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[Quotenmeter.de]

Schluss mit Ausreden: Dem Privatfernsehen laufen die jungen Zuschauer weg

Der stete Blick auf die Quote hat die Wahrnehmung getrübt: Was heute als Erfolg gilt, war vor fünf oder zehn Jahren teils ein Flop. Selbst die größten Hits der Privaten leiden an einem Schwund bei jungen Zuschauern. Auffangen sollen dies die neuen Streaming-Dienste. Doch aktuell scheint das ein schweres Unterfangen zu sein.

» http://qmde.de/113485

[watsher]

Hallo Herr Weis,
könnte es nicht auch sein, dass der demografische Wandel mit hineinspielt? Es könnte doch auch sein, dass die Menge der Menschen in der Zielgruppe (14-49) kleiner geworden ist?

https://www.destatis.de/DE/Themen/Quers ... nhalt.html

MfG

[Familie Tschiep]

Es ist normal, dass alte Schlachtrosser im Laufe der Zeit an Zustimmung verlieren, Problem ist, es kam fast nichts nach.

[Manuel Weis]

Es ist durchaus richtig, dass der demografische Wandel nicht außen vor gelassen werden kann. Ich schließe aber aus, dass dieser die Unterschiede von teils 50% ausmacht...
Für die Grundthematik ändert er zudem nichts. Die Privatsender verdienen ihr Geld, in dem sie eine werberelevante Zielgruppe erreichen. Wenn diese Gruppe kleiner wird, weil sie verschwindet, lieber Netflix schaut oder bei YouTube abhängt, ist das für Sendergruppen problematisch.

[Kingsdale]

Ich habe schon vor einigen Monaten gesagt, das die heutige Quotenberechnung auch nicht mehr zeitgemäß ist. Jetzt, wo es etliche Streamingdienste und Sender gibt, die ein wesentlich umfangreicheres und abwechslungsreicheres Angebot bieten, sind auch damalige Erfolgsformate im Schwund. Was aber auch daran liegt, das echte Fans ungern fast ein ganzes Jahr auf Neuware warten wollen. Grey Anatomy usw. bekommt man als Neuware recht aktuell auf anderen Bezahlsender und für Serienfans sind diese Sender einfach viel beliebter! Was YouTube und die ganzen Influenzer angeht, ist diese Entwicklung aber eher Erschreckend und ich vermute, das dieses ganze Gebäude irgendwann mal einbrechen wird. Jeder drängt heute auf diesen Markt und man verliert total den Überblick. Das wird auch mal YouTube einsehen müssen.

[watsher]

Danke für die Antwort.

Alleine verantwortlich wäre der demografische Wandel mE natürlich auch nicht, eher ein Baustein von vielen die zu dieser Entwicklung der absoluten Zahlen beitragen (14-49 Jährige im Jahr 2000: 41,2 Mio // 2010: 38,3 // 2019: 35,4 Mio. ). Da hier eben von den absoluten Zahlen geschrieben wurde war mir ein kleiner Hinweis auf die über 10% kleinere Zielgruppe schon wichtig.

Im Kern schließe ich mich Ihnen durchaus an und sehe den Einfluss von Google und Facebook, in der Kombination an verschiedenen Faktoren, als groß an. Eine insgesamt kleinere Zielgruppe die sich, wie Sie bereits festgestellt haben, noch dazu anders verhält.

Auch ich fände eine alles umfassende Metrik zum Vergleich der "Sender" (inkl. Streaming etc) sehr interessant. Mal schaun wann und ob die AGF das packt... und die klassischen TV Sender das ausgleichen können.

MfG

[Blue7]

Erstmal zur The Voice.
Mein Problem 2x pro Woche. 2x über 3-4 Stunden. Viel zu lang.
Gefühlt jeder 2. Song fast 9min Werbung.
Typische ProSiebenSat.1 Krankheit.
Und TV Quoten. Wer weiß was bei Joyn und über die Websites bzw. YouTube gestreamt und abgerufen werden. Diese Werte fließen ja nie ein.

