#1558915
skyfreak1972 hat geschrieben: Do 30. Sep 2021, 10:25
Fabian hat geschrieben: Mi 29. Sep 2021, 12:09 Er ist unschuldig. Aber es wirft dennoch einen schlechten Blick auf ihn, wenn er Frauen in Clubs anmacht oder einer Schauspielerin Wein ins Gesicht spuckt. Das haben sich ja die Redakteure im Spiegel ja nicht ausgedacht. Ich kenne von Herrn Mockridge auch eine Geschichte, bei der man sieht, Uiuiuiui ;)
Wenn es schon einen schlechten Ruf macht, wenn ein Mann in einer Disko Frauen anmacht oder anspricht, dann hat es ja Me-Too schon geschafft, aus unserer Gesellschaft eine Mimimi-Gesellschaft zu machen. Ist das nicht einer der Gründe in die Disko zu gehen um vom anderen Geschlecht gesehen zu werden? Das mit dem Wein ins Gesicht spucken geht natürlich gar nicht und ist einfach ein absolutes No-Go. Das entspricht dem Eindruck den ich von Herrn Mockridge seit dem Fernsehgartenvorfall habe.
Also ich war auch mal ein Disco-Gänger und mir ist die Vorgehensweise etwas befremdlich. Klar, gibt es Leute, die gleich zur Sache kommen. Aber da musst du vielleicht wie Luke aussehen. Meiner einer flirtet an der Bar, ehe man etwas gemeinsam trinkt. Bis dahin hat man aber seine Finger, meiner Meinung nach, bei sich.
#1558922
Komischerweise melden sich immer nur Frauen, die etwas negatives zu berichten haben. Oder hat der Spiegel gar nicht nach anderen gesucht?
Was bliebt, ist das Gleiche wie in den Fällen Türk und Kachelmann: Die Shice spritzt hoch und es bleibt auf jeden Fall etwas hängen. Was viele übersehen, ein Moderator kann nicht einfach mit den Schultern zucken und sagen: Na gut, dann bin ich halt ab morgen Zahnarzt oder Versicherungsvertreter. Karrieren und Leben sind sehr schnell zerstört ...
#1558934
Burpie hat geschrieben: Do 30. Sep 2021, 16:37 Komischerweise melden sich immer nur Frauen, die etwas negatives zu berichten haben. Oder hat der Spiegel gar nicht nach anderen gesucht?
Was bliebt, ist das Gleiche wie in den Fällen Türk und Kachelmann: Die Shice spritzt hoch und es bleibt auf jeden Fall etwas hängen. Was viele übersehen, ein Moderator kann nicht einfach mit den Schultern zucken und sagen: Na gut, dann bin ich halt ab morgen Zahnarzt oder Versicherungsvertreter. Karrieren und Leben sind sehr schnell zerstört ...
Naja. "Die Shice" spitzt sich ja deshalb zu, weil auf jeden Mann, der was gemacht hat, min 10 andere Männer kommen, die so ein Verhalten relativieren, billigen oder das Opfer diskreditieren, noch bevor der erste Fall überhaupt publik wird. Ich kenne Luke ja nicht und ich hab das auch nicht so verfolgt. Aber wenn ich das richtig lese und höre, dann scheint Luke auch einer der Männer zu sein, von denen bekannt ist, dass die sich in bestimmten Situationen nicht zurückhalten können.
Fast jeder hatte oder hat doch diesen einen Typen (oder ist der eine Typ), der Abends ausgeht, was trinkt und sich dann nicht im Griff hat, weil er entweder gewalttätig, aufdringlich oder anders unangenehm wird. Unabhängig davon, ob Luke jetzt dieser Typ ist, denn ich kann es ja nicht beurteilen, ist das Problem, dass besonders Männer sich nicht mal in einem Moment auf die Ersatzbank ziehen und mal ein Wort miteinander wechseln, dass das nicht so geht. Also eingreifen und das langfristig unterbinden, bevor was passiert.

