von Quotermain
#1536676
Ich finde einen weiblichen "James Bond" lächerlich, es sei denn nun käme Eddie Izzard. Das wäre immer noch kein 007, denn DER wurde von Fleming so erfunden.

Was spräche gegen 005 ?
#1536677
Nach 25 Filmen und über 70 Jahren nach dem ersten Roman wäre eine Veränderung wirklich nicht schlecht.
Ich liebe Bond, auch die aktuellen Filme mit Craig, aber eigentlich gehört er schon in die 60er und 70er, in den kalten Krieg, und in den Zeitgeist von Hugh Heffner und dem Playboy. Den muss man nicht verteufeln, aber zeitgemäß ist das halt auch nicht mehr.
Nach Craig muss ohnehin ein neuer Darsteller gewählt werden und da tun sich die Fans immer schwer, bis ein einer Darsteller akzeptiert wird.

Allerdings muss man ja nicht James Bond in einen weiblichen Charakter transferieren, man kann ja einfach 013 (oder welche Bezeichnung auch immer) als weibliche Agentin einführen. Dafür muss 007 auch nicht sterben, er taucht einfach für ne Zeit unter und man belässt es dabei.
#1536679
Ein Versuch wäre es ja Wert.
Könnte so gehen:

Ein dringender Fall liegt an. 007, also James Bond, steht aus irgend welchen Gründen momentan nicht zur Verfügung.
Als Ersatz stünde Agentin 0815 bereit ...
Wenn es funktioniert könnte man später dabei bleiben. Wenn nicht, wird 007 wieder aktiviert.
#1536680
Man sollte sich lieber weibliche Rollen in der Neuzeit ausdenken, anstatt irgendeinen Abklatsch ins Kino zu bringen, der letztlich völlig deplaziert in einem Universum wirkt, welches von einem James Bond lebt. Spräche ja nichts dagegen, dass man im selben Universum einen weiblichen 00 Agenten ansiedelt, aber ich halte es nachwievor für keinen Merhwehrt, dass eine Hauptrolle schwul, weiblich oder dunkelhäutig ist.
#1536681
Das Bond Universum ist ja ohnehin nicht so dicht verwoben und definiert wie z.B. bei Star Wars, Star Trek oder bei Marvel.

Die einzigen Konstanten sind der MI6, M, Q und Moneypenny. Zumindest die Personen braucht man nicht zwangsläufig, Q ist ohnehin unersetzbar, allenfalls Cleese war akzeptabel. Moneypenny funktionierte gut in ihrer Klischeerolle, braucht man heute nicht unbedingt. M kann durch jeden x-beliebigen Auftraggeber ersetzt werden.

Felix Leiter könnte man ja zukünftig als Kontaktperson des CIA beibehalten, um Bezug zum Bond Universum herzustellen.

Jillian Anderson wäre sehr gut geeignet als 00 Agentin, zumindest zur Zeit, in 10 Jahren vielleicht nicht mehr unbedingt. Wilde Schlägereien müsste man halt vermeiden, das wäre nicht so glaubwürdig.

Gal Gadot geht für mich auch immer, Emily Blunt, Rosamund Pike, Daisy Ridley in 5-7 Jahren, fänd ich alle gut.
Emma Watson, Emilia Clarke, Jennifer Lawrence, Keira Knightley eher nicht
#1536683
Aber James ist ja nun nicht gerade ein weiblicher Vorname :) ;)

Mir ist eigentlich egal, was geändert wird, Hauptsache Daniel Craig wird endlich ersetzt. Die Filme mit ihm sind wirklich stinklangweilig und ich habe seit seinem "Dienstantritt" keinen Bond mehr komplett gesehen obwohl ich die Reihe davor mochte.

Grundsätzlich habe ich kein Problem mit Frauen als Hauptdarsteller in solchen Filmen. Es kommt aber immer auf die Umsetzung an. Nur die Hauptrolle weiblich zu besetzen und sonst nix zu ändern wird nicht viel bringen.
von Sentinel2003
#1536689
Ich schwimme sowieso seit Ewigkeiten immer gegen den Strom, deswegen befürworte ich schon ewig einen weiblichen Bond!
#1536692
kauai hat geschrieben: Mo 9. Sep 2019, 20:55 Aber James ist ja nun nicht gerade ein weiblicher Vorname :) ;)
Jane Bond ;)
Wenn, dann wirds ja eh ne Britin werden oder wollen die selbst die Tradition kippen? Ach, ich wäre dann eher für einen Ableger und selbst den brauche ich nicht.
Ich finde Diversity gut und wichtig, aber wenn es so künstlich erzwungen daherkommt und man jetzt nur noch quotiert, dann wirds schon anstrengend. Man kann ja auch nicht über weibliche Helden in der Vergangenheit klagen und das klingelte auch gut an den Kinokassen. Man kann den Drehbuchautoren nur entgegenrufen, dass sie eben mehr Rollen für XY schreiben sollen und die Leute dann auch so besetzen, aber Brüche, gerade wenns eine Vorlage gibt, müssen für mich nicht sein.

