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von erich.fischer
#1543875
Also ich bin etwas verwirrt: "Gegen Hauptkommissar Leo Hölzer läuft ein Ermittlungsverfahren wegen unterlassener Amtshilfe, weil er in einer Situation nicht geschossen hat, in der er den Untersuchungen zufolge hätte schießen sollen." Auf einen Tollpatsch, der versehentlich in die Wand geballert hatte! Aber, aber, das ist neu, wie das? In fast allen sonstigen Tatorten, wo ein Verbrecher mit einer Schußwaffe auf eine Geisel oder einen Polizisten zielt, ruft der Kommissar mit gezückter Waffe trotz Dringlichkeit und günstiger Schußposition statt raschest auf den Abzug zu drücken mindestens zehn Minuten lang "Legen Sie die Waffe weg!" oder dergleichen, meist mit dem Erfolg, daß dem Verbrecher schließlich die Geduld reißt und er seinerseits den Kommissar mit "SIE legen jetzt die Waffe weg!" anblafft, was der Kommissar sofort befolgt und anschließend (wie hieß es doch seinerzeit im Robert Lembke-Quiz Was bin ich? "Machen Sie eine typische Handbewegung!") devot die Hände hebt. Schießt ein Kommissar jedoch ausnahmsweise auf den bedrohlichen Bewaffneten und trifft ihn sogar, hat er dann nicht nur wochenlang einen gehässigen internen Ermittler am Hals, sondern wird auch von seinen engsten Kollegen, sogar von dem durch den Schuß aus Lebensgefahr Geretteten, wie ein Aussätziger geschnitten und mit angewiderten Blicken bedacht. Schließlich stehen Verbrecher in den liberalen Demokratien an erster Stelle im Artenschutz. Wieso jetzt auf einmal dieser Sinneswandel?