Viel lieber wird das zugelassen, gebilligt, als Gag abgetan oder mit den Worten: "Das darfst du nicht so ernst nehmen, is halt unser Luke" gerechtfertigt. Selbst wenn also 10 andere Frauen dieselben Anschuldigungen erheben, wird das grundsätzlich nicht hinterfragt. Dieser Prozess beginnt also schon vor der ersten öffentlichen Anschuldigung. Und auch wenn es da mit Kachelmann sicherlich große Ausnahmen gibt (und ich finds auch echt kacke, was man mit dem gemacht hat), geht es damit weiter, dass dieser Opferkult um Männer immer damit weitergetragen wird, dass man Frauen irgendwelche Hintergedanken unterstellt, so als ob irgendeine Frau jemals, irgendwann, irgendwo, irgendwie was davon gehabt hätte, einen Mann in einer Machtposition zu beschuldigen, außer Morddrohungen, Vergewaltiungsaufforderungen, Hass oder realer Gewalt.

Wenn man also nicht möchte, dass sich solche Dinge zuspitzen, sollte man sich doch fragen, ob Freunde, Brüder, Väter und Bekannte vielleicht nicht mehr Energie darauf verwenden sollten, präventiv gegen Verhaltensmuster im eigenen Kreis vorzugehen, anstatt seinen ganzen Fokus daraufzulegen, sich in der Opferrolle zu präsentieren.

Wenn Männer nicht den Großteil im Bereich sexualisierter Gewalt an Tätern stellen würden, würde man solche Anschuldigungen vielleicht auch sachlicher betrachten können. Das würde "Opfern" wie Luke ja letztlich auch zu Gute kommen.
#1558937
Da ist sehr, sehr viel wahres und bemerkenswertes in deinem Post. Gerade hinsichtlich Gruppenreaktionen bei toxischem Verhalten.

Aber der Schluss zur Kritik hier an unbewiesenen Vorurteilen haut für mich nicht hin.

LittleQ hat geschrieben: Fr 1. Okt 2021, 15:08Wenn Männer nicht den Großteil im Bereich sexualisierter Gewalt an Tätern stellen würden, würde man solche Anschuldigungen vielleicht auch sachlicher betrachten können. Das würde "Opfern" wie Luke ja letztlich auch zu Gute kommen.
Also ... so lange wir eine hohe Ausländerkriminalität haben ist grundsätzlich auch immer der Pole unter Diebstahlverdacht zu stellen, der Türke unter Ehrenmordverdacht und der Araber unter Terrorverdacht? Sollen sie halt erst einmal an ihrem Image arbeiten?
Ergo.. Argumentation: so lange es viele männliche Täter gibt tut "sachliche Betrachtung" von Einzelfällen nicht Not? Das kann doch echt nicht der richtige Weg sein.

LittleQ hat geschrieben: Fr 1. Okt 2021, 15:08Und auch wenn es da mit Kachelmann sicherlich große Ausnahmen gibt (und ich finds auch echt kacke, was man mit dem gemacht hat)
In der Tat.

LittleQ hat geschrieben: Fr 1. Okt 2021, 15:08so als ob irgendeine Frau jemals, irgendwann, irgendwo, irgendwie was davon gehabt hätte, einen Mann in einer Machtposition zu beschuldigen, außer Morddrohungen, Vergewaltiungsaufforderungen, Hass oder realer Gewalt.
Hmm.. Moment, wie war das noch gleich mit Kachelmann?

Nochmal, damit das nicht untergeht: Ich glaube, dass dieses laxe Gruppenverhalten unter Männern, das du beschreibst, absolut real und nicht zu selten ist und das zu Verharmlosung und Förderung sexueller Belästigung und Gewalt führt. Aber das hat absolut nichts mit der Bewertung von Einzelfällen zu tun!
#1558940

Also ... so lange wir eine hohe Ausländerkriminalität haben ist grundsätzlich auch immer der Pole unter Diebstahlverdacht zu stellen, der Türke unter Ehrenmordverdacht und der Araber unter Terrorverdacht? Sollen sie halt erst einmal an ihrem Image arbeiten?
Ergo.. Argumentation: so lange es viele männliche Täter gibt tut "sachliche Betrachtung" von Einzelfällen nicht Not? Das kann doch echt nicht der richtige Weg sein.
Naja. Der Pole klaut nicht, weil er Pole ist, der Araber ist kein Terrorist, weil er Araber ist und der Flüchtling kein Vergewaltiger, weil er aus einer bestimmten Kulturregion kommt. Aber Männer üben sexualisierte Gewalt aus, weil sie Männer sind. Oder genauer: weil Männer mit einem bestimmten Bild von Männlichkeit und Macht in einer Gesellschaft erzogen werden, welche sie u.a. mit Hilfe von Sexismus oder sexualisierter Gewalt ausleben und umsetzen und das eben unabhängig von der Herkunft, dem sozialen Status oder sonstigem.
Bevor jetzt das nächste Argument kommt: Nein, natürlich macht das nicht aus jedem Mann einen Vergewaltiger, aber es ist doch unbestritten, dass solche Verbrechen (nicht nur im strafrechtlichen Sinne) begangen werden, weil wir eine Gesellschaftsstruktur aufgebaut haben, die das fördert und zulässt und die es Opfern unnatürlich schwer macht, sich dagegen zu wehren. Ich sehe das also als mehr als nur stumpfe Vorurteile gegen bestimmte Gruppen.

