Film ausmache, und somit eben keine reine "Lobhudelei" betreibe. Kannst du mir zeigen, wo ich alle Kritiker des Films als "Frauenhasser" bezeichnet habe?
Quotermain hat geschrieben: Vaginalpupswitze sind vielleicht auf Adam Sandlers Niveau, aber nicht Ghostbusters
Das Original hat unter anderem einen Blowjobwitz. Ist anatomisch nicht weit von einem einzelnen Queefing-Joke. Zudem geht beides so, wie die jeweiligen Filme es umsetzen, am unschuldigen Publikum vorbei.
Quotermain hat geschrieben: Die Sekretärin in GB1 war ne coole Sau, der Hemsworth ist nur noch nen Blödian.
Hätte man Hemsworths Rolle gewissermaßen 1:1 belassen, würde das wieder jemand anderem nicht passen, weil es ideenlos ist. Ja. Er ist ein reiner Blödian. Daher kann er als Parodie des dummen Blondchens dienen. Diese kann man aufgrund ihrer Umsetzung gut oder schlecht aufnehmen, sie aber aus Prinzip anzuklagen, macht es meiner bescheidenen Meinung nach zu einfach.

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Aug 2016, 21:54
von Quotermain
Quotermain hat geschrieben:War doch klar. Lobhudelei mit Ansage:
Vor ein paar Tagen alle Kritiker als "Frauenhasser" und Hater diffamiert nun solch eine "Kritik"]
Sid hat geschrieben: Ich kann dir zeigen, wo ich in meiner Kritik sehr wohl Schwächen am Film ausmache, und somit eben keine reine "Lobhudelei" betreibe. Kannst du mir zeigen, wo ich alle Kritiker des Films als "Frauenhasser" bezeichnet habe?
Nennt sich Subtext. Ist gleich dem Tenor des Kommentarfinales:
"Wer generell ein Problem mit Frauen hat, der braucht einen Psychiater.".

Unterstellung: Antihaltung.
Welche Antihaltung? Die Macher haben doch vor 2 Jahren gesagt: Jetzt zeigen wirs den Männern. Den Männern? Ist das ein Schwanzvergleich?
Quotermain hat geschrieben: Vaginalpupswitze sind vielleicht auf Adam Sandlers Niveau, aber nicht Ghostbusters
Sid hat geschrieben: Das Original hat unter anderem einen Blowjobwitz. Ist anatomisch nicht weit von einem einzelnen Queefing-Joke. Zudem geht beides so, wie die jeweiligen Filme es umsetzen, am unschuldigen Publikum vorbei.
Der Blowjob wurde gestrichen und war nicht im Bild.
Wenn Sid mal die Filmhistorie liest, wird er sehen das der Blowjob wegen des niedrigen Niveaus und wegen der Jugend gestrichen wurde.
Alles Andere ist reine Fantasie.
Quotermain hat geschrieben: Die Sekretärin in GB1 war ne coole Sau, der Hemsworth ist nur noch nen Blödian.
Sid hat geschrieben: Hätte man Hemsworths Rolle gewissermaßen 1:1 belassen, würde das wieder jemand anderem nicht passen, weil es ideenlos ist. Ja. Er ist ein reiner Blödian. Daher kann er als Parodie des dummen Blondchens dienen. Diese kann man aufgrund ihrer Umsetzung gut oder schlecht aufnehmen, sie aber aus Prinzip anzuklagen, macht es meiner bescheidenen Meinung nach zu einfach.
Zu einfach? Das blöde Dummchen in 2016 wieder zu beleben..ist das korrekt?
Das schadet der Frauenbewegung. Das ist wie schon gesagt nachtreten.
Kinder von heute sind mit Emanzipation aufgewachsen.
Da braucht es keinen Sid und keine Ghostbusterienen; die die sexuell unentschlossenen/unerfahrenen von der guten Seite der Macht überzeugen.

Alles andere ist Dickless.

Frauen mit Dick? Sigourney Weaver; Kathleen Hepburn; Judi Dench; Ruth Gordon...
Was soll diese Diskussion über Frauen? Es gab schon starke Frauen die nicht Vaginalfürze brauchten um Präsenz zu zeigen.
Oder nehmen wir Meg Ryan in "Harry and Sally"

