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Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: So 30. Apr 2017, 14:30
von Quotenmeter.de
Deutsche Serienkrise: War da was?

Vor Jahren bewunderten wir den US-Serienboom – und ärgerten uns darüber, dass aus Deutschland kaum gutes Serienfernsehen kam. Spätestens in diesem Jahr ist damit Schluss, dank «Charité», «You Are Wanted» und kommenden Produktionen. Die „neue deutsche Serie“ kommt.

» http://qmde.de/92800

Verfasst: So 30. Apr 2017, 14:30
von Sentinel2003
Der US - Serien Boom ist aber noch immer vorhanden.....es haben Sich jetzt aber gute, neue, Deutsche Serien dazu gesellt!

Verfasst: So 30. Apr 2017, 18:20
von Kalinkax
die Serie "Tempel" hätte ich gerne in einer 2. Staffel gesehen
aber der Sender NEO und die kleingestückelten Folgen haben den Gar aus gemacht
am Anfang fand ich auch zuviel reingepackt............ aber es wurde immer besser und das Ende war schlimm

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mo 1. Mai 2017, 00:26
von DerHans
Die gute deutsche Serie ist wohl diejenige, die sich an den tonangebenden US-Produktionen messen kann.
Was die im Artikel gepriesenen "heimischen Stoffe" ausmacht ist ihre Nähe zum amerikanischen Übermaß- es muss immer schöner werden, die Drehbücher immer dichter, der Schnitt moderner, die Charakterisierungen prägnanter usf.

Verfasst: Mo 1. Mai 2017, 00:53
von Familie Tschiep
Für mich können viele der hier erwähnten Serien nicht mit den amerikanischen, britischen, belgischen oder skandinavischen Serienperlen mithalten, was die Qualität der Drehbücher und die Lust am Experiment angeht.
Ich setze große Hoffnung auf Babylon Berlin.

Verfasst: Mo 1. Mai 2017, 08:53
von Sentinel2003
@Familie Tschiep: jepp, auch die Skandinavier können hervorragend Serien......egal, ob Krimi oder Familien - Serie!!

Re:

Verfasst: Di 2. Mai 2017, 08:19
von kauai
Familie Tschiep hat geschrieben:Für mich können viele der hier erwähnten Serien nicht mit den amerikanischen, britischen, belgischen oder skandinavischen Serienperlen mithalten, was die Qualität der Drehbücher und die Lust am Experiment angeht.
Ersetze "viele" durch "praktisch alle" und ich kann dem zu 100% zustimmen. Gerade die Skandinavier zeigen für mich deutlich, daß man nicht das Budget einer US-Produktion braucht um etwas Hervorragendes auf dei Beine zu stellen!

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Di 2. Mai 2017, 13:29
von Familie Tschiep
Viele, weil es immer mal wieder deutsche Serien gibt, die Qualität haben, wie ein Herz und eine Seele, im Angesicht des Verbrechens, Türkisch für Anfänger oder Mord mit Aussicht, um nur ein paar zu nennen.

Re:

Verfasst: Di 2. Mai 2017, 13:33
von Kunstbanause
Sentinel2003 hat geschrieben:Der US - Serien Boom ist aber noch immer vorhanden.....es haben Sich jetzt aber gute, neue, Deutsche Serien dazu gesellt!
Nämlich?

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Mai 2017, 15:22
von Sentinel2003
Kunstbanause hat geschrieben:
Sentinel2003 hat geschrieben:Der US - Serien Boom ist aber noch immer vorhanden.....es haben Sich jetzt aber gute, neue, Deutsche Serien dazu gesellt!
Nämlich?

Ich Sehe beispielsweise sehr gerne die SoKo - Serien!! Dazu die PrimeTime Serien: die Lebenden und Toten, Helen Dorn, Kommissarin Heller, Ein starkes Team, Die Bergretter, Spuren des Bösen, tatort....ich könnte beliebig fortsetzen!!

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 00:22
von Kunstbanause
Ich meinte:

Gute, nämlich?

Aber alles klar. Mit solchem Qualitätsfernsehen steht Deutschland natürlich richtig gut da. :lol:

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 11:28
von Sentinel2003
Kunstbanause hat geschrieben:Ich meinte:

Gute, nämlich?

Aber alles klar. Mit solchem Qualitätsfernsehen steht Deutschland natürlich richtig gut da. :lol:
Ja, das sind gute!!

Wie kannst du das nachvollziehen, wenn du eh wahrscheinlich nur noch streamst übers Internet?