Hmm.. Moment, wie war das noch gleich mit Kachelmann?

Nochmal, damit das nicht untergeht: Ich glaube, dass dieses laxe Gruppenverhalten unter Männern, das du beschreibst, absolut real und nicht zu selten ist und das zu Verharmlosung und Förderung sexueller Belästigung und Gewalt führt. Aber das hat absolut nichts mit der Bewertung von Einzelfällen zu tun!
Zumindest mir ging es nicht um Einzelfälle, weshalb ich ja auch schrieb, dass es unabhängig von Luke bestimmte Typen gibt, die ein Verhalten an den Tag legen und die Probleme eben nicht erst beginnen, wenn etwas publik wird.
Kachelmann und Luke sind für mich nur Beispiele eines generellen Verhaltens, welches ich aus Burpies Beitrag rausinterpretiert habe (ohne Burpie anzugreifen oder zu wissen, ob er es genauso gemeint hat).
Nämlich dem Misstrauen gegenüber vermeintlichen Opfern (Warum melden sich nur Frauen? Wieso verhalten sich Frauen so? Wieso meldet man sich erst jetzt? etc.) und einer vermeintlichen Täter-Opfer-Umkehr: Der Mann als Opfer einer Frau, die mit der Beschuldigung eine Karriere kaputt macht, weil sie sich rächen will etc: obwohl keine Frau bisher irgendwas positives daraus mitnehmen konnte, dass sie so eine Anschuldigung gemacht hat.
Dass es dann Fälle wie Kachelmann gibt, sollte nicht sein und niemand sollte so behandelt werden. Um Machtstrukturen zu wahren und den generellen Angriff auf Männlichkeit mit so einer Beschuldigung abzuwehren, werden Kachelmanns und Türks allerdings gerne als Alibi-Argument genommen. meToo hat doch nämlich gut gezeigt, dass Kachelmann kein Regelfall ist. Der Regelfall ist das genau Gegenteil davon, nämlich das die Weinsteins, Cosbys, Kellys, Spaceys über viele Jahre davon kommen, weil sie von Macht und Gesellschaftsstrukturen profitieren, gegen die man kaum Chancen hat.
#1558943
LittleQ hat geschrieben: Fr 1. Okt 2021, 21:42Naja. Der Pole klaut nicht, weil er Pole ist, der Araber ist kein Terrorist, weil er Araber ist und der Flüchtling kein Vergewaltiger, weil er aus einer bestimmten Kulturregion kommt. Aber Männer üben sexualisierte Gewalt aus, weil sie Männer sind. Oder genauer: weil Männer mit einem bestimmten Bild von Männlichkeit und Macht in einer Gesellschaft erzogen werden, welche sie u.a. mit Hilfe von Sexismus oder sexualisierter Gewalt ausleben und umsetzen und das eben unabhängig von der Herkunft, dem sozialen Status oder sonstigem.
Da ist so viel Quatsch drin, dass ich kaum weiß, wo ich da ansetzen soll.

"Aber Männer üben sexualisierte Gewalt aus, weil sie Männer sind."
Eben nicht. Und du widerspricht dir ja auch selbst direkt und begründest es mit Erziehung. Und eben nicht damit, dass sexuelle Gewalt mit dem Y-Chromosom angeboren ist. Glücklicherweise.
Wo ist nun der Unterschied? Der Islamist, der sich irgendwann in einer Menschenmenge in die Luft sprengt, macht das auch nicht, weil er es ihn als geborener Muslim zwingend dahin treibt. Der wird mit einem bestimmten Bild von Islam und Überlegenheit in einer Gesellschaft erzogen, welche sie u. a. mit Hilfe von Gewalt oder Terror ausleben und umsetzen.
Es ist. Dasselbe. Problem.
Und trotzdem sind da Einzelfälle und diffuse Gründe.