Was das überholte Rollenbild betrifft (kurze, banale Zuschreibung meinerseits): Man kann ja immer mit dem jeweiligen Wechsel den Typus brechen, was man doch auch getan hat. Frauenheld war halt immer, aber ansonsten switchte man doch stark zwischen klassischem Gentleman (Connery), über den ironisch-charmanten Frauenheld (Moore), über den klischeebeladenen Langweiler, der irgendwie alles verkörpern wollte (Brosnan), bishin zum geheimnissvollen Loner (Craig), der ja alleine schon gehasst wurde, weil er für viele nicht so dolle aussah (und dann auch noch blond!!!), und er den Ruf hatte zu waschlappig zu sein - was eine Zuschreibung... und Moore lässt an dieser Stelle auch grüßen.
Und letztendlich waren dann doch nicht unbedeutend wenige echt gut mit Craig und für manch einen ists sogar der Lieblingsbond.
#1536696
Es schadet gewiss nicht, eine Figur neu zu interpretieren, aber eine Frau als Bond? Das wäre ein zu radikaler Bruch. Warum nicht gleich eine Teenagerin?

Als Bösewichte hingegen wären Frauen hervorragend geeignet, finde ich :grinning:
Ich erinnere mich noch, wie bei der Ankündigung eines neuen Bonds, der auch mal eine weiche, nachdenkliche Seite zeigte, die Moderatorin nahezu angewidert fragte: "Wer will denn sowas?" Die könnte man gut besetzen für eine Schurkenrolle. ;)

Das fängt schon bei einfachen Problematiken an: Die Reihe lebt z.B. auch von Kampfszenen, und dass eine 65kg-Frau einen durchtrainierten 120kg-Mann verprügelt, ist nun mal arg unrealistisch - egal wieviel Kampfkünste sie beherrscht. Macht die ganze Reihe noch unrealistischer als ohnehin schon, was den echten Bondfan berechtigterweise nicht stört, denn er will einfach bestimmte Elemetne in einem Bondfilm sehen, aber hier vielleicht eine Spur zuviel.
#1536701
Naja, die Kampfszenen könnte man schon entsprechend choreografieren und die Gegner entsprechend auswählen.
Ein 1,78m Daniel Craig mit 80kg hätte gegen einen 120 kg Gegner mit ähnlicher Kampferfahrung auch keine Chance.

Im Film fällt das aber nicht auf und Realismus ist nun auch nicht gerade das Aushängeschild von Bond Filmen.
#1536707
Quotermain hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 08:10
Neo hat geschrieben: Mo 9. Sep 2019, 23:31 Jane Bond ;)
Hatten wir schon, vor 15 Jahren.
Jane Smith / Angelina Jolie
Das ging mir gestern beim Lesen auch durch den Kopf! Wenn man an Mr. & Mrs. Smith oder Salt denkt, dann können weibliche Hauptrollen in dem Genre durchaus funktionieren. Bei James Bond sehe ich halt nur das Problem, dass man die Figur völlig neu anlegen müßte und das Ganze dann in eine völlig andere Richtung geht, die einen vermuten lässt, dass die Marke "James Bond" nur herhalten mußte um eine gewisse Fanbase anzusprechen.
#1536708
"Ein 1,78m Daniel Craig mit 80kg hätte gegen einen 120 kg Gegner mit ähnlicher Kampferfahrung auch keine Chance."

Nun, nicht wichtig in dem Zusammenhang, aber die 1,78m sind schon mal zu vernachlässigen. Die reichen aus. Auf der Straße sowieso. Mike Tyson z.B. war auch nicht größer. Er war der stärkste Faustkämpfer seiner Zeit und hat reihenweise 2-Meter-Leute umgehauen. Beim MMA ist der 2,18 m Koreaner durch einen 1,85m-Mann umgehauen worden uswusf. Entscheidend ist immer das Gewicht. Mache aus den 80kg nur eine 90, dann hat er sehr wohl schon eine Chance auch gegen einen 120kg-Mann, dazu reicht die Masse schon aus!

