hanzumon hat geschrieben:Sind halt alles so Fragen. Zum einen wird die GEZ-Gebühr meistens höher (gab einmal eine Senkung) und zum anderen hatten wir früher auch nur drei Programme und das hat für die Grundversorgung auch gereicht 
Früher hat man auch die Sender zu bestimmten Zeiten abgeschaltet, schwarz-weiß und in Mono gesendet. Manch einer hat sich auch schon über ein "verschneites" Bild gefreut. Sicher, das ging auch; die Frage ist, ob das noch zeitgemäß ist.
Solche Spar-Vorschläge kommen halt häufig von Leuten, die regelmäßig 20-30 Privatsender nutzen oder Streaminganbieter aboniert haben und die ö.r. eher als Ergänzung sehen. Wenn es um die Grundversorgung geht, sollte man aber eher an die Leute denken, die nur öffentlich-rechtliches TV ohne Privatsender oder Streamingabo konsumieren, wie es z.B. bei vielen DVB-T-Zuschauern im ländlichen Bereich der Fall seind dürfte. Den Privatsendern ist es nicht wirtschaftlich genug dort ihre Programme über DVB-T auszustrahlen.
hanzumon hat geschrieben:Ich bin auch Kulturfreund, hätte aber kein Problem, wenn man 3SAT und Arte zusammenlegt.
Was aber nicht so einfach ist, da beim einen Programm noch arte France und beim anderen ORF und SRF beteiligt sind. Außerdem geht es bei den Programmen auch darum etwas über die anderen Länder zu erfahren. Nach einem Zusammenschluss würde man wohl kaum noch was aus Österreich und der Schweiz sehen, weil der Fokus bestimmt auf Deutschland und Frankreich liegen würde.
Hinzu kommt, dass viele Sendungen auf 3sat eigentlich nur aus den Programmen der beteiligten Rundfunkanstalten recycled werden. Von daher liese sich da nur ein überschaubarer Betrag sparen.
hanzumon hat geschrieben:Warum kann die Lindenstraße nicht im Entertainment-Kanal laufen und die politische Betrachtung auf dem Nachrichtenkanal?
Das Problem ist, dass die meisten Leute erwarten solche Inhalte auf den Hauptprogrammen laufen. Das merkt man daran, dass es regelmäßig Kritik gibt, die ö.r würden zu viel Unterhaltung und kaum Kultur, Bildung oder Inhalte für jüngere Zuschauer senden. Eigentlich gibt es aber für die jüngeren zdf_neo und one und Kultur & Bildung werden durch arte, 3sat, ARD-alpha, Phoenix und zdf info abgedeckt.
Hinzu kommt, dass einige Formate (z.B. aus dem Bereich Sport) auch recht gute Quoten ermöglichen, die man gerne hat um sein Flagschiff schön darzustellen, statt sie auf einem Spartensender versauern zu lassen, wo sie durch die geringen Zuschauerzahlen bei Randsportarten relativiert würden. Zudem ist es derzeit so, dass auf den Spartenkanälen keine Werbung gezeigt werden darf; von daher möchte man wahrscheinlich nicht, dass werbemäßig attraktive Sendungen auf die Spartensender verschoben wird. Hinzu kommt der zu erwartende Gegenwind der Privatsender, die bei so ziemlich jedem neuen Angebot Angst haben, der ö.r. Rundfunk könnte ihnen womöglich Marktanteile abringen. Aus einem ähnlichen Grund wurden auch die Pläne eines ARD-Sportradios verworfen.
hanzumon hat geschrieben:Warum müssen die Tagesthemen in der ARD beginnen, wenn im ZDF das heute Journal gelaufen ist? Gibt es im ZDF andere Nachrichten?
Wer im Ersten einen Spielfilm anschaut während im ZDF hat heute-journal läuft, ist vlt. froh noch die Tagesthemen sehen zu können.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob es nicht vlt. auch Unterschiede in der Themenauswahl gibt.
hanzumon hat geschrieben:Ich hätte nichts dagegen, wenn man die Anzahl der Sender senkt, doppelte Berichterstattung beendet (Tagesschau und heute oder abwechslende Sportbericherstattung mit zwei Teams) und nebenbei noch meinen Beitrag senkt. 5 Euro im Monat sind dann auch schon mal 60 Euro im Jahr. Was spricht dagegen?
Für engere Zusammenarbeit bei den Nachrichten oder einem gemeinsamen Sportteam muss man die Anstalten nicht gleich zusammenlegen; da gibt es andere Wege, wenn der Wille da ist.
Irgendwie ist mir noch nicht klar, was du dir von einer Reduzierung der Programme erhoffst. Mal ein paar Zahlen vom BR:
- Vom ARD-Anteil des mtl. Rundfunkbeitrags (3,54€ von 17,50€) gehen nur 50 Cent an die Spartensender
- An die ARD-Digitalsender gehen 0 Cent (zumindest von den bayerischen Beitragszahlern)
- ARD aktuell schlägt mit 24 Cent zu buche.
- An ARD-alpha gehen 22 Cent (wird nur von den bayerischen Beitragszahlern finanziert)
- An den Beitragsservice gehen vom ARD-Anteil 42 Cent
- Die Transferzahlungen an andere ARD-Anstalten betragen 15 Cent
- Die Abgabe an die LMA (für die Zulassung, Aufsicht und Förderung privater Anbieter zuständig) beträgt 33 Cent.
- Für die Produktion von Hörfunkprogrammen gehen vom BR-Anteil (8,83) 2,55€ ab.
- An das DRadio gehen 48 Cent
- Vom BR-Anteil werden außerdem noch 83 Cent für Technik und Ausstrahlung aufgewendet und die Verwaltung verschlingt 47 Cent.
siehe:
http://www.br.de/unternehmen/transparen ... g-104.html
Eine Reduzierung auf 5€ würde massive Einschnitte in das Angebot bedeuten.