LittleQ hat geschrieben: Fr 1. Okt 2021, 21:42Bevor jetzt das nächste Argument kommt: Nein, natürlich macht das nicht aus jedem Mann einen Vergewaltiger, aber es ist doch unbestritten, dass solche Verbrechen (nicht nur im strafrechtlichen Sinne) begangen werden, weil wir eine Gesellschaftsstruktur aufgebaut haben, die das fördert und zulässt und die es Opfern unnatürlich schwer macht, sich dagegen zu wehren.
Das halte ich für eine sehr steile These.
Und inwiefern macht es die Gesellschaftsstruktur den Opfern unnatürlich schwer? Ja, innerhalb von männlichen Machtstrukturen ist das definitiv so. Da braucht man sich ja nur den Dunstkreis des Weinstein-Skandals ansehen. Aber das ist nicht "die Gesellschaft", sondern das sind geschlossene Binnengesellschaften. In unserem offenen Gesellschafts- und Justizsystem wirst du als weibliches Opfer nicht grundsätzlicher schlechter gestellt. Im aktuellen Fall: ich sehe weder, dass Frau Anioli von der Justiz ungerecht behandelt wurde noch von der Öffentlichkeit.
Dass auf eine tatsächliche Vergewaltigung oft keine Verurteilung folgt, mag es den Opfern tatsächlich schwer machen, aber nicht "unnatürlich", denn das würde bedeuten, dass hier systematisch das Opfer benachteiligt würde. Dabei liegt es doch schlicht in der extrem schweren Nachweisbarkeit eines Verbrechens, das in aller Regel ohne Zeugen stattfindet und kaum harte Beweise zulässt.

LittleQ hat geschrieben: Fr 1. Okt 2021, 21:42Kachelmann und Luke sind für mich nur Beispiele eines generellen Verhaltens, welches ich aus Burpies Beitrag rausinterpretiert habe (ohne Burpie anzugreifen oder zu wissen, ob er es genauso gemeint hat).
Nämlich dem Misstrauen gegenüber vermeintlichen Opfern (Warum melden sich nur Frauen? Wieso verhalten sich Frauen so? Wieso meldet man sich erst jetzt? etc.)
Burpies Beitrag war auch Käse. Zumindest die ersten zwei Sätze.

LittleQ hat geschrieben: Fr 1. Okt 2021, 21:42Zumindest mir ging es nicht um Einzelfälle
Genau das ist dein Problem. Du generalisierst in einem Feld, in dem jeder Fall komplett unterschiedlich liegen kann.

