#1512157
«Wet Hot American Summer»: Original Meandering American Streaming Service Show

Der Segen und der Fluch von Netflix, vereint unter einem Markennamen: Wer vorgeführt bekommen möchte, warum der VoD-Dienst auf hohem Niveau so ungeheuerlich frustrierend sein kann, wird bei «Wet Hot American Summer» fündig. Eine Serientat in drei Akten.

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von Sentinel2003
#1512158
Ich hoffe mal, das die momentan, sehr stark in Mode gekommenen Staffel - Folgen Anzahl von 10 - 13 Folgen in vielen Serien wieder irgendwann nach "oben" korrigiert werden.

Wieviele Serien, mit komplett 22-24 Folgen pro Stafffel gibtts heutzutage eigentlich noch?? Nicht mehr viele, leider!!
#1512160
Finde ich aber auch gut so, erstens kann man mehr Serien gucken und zweitens entfallen so meistens die Füller-Folgen, die ja selbst hochkarätige Serien wie "24" oder "Lost" hatten. Noch weniger sollten es aber auch nicht werden, aktuell hat ja manche Comedy-Serie gerade noch 8 Folgen im Jahr, das ist dann eben gar nichts. So 10-12 Folgen finde ich eigentlich perfekt für ein Drama, bei Comedies gerne mehr.
von MtheHell
#1512164
Es kommt doch auf die Art und den Inhalt an. Episodenhafte Serien mit kleinem roten Faden als Gesamthandlung (Comedy-Formate wie Two and a half men, Big Bang Theory, NCIS, Criminal Minds, etc.) könnten 10, 20 oder 30 Episoden haben - da begrenzt nur der Produktionszeitrahmen die Staffellänge.

Etwas anderes ist es bei Serien, die 'eine große Geschichte' erzählen - bzw. pro Staffel eine Geschichte haben (THE FOLLOWING, Game of Thrones, House of Cards, etc.).

Letztere sollten dem Inhalt angepasst sein und das Erzähltempo halten.
Schlecht finde ich beispielsweise die letzte Staffel GoT. Vorher wird ein Marsch von Königsmund nach Winterfell über 2 Staffeln erzählt, in der letzten Staffel wurden Wochhen zusammen gefasst. Das wirkt sehr gehetzt und zusammen gekürzt.
Ebenso bei 'The Strain' wird zum Staffelbeginn erstmal ein Zeitsprung vollzogen und die Situation "resetted". Eher unglücklich dies zu Beginn einer neuen Staffel zu machen (The last Ship hat das besser geschafft in S04 trotz Zeitsprung).
von Sentinel2003
#1512172
Ja, ihr habt schon Recht....es gibt Serien, für die eine Staffel von 10-13 Folgen gut ist und dann eben Serien wie NCIS und Grey'a Anatomy, die weiterhi n "lange" Staffeln haben werden.
von Sentinel2003
#1512179
Nun, ich kann mir auch weiterhin Neue Serien mit vollen 24 Folgen Staffeln vorstellen!!

Man hat sich ja in den letzten Jahren so derart an kurze Staffeln von 10-13 Folgen gewöhnt, das 24 Folgen beinahe schon historisch sind....
#1512188
Eines der Hauptprobleme bei kurzen Staffeln, ist auch, dass man trotzdem ein Jahr bis zur Nächsten warten muss, wodurch die Pause zwischen den Staffeln aber länger wird. Gerade in den letzten paar Jahren passierte es mir oft, dass ich vor Beginn einer neuen Staffel keine Erinnerung mehr daran hatte, was alles in der Letzten passierte. Ganz zu schweigen davon, dass ich mich selbst für eine Top-Serie wie "Better Call Saul" quasi aufs neue "hypen" musste, weil einfach zu viel Zeit vergangen war und ich erstmal wieder ein Feeling für die Serie entwickeln musste.

Und wenn mal mal davon absieht, dass eine absurde Comedy wie "Wet Hot American Summer" ein ganz mieses Beispiel ist, da die Handlung dort absolut unwichtig ist und nur die Gags zählen, sind "kurze Staffeln" einfach kein Wundermittel für gute Serien, solange die Autoren und Showrunner keine Ahnung haben, wie man eine interessante Geschichte erzählt!

"Breaking Bad" ist zurecht eine der besten Serien aller Zeiten, aber trotz durchgehender Handlung, hatten dort alle Folgen einen Anfang und ein Ende, mit einem Ziel, das es innerhalb dieser Folge zu erreichen gab. Die meisten modernen Serien sind so darauf epicht einen "X Stunden langen Film" zu erzählen, dass es selbst in den kürzesten Staffeln fast nur Füller gibt, da die meisten Folgen nach dem "Eine Stunde Leerlauf bis zum spannenden Cliffhanger am Ende der Episode"- oder "Wir warten bis zum Staffelfinale, bevor wir alle Fäden zusammenlaufen lassen"- Prinzip funktionieren. Die erste Staffel von "Stranger Things" hat z.B. nur acht Folgen, ich habe es aber genau wegen diesem kontraproduktiven Erzählmuster, nur bis zur sechsten geschafft. "American Gods" habe ich bis jetzt zwar durchgehalten, aber die haben acht Folgen gebraucht, bevor sie im Staffelfinale endlich an dem Punkt ankamen, an dem "die Handlung" endlich anfing! Nur, um uns dann mindestens ein Jahr auf die Fortsetzung warten zu lassen.

(Ich bin immer noch der Meinung, dass die dritte Staffel von "Twin Peaks" genau diesen fatalen Mangel des "goldenen Zeitalters des Fernsehens" zu parodieren versuchte, so, wie die ersten beiden Staffeln teilweise als Parodie auf damalige Fernsehklischees konzipiert waren.)

Es hat schon seinen Grund, warum die oft belächelten Procedurals Marke "NCIS" oder "Scorpion" immer noch so gut laufen. Da kann eine Staffel noch so viele Folgen haben, im Endeffekt müssen sie nur die eine Stunde pro Woche richtig hinbekommen. Das ist vielleicht weniger fordernd, sowohl für die Macher, als auch den (pseudointellektuellen) Zuschauer, aber auch weniger frustrierend.
#1512189
Ist doch kein Problem, wenn zwischen Staffeln eine längere Pause besteht. Die Staffeln sind dann halt auch in sich geschlossen, so wie das die Einzelfolgen von Krimiserien oder "Monster of the Week" Serien auch sind. Ist doch meist garnicht so wichtig, was in den vorhergehenden Staffeln passiert ist.
Bei Serien wie American Horror Story oder Fargo hängen die Geschichten ja nicht zusammen, die kann man in beliebiger Reihenfolge und auch nur teilweise sehen.

Im Zweifelsfall schaut man die letzte Folge noch mal an, inkl. Cliffhanger. Habe ich z.B. bei Walking Dead gemacht, bevor ich gestern in die 7. Staffel gestartet bin.

Im linaren TV geht das natürlich nicht, daher schaut man Serien heute eben besser als VOD.