Ansonsten ich schau keine Shows bei der Sendergruppe an. Da Überlänge von mehr als 2 Stunden und viel zu viel Werbung.
RTL ist da bzgl. Werbung besser dran. Da läuft weniger. Aber ein Nija Warrior Germany wird auch nur noch im Spulvorgang durchgeschaut. Einfach viel zu lang.


Und was hat sich denn linear geändert. Früher hatte man ein RTL, VOX, Super RTL. Heute gibts ein NITRO, RTLplus, VOXup und bei der Konkurrenz kam mit MAXX, sixx, Sat.1 Gold auch mehr eigene Konkurrenz hinzu. Auch kleine Prozentwerte läppern sich öfters am Tag auf über 10% zusammen, welche früher die 5 großen noch intus hatte.
Und Schwupps werden aus 16% schnell mal die von damals 18-19% MA.

[Mr. Cutty]

Ich schaue nur noch recht wenig Privat-TV, schon viele Jahre. Liegt am Programm und auch an der vielen Werbung.

Ich nutze Pay-TV, Streamingdienste und die Öffis.

[Sentinel2003]

Ich schaue nur noch recht wenig Privat-TV, schon viele Jahre. Liegt am Programm und auch an der vielen Werbung.

Ich nutze Pay-TV, Streamingdienste und die Öffis.

Ist bei mir ähnlich: Private gucke ich fast nur noch Pro 7 mit den Filmen am WE, Sat 1 nur noch die Ami Serien an den D-Tagen...RTL fast gar nicht mehr, dafür weiterhin Filme bei den Öffis, sehr viele Serien auf zdf_neo und ZDF, sehr viel Amazon und Netflix.

[Kingsdale]

Mir gehts da auch sehr ähnlich. Sat.1 schaue ich gar nicht mehr, RTL nur noch Punkt 12, RTL II auf keinen Fall und Pro7 nur noch TBBT. Wenn mich eine Show interessiert (Schlag den Star oder Beste Show der WWelt) zeichne ich sie auf, auch wegen der übermäßigen Werbung. Was die kleinen Sender angeht, wie Nitro, VOX dort die US-Serien und Maxx Football. Aber The Voice, Superstar, der ganze Bacheloer-Dreck geht gar nicht! Ja, da bin ich auch so oft bei Netflix und Co. (nicht SKY).
Und es wird bestimmt nicht besser, weswegen viele zu Streaming-Dienste wandern.

[michael.ciao]

Genau. Und dann frage ich mich doch das jeden Montag über 5 Millionen Bauer sucht Frau sehen. An die 4 Millionen Das Supertalent. Let's Dance über 4 Millionen, DSDS ist erfolgreich, Der Bachelor ist dieses Jahr besser gelaufen wie die Jahre davor, Bachelorette hatte die erfolgreichste Staffel dieses Jahr, Promi Big Brother ebenso und den Dschungel im Januar brauche ich erst gar nicht erwähnen. Masked Singer super erfolgreich, Germanys Next Topmodel so erfolgreich wie schon Jahre nicht mehr. Genau das sind alle die Formate warum die jungen Zuschauer überhaupt noch den TV anmachen. Komisch das all der Dreck jeder bestens kennt. Alles andere wie Serien schauen alle dann bei Netflix.

[Wolfsgesicht]

Die Überlänge ist wirklich ein Problem bei Pro7 Shows.
Eigentlich müsste Pro7 die Primetime auf 19:30 Uhr vorverlegen damit die Länge der Show ertragbar ist. Aber da macht die Tagesschau wohl einen strich durch die Rechnung

Ich denke schon dass die streamingdienste viel abnehmen. Ich würde nie TBBT auf Pro7 schauen, sondern Amazon anmachen und es dort sehen. Und ich greife fast immer auf die Möglichkeit zurück es am nächsten Tag zu sehen.
Dazu ist das wohl eher ein Familienritual sich vor die Kiste zu setzen. Da spielt sicherlich auch rein dass immer weniger Menschen Kinder bekommen und das vor allem später. Und immer mehr leben ja auch alleine.

[Fabian]

Ich denke schon dass die streamingdienste viel abnehmen. Ich würde nie TBBT auf Pro7 schauen, sondern Amazon anmachen und es dort sehen.

