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ESC-Vorentscheid 2018: Das Erste will Europa früh mitbestimmen lassen

Verfasst: Fr 27. Okt 2017, 16:12
von Quotenmeter.de
ESC-Vorentscheid 2018: Das Erste will Europa früh mitbestimmen lassen

Nach den Peinlich-Auftritten der Vorjahre wird Das Erste nun den Vorentscheidung zum «Eurovision Song Contest» großflächig überarbeiten. Unter anderem gibt es eine Mega-Jury.

» http://qmde.de/96744

Verfasst: Fr 27. Okt 2017, 16:12
von dirkberlin
Klingt im ersten Moment kompliziert und es ist die Frage, ob auswärtige ehemalige Jurymitglieder die richtige Lösung ist. Ich finde die Deutsche Jury häufig erschrekend B-Promi besetzt.

Die Frage ist, ob man überhaupt geeignete Kandidaten für einen Deutschen Vorentscheid finden kann. Fakt ist, dass etablierte Internationale Künstler nur verlieren können (Kritik ohne eine Platte mehr zu verkaufen) und auch deutschsprachig erfolgreiche Künstler auch nichts gewinnen können (wann gabs den letzten internationalen deutschen Hit? Nenas 99 Luftballons?). Ergo sucht man den neuen Künstler oder einen der noch auf seinen Durchbruch wartet. Gerade letztere hat man häufiger das Gefühl, dass die von den Plattenfirmen geschickt wurden.

Dadurch wurden die Newcomer in den Vorentscheiden immer so stark, weil sie zumindest die Underdoggeschichte haben. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass man da was findet, das international zieht. Schließlich muss er sich gegenüber 40-50 anderen Kandidaten durchsetzen. Auf mittlere Plätze braucht Deutschland eh kaum hoffen, da die durch die "Seilschaften" unter Nachbarländern, denen sowas wichtig ist, eh gesichert werden.

Für die vorderen Plätze fehlt es aber in Deutschland, aber auch einfach an den Willen. Es ist nur eine Unterhaltungssendung. Was man aber auch beobachten kann, ist dass in den letzten Jahren nicht der erfolgreichste Song gewonnen hat, sondern das beste Gesamtkonzept. Bühnenpräsenz und Story. Ersteres happerts gerne mal bei den Deutschen, letzteres ist schlecht planbar. Aber hört wirklich jemand die Siegersongs aus Österreich, der Ukraine oder Portugal? Die waren eher eine Message, als ein Unterhaltungssong fürs Radio.

Re: ESC-Vorentscheid 2018: Das Erste will Europa früh mitbestimmen lassen

Verfasst: Fr 27. Okt 2017, 17:03
von Aries
dirkberlin hat geschrieben: Die Frage ist, ob man überhaupt geeignete Kandidaten für einen Deutschen Vorentscheid finden kann. Fakt ist, dass etablierte Internationale Künstler nur verlieren können (Kritik ohne eine Platte mehr zu verkaufen) und auch deutschsprachig erfolgreiche Künstler auch nichts gewinnen können (wann gabs den letzten internationalen deutschen Hit? Nenas 99 Luftballons?). Ergo sucht man den neuen Künstler oder einen der noch auf seinen Durchbruch wartet. Gerade letztere hat man häufiger das Gefühl, dass die von den Plattenfirmen geschickt wurden.
Scorpions - Wind of Change, 1989. Ist eine der am meisten verkauften Singles überhaupt weltweit.
Rammstein - Fast alles mit einfachem Text aus den 90ern / frühen 2000ern. Sie hatten auch einen Auftritt im Film XXX mit Vin Diesel und wurden oft z.b. von der Jackass Truppe oder anderen US VIPS dieser Art zitiert.
Scooter - Bis ca. 2004 waren sie mit fast jeder Single und Album weltweit in den Charts.

Verfasst: Fr 27. Okt 2017, 19:07
von Sentinel2003
Mir kommt es so vor, als gabs seit Stefan Raab's Ausstieg jedes Jahr einen Neuanfang.

