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Frauen in der ARD-Unterhaltung: 'Wenn ich mir beim Suchen die Augen zuhalte, finde ich auch nichts'
Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 15:55
von Quotenmeter.de
Frauen in der ARD-Unterhaltung: 'Wenn ich mir beim Suchen die Augen zuhalte, finde ich auch nichts'
Podcasterin und Moderatorin Ariana Baborie spricht über das Fehlen von Frauen in der ARD-Unterhaltung. Das Problem gehe zurück auf die gedruckten Benimmregeln der 60er, sagt sie.
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http://qmde.de/119031
Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 15:55
von Sentinel2003
Das wird sich, meiner Meinung nach, auf Jahre eben leider nicht ändern, da Männer im Fernsehen soooo derart dominat sind, dass die Frau weiterhin nur das doofe Anhängsel bleiben wird!
Re: Frauen in der ARD-Unterhaltung: 'Wenn ich mir beim Suchen die Augen zuhalte, finde ich auch nichts'
Verfasst: Di 16. Jun 2020, 11:24
von Foxhunt
Ich sehe das Problem hauptsächlich darin, dass man Angst davor hat es mal zu testen. Dazu muss es ja nicht unbedingt Samstag 20:15 sein.
Bei Moderatoren hat man diese Angst nicht. Wenn ich mir - unabhängig von der ARD - alleine anschaue was Steven Gätjen in den letzten Jahren alles machen durfte. Ich mag Steven super gerne, aber da waren schon einige Rohrkrepierer dabei. Wenn man dafür Geld und Sendezeit in die Hand nimmt, dann kann man das doch auch mit einer Moderatin versuchen.
Wenn ich mal zurück denke, ist es ja auch eher schlechter als besser geworden. In meiner Kindheit waren Ulla Kock am Brink, Marijke Amado und Linda de Mol bei RTL (und Kock am Brink später ja auch in der ARD und auf Sat1) richtig gut im Geschäft. Was ist seitdem passiert?
Klar kann man argumentieren, dass die Samstagabendshow seitdem langsam ausgestorben ist, aber wenn das früher ging, warum dann nicht auch heute wieder?
Ich würde mich über mehr Frauen in der Unterhaltung freuen. Bei der ARD bezweifle ich aber, dass dort überhaupt interessante Show-Konzepte entstehen können.
Re: Frauen in der ARD-Unterhaltung: 'Wenn ich mir beim Suchen die Augen zuhalte, finde ich auch nichts'
Verfasst: Di 16. Jun 2020, 12:28
von Sentinel2003
Foxhunt hat geschrieben: ↑Di 16. Jun 2020, 11:24
Ich sehe das Problem hauptsächlich darin, dass man Angst davor hat es mal zu testen. Dazu muss es ja nicht unbedingt Samstag 20:15 sein.
Bei Moderatoren hat man diese Angst nicht. Wenn ich mir - unabhängig von der ARD - alleine anschaue was Steven Gätjen in den letzten Jahren alles machen durfte. Ich mag Steven super gerne, aber da waren schon einige Rohrkrepierer dabei. Wenn man dafür Geld und Sendezeit in die Hand nimmt, dann kann man das doch auch mit einer Moderatin versuchen.
Wenn ich mal zurück denke, ist es ja auch eher schlechter als besser geworden. In meiner Kindheit waren Ulla Kock am Brink, Marijke Amado und Linda de Mol bei RTL (und Kock am Brink später ja auch in der ARD und auf Sat1) richtig gut im Geschäft. Was ist seitdem passiert?
Klar kann man argumentieren, dass die Samstagabendshow seitdem langsam ausgestorben ist, aber wenn das früher ging, warum dann nicht auch heute wieder?
Ich würde mich über mehr Frauen in der Unterhaltung freuen. Bei der ARD bezweifle ich aber, dass dort überhaupt interessante Show-Konzepte entstehen können.
Was heißt, Testen?? Es gab schon oft Frauen, die zur besten Sonnabend Abend Prime Time moderiert haben, dass haben eben nur alle vergessen, da es diese Sendungen schon ewig nicht mehr gibt:
Linda de Mol mit Ihtrer "Traumhochzeit" - okay, die lief in den 90ern auf nem Sonntag!
Aber, Ulla Kock am Brinck mit ihrer "100000 Mark Show"!! Die lief, wenn mich nicht alles täuscht, erst auf RTL, und dann in der ARD, aber, eben am Sonnabend!
Re: Frauen in der ARD-Unterhaltung: 'Wenn ich mir beim Suchen die Augen zuhalte, finde ich auch nichts'
Verfasst: Di 16. Jun 2020, 16:50
von Neo
Foxhunt schrieb doch nichs anderes...