LittleQ hat geschrieben: Fr 1. Okt 2021, 21:42und einer vermeintlichen Täter-Opfer-Umkehr: Der Mann als Opfer einer Frau, die mit der Beschuldigung eine Karriere kaputt macht, weil sie sich rächen will etc: obwohl keine Frau bisher irgendwas positives daraus mitnehmen konnte, dass sie so eine Anschuldigung gemacht hat.
Dass es dann Fälle wie Kachelmann gibt, sollte nicht sein und niemand sollte so behandelt werden. Um Machtstrukturen zu wahren und den generellen Angriff auf Männlichkeit mit so einer Beschuldigung abzuwehren, werden Kachelmanns und Türks allerdings gerne als Alibi-Argument genommen. meToo hat doch nämlich gut gezeigt, dass Kachelmann kein Regelfall ist. Der Regelfall ist das genau Gegenteil davon, nämlich das die Weinsteins, Cosbys, Kellys, Spaceys über viele Jahre davon kommen, weil sie von Macht und Gesellschaftsstrukturen profitieren, gegen die man kaum Chancen hat.
Regelfall hin oder her. Aus einer Vogelperspektive magst du Recht haben (nein .. wirst du definitiv Recht haben): an den meisten Anschuldigungen sexueller Gewalt wird etwas Wahres dran sein, allein schon weil die Frau mit Falschanschuldigungen wenig gewinnen kann.
Aber der Regelfall ist völlig schnuppe. Wir können auch nicht ohne die Wahrheit zu kennen von einer Täter-Opfer-Umkehr sprechen. Hat der Mann das Verbrechen begangen, dann ist die Frau das Opfer. Ist es eine Falschbeschuldigung, dann ist der Mann das Opfer. Beide können das Opfer sein; ohne dass geklärt ist wer, kann man bei keiner Seite von einer versuchten Täter-Opfer-Umkehr sprechen. Und dabei seien jetzt mal die Fälle außer acht, die selbst zwischen den Beteiligten gar nicht klar aufzulösen sind.
Was soll uns die Generalisierung bringen? Soll die Unschuldsvermutung nur noch gelten, wenn die Unschuld statistisch wahrscheinlich ist?
#1558945
Um mal noch mal zu Mockridge zu kommen. Was da gestern an Hetze gegen Mockridge gelaufen ist, ist wirklich unfassbar. Die Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren gegen Mockridge ein, weil sie keine Beweise für die Anschuldigungen haben. Und da kommen da so 2 Comediennnes, die das nicht interessieren und meinen sie können eine öffentlich Hexenjagd voran treiben. Weil Sat1 halt eben sich an die Staatsanwaltschaft hält. Also so gehts nicht.
#1558946
AlphaOrange hat geschrieben: Fr 1. Okt 2021, 23:16 Burpies Beitrag war auch Käse. Zumindest die ersten zwei Sätze.
Damit willst Du also behaupten, dass Mockridge seit seinem 12.Lebensjahr ein Schwein war und alle ihm begegneten weiblichen Wesen auf verachtenswerte Weise behandelt hat? Das nenne ich eine steile These.
Weder heiße ich sein oder ähnliches Verhalten gut, es ist aber auch eine Tatsache, dass es genügend Fälle im Nicht-Promi-Bereich gibt, bei denen Männer der Übergriffigkeit, der Vergewaltigung oder des Kindesmissbrauchs von Ex-Partnerinnen angezeigt wurden/werden und es sich als Fake herausstellte. Mit viel Glück und einem Umzug kann einem solchen Betroffenen ein neuer Lebensstart gelingen, für manche kann es aber auch tragisch enden. Wie oben schon gesagt - irgendwas bleibt immer hängen. Siehe Andreas Türk: Toller Moderator und Dank einer psychisch gestörten Frau weg vom Fenster.
Zuletzt geändert von Burpie am Mo 4. Okt 2021, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
#1558952
Ich finde, in einem Rechtsstaat soll sich die Polizei und die Justiz um solche Fälle kümmern. Der Spiegelartikel hat die Frage aufgeworfen, ob man da im Fall Mockridge nicht so genau genug hingeschaut hatte. Da kann man schon denken, Mockridge ist kein Opferlamm, aber ich habe genaue Zeugenaussagen. Aber mich stösst es eher auf, wenn sich Prominente wie Klaas Heufer-Umlauf oder Maren Kroymann, so sehr ich sie auch schätze, öffentlich zum Laienrichter in einem Einzelfall aufschwingen.

Die Vertuschung der Kelly-Mitarbeiter ist natürlich auch nicht in Ordnung.
#1558953
Ja, Post kommt super spät. Habe am Wochenende angefangen und bin dann einfach nicht zum Ende gekommen, mag das jetzt aber trotzdem nochmal schreiben.

AlphaOrange hat geschrieben: ...
Also, irgendwie hat mich der Post enttäuscht, einfach weil du da gefühlt das ein oder andere aus dem Kontext gerissen hast, obwohl es doch ausgeführt wurde. Denke ja nicht, dass man da so weit auseinanderliegt.

Hier bezog sich LittleQ doch offensichtlich auf Leute wie Burpie und skyfreak1972, die die ganze Zeit ihren Kachelmann-Quatsch runterbeten (srsly, nicht mal *Kachelmann himself hat Bock als Strohmann zu fungieren), immer wieder die Unschuld Mockridges betonen und ein Bild der bösen Frau zeichnen, die einfach nur Rache, Aufmerksamkeit oder was auch immer will. Damit wird das grundlegende Problem negiert bzw. solche Leute sind selbst ein Teil davon.

"Aber Männer üben sexualisierte Gewalt aus, weil sie Männer sind." - stand ja nicht für sich, sondern LittleQ hat doch seine Aussage mit den ganzen Strukturen und situativen Faktoren, die das begünstigen, begründet und damit absolut recht. Dazu kommt dann eben meist noch die körperliche Überlegenheit und (damit doch etwas exklusives für Menschen mit Y-Chromosom) das Testosteron hinzu. Aggressivität richtet sich dann natürlich gegen Menschen jeglichen Geschlechts. Bei sexueller Gewalt kommt das dann nochmal besonders zum Tragen.

