von Kingsdale
#1505706
Natürlich! Nicht nur Produzenten und Macher gehen zu Netflix und Co, sondern auch die Zuschauer. Das Angebot im Free TV ist nicht mehr ertragbar! Top-Serien wie Stranger Things oder Filme wie Spectrum kommen erst gar nicht im Free-TV sowie die neusten Staffeln von TWD oder GoT! Da muss man ewig drauf warten. Nein, das Free-TV hat jeden Reiz verloren und man sollte sich für die ganzen Endlosschleifen von Serien oder andauernden Wiederholungen schämen.
#1505712
So erstaunlich ist die Entwicklung jetzt nicht, wenn man die letzten Jahre mal so einige Aussage von Produzentenseite nimmt. Durch die zurückgehenden Quoten haben die US-Networks versucht, die sinkenden Einnahmen durch Werbung mittels mehr geschalteter Werbung zu kompensieren. Hatten Stundenformate früher eine Nettolaufzeit von ca. 50 Minuten, sind die Werte mittlerweile im Bereich 38 bis 39 Minuten abgekommen. Bei Halbstundenformaten ging es von ca. 25 Minuten runter auf unter 20, aktuell ist wohl ein Schnitt von knapp 19 Minuten. Da gibt es aber auch schon Ausreißer nach unten, so kam eine Folge von TBBT der letzten Staffel nicht mal auf 17 Minuten. Dieses kürzen der Inhalte hat in den letzten Jahre aus meiner Beobachtung auch massiv zugenommen. Um 2010 hatten wir noch Werte um 42 Minuten für Stundenformante und ca. 22 für die halbe Stunde.

Diese Kürzerei haben viele Produzenten in den letzten immer wieder kritisiert und mit dem Abwandern richtig Pay-TV und Streamer gedroht. Bis auf die erste Staffel 'Fringe', die 55 Minuten hatte, ging es immer nur in die andere Richtung. Dass das dann viele Produzenten und Drehbuchautoren nicht mehr mit machen wollen, um im Stakkato zwischen Werbeinseln irgendwie in der immer knapper werdenden Zeit ihre Geschichte zu erzählen, ist mehr als verständlich.
von KeinZufall
#1505721
Interessant wäre zu wissen wie gut neue Sitcoms auf Netflix und Co laufen..
Ich hab das Gefühl, dass momentan einfach nicht so die Nachfrage danach ist. Zur Zeit wollen die Leute 'kompliziertere', lang angelegte Storys mit ausgeprägten Charakteren (Breaking Bad etc.). Irgendwann wird das auch wieder vergehen, wenn es den Leuten zu blöd is über 10 Folgen diverse handlungsstränge anzureißen um dann alles relevante im Staffelfinale zu erklären, natürlich mit Cliff-hanger zur nächsten Staffel (natürlich etwas überspitzt).

darüber hinaus sind die Sitcom schreiber unfassbar unkreativ und da kann ich chuck lorres Produktionen nicht rausnehmen. ich schau zur zeit mal wieder "Friends" durch und es ist schon unglaublich wie viele Storylines quasi identisch sind zu aktuellen Folgen von bspw. TBBT, TAHM, HIMYM.. So kommt z. B. in jeder dieser Serien eine Folge vor wo eine der Hauptpersonen jemanden sagt "Ich liebe dich" und der gegenüber sagt "Danke" - buhu, drama.
von Sentinel2003
#1505729
@HalbTV: jepp, alleine schon die Folgen von "Orange is the New Black" sind fast volle 60 min.! Das finde ich super!! Welche Folge einer Serie heuzutage ist im Free TV noch über 43 min. lang???
von Quotermain
#1505738
Ein eigenartig strukturierter Artikel.
Da wird immer zwischen Netflix und CBS/Sendern gewechselt.
Da werden Buzzwordnamen erwähnt und irgendwelche Serien, aber wie es so schön heißt: Butter bei die Fische. Da kam nichts.

Die Überschrift: Sitcomflaute. Aha.
Damit ist also die Quantität gemeint, oder doch die Qualität?
mmH, die Kreativen laufen weg. Also gibt es höllisch viele neue Serien bei Amazon/Netflix etc? Dann ist es keine Sitcomflaute, sondern Sitcomflaute auf nicht-Internet-SENDERN_.
Gibt es in den Streamingdiensten auch nur wenig neue Serien? Dann stimmt das Wort Flaute. Warum aber muß dann das Abwandern irgendwelcher Namen erwähnt werden.
Die haben dann wohl wegen des Geldes gewechselt und machen dann bei Netflix den selben Käse weiter (wie bisher), was man schon daran sieht, das ständig irgendwelche Comedys mit zwei kombinierten Vornamen erscheinen.

Oder bezieht sich "Flaute" nur auf die Zuschauerzahlen?
Die sind aber bei Netflix gar nicht richtig nachprüfbar.
#1505744
@Quotermain

Liegt vielleicht daran, dass man die Transformation von klassischem TV zu VOD nicht so recht einordnen will? Ist das jetzt gut oder schlecht. Gut ist es für die Zuschauer, schlecht ist es für die klassischen (privaten) TV Sender, die teilweise geradezu angewiesen sind auf erfolgreiche Sitcoms in der Dauerrotation.

Ob man von einer Sitcom Flaute sprechen kann weiß ich nicht. Dass es aber nach so erflogreichen Formaten wie TBBT und TAAHM erst mal bergab geht und man nicht immer noch einen oben drauf setzen kann ist auch klar.
Die nächste erfolgreiche Sitcom wird schon irgendwann irgendwo auftauchen. Ob es dann noch private Free-TV Sender gibt, die damit ihr Nachmittagsprogramm gestalten können ist eine andere Frage.
#1505747
Eine Sitcom-Flaute als solches gibt es auch gar nicht. Jede Season kommen zig neue Comdies und darunter ist durchaus die ein oder andere Perle dabei.

Was natürlich in gewisser Weise stimmt ist die Frage nach dem nächsten großen Hit, aber das trifft mehr oder weniger auf die gesamte Genre-Palette zu. Die TV-Networks haben seit gut 3-4 Jahren mit erheblichen Zuschauerrückgängen zu kämpfen und durch die immer größer werdende Vielfalt an Programmen, verteilen sich die Zuschauer dann noch zusätzlich mehr als früher. Das sind keine guten Voraussetzungen um wirklich große Erfolge feiern zu können. Ab und an ist mal ein Ausreiser dabei, aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich geringer als früher.

Aber solange es eben dennoch gute Formate gibt, sehe ich kein Problem für den Konsumenten. Denn dem kann es egal sein, ob er da nun einen Hit schaut oder eben einer von wenigen Zuschauern ist, Hauptsache das was man sieht gefällt einem.