Dass die Reihe nicht durch Realismus besticht, sagte ich ja auch schon, aber hier wäre es vielleicht ein bisschen zuviel des Unguten.
Und wenn Brosnan da zustimmt, dann hat das vermutlich andere, gut nachzuvollziehende Gründe ...

Eine Frau als Bond wäre ein Stilbruch. Die ganze Figur müsste völlig neu angelegt werden.
#1536713
magister wigbold hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 13:10 Eine Frau als Bond wäre ein Stilbruch. Die ganze Figur müsste völlig neu angelegt werden.
Also müsste man mit der Figur das machen, was man ... eh alle paar Jahre mit ihr macht. :)

Packt man Connerys, Lazenbys, Moores, Daltons, Brosnans und Craigs Interpretationen zusammen und sucht nach gemeinsamen Nennern hat man eine verbal schlagfertige, modisch, zugleich zeitlos gekleidete Person im Geheimdienst, die auch absurde Kämpfe und Verfolgungsjagden mit Würde hinter sich bringt, viel Sex hat und Martini trinkt. Tonalität, Autovorlieben, Kampfstile und Aussehen haben sich schon zigfach verändert, was gleich bleibt sind vor allem einige filmstilistische Elemente wie das Cold Open und die Erkennungsmelodie.

Ob nun Daniel Craig oder Emily Blunt die Bond-Pflichtelemente mit neuen Ideen jongliert, ist da doch nach so vielen stilistischen Neustarts der Figur sekundär. Daher verstehe zumindest ich nicht das ständige Widerstreben gegen das Konzept "Macht mal ein paar Filme Jane Bond": James Bond ist doch im Kino vor allem eine Sammlung von Tropen, die erfüllt werden wollen, wieso wird immer so getan, als sei über 20 Filme lang ein kohärenter, dicht geschriebener Charakter entstanden, der unmöglich von einer Frau gespielt werden kann?

In der Theorie könnte man sich natürlich auch mit einem Ableger begnügen, nur: Beim Gedanken "Macht aus James Bond als nächstes Jane Bond" spielt die Auffassung mit, dass Bond eine filmische Anomalie ist, bei der aus einer Figur ein eigenes Genre mit vielen flexiblen Variablen, aber auch einigen festen Regeln wurde.

Es geht darum, mal eine Frau mit den Bond-Parametern spielen zu lassen (in meinem Fall einfach, weil ich das eine spannende Abwechslung fände), und da halte ich es für sinnvoller, die Figur mal bei irgendeiner Neuausrichtung anders als bislang zu gendern, statt einen Spin-Off zu starten und zu sagen: "Hey, James Bonds Kollegin mag ebenfalls Martini, wir unterlegen ihre Einsätze mit derselben Musik und wir kopieren auch sonstige stilistische Merkmale der Reihe."

Das wäre ungefähr so, als würden im Marvel Cinematic Universe sämtliche Figuren in ihren Solofilmen AC/DC hören, weil das bei Iron Man ja auch so war.

Wenn dagegen beim nächsten Neustart an der Formel einfach nur in dem Maße geschraubt wird, wie es bislang bei Darstellerwechseln der Fall war, und die Person im Mittelpunkt mal eine Frau ist, dann bleibt man dem "Genre Bond" sinnvoll treu und hat dennoch frischen Wind.

Wird wahrscheinlich nie passieren, da bin ich ganz bei Brosnan. Es wäre auch keine Tragödie, dann spielt halt Kerl XY den nächsten Bond und wird ihn der Erfahrung nach etwas humoriger anlegen als Craig, ehe Kerl XY irgendwann durch einen etwas ernsteren Kerl ersetzt wird. Passt schon. Aber es ist amüsant, wie ausgerechnet bei Dauerneuinterpretationsfigur James Bond viele Leute ankommen und sagen: "Aber, aber, aber: Haltet euch an die Vorlage!" Wo waren diese Leute, als Paul W.S. Anderson "Die drei Musketiere" mit Luftschlachtschiffen gedreht hat oder als die Disney-Studios aus dem strengen Lehrer Balu den lustigen, dauerentspannten Kumpelbär gemacht haben? ;)

(Kurz gesagt: Hey, ich finde, gerade bei Bond gibt es keinen Grund mehr, verkrampft auf die literarische Vorlage zu verweisen - Bond ist für mich eher Genre als Figur und daher sollte die Stellenausschreibung für die Hauptrolle im nächsten Neustart weit offen sein. Aber, hey, wenn ihr meint, Bond ist noch immer eng mit seiner Vorlage verknüpft: Meinetwegen, ist eure Ansicht. Alles fein - zumal die Produktionsfirma euch eh den Rücken decken wird. >:) )
#1536722
Alles fein - zumal die Produktionsfirma euch eh den Rücken decken wird. >:) )

