Nr27 hat geschrieben:Der entscheidende Punkt für "Solos" verhältnismäßiges Scheitern (wobei ich ja angesichts der positiven Mundpropaganda und nicht allzu großer direkter Konkurrenz in den nächsten Wochen noch auf etwas Schadensbegrenzung hoffe) ist sicherlich der Starttermin keine sechs Monate nach "Die letzten Jedi".
Ja, das spielt zusätzlich in den Punkt mit der eher geringen Varianz in der bisherigen "Star Wars"-Filmreihe mit rein, da bin ich mir sicher. Marvel kann es sich leisten, von Oktober bis Mai drei Filme zu starten, weil "Thor - Tag der Entscheidung", "Black Panther" und "Infinity War" sich stärker unterscheiden als "Die letzten Jedi" und "Solo".
Und, ja, obwohl "Die letzten Jedi" sehr viel einnahm, spaltete er die Fangemeinde bekanntlich. Gut möglich, dass er bei einer einheitlich positiven Rezeption mehr Euphorie für "Solo" erzeugt hätte. Vielleicht spielt das auch mit rein. Aber anders als "Wer in hoher Schlagzahl Filme liefern will, muss Abwechslung bieten" ist das keine Lektion, die man lernen und befolgen kann. Oder sollte. "Mach keine potentiell kontroversen Filme" schwebt schon genug Produzenten im Hintersinn herum.
Nr27 hat geschrieben:Wahrscheinlich wäre es am schlausten, "Star Wars" wirklich einen konstanten Startplatz zu geben: Jedes Jahr kurz vor Weihnachten. Damit wäre genügend Zeit dazwischen und der Startplatz ist sowieso der günstigste, den es gibt im Kinogeschäft.
Möglich, dass Lucasfilm/Disney darüber nachdenkt, aber ich weiß nicht, was ich davon halten soll. In den vergangenen Monaten habe ich einiges an Spekulationen gehört/gelesen, wieso "Solo" nicht auf den Dezember dieses Jahres ausgewichen ist, um dem Filmteam sowie dem Marketing mehr Zeit zu geben und dem neu "antrainierten" "Star Wars"-Start treu zu bleiben. Aber dafür war es dieses Jahr schon zu spät.
Nicht nur, dass da "Aquaman" und "Bumblebee" starten (und mittlerweile der nach hinten geschobene "Alita - Battle Angel"), am 25. Dezember läuft zudem "Mary Poppins Returns" an, den Disney erstens keinesfalls mit einem eigenen Produktion in Gefahr bringen will und der zweitens als familienorientiertes, magisches Wohlfühlmusical perfekt in den Dezember passt.
Und das führt mich zu meinem generellen Problem(chen) mit der Idee, "Star Wars" Jahr für Jahr in die Weihnachtssaison zu packen. Disneys Programmplan ist generell schon mit festen Regeln bestückt (etwa: ein großer Marvel-Film Ende April/Anfang Mai) und großen Marken, die sich aus dem Weg gehen müssen. Wenn "Star Wars" im Dezember rumhockt, wird es für Disney schwerer, Filme wie "Mary Poppins Returns" ideal zu platzieren. Erst recht jetzt, da nun Marvel anfängt, sich in die "ruhigeren" Monate Februar/März auszubreiten.
Und dann ist da ja noch die theoretische Konkurrenz in Form von "Avatar 2 bis 5", sollten sie jemals wirklich anlaufen ( :lol: ), darüber hinaus haben der Erfolg von "Jumanji 2" und nun das Schwächeln von "Solo" den anderen Studios beigebracht, dass man keinen zwingenden Abstand mehr zu "Star Wars" braucht. Soll heißen: Macht sich "Star Wars" dauerhaft den Weihnachtstermin zu eigen, wird es nicht zwingend andere Filme abschrecken. Und eine eh schon volle Saison wird nur noch voller.