Und warum? Weil zwischen Galileo und "Big Bang Theory"-Werbung fünf Minuten Werbung kommen, dann ein Countdown mit einer Werbung und schließlich noch zwei "Wird präsentiert"-Spots. Das Bild wird währendessen auch noch mal geteilt, damit ein Artikel beworben werden kann. Aufnahmen in HD sind auch nicht mehr möglich. Ich ziehe das bei "The Big Bang Theory" noch durch, aber ich habe "Family Guy" bei ProSieben Maxx abgebrochen und schaue es inzwischen bei Netflix.

[Wolfsgesicht]

Eher weil es eine Folge mehr pro Stunde bedeutet und bei mir vor allem: Der Pause-Knopf. Ich kann sehen was ich will wann ich will.

Ich find Pro7 macht es ganz gut. Man kann am Tag danach alles sehen mit weniger werbung - man muss halt nur den Tag warten.
Filme find ich völlig uninteressant auf Sendern, das meiste gibt es auf Amazon oder Netflix (bzw. bald auch Disney) zu sehen in HD und werbefrei.
Pro7 setzt mehr auf Shows, das sollte der richtige Weg sein, auch wenn das nicht alles sein wird.
Denke mal dass tatsächlich einzig der ÖRR mit seinen Dokus und Magazinen und Reportagen langfristig eine Daseinsberechtigung haben wird.
Die ganzen Sendungen und Shows im Privatfernsehen haben wohl ihre Daseinsberechtigung neben Streaming.

[Vittel]

Wen wundert das?
Weniger junge Leute, dafür sitzt das (Klein)Geld für Alternativen lockerer und die Angebote haben sich vervielfältigt, während die verfügbare Zeit konstant bleibt.

Streamingdienste sind die offensichtlichste Konkurrenz zum linearen Fernsehen, letztendlich zählt aber jeder alternative Freizeitbeschäftigung dazu.
Nicht zu vernachlässigen ist Gaming, spätestens seit World of Warcraft&Co ist das eine Zeitsenke ohne Grenzen.
Spiele bekommt man heute billigst nachgeworfen oder gleich geschenkt. Das Rollenspiel Witcher 3 gibt es z.b. für 15€, locker kann man damit ab heute bis Weihnachten jeden Tag 5 Stunden Freizeit füllen, bis man alles durchgespielt hat. Für TV bleibt da keine Zeit mehr.

Der Tiefpunkt ist aber noch lange nicht erreicht, die Senderkonsolidierung hat noch nicht mal angefangen.

[CaptainCharisma]

(...) letztendlich zählt aber jeder alternative Freizeitbeschäftigung dazu

Würde ich definitiv nicht unter den Tisch fallen lassen. Könnte mit tatsächlich vorstellen, dass der TV Konsum generell zurück ging.

[kauai]

Trotzdem denke ich schon, dass Streaming der Hauptgrund für den Zuschauerschwund ist denn Computerspiele und andere Freizeitaktivitäten gab es auch in den 90ern und 00ern schon und trotzdem waren die Quoten damals noch anders.

In puncto Serien und Filme sitzt das Geld heute einfach viel lockerer als vor 20 Jahren. Die Leute sind heute bereit, für Werbefreiheit und zeitnahe Ausstrahlung von Importware in die Tasche zu greifen und das war vo 20 Jahren noch deutlich weniger ausgeprägt.

Bei uns im Haushalt läuft generell kaum noch Free-TV - egal ob privat oder öffentlich-rechtlich. Abgesehen von Höhle der Löwen schaue ich praktisch fast kein Free-TV mehr. Spiel- oder Castingshows interessieren mich nicht, die Eigenproduktionen an Serien und Filmen im Free-TV im Prinzip auch nicht. Abgesehen von Nachrichten, einzelnen Sportsendungen sowie einigen Dokus und Regionalprogramm bei den Dritten läuft bei mir Pay-TV, amazon oder Disc. Meine Frau schaut noch Herrn Rütter, Grays Anatomie und GNTM und das wars.