Das denke ich auch. Ewan Mc Gregor wurde damals meines Wissens abgelehnt, weil er angeblich zu klein sei (1,77) für einen James Bond (man engagierte dann Craig (1, 80) :-)
Alle ehemaligen Bond-Darsteller zeigten sich empört, ginge es aber um eine Auswahl zwischen ihnen selbst und McGregor hätten sie gesagt. "Der Mann ist zu klein!" Da gehe ich aber jede Wette ein :grinning:
Ich glaube nicht, dass die Produktionsfirma Vabanque spielt und sich auf ein (möglicherweise finanzielles) Kamikazeunternehmen einlässt bei einer Marke, die sich so wie sie ist seit einem halben Jahrhundert etabliert hat ((dass sich die männlichen Helden immer mal wieder ein bisschen neu erfinden, ist da sekundär (ich glaube bei Casino Royale: „Gerührt oder geschüttelt?“- Craig „Sehe ich so aus, als ob mich das interessiert?!“ Beim letzten Film bestand er schon wieder auf „geschüttelt“ … Das ist Pillepalle im Verhätnis zu einem so harten, fundamentalen Schnitt wie einem Wechsel des Geschlechts.))
Ich sehe dafür auch keinen objetiven Grund, es denn man wollte Alice Schwarzer beglücken ...
#1536723
magister wigbold hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 19:09 Ich sehe dafür auch keinen objetiven Grund, es denn man wollte Alice Schwarzer beglücken ...
"Objektiv" ist schwierig. Rein auf filmschaffender Seite finde ich "Wir wollen der Reihe einen neuen Dreh verleihen, und dabei nicht schon wieder am 'Wie lustig darf es dieses Mal sein'-Rad drehen" einen guten Grund, ob das nun schon subjektiv ist oder noch als objektiv ist dann wohl ... subjektiv. :') Es wäre ja nicht der erste, nicht einmal der zweite Fall, in dem man eine Vorlage durch einen Genderswap auffrischt.

Aber der kommerzielle Aspekt dürfte tatsächlich (vorerst) im Weg stehen. Dass die weibliche Hauptrolle in der "Sein Mädchen für besondere Fälle"-Vorlage eine männliche Hauptrolle war, juckt ja kaum wen. Dass Bond 007 ein Mann ist, das juckt dagegen viele, wie man allein an diesem Diskussionsfaden erkennt. Daher, joah, müssen Sentinel, ich und Co. halt erstmal davon tagträumen, wie ein Jane-Bond-Film aussehen könnte. :)
#1536726
Klar, „objektiv“ ist grundsätzlich immer problematisch im fiktionalen Bereich.

Wir sind uns ja einig. Jane Bond verbringt vermutlich noch ein bisschen Zeit in der Gebärmutter – und umgekehrt wird es so bald nicht „Sisso“ geben, die moderne Variante der „Sissi“ ( Romy Schneider, die Großartige, möge mir verzeihen!) mit, sagen wir, Justin Bieber in der Hauptrolle. ;)
#1536728
magister wigbold hat geschrieben: Di 10. Sep 2019, 21:34 Klar, „objektiv“ ist grundsätzlich immer problematisch im fiktionalen Bereich.

Wir sind uns ja einig. Jane Bond verbringt vermutlich noch ein bisschen Zeit in der Gebärmutter – und umgekehrt wird es so bald nicht „Sisso“ geben, die moderne Variante der „Sissi“ ( Romy Schneider, die Großartige, möge mir verzeihen!) mit, sagen wir, Justin Bieber in der Hauptrolle. ;)
Der Vergleich hinkt ein wenig, da "Sissi"-Filme halt kein eigenes Quasi-Genre geworden sind, das seit Jahrzehnten durch immer neue Aktualisierungen am Leben erhalten wird, und wodurch erst diese Idee "Joa, warum nicht mal das Geschlecht tauschen?" aufgekommen ist. Aaaaber ... ich spalte nun Haare. Wir verstehen uns ja.

(Ein zumeist weiblich besetzter Storytypus wären ja Aschenbrödel- und Pygmalion-Erzählungen, und da könnte ich mir ein paar männliche Umdeutungen genauso gut vorstellen wie eine Jane Bond. Es gab schon Versuche in der Art, jedoch ist da sicher noch mehr drin. Aber nun mache ich nur das nächste thematische Fass auf. Langer Rede, kurzer Sinn: Ich will endlich die "Splash!"-Neuinterpretation mit Channing Tatum als Meerjungmann sehen, die mal als in Arbeit verkündet wurde! :') )