#1548949
«Tenet» - Die Kino-Hoffnung 2020 als gigantische Luftnummer

Die ganze Welt wartet auf «Tenet» - in Christopher Nolans neuestem Film widmet er sich der Regisseur einmal mehr seinem Lieblingsthema Zeit. Doch nach Meisterwerken wie «Memento», «Interstellar» und «Dunkirk» entpuppt sich dieser hier als fauler Zauber.

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von Torsten.Schaub
#1548950
Ich habe letztens gelesen, dass Nolan dem Testpublikum nachträglich erklärenmußte, worum es in dem Film eigentlich geht. Ich denke mal, wenn man sowas machen muss, ist das eher Peinlich. Langsam kommt es mir auch so vor, dass Nolan nur noch Filme dreht die man nicht versteht um so mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Ey, ich will mich im Kino Ablenken, mich gut Unterhalten fühlen und keinen Doktoranten gemacht haben müssen um einen Film zu kapieren.
von Sentinel2003
#1548952
Oh je, wenn Antje schon sagt, dass man einem Michael Bay diesen Film gnadenlos um die Ohren gehauen hätte.... :anguished: :pensive:
#1548959
Das war dann wohl der richtige Film für die falsche Journalistin. Wenn versucht wird, einen Nolan-Film aufzuschlüsseln, hat man von Anfang an verloren. Und dann kommt eben so etwas Negatives raus wie in diesem Artikel. Wo übrigens zweimal derselbe Absatz vorkommt - beim Schreiben in der Zeit zurückgesprungen ? :)

Ich gehe nicht ins Kino, setze 2 Stunden die Hand an meinen Kinnbart, fummel an meiner Professorenbrille rum und überlege, wie der Regisseur denn die Szene 12 zur Szene 65 im Zusammenhang geschrieben haben könnte - nein ich gehe ins Kino, um dort etwas zu erleben, was ich so nirgendwo anders sehen werde. In diesem Fall für 25 € im IMAX ein absolutes Muss.
Wir wurden und werden alle hops genommen von Corona, nun kommt ein echtes Highlight in das sterbende Medium Kino, was uns für 2 Stunden alle anderen Sorgen vergessen lässt, das uns staunen lässt, mit den Ohren und den Augen, ja auch grübeln lässt, aber hey, dieses Erlebnis ist doch einmalig. Und da kann ich jetzt nur für mich sprechen, aber ich lasse mich da komplett drauf ein, mich berieseln, etwas (anscheinend) audiovisuell wundervolles erleben - und habe meine Freude.
#1548960
"Die falsche Journalistin" kann ich mir nicht vorstellen!!! Ich habe schon oft Kritiken von Antje gelesen und bin fast immer mit Ihrer Meinung konform. Habe geslesen, dass bei der Probe Vorführung viele Besucher wohl ratlos waren, da Sie nicht wußten, was Sie da eigentlich gesehen haben!
#1548966
CaptainCharisma hat geschrieben: Sa 22. Aug 2020, 14:28
Sentinel2003 hat geschrieben: Sa 22. Aug 2020, 12:30 "Die falsche Journalistin" kann ich mir nicht vorstellen!!! Ich habe schon oft Kritiken von Antje gelesen und bin fast immer mit Ihrer Meinung konform.
Wenn der Mathelehrer meint, 2 + 2 = 5 und ich stimme dem zu, kann die Antwort dennoch falsch sein

Eine Kino Kritikerin als "falsche Journalistin" zu bezeichnen, nur, weil Sie mit der Meinung eines User's nicht konform ist, finde ich ziemlich bescheuert!!
#1548968
Wäre zumindest sinnvoll, sich den Film anzusehen und dann ggf. in den Diskurs zu gehen. Habe mir zu Tenet nicht viel sagen lassen, aber überschwängliche Begeisterung konnte ich nun keine wahrnehmen. Ich fand Interstellar ürbigens schon nicht so dolle und erhoffe mir jetzt, da ja einige so tiefstapeln, dass mich Tenet flasht. :D
#1548975
Neo hat geschrieben: Sa 22. Aug 2020, 19:10 Ich fand Interstellar ürbigens schon nicht so dolle und erhoffe mir jetzt, da ja einige so tiefstapeln, dass mich Tenet flasht. :D
In meinen Augen noch milde ausgedrückt! Interstellar fand ich so stinklangweilig, dass ich ihn nicht zu Ende geschafft habe. Auch Dunkirk hat mich nicht gerade vom Hocker gehauen. Wenn es also danach geht, könnten die Erwartungen kaum niedriger sein.
#1549076
Friccs hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 17:04 Ein Verriss von Frau Wessels ist ein Qualitätsprädikat.
Antje hat geschrieben: «Tenet» beginnt mit einer Szene in einer Oper – einer fett inszenierten Actionszene, die insbesondere im Kino bei voll aufgedrehter Lautstärke so richtig fetzt. Ein verdammt dynamischer, fast schon an James Bond erinnernder Opener, der sein Publikum sofort in den Film hineinzieht.

