von Vittel
#1513358
" Ist Fernsehen also tot? Es ist zwar ein langsamer Prozess, aber früher oder später wird wohl analoges Kabel- und Satellitenfernsehen von der digitalen Übertragung abgelöst werden."

Dieser Satz zeigt besonders gut, dass die althergebrachten Kategorien Fernsehen, Internet, dedizierte Geräte usw. nicht mehr wirklich passen.

Ich nutze Displays unterschiedlichster Größe um Inhalte zu konsumieren.
Los geht es bei den ca. 5" meines Handys über die 10" meines Tablets und 22" meines Monitors zu 42" meines TVs.
Je nach Aufenthaltsort und Inhaltsart und Lust&laune variere ich entsprechend.

Mir ist egal, aus welcher Plattform (Youtube, Netflix, Amazon, ÖR Sender, Twitch) die für mich interessanten Inhalte stammen und welcher Übertragungsweg dahinter steht. (Analog ist natürlich tot, hat mit der Transformation aber nur am Rande zu tun)

Ich kann mit jedem Gerät auf alle Plattformen zugreifen und die Inhalte per Knopfdruck zwischen den Geräten wechseln.

Das müssen alle Anbieter in Zukunft verstehen um weiterhin ihre Zuschauer zu erreichen. Die Privatsender sind für mich z.B. nicht mehr empfangbar, weil die Streams hinter Registierungs- oder sogar Bezahlschranken liegen. Für werbeverseuchte Sendungen werde ich aber natürlich nicht bezahlen und mich auch nicht aufwendig registrieren.
#1513404
Wie ist denn folgender Satz gemeint?
Die Zuschauer sind eben anspruchsvoller geworden, denn online kann man Programme oftmals in besserer Qualität und zu jedem Zeitpunkt aufrufen.
Meines Erachtens ist die Empfangsqualität des herkömmlichen TVs durchaus noch besser als die Bildqualität eines Streams.

Ansonsten ziehe ich den Fernseher jederzeit einem Computer-Monitor vor, so wie ich die Ausstrahlung über einen (Pay-) TV-Sender oder eine DVD jederzeit einem Stream vorziehen würde.

Laptop oder Tablet sind mir einfach zu klein um dauerhaft Filme oder Serien zu schauen. Vom Handy will ich aufgrund der Display-Größe gar nicht erst anfangen, wobei sich das "Problem" bei mir eh nicht stellt, da ich kein Smartphone besitze.

Ich muß allerdings dazu sagen, daß ich nicht mehr zur Gruppe der 14-29jährigen zähle, jedoch immer noch deutlich in der werberelevanten Zielgruppe liege.
#1513405
kauai hat geschrieben: Meines Erachtens ist die Empfangsqualität des herkömmlichen TVs durchaus noch besser als die Bildqualität eines Streams.
Der herkömmliche TV hat ja erst mal nichts mit der Empfangsqualität zu tun. Es kommt darauf an, wie und was man am herkömmlichen TV anschaut.

Analoges Kabel und Sat (soweit noch verfügbar) sieht natürlich grauenhaft aus. Ebenso das alte DVB-T (DVB-T2 habe ich noch nicht gesehen)

DVB-C ist besser, aber in bewegten Szenen (z.B. Glitter bei einer Bühnenshow) hagelt es Blockartefakte ohne Ende, wenn die Datenrate nicht stimmt. Das ist bei den Privatsendern immer wieder zu beobachten.
DVB-S hat die besten Datenraten und daher ein ganz anständiges Bild.


Beim Streaming kommt es natürlich auch auf die Quelle an. Der ZDF und Arte Stream bzw. die Mediathek ist ganz ordentlich. Der ARD Stream ist nicht so toll, da ist DVB-C/S deutlich besser.

Netflix und Amazon sind gut, über DVD aber unter Blu-Ray. Netflix 4k soll vergleichbar sein mit Blu-Ray, also über DVB-C/S
Einige Twitchstreams werden in 1080p 60FPS gestreamt, das sieht dann natürlich auch besser aus als DVB-C/S

Auf Youtube gibt es einiges Material in 4k 60 FPS, das jegliches herkömmliche TV Bild in den Schatten stellt.

kauai hat geschrieben: Ansonsten ziehe ich den Fernseher jederzeit einem Computer-Monitor vor, so wie ich die Ausstrahlung über einen (Pay-) TV-Sender oder eine DVD jederzeit einem Stream vorziehen würde.
Was hat Streaming speziell mit Computer-Monitor zu tun? Den Stream legt man sich auf das Display/Gerät, das in der entsprechenden Situation am geeignetsten ist.

Filme und Serien zu Hause streamt man natürlich auf den großen TV im Wohnzimmer.

In der Bahn hat man keinen >42" TV dabei ;), da muss dann Tablet oder Notebook ausreichen und man muss das Material vorher zwischenspeichern, da der mobile Empfang nicht ausreicht.

Zwischendurch mal kurz Nachrichten schaue ich auch mal auf dem Handy wenn ich unterwegs bin.

Eine Reparaturanleitung von youtube streame ich auf den Computermonitor auf dem Schreibtisch.

Eine Kochsendung bzw. Kochanleitung streame ich auf dem Tablet in der Küche, usw.


