#1522853
Prinzipiell finde ich den Artikel gut ... zumindest die Tatsache, dass es ihn gibt. Aber mit dem 2. Abschnitt stimme ich nicht ganz überein.

Als Mitglied der LGBT+ Community brauche ich persönlich keine Lovestories in den genannten Blockbustern und vermisse sie auch nicht. Ist ja nicht so als gäbe es bei MCU und Star Wars zig Liebesgeschichten. Selbst Hetero-Beziehungen sind da doch Mangelware. Und das ist ja nicht schlimm. Denn die Geschichte soll dem Film dienen und nicht umgekehrt. Finn und Poe müssen nicht On-Screen ein Paar sein, wenn es einfach null mit der Story zu tun hat. Falls doch, dann gerne.

Genauso verhält es sich mit Dumbledore im HP-Franchise. Rowling hat Dumbledores sexuelle Orientierung nie in den Vordergrund gestellt oder zum Teil der Geschichte gemacht. Sie hat die Figur lediglich geoutet, weil die Autoren des 6. Films Dumbledore ursprünglich eine Zeile im Film hatten, in der er sagt, er sei einst auch in eine Frau verliebt gewesen. Rowling lies das rausstreichen, weil Dumbledore in IHREN Gedanken eben schwul ist. Aber das ändert nichts an der restlichen Story. Dabei hätte Rowling genug Möglichkeiten gehabt die Beziehung zu Grindelwald besser hervorzuheben, aber dann frag ich mich eben: Wieso sollte Sie? Nur der Diversity wegen? Ich bräuchte auch keine dramatische Liebesgeschichte, wenn Grindelwald eine Frau wäre, weil es auf den Verlauf der Hauptfigur (in dem Fall: Harry Potter und nicht Dumbledore) keinen Einfluss hat.
#1522856
ZehnGrammZucker hat geschrieben:Denn die Geschichte soll dem Film dienen und nicht umgekehrt. Finn und Poe müssen nicht On-Screen ein Paar sein, wenn es einfach null mit der Story zu tun hat. Falls doch, dann gerne.
Genau so ist es.
Die Geschichte muß sich selbst tragen und was zu erzählen haben, was dem Film nutzt.

Aber das paßt so nicht in diese Schwulen/Feminismusdiskussionen.
Wenn man sich schon die Synopsis von "Love, Simon" anschaut, der ja eigentlich auf einem Buch namens "Simon vs. the Homo Sapiens Agenda" beruht.
Lassen wir mal die "Agenda" weg, was bleibt ist die Charakterbeschreibung: Schwul und mag Oreos.
Das ist mal ne fundierte Charakterzeichnung.

Die ist ja noch flacher als die von Rey, Finn oder Poe.
Und wenn einem keine Chrakterzeichnung einfallen will, nimmt man heute halt gerne Message dazu.
Vielleicht ist Poe ja homosexueller Transgender?
#1522858
Es handelt sich um einen Teenie-Liebesfilm. Da kenne ich wenige bis keine Beispiele, in denen die Figuren allzu detailliert und fein gezeichnet sind. In "Eine wie keine" beispielsweise sind es das Geek-Girl und der Sportler - natürlich hetero, das muss man da ja nicht dazu sagen, ist halt so.
von Sid
#1522861
ZehnGrammZucker hat geschrieben:Prinzipiell finde ich den Artikel gut ... zumindest die Tatsache, dass es ihn gibt. Aber mit dem 2. Abschnitt stimme ich nicht ganz überein.

Als Mitglied der LGBT+ Community brauche ich persönlich keine Lovestories in den genannten Blockbustern und vermisse sie auch nicht. Ist ja nicht so als gäbe es bei MCU und Star Wars zig Liebesgeschichten.
Danke für deinen Kommentar. Und: Ja, so kann man es natürlich sehen, das ist absolut kein Problem. Und ich stimme dir eh insofern zu, dass auch in meinen Augen zu viele Blockbuster eine aufgezwungene Liebesgeschichte haben, die erzählerisch nichts trägt und formelhaft erscheint. Daher bin ich zum Beispiel jemand, der hofft, dass Rey aus der neuen SW-Trilogie Single bleibt. Einfach mal auslassen, das ganze romantische Gedöns.

Aber: WENN es schon romantische Nebenplots geben "muss", wieso dann nicht mehr Abwechslung und so erstens die Wirklichkeit mehr abbilden und zweitens stärker vorleben, dass es völlig selbstverständlich ist, nicht der Hetero-"Norm" zu entsprechen? Es schadet ja niemandem, kann aber jungen Menschen helfen, die entweder ihnen entsprechende Identifikationsfiguren brauchen (manche Leute brauchen sowas einfach, um stärker mitzufiebern und sich bestätigt zu fühlen, andere nicht) oder alternativ mediale Vorbilder, die etwaige Vorurteile gegenüber LGBTQ+ aus ihrem realen Umfeld aufwiegen. Denke, mediale Sichtbarkeit ist da so ein steter Tropfen, der so manchen Stein höhlen kann.