Aber gut - da wir Beide Ü 40 sind hat sich das in ein paar Jahren erledigt und wir gehören nicht mehr zur Zielgruppe

[CaptainCharisma]

Trotzdem denke ich schon, dass Streaming der Hauptgrund für den Zuschauerschwund ist denn Computerspiele und andere Freizeitaktivitäten gab es auch in den 90ern und 00ern schon und trotzdem waren die Quoten damals noch anders.

Würde mich gegen diese Theorie auch nicht wehren. Wir haben diese Thematik ja öfters hier und ich kann da auch nur sagen, dass das dt. freie Privatfernsehen aus meinem privaten, als auch beruflichen Umfeld nahezu komplett verschwunden ist. Aber eben nicht nur wegen den Streaming Diensten. Viele mögen auch gar keine Serien. Eher heißt es "man kann RTL, Pro Sieben und Co. gar nicht mehr schauen". Unabhängig von Alternativen, ist es ihnen einfach zu stumpfsinnig.
Ich kann mir daher auch vorstellen, dass sich Menschen auch vermehrt wieder TV -los beschäftigen.

[Vittel]

Klar gab es auch in den 90ern Computerspiele, aber damals waren es eben eher noch die Nerds die einen Computer hatten, auch Konsolen waren noch nicht so weit verbreitet, geschätzt zu 90% waren Spieler auch männlich.
Heute sieht das ganz anders aus, da spielen fast alle und sei es am Handy.

Durch die On Demand Verfügbarkeit von Medien hat auch niemand mehr "Angst" was zu verpassen, die Kiste kann auch mal ne Woche aus bleiben. Ich denke auch, dass dadurch Fernsehen immer weniger im Mittelpunkt steht.

[Familie Tschiep]

Man hält zu lange an durchschnittlichen Shows wie The Taste fest. Man hätte mehr ausprobieren müssen, so dass man wieder frisch wirkt.

[Blue7]

Genau. Und dann frage ich mich doch das jeden Montag über 5 Millionen Bauer sucht Frau sehen. An die 4 Millionen Das Supertalent. Let's Dance über 4 Millionen, DSDS ist erfolgreich, Der Bachelor ist dieses Jahr besser gelaufen wie die Jahre davor, Bachelorette hatte die erfolgreichste Staffel dieses Jahr, Promi Big Brother ebenso und den Dschungel im Januar brauche ich erst gar nicht erwähnen. Masked Singer super erfolgreich, Germanys Next Topmodel so erfolgreich wie schon Jahre nicht mehr. Genau das sind alle die Formate warum die jungen Zuschauer überhaupt noch den TV anmachen. Komisch das all der Dreck jeder bestens kennt. Alles andere wie Serien schauen alle dann bei Netflix.

Witzigerweise zählst du fast nur RTL Formate auf, wo es diese vielen Werbeblöcke nicht so in der Art gibt wie bei ProSIebenSat.1

[Familie Tschiep]

Vielleicht sollte man die Shows wieder auf eine Stunde kürzen. Vielleicht verhindert es das Audience Flow, aber es kann für eine größere Vielfalt sorgen, die sich am Ende auszahlt, weil der Wegfall eines Zugpferdes nicht so schwerwiegend ist, da sich die Zuschauer an ein neues Programm schon gewöhnt haben.

[CaptainCharisma]

Vielleicht sollte man die Shows wieder auf eine Stunde kürzen.

Würde aber wieder mehr Aufwand für die Sender bedeuten. Warum macht P7 seine 4h Shows? Weil da mit einem Schwung, der ganze Abend belegt wird. Man tut sich ja so schon schwer, irgendwas von Interesse zu senden und dann soll man noch weitere 3-4 Slots füllen?

[Blue7]

Und genau aus dem Grund schau ih keine ProSiebenSat.1 Sendungen. Weil 3-4h mir zuviel und gerade den ganzen Abend füllen was ich nicht möchte.
Bestes Beispiel Skating with Celebrities auf Sat.1.
Freitag und Sonntag je 3h Liveshow. Man vergrault dadurch das Publikum

[EPFAN]

Lange Shows sind die Waffen gegen Streaming Dienste.