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 11:43
von rosebowl
Deutsch = Kacke. Das wissen die coolen Leute, das verstehen wir uncoolen nicht ;)

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 13:19
von Fernsehfohlen
Naja, ihr mögt ja gerne die "Geschmackssache, aaaaaaalles immer nur Geschmackssache!!!"-Keule rausholen, aber wer allen Ernstes die "SOKO"-Serien oder den typischen ZDF-Samstagabendkrimi als adäquate Alternative zur Speerspitze der US-Serienproduktion anpreist, den kann ich nicht wirklich ernstnehmen.

Über einige "Tatort"-Ausgaben, "Deutschland 83", "Club der roten Bänder" oder "Tempel" kann man durchaus reden, aber sowas wie "SOKO" ist als Daytime-Massenware nun wirklich der komplette Gegenentwurf zu hochklassigem Serienfernsehen. Sich davon leicht berieseln lassen ist ja okay, aber in diese Diskussion passt das nun wirklich nicht. Und ich glaube auch nicht, dass Jan Schlüter da anderer Auffassung ist. ;)

Wobei ich die Vorstellung schon als erheiternd empfinde, eine "SOKO"-Serie als Alternative zu Giganten wie "Breaking Bad", "Game of Thrones" oder "Fargo" anzupreisen. Ich glaub, das würde den Amis schon Spaß machen. :mrgreen:


Fohlen

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 13:33
von rosebowl
Ich kann Leute, die ihren Geschmack als einzig wahres Qualitätskriterium sehen, auch nicht wirklich ernstnehmen, von dem her paßt es ja wieder ;)

Mal ganz abgesehen davon, dass Senti ja z.B. auch Tatort genannt hat, und da gibt es ja wirklich sehr große Unterschiede.
Mich kotzt einfach dieses "Deutsch, also kacke"-Gemecker an.

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 14:16
von Fernsehfohlen
Ginge es nur um meinen Geschmack, dürfte ich GoT niemals nennen. Das empfand ich als zäh und anstrengend und der Hype um die Serie geht mir subjektiv doch ziemlich auf die Eier.
Wogegen ich mich aber immer sträube ist eine platte, nichtssagende "Geschmackssache"-Rhetorik, die nahelegt, dass es gar keine qualitativen Unterschiede gibt. Und ich fand nun wahrlich auch schon viele gute Serien subjektiv total unspannend.

Was man vielleicht auch mal sagen muss: In den USA wird natürlich auch viel Rotz produziert, von dem man hier bei uns nur nicht so viel mitbekommt, weil nur die großen Serien überhaupt so recht den Sprung schaffen. Okay, bei der Flut an Sendern, Streaming-Anbietern etc. schwappt auch immer mehr Füllmaterial rüber, aber meiner Beobachtung nach verfängt das jetzt nicht in besonderem Maße. Das Elend deutscher Berieselungskost bekommt man dagegen ganz ungefiltert und direkt mit. Ist glaube ich auch ein Faktor für die Verklärung der US-Serienwelt.

Wobei ich schon eine deutsche Serie mal sehen will, die an die Genialität von "Breaking Bad" oder "Fargo" heranreicht. Kann ich mir grad ehrlich gesagt nicht so ganz vorstellen, dass da in näherer Zukunft etwas so Prachtvolles entstehen kann. Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen. :)


Fohlen

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 14:38
von rosebowl
Sinn einer Fernsehserie ist es, zu unterhalten. Ist eine Serie also zäh, anstrengend, unspannend etc (was einige übrigens z.B. auch über Breaking Bad sagen), dann ist sie meiner Meinung nach auch nicht gut. Und da das jeder unterschiedlich empfindet, ist bei Serien tatsächlich für mich vieles noch sehr viel mehr Geschmackssache als z.B. bei Musik.

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 14:42
von Kunstbanause
Es geht nicht um 'deutsch = kacke', sondern um die genannten Beispiele, bei denen ich laut auflachen musste. Fohlen brachte ja ein paar Beispiele, dass die Deutschen zumindest auch mal halbwegs was auf die Reihe kriegen.