Das meine ich ja, die Grenzen zwischen Quellen, Übertragungswegen und Geräten verwischen immer weiter. Am Schluss bleibt nur das Interface (Display+Ton) und der jeweilige Inhalt übrig, die sucht man sich entsprechend aus.
Alles andere wie Übertragungsweg, Sender, usw. rückt vollkommen in den Hintergrund.
#1513409
Vittel hat geschrieben:
kauai hat geschrieben: Meines Erachtens ist die Empfangsqualität des herkömmlichen TVs durchaus noch besser als die Bildqualität eines Streams.
Der herkömmliche TV hat ja erst mal nichts mit der Empfangsqualität zu tun. Es kommt darauf an, wie und was man am herkömmlichen TV anschaut.
Ich habe digitalen Sat-Empfang und die Bild-Qualität ist im Regelfall besser als das, was ich bei einer 12K-Verbindung beim streaming empfange. Ich muß aber dazu sagen, daß sich meine Erfahrungen lediglich auf 4-5 Quellen beschränken. Vielleicht wäre das bei 4K anders (ich glaube es aber nicht wirklich), aber da kann ich nicht mitreden, da weder mein TV noch mein Monitor 4k-fähig sind.
kauai hat geschrieben: Ansonsten ziehe ich den Fernseher jederzeit einem Computer-Monitor vor, so wie ich die Ausstrahlung über einen (Pay-) TV-Sender oder eine DVD jederzeit einem Stream vorziehen würde.
Was hat Streaming speziell mit Computer-Monitor zu tun? Den Stream legt man sich auf das Display/Gerät, das in der entsprechenden Situation am geeignetsten ist.

Filme und Serien zu Hause streamt man natürlich auf den großen TV im Wohnzimmer.

In der Bahn hat man keinen >42" TV dabei ;), da muss dann Tablet oder Notebook ausreichen und man muss das Material vorher zwischenspeichern, da der mobile Empfang nicht ausreicht.

Zwischendurch mal kurz Nachrichten schaue ich auch mal auf dem Handy wenn ich unterwegs bin.

Eine Reparaturanleitung von youtube streame ich auf den Computermonitor auf dem Schreibtisch.

Eine Kochsendung bzw. Kochanleitung streame ich auf dem Tablet in der Küche, usw.


Das meine ich ja, die Grenzen zwischen Quellen, Übertragungswegen und Geräten verwischen immer weiter. Am Schluss bleibt nur das Interface (Display+Ton) und der jeweilige Inhalt übrig, die sucht man sich entsprechend aus.
Alles andere wie Übertragungsweg, Sender, usw. rückt vollkommen in den Hintergrund.
Mein TV ist nicht ans Netz angeschlossen - ich bin mir nicht Mal sicher, ob er netzfähig ist! Wenn ich streame dann über den Fire-TV-Stick und gezielt Serien oder Filme.

Ich habe noch nie eine Mediathek genutzt und auch youtube nutze ich nur in sehr seltenen Fällen (wenn dann am Rechner). Dazu fahre ich mit dem Auto zur Arbeit und nicht mit der Bahn. Dementsprechend brauche ich weder ein Smartphone noch ein Tablet, da ich unterwegs eh kein Internet nutze.
#1513412
Ja klar, wenn man keinen Bedarf hat dafür, dann ist es auch egal. Aus Nutzersicht spielt das keine Rolle, alle Empfangsformen funktionieren noch mal abgesehen von den bisherigen Analognutzern, die jetzt nach und nach umsteigen müssen.

Aber aus Anbietersicht sieht es eben anders aus. 80% der Menschen in Deutschland besitzen bereits ein Smartphone, je jünger, desto mehr an der 100%.

Die Nutzungsgewohnheiten verändern sich, das steht ja im Artikel. Netflix und Amazon Video sind gerade mal drei Jahre auf dem Markt und haben manche Gesellschaftsgruppen fast komplett durchdrungen und Sehgewohnheiten auch abseits des eigenen Programmangebots verändert.

Wer als Inhalteanbieter in Zukunft weiter mitspielen will, der muss sich entsprechend anpassen.
Einzig die Geschwindigkeit dieser Transformation ist noch offen.
#1513445
Die Überschrift und Teile des Artikels sind aber durchaus unglücklich gewählt. Denn inhaltlich will man das Fernsehen unter die Lupe nehmen, was so erstmal nur bedingt etwas mit dem Fernseher selbst zu tun hat. Reines Fernsehen rückt für viele sicherlich immer weiter in den Hintergrund, keine Frage, der Fernseher aber wird vermutlich noch immer im gleichen Maße genutzt und ist ganz sicher nicht tot. Ich schau deutlich weniger TV-Programm, aber die wöchentliche Betriebszeit meines Fernsehrs hat sich deswegen nicht wirklich verringert. Als Abspielmedium ist ein großer Bildschirm mit hoher Auflösung deutlich wohlfühlender als angestrengt über längere Zeit auf ein kleines Smartphone oder Tablet Display zu starren, wer will das schon wenn man zu Hause ist? Vermutlich niemand. Ich konsumiere zu Hause auf einem kleinen Bildschirm lediglich Clips auf Youtube oder mal einen Twitsch-Stream, aber keinen hochwertigen Content in Form von Serien bzw. Filmen, die werden nach wie vor zu Hause auf dem Fernsehr geschaut.