Seite 1 von 1

«Oliver Maass»: Mysteryserie wird an Weihnachten ausgestrahlt

Verfasst: Fr 25. Dez 2020, 16:01
von Quotenmeter.de
«Oliver Maass»: Mysteryserie wird an Weihnachten ausgestrahlt

Genau 35 Jahre nach der Erstausstrahlung strahlt der Pay-TV-Sender Kabel Eins Classics die Mysteryserie mit Hans Clarin und Josef Gröbmayr erneut aus.

» http://qmde.de/123293

Verfasst: Fr 25. Dez 2020, 16:01
von Grungi
Nach eher vernebelter Erinnerung der Erstausstrahlung in den 80ern sah ich mir die Serie heuer erneut an. Damals, in der DDR, war sowas ein Ereignis (wahrscheinlich einzig aufgrund des Fakts, daß es eine Westproduktion war). Vom heutigen Standpunkt aus wirkt das ganze Szenarium unausgegoren, an vielen Stellen holprig inszeniert.

Einzelne Charaktere erscheinen erst schräg, was den einen oder anderen heiteren Moment beschert, begonnen bei Oliver Maass' Großmutter bis hin zu dem Leichenwagenfahrer, der mit überhöhtem Tempo durch die Straßen brettert ohne auf Passanten zu achten. Aber dann springt die allgemeine Stimmung irgendwie über zum ungerechtfertigten Moralisieren.

Was Olivers Vater angeht, so dachte ich in der Retrospektive, man hätte es zum Betriebswitz gemacht, daß dieser in jeder Folge irgendwo herunterfällt. Doch nein, es waren zwei Abstürze in Folge 2 und einer in Folge 3, ab Folge 4 lag er krank danieder. Seines Zeichens Archäologe läßt Michael Maass offensichtlich jede Sicherheit außen vor, geht auf Alleingänge und bindet Seile schlecht um Balkonbrüstungen. Bei einem von seinem Sohn vorhergesehen Unwetter hat er einen vollen Tag Zeit, die Grabstelle zu sichern, wartet jedoch unerklärlicherweise einen vollen Tag bis er (äußerst ungeschickt) aktiv wird (und folglicherweise abstürzt).

Von der, von diversen Seiten, angesprochenen schleichenden Veränderung des Jungen bemerke ich relativ wenig, diese bewegt sich im Rahmen des Üblichen, wenn einem eine Geige übergeben wird, die einen Blick in die Zukunft gewährt. Natürlich muß man erst herausfinden, was die Geige kann ... und das ist - so scheint's zumindest - nicht viel: einen Tag in die Zukunft sehen können, das ist nicht 'mal den Blick über den Tellerrand gehoben. Die an Oliver gestellte Erwartung, seine neuen Fähigkeiten zum Nutzen der Menschheit einzusetzen, ist von vorn herein ebenso fraglich wie die Sache, was eigentlich Theoderich mit Paganini zu schaffen hat.