[...]darf man die Vorzüge an «Tenet» keineswegs unter den Teppich kehren – denn wenn Christopher Nolan zu Lasten erzählerischer Kohärenz bestrebt war, ein möglichst opulentes Leinwandspektakel zu kreieren, dann ist ihm dies definitiv gelungen.

[...]

Sämtliche musikalischen Motive bleiben sofort im Ohr und versehen nahezu alle Szenen mit einer treibenden Dynamik, die den Film – zumindest akustisch – auf ein völlig neues Level an Intensität hebt. Was die Figuren und die Handlung nicht vermögen, gleich Göransson im Alleingang aus. Neben der Musik präsentieren sich auch die Bilder von Nolans Stammkameramann Hoyte van Hoytema gewohnt stark. [...] Nein, aus audiovisueller Sicht lässt sich «Tenet» überhaupt nichts vorwerfen.
Wenn das schon als Verriss durchgeht, wie bezeichnest du dann Kritiken, die kein gutes Haar am Film lassen?

Oder ist es kein Verriss? Hat "Tenet" dann kein Qualitätsprädikat?
von Sentinel2003
#1549080
Bei "Interstellar" fand ich die Weltraum Szenen gut....allerdings wußte auch ich hier nicht so recht, welchen Sinn der Film hatte....
#1549081
Der Trailer hat mich jetzt nicht so umgehauen. Aber egal ob ich den Film mag oder nicht. Wenigstens ist mit Nolans Filmen mal ein bisschen Abwechslung am Blockbuster-Markt. Ansonsten würden wir doch jetzt wieder auf irgendeinen Superheldenfilm warten...
#1549338
Und, ich bin froh, dass es weiterhin noch keinen Comic Blockbuster gibt!

Marvel und DC werden die Kino's schon irgendwann wieder mit ihren Blockbustern regelrecht über fluten....

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zu Tenet nochmal: ich habe schon einige, viele Lesermeinungen gesehen, die sagten, dass Sie den Film nochmals Gucken müßten, da Sie eigentlich den Film nicht recht verstanden hätten....
#1549406
Für mich der größte Kritikpunkt an der Kritik: Im Film gibts nun nicht wahnsinnig viele und komplizierte Dialoge und man bekommt doch auch ganz Nolan typisch eine Anleitung mitgeliefert und dann eben noch die Intention dahinter. Ersteres wird nicht beherzigt und letzteres gleich komplett ausgespart. Wenn man also die Message schon nicht versteht oder nicht mitbekommen hat - beides für eine Filmkritik gleich schwach -, wie soll man dann den hinzureichend Film bewerten?
Ich halte es auch für ein Ding der Unmöglichkeit den Film in seiner Gänze nachvollziehen zu können, aber schön für alldiejeigen, die trotzallem mit einer derartigen Gewissheit von Logikfehlern sprechen.

Kann echt nur jedem ans Herz legen selbst reinzugehen und den Film dann ggf., wenn man nicht komplett abgeneigt ist, nochmal zu schauen.

btw: Bin kein großer Nolan-Fan, halte Interstellar für überschätzt und bei Inception habe ich Angst bei einem weiteren Watch desillusioniert zu werden, mochte den aber damals wahnsinnig gerne. Tenet tendenziell besser als Inception, weil nicht so schnöde linear, innovativer, unverkitscht, auch wenn ich mich streckenweise langweilte. Ach, und ich mag halt James Bond Filme. Mir kam da also vieles entgegen.