Verstehe es aber auch nicht. Es sollte nun wirklich kein Problem sein mal ein paar Frauen zu finden, die eine Show solide wegmoderieren. Die meisten Männer machen das ganz vernünftig, erfüllen ihren Zweck und spielen sich nicht in den Vordergrund. Für schwierige Situationen oder Schlagfertigkeit sind die aber meist nicht zu haben. Da gibts dann eh nur eine handvoll Leute, die auch das noch beherrschen. Schöneberger wäre da die einzige Frau, die ich erwähnen könnte und die hat auch schon Staub angesetzt. Aber wie gesagt, sowas muss ja auch nicht gleich sein, sondern eher Moderatorinnen vom Typ Opdenhövel, Gätjen, Kerner, Pflaume usw.
Re: Frauen in der ARD-Unterhaltung: 'Wenn ich mir beim Suchen die Augen zuhalte, finde ich auch nichts'
Verfasst: Di 16. Jun 2020, 17:55
von BungaBunga
Die Debatte wird auf einer falschen Grundlage geführt. Es stimmt schon, dass dort die Verhältnisse nicht sehr ausgewogen sind. Man bezieht sich hier ja primär auf große Unterhaltungsshows in der Primetime, insgesamt finden sich sonst in allen Genres viele weibliche Moderatorinnen bei der ARD im Ersten sowie den Landesrundfunkanstalten.
Natürlich könnte der Anteil an weiblichen Moderatorinnen im Bereich der Unterhaltungsshows im Ersten größer sein. Viele talentierte Frauen denen man eine solche Aufgabe zutrauen kann, arbeiten ja bereits für das Erste respektive die ARD.
Was man aber hier wieder ausblendet, man übregeht ja heute sicherlich nicht bewusst Frauen sondern es gibt ja kaum noch Formate, jetzt aktuell spielt natürlich auch Corona eine Rolle, aber schon zuvor gab es kaum noch neue Shows im Ersten. Die Shows die aktuell laufen, gibt es bereits seit Jahren und sind mit den Kernmoderatoren besetzt. Neuentwicklungen gab es zuletzt kaum.
Also mal vereinfacht, selbst wenn man Frauen in der Moderation von Unterhaltungsshows einsetzen wollte, man hat aktuell überhaupt nicht die Formate.
Das man sich bei der ARD aber auch dem ZDF zu sehr auf eine kleine Auswahl an Hauptmoderatoren und Moderatorinnen beschränkt, finde ich auch nicht vorteilhaft und habe das ja schon vor längerer Zeit kritisch angesprochen. Pilawa, Pflaume, Cantz und Schöneberger sowie beim ZDF Kerner besetzen dort eigentlich alle entsprechende Plätze. Ich mag die alle und die machen ihre Arbeit auch gut, aber mehr Abwechslung wäre schon vorteilhaft. Zumal man ja seit Jahren unabhängig vom Geschlecht überhaupt keine neuen Moderatoren bzw. Moderatorinnen aufbaut im Primetime Bereich. Da braucht es auch mehr Raum um neue Talente zu fördern und zu entwickeln.
Mal konkrete Beispiele für eine ineffiziente bzw. nicht schlüssige Personalpolitik.
Damals holte die ARD Opdi, vorrangig sollte er die Sportschau präsentieren, was er auch bis heute macht, aber er sollte auch in der Unterhaltung eingesetzt werden, was folgte ? Kaum etwas, die wenigen Versuche wurden schnell beendet und dann gab man ihm noch ein Format mit schwachem Konzept im WDR. Mehr folgte nicht. Heute agiert er erfolgreich bei ProSieben.
Das ZDF holte Gätjen damals noch auf Basis einer exklusiven Verpflichtung, was folgte ? Fast nichts. Es wurden ein paar Formate pilotiert, bei denen man stets den Eindruck gewann, man versucht zwanghaft irgendwas zu haben, damit man ihn moderieren lassen kann, die Konzepte waren aber meist so mangelhaft bzw. unausgereift, dass da meist keine überzeugenden Shows und Formate bei rauskamen.
Das mündete dann in so tolle Einsätze wie kurze Cameos bei Bares für Rares im Rahmen der Spezialausgaben.
Geblieben ist diese Senioren Doku Reihe die er präsentiert. Er macht das souverän, aber irgendwie passt das nicht so richtig. Ansonsten hatte man über sehr lange Zeit schlichtweg keine Formate mehr für ihn. Man sah ihn fast überhaupt nicht.
Heute ist er bei ProSieben wieder erfolgreich tätig und präsentiert dort Shows. Die Präsenz wird dort durch weitere Shows noch ausgebaut.