Re: ESC-Vorentscheid 2018: Das Erste will Europa früh mitbestimmen lassen

Verfasst: Sa 28. Okt 2017, 02:36
von Fernsehfohlen
Aries hat geschrieben:
dirkberlin hat geschrieben: Die Frage ist, ob man überhaupt geeignete Kandidaten für einen Deutschen Vorentscheid finden kann. Fakt ist, dass etablierte Internationale Künstler nur verlieren können (Kritik ohne eine Platte mehr zu verkaufen) und auch deutschsprachig erfolgreiche Künstler auch nichts gewinnen können (wann gabs den letzten internationalen deutschen Hit? Nenas 99 Luftballons?). Ergo sucht man den neuen Künstler oder einen der noch auf seinen Durchbruch wartet. Gerade letztere hat man häufiger das Gefühl, dass die von den Plattenfirmen geschickt wurden.
Scorpions - Wind of Change, 1989. Ist eine der am meisten verkauften Singles überhaupt weltweit.
Rammstein - Fast alles mit einfachem Text aus den 90ern / frühen 2000ern. Sie hatten auch einen Auftritt im Film XXX mit Vin Diesel und wurden oft z.b. von der Jackass Truppe oder anderen US VIPS dieser Art zitiert.
Scooter - Bis ca. 2004 waren sie mit fast jeder Single und Album weltweit in den Charts.
Robin Schulz hat es erst 2014 mit gleich zwei Songs ("Waves" und "Prayer In C") unter anderem in Großbritannien an die Spitze und in den USA immerhin in die Top 20 geschafft, Felix Jaehn im selben Jahr mit "Cheerleader" in beiden Ländern an die Spitze. Okay, sind streng genommen alles nur Remixe und die Stimmen der Songs sind von Anderen (Mr. Probz, Lilly Wood & The Prick bzw. OMI), aber wenn man sich die Originale anhört... wären die sicher nicht alle drei Megahits geworden.

Das Konzept klingt erstmal sehr verworren und verkopft, aber... es klingt nach irgendwas, das zumindest funktionieren KÖNNTE. Und das ist schon ein Fortschritt gegenüber dem, was sich der NDR in diesem Jahr erdreistet hat, als ESC-Konzept anzubieten. Ich bin da aktuell noch etwas unentschlossen, was ich davon halten soll, bin da aber erstmal offen für - auch wenn ich grad schon wieder ein bisschen die Befürchtung habe, dass fast alles hinter verschlossenen Türen abläuft und am Ende dann beim Vorentscheid das Publikum zwischen fünf schlechten Vorschlägen den unpeinlichsten auswählen muss.

DAS war nämlich das Problem der vergangenen Jahren, mit dem qualitativen Tiefpunkt diesmal und der sehr unglücklichen Causa Kümmert. Aber es war nun gerade 2017 wahrlich nicht so, dass man als Zuschauer mit potenziellen ESC-Granaten überhäuft wurde.


Fohlen

Verfasst: Sa 28. Okt 2017, 08:44
von dirkberlin
@aries
Richtig. Aber sehr unwahrscheinlich, dass diese Gruppen für Deutschland antreten würden. Sie verkaufen eh Platten und warum sollte man sich der unweigerlichen Kritik und einen potentiellen Misserfolg beim ESC aussetzen? Das meinte ich damit.

Re: ESC-Vorentscheid 2018: Das Erste will Europa früh mitbestimmen lassen

Verfasst: Sa 28. Okt 2017, 22:36
von Jan_Itor
Kann mal einer beim NDR nachfragen, was die Aktion für ein Budget hat? Klingt nämlich, als wäre es ein verdammt teures Konzept.