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Aug 2016, 22:45
von Sid
Quotermain hat geschrieben:
Sid hat geschrieben: Ich kann dir zeigen, wo ich in meiner Kritik sehr wohl Schwächen am Film ausmache, und somit eben keine reine "Lobhudelei" betreibe. Kannst du mir zeigen, wo ich alle Kritiker des Films als "Frauenhasser" bezeichnet habe?
Nennt sich Subtext. Ist gleich dem Tenor des Kommentarfinales:
"Wer generell ein Problem mit Frauen hat, der braucht einen Psychiater.".
Bitte beachte aber auch den Kontext. Die Review eröffnet mit einem Verweis auf die frauenfeindlichen Beschimpfungen, die Cast, Crew und Befürworter des Films zu erdulden hatten. Also greife ich es später wieder auf: Wer den Film allein wegen des Geschlechts der Besetzung hasst, hat in meinen Augen ein tüchtiges Problem. Wer mit der UMSETZUNG des Films ein Problem hat, wird ja kein Problem mit den FRAUEN haben und daher von mir nicht zum Seelenklempner verwiesen. :wink:
Quotermain hat geschrieben: Der Blowjob wurde gestrichen und war nicht im Bild. Wenn Sid mal die Filmhistorie liest, wird er sehen das der Blowjob wegen des niedrigen Niveaus und wegen der Jugend gestrichen wurde. Alles Andere ist reine Fantasie.
Davon abgesehen, dass ich gerade leicht verwirrt bin, weshalb du mich erst direkt ansprichst und dann indirekt: Ja, die Szene ist im Film nicht so explizit zu sehen wie zwischenzeitlich geplant. Dennoch ist sie drin und bei entsprechender Fantasie / Tagesform / Wieauchimmerduesnennenwillst als Blowjobwitz zu erkennen. Wenn du den Queef-Witz im neuen Film als härter und / oder peinlicher empfindest, ist das dein gutes Recht. Ich sehe es anders und halte es daher, insbesondere angesichts dessen, was sich das Original so leisten durfte, für übertrieben, aus den Tonband-Albereien der heutigen Ghostbuster dem ganzen Film einen Strick zu drehen.
Quotermain hat geschrieben:Zu einfach? Das blöde Dummchen in 2016 wieder zu beleben.. ist das korrekt? Das schadet der Frauenbewegung. Das ist wie schon gesagt nachtreten.Kinder von heute sind mit Emanzipation aufgewachsen. Da braucht es keinen Sid und keine Ghostbusterienen; die die sexuell unentschlossenen/unerfahrenen von der guten Seite der Macht überzeugen. [...] Was soll diese Diskussion über Frauen? [...]
Das Ulkige. Ich gebe dir Recht. Und bin daher vollkommen baff, dass du den Film angesichts deiner Einstellung niedertrampelst und auch mich angehst. Ja, das dumme Blondchen wiederbeleben, ist unnötig. Oder: Wäre unnötig. Da es noch existiert, finde ich, dass Hemsworth es zu Grabe treten darf (oder in die Luft sprengen, um auf meine Formulierung in der Review zurückzugreifen). Eine Diskussion, was Frauen können und dürfen, SOLLTE überflüssig sein. Wie man an der Debatte um diesen Film sieht, ist unsere Gesellschaft insgesamt aber doch nicht so emanzipiert, wie man glauben dürfte.

Wie ich in meiner Kritik schreibe, lobe ich, dass der Film nicht in eine Zeit der Parolen und reinen Diskussionen zurückfällt. Sondern den Zuschauern (und viel mehr noch den Zuschauerinnen) vorlebt: Wir machen es einfach. Ohne Vergleiche mit den Männern. Ohne "Wir zeigen es euch!"-Mentalität, die einen unnötigen (zusätzlichen) Graben zwischen den Geschlechtern zieht. Die Ghostbusters 2016 sind einfach vier Menschen, die Geister jagen. So wie die im Original. Bloß mit anderem Geschlecht. Ein Großteil des Films funktioniert so. Hemsworth schwebt in einer anderen, karikaturesken Sphäre, die Ladys selbst bekommen es nur mit zwei Seitenhieben zu tun.

Meiner Ansicht nach erdet das den Film. Wie ja die Debatte um Film (oder weite Teile an der Kritik an der EM-Kommentatorin des ZDF und so weiter und so weiter) zeigen, werden Frauen noch immer Steine in den Weg gelegt. Statt sie zu fokussieren oder komplett zu ignorieren, marginalisiert "Ghostbusters" diese. Das ist doch ein guter Mittelweg - komplett ohne Angriffe auf Angreifer würden ein paar Pointen fehlen und es von manchen sicher als "leider unerreichbare Utopie" bezeichnet. Wäre es zu sehr im Fokus, hätte deine Kritik am Film enormes Gewicht. Was schade wäre - nicht weil es doof wäre, dass du Recht hast. :D Sondern weil es doof wäre, dass ein Unterhaltungsfilm nebenher zum Problemfilm wird und den jungen Zuschauerinnen zu sehr die dunkleren Seiten der Realität vorhält, statt ihnen vorzuführen: So könnt ihr sein! Der Film spielt sozusagen "zehn Minuten in der Zukunft": Die Gleichberechtigung der Frau wird ein gutes Stück weniger mit reaktionärem Unsinn attackiert als jetzt.

In diesem Sinne: Ich verstehe leider wirklich überhaupt nicht, wieso meine Kritik dich so aufbringt und dich dazu bringt, so unwohl auf mich einzugehen. Aber ich sehe, dass man interessiert mit dir diskutieren kann. Ich bin etwas unglücklich damit, wie die Diskussionsansätze dann letztlich auch zu Spitzen werden und, wie gesagt, ich bin überfragt, wie du vor deinem Hintergrund so schlecht vom Film denken kannst, der in meinen Augen deinen Wünschen wenigstens weitestgehend entsprechen sollte. Da sollte man doch denken, dass auch du ihm insgesamt positiv entgegen schreitest, bloß mit anderen Schwerpunkten bezüglich der vorhandenen Schwächen.

Aber vielleicht lässt sich das Gespräch an anderer Stelle vor weniger hitzigem Hintergrund fortsetzen? *schulterzuck* *Hand rüber reich* :)