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 15:56
von Fernsehfohlen
rosebowl hat geschrieben:Sinn einer Fernsehserie ist es, zu unterhalten. Ist eine Serie also zäh, anstrengend, unspannend etc (was einige übrigens z.B. auch über Breaking Bad sagen), dann ist sie meiner Meinung nach auch nicht gut. Und da das jeder unterschiedlich empfindet, ist bei Serien tatsächlich für mich vieles noch sehr viel mehr Geschmackssache als z.B. bei Musik.
Das ist sehr nah an "was gekauft wird, ist auch gut" - und nein, auch wenn mich Charts und Rankings prinzipiell sehr begeistern, widerspricht das meiner Auffassung von der Intention jeglicher künstlerischer Betätigung einfach komplett, weil Kunst auch neue Sinnwelten öffnen, Menschen fordern, Menschen kreativ bereichern sollte.

Ein simples "unterhalte mich sofort, sonst bist du nichts wert" dagegen... ja, mit der Einstellung kann man tatsächlich "SOKO" für eine herausragende Serie halten. Unterhält ja täglich über vier Millionen Menschen. Und was für ein grandioses Buch dieses "50 Shades of Grey" erst ist bei seinen Absatzzahlen... und was für grandiose Musik die Amigos Album für Album raushauen. Und "Fast & Furious" erst, selten so einen großen Film gesehen.

Ich denke, es ist rübergekommen, weshalb ich Unterhalten=Qualität für doch sehr... vereinfacht halte. ;)

Übrigens interessant, dass du der Qualitätsbewertung von Serien mehr "Geschmacksintensität" beimessen würdest als bei Musik. Ich hätte jetzt eher gesagt, hier lassen sich eher leichter objektive Kriterien benennen.


Fohlen

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 16:06
von rosebowl
Ich hab mal einen sehr schönen Satz gelesen - ein hier aktiver User dürfte ihn erkennen: Objektivität ist unreflektierter Subjektivismus.

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 16:11
von Fernsehfohlen
Ein toller Satz. So deep... und so gar keine billige Totschlagphrase. :o

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 16:17
von rosebowl
Nee, eine Tatsache.

Und es kommt halt drauf an, was man will. Will man Unterhaltung - was für mich gerade bei Filmen oder Serien sehr stark im Vordergrund steht - dann sind ganz andere Dinge wichtig als wenn man Wert auf irgendwelche künstlerischen Aspekte legt. Und ich glaube kaum, dass es den meisten, die vor der Glotze sitzen, auf tolle Kameraführung etc ankommt...

Aber wie gesagt, das war gar nicht mein Hauptpunkt.

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 16:28
von Fernsehfohlen
Dein Hauptpunkt war? Das "alles Deutsche ist doof", was dich nervt, aber so wie ich die Beiträge wahrnehme eigentlich nie jemand wirklich hier sagte? ^^

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 16:48
von rosebowl
Ja, komm, ist gut, lassen wir es.

Re: Deutsche Serienkrise: War da was?

Verfasst: Mi 3. Mai 2017, 20:50
von Columbo
Also es darf ja jeder auch die SOKOs gut finden oder auch Kommissarin XY, aber ich finde es einfach schade, dass bei diesen Möglichkeiten, die man in Deutschland theoretisch hätte dann eben immer wieder eine neue Krimi-Reihe und die nächste Ermittler-Serie rauskommt, und das noch nichtmal besonders gut. Ich gucke hin und wieder selber gerne Krimis, aber ehrlich, das was die BBC oder die Dänen oder Schweden so an Krimis raushauen ... die wischen mit dem hochgelobten Tatort aber sowas von den Boden auf.

Das finde ich eben traurig, dass gerade die Öffentlich-Rechtlichen mit ihren unerschöpfbaren Möglichkeiten nichtmal die Eier haben was Neues zu produzieren. Wie geil wäre bitte mal eine wirklich epische Verfilmung der Nibelungen-Sage, ein deutsches "Game of Thrones" sozusagen. Es gäbe so viele Möglichkeiten, aber am Ende bleibt es dann eben wieder bei Kommissar Max Mustermann oder SOKO Rosenheim Nord, oder was weiß ich. Immer das selbe eben. Und Schmunzelkrimis, die filmgewordene Ausgeburt der Hölle.

Aber ist im Kino ja das selbe. Während die Engländer James Bond und Harry Potter haben haben wir Till Schweiger und Honig im Kopf und Matthias Schweighöfer, der derartige beliebige und seichte Filme dreht, dass mit gerade noch nichtmal ein Titel einfällt.

Ich setze auf alle Fälle auch große Hoffnungen auf "Babylon Berlin", das könnte das erste richtig gute Ding sein, wo mit sky auch ein großer internationaler Player dahinter steht, der weiß, wie sowas geht.