Also wieder zurück zur ARD bzw. zum Ersten. Wenn man dort Frauen oder neuen Talenten Raum geben möchte, dann benötigt man zunächst mal auch entsprechende Flächen und Formate im Programm. Alternativ bliebe nur, die Moderation bei bestehenden Shows neu zu vergeben, was dann aber auch nicht der richtige Weg ist.
Re: Frauen in der ARD-Unterhaltung: 'Wenn ich mir beim Suchen die Augen zuhalte, finde ich auch nichts'
Verfasst: Di 16. Jun 2020, 18:21
von Sid
Aber das ist ja auch Teil des kritisierten Problems, BungaBunga. Auch vor zehn Jahren hätte ja irgendwer in der ARD bemerken können, dass die Moderationsposten sehr einseitig besetzt werden.

Re: Frauen in der ARD-Unterhaltung: 'Wenn ich mir beim Suchen die Augen zuhalte, finde ich auch nichts'
Verfasst: Di 16. Jun 2020, 18:47
von BungaBunga
Das lässt sich ja unter dem Kritkpunkt von mir einreihen, dass man dort seit langem verpasst bzw. verpennt für eine höhere Diversifikation bei der Moderation zu sorgen, dabei bezieht sich das nicht ausschließlich auf die Frage des Geschlechts aber schließt diese Thematik natürlich ebenso mit ein.
Abgekürzt richtig, der Umstand hätte den Verantwortlichen schon vor langer Zeit bewusst werden können. Ich kann persönlich auch nicht nachvollziehen, wieso man im Grunde bei allen Formaten, seit Jahren ausschließlich auf die immer gleichen Personen zurückgreift. Ein Sender muss doch auch ein Interesse daran haben, dort einen gewissen Pool aufzubauen und zu entwickeln.
Wie gesagt, das sind alles gute und populäre Leute, aber das Risiko einer Profilschleifung bzw. einer Übersättigung besteht da ja lantent schon und im Hinblick auf die Entwicklung neuer Talente und Potenziale müsste man ja den Handlungsbedarf auch erkennen.
Und ein paar neue Shows könnten die Sender langsam tatsächlich auch mal entwickeln. Die Quizformate auch in der Primetime, meist ja Specials oder Ableger sind weiterhin starke Formate, die gute Werte generieren. Die Musikshows u.a. mit Silbereisen sind auch erfolgreich aber sie repräsentieren einen speziellen Bereich.
Allgemeine Shows:
Klein gegen Groß Bis heute tolle Show aber läuft schon seit vielen Jahren
Verstehen Sie Spass Befindet sich offensichtlich in einer Phase der Modifikation, die Humorigkeit schwindet.
Frag doch mal die Maus, ansich ein gutes Konzept läuft glaube mittlerweile aber nur noch ca 2 mal pro Jahr
Mir fehlt konkret in der ARD ein Format, dass Raum für überraschende Elemente lässt, siehe Denn Sie Wissen nicht was passiert bei RTL oder auch SDS bei ProSieben. Generell wird seit vielen Jahren das Genre Spiel oder Actionshow bei der ARD kaum noch bedient, Klein gegen Groß stellt hier noch eine Ausnahme dar.
Man kann an den einzelnen Formaten sicherlich auch diverse Aspekte kritisieren aber, im Bereich Show und Entertainment bekommt man bei RTL und ProSieben schon einiges geboten.
Bei den Öffis pflegt man primär den Quizbereich, dass ist ja auch legitim, aber das Genre ist überdominant. Sofern wir vom Showbereich sprechen, fiktional sind es ja die Krimis ua. Eine relativ angenehme Ausnahme war Das Spiel beginnt. Kürzlich kam es hier nochmal zu einer einmaligen Ausgabe. Aber auch dieses Format lief regulär nicht wirklich lange.
Also ich würde mich freuen, wenn auch die Öffis wieder generell mehr Shows zeigen und hier dann auch mehr Genres abdecken würden. Es braucht da einfach mehr Dynamik, mehr Abwechslung und mehr Raum für agile und freie Elemente.
Würde man den Showbereich insgesamt stärken, dann steigt ja auch der Bedarf an Moderatoren und Moderatorinnen.
Re: Frauen in der ARD-Unterhaltung: 'Wenn ich mir beim Suchen die Augen zuhalte, finde ich auch nichts'
Verfasst: Mi 17. Jun 2020, 10:07
von kauai
Wie viel Show-Kram soll denn noch gesendet werden? Läuft ja schon bei Pro7 und RTL ständig. Die öffentlich-rechtlichen sollen eigentlich ein breites Spektrum abdecken und Shows sind schon ausreichend im Programm.
Ansonsten wieder die sterbenslangweilige Gleichberechtigungsdiskussion. Irgendeiner fühlt sich immer benachteiligt und verlangt Gleichstellung - gähn!