Re: ESC-Vorentscheid 2018: Das Erste will Europa früh mitbestimmen lassen

Verfasst: Mo 5. Feb 2018, 23:20
von ZehnGrammZucker
Auf dem Prinz Blog hat Thomas Schreiber kürzlich ein recht einsichtliches Interview gegeben und dabei einige Details zur Show und den Songs verraten. Hier das wichtigste Mal zusammen gefasst:

- Voraussichtlich 3 der 6 Songs sind im Song-Writing-Camp entstanden. Alle Songs wurde jedoch durch die internationale Jury vorher bewertet.
- Die Songs wird man wohl bereits am Freitag vor dem Vorentscheid anhören können.
- Die Show wird wohl max. 2h dauern und es wird nur 1 Durchgang und nur 1 Tele-Voting-Runde geben!!!
- Das Endergebnis setzt sich aus 3 separaten Votings zusammen: Jury, Panel & Zuschauer. Jeder vergibt Punkte nach dem ESC-Prinzip (ergo: 5,6,7,8,10 und 12)
- Die Punkte werden wohl nach dem alten Prinzip vorgetragen.

(Alle Angaben noch nicht 100% offiziell)

Für mich klingt das überraschend gut. Fast schon zu gut. Man scheint aus den vorherigen Fehlern gelernt zu haben, und auf unnötige Cover-Versionen und doppelte Performances zu verzichten. Gott sei Dank.
Ich war auch schon damals im Cascada-Jahrgang ein Fan des Split-Votings und bin froh, dass man ihm nochmal eine Chance gibt.

Am Ende steht und fällt aber alles mit den Songs und der Performance. Das ist aktuell noch das große Fragezeichen.

Quelle: http://blog.prinz.de/grand-prix/unser-l ... ore-197375

Re: ESC-Vorentscheid 2018: Das Erste will Europa früh mitbestimmen lassen

Verfasst: Di 6. Feb 2018, 14:41
von Johnny
Also ich finde es sehr schön, dass man sich so viel Mühe gibt. Deswegen hoffe ich einfach mal, das was brauchbares bei rum kommt. Aber selbst wenn man dann in Lissabon wieder baden geht, darf man sich nicht entmutigen lassen. Die Gefahr gibt es immer. Der Vorentscheid kann ein noch so tolles Konzept haben, wenn die Songs nicht stimmen oder die Zuschauer den "falschen" auswählen.

Re: ESC-Vorentscheid 2018: Das Erste will Europa früh mitbestimmen lassen

Verfasst: Di 6. Feb 2018, 17:11
von ZehnGrammZucker
Johnny hat geschrieben:Also ich finde es sehr schön, dass man sich so viel Mühe gibt. Deswegen hoffe ich einfach mal, das was brauchbares bei rum kommt. Aber selbst wenn man dann in Lissabon wieder baden geht, darf man sich nicht entmutigen lassen. Die Gefahr gibt es immer. Der Vorentscheid kann ein noch so tolles Konzept haben, wenn die Songs nicht stimmen oder die Zuschauer den "falschen" auswählen.
Ich befürchte ja schon fast, dass es genau zu der Situation kommt. :roll:

Beim Vorentscheid 2013 fand ich das System eigentlich mit am besten der letzten Jahre (Split-Voting aus Zuschauer, Jury und Radio), wobei man wohl das Radio-Voting durch eine internationale Jury ersetzen hätte können/müssen. Blöderweise wählten wir damals Cascada, das Lied landete im hinteren Drittel und schon wurde das System über Bord geschmissen. Besser wäre: Aus den Fehlern lernen und das System verbessern.

Re: ESC-Vorentscheid 2018: Das Erste will Europa früh mitbestimmen lassen

Verfasst: Di 6. Feb 2018, 17:31
von P-Joker
ZehnGrammZucker hat geschrieben: Beim Vorentscheid 2013 fand ich das System eigentlich mit am besten der letzten Jahre (Split-Voting aus Zuschauer, Jury und Radio), wobei man wohl das Radio-Voting durch eine internationale Jury ersetzen hätte können/müssen.
Das Radio-Voting wird ja dieses Mal durch eine internationale Jury ersetzt.
Somit dürfte dein Wunsch ja erfüllt sein.