- Di 11. Jun 2019, 10:12
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„Zu guter Letzt muss man dem «Tatort» jedoch das Finale zugutehalten, das eine ordentliche Auflösung des Falls mit einer dramatischen Note bietet. Auch Klaus J. Behrendt zeigt darin, dass er als Urgestein des Fernsehens immer noch die Rolle des emotionalen Kommissars verkörpern kann.“
Im Gegenteil, das Finale ist noch der Punkt auf dem I eines extrem öden, langweiligen Tatorts. Nachdem Behrend berechtigterweise einen kategorischen Imperativ formulierte „Opfer erster und zweiter Klasse?“, knallte er am Ende seine Kollegin ab. Das war dann doch ein bisschen zuviel des Guten. Nachdem sie gezwungen wurde mit anzusehen, wie ihr Kollege bestialisch gemeuchelt wurde, handelte sie nach dem uralten Prinzip, das bereits auf der Stele des Hammurabi fixiert wurde: Auge um Auge! Archaisch, klar, aber sie hat meiner Meinung nach alles moralische (!) Recht der Welt dazu. Der Tatort wollte natürlich auch ein bisschen sozialtherapeutisch daherkommen. Sehr lobenswert und richtig, klar, aber wie gesagt: zuviel des Guten! In vielen Ländern der Welt kämen Polizistenmörder nicht einmal bis ins Verhörzimmer, hier knallt der Bulle stattdessen seine Kollegin ab. O Mann! Hätte ich das geahnt, hätte ich nicht eingeschaltet.