Der hier diskutierte Fall zeigt das doch ganz gut. Einerseits der Mann, der seine körperliche Überlegenheit (und Macht) ausnutzt und die Frau, die sich nur verbal und indirekt wehrt.
Ich für meinen Teil habe mich nach der Lektüre des Artikels ja wirklich gefragt, wie manche da eine Entlastung erkennen können - okay, bei gewissen Personen hier wunderts mich dann doch nicht wirklich. Klar, mag das nicht für eine Anklage bzw. Verurteilung ausreichen, aber der Whatsappverlauf plus die Diffamierung durch den Anwalt Mockridges (Stichwort "Scheinerinnerungen") finde ich schon ziemlich knackig. Wollen wir mal nicht von den ganzen Frauen anfangen, die sich gemeldet haben und alle ähnliche Situationen beschireben. Aber gut. Nun hat man hier eben kein Urteil und beide sind somit gleichermaßen (un)schuldig.

Unbestitten sind die ganzen anderen Grenzüberschreitungen. Leider wird hier dann auch nicht unterschieden und alles als einziges Konglomerat betrachtet. Der Typ legt ein Verhalten an den Tag, das man schlicht ablehnen sollte. Das fällt dann auch nicht unter canceln und der Sender/die Veranstalter können das halten, wie sie lustig sind, spricht halt nur nicht für sie, wenn sie das einfach so kommentarlos laufen lassen oder ihn gar zurückholen. Leider geht das nicht in die Birne vieler Männer (jaja, pauschal) und man fühlt sich halt getriggert, weil Baum. (Keine Lust das an der Stelle auszuführen).
Was aktuell berichtet wird, ist ja nur die Spitze des Eisberges.

AlphaOrange hat geschrieben: Und inwiefern macht es die Gesellschaftsstruktur den Opfern unnatürlich schwer? [...]
Ich würde ja fast schon sagen, dass das mittlerweile in dem medialen Machtgeflecht "einfacher" geworden ist, weil dies ja zumindest die Gesellschaft ist, die sich jetzt sensibilisiert (hat). Die Öffentlichkeit schafft hier gleichermaßen Aufmerksamkeit, was es wiederum einfacher macht Gleichgesinnte zu finden, sich zusammenzuschließen usw.
Die Struktur bildet sich aus der Prägung und diese ist eben patriachialisch und misogyn. Also fängt es ja alleine schon mit der einhergehenden Unsicherheit an, weil die Frau ja erstmal eh immer Schuld ist. Sei es, dass sie bei jemanden geblieben ist, sich unsittlich kleidet, alleine zu bestimmten Uhrzeiten unterwegs ist usw. Dann natürlich die Überwindung sich anzuvertrauen, über die tausend Gespräche, die man dann führen muss, bishin zur Konfrontation und dem Verfahren. Unterm Strich kann man das halt keinem zumuten.


*Der Fall ist in vielerlei Hinsicht ein Lehrstück, das aber mitnichten als Vergleich zu solchen Fällen angestrebt werden kann. Das wäre nicht so groß gewesen, hätten gewisse Medien nicht eine Kampagne gefahren. Bei Mockridge hält man sich zurück und berichtet so gut wie gar nicht. Einerseits ist so eine mutmaßlich versuchte Vergewaltigung wohl nicht spektakulär genug und andererseits fallen die Grenzüberschreitungen unter metoo und damit hat mans ja nicht so. Mal davon abgesehen, dass alle Artikel dazu gelöscht wurden und nur der Spiegel mit seiner Investigation publizieren konnte.
#1558955
Ich habe nie behauptet Mockridge wäre Opfer einer bösen Frau. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, das die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Mockridge eingestellt hat. Das zählt doch wohl mehr, als irgendein Zeitungsbericht, der auch nur Behauptungen enthält. Außerdem was da beim Comedypreis passiert ist, ist eine reine Sauerei. Was erdreisten sich diese Leute als Laienrichter aufzuspielen. Da wird gegen einen unschuldigen Menschen eine ekelhafte Hexenjagd betrieben. Und im übrigen gilt für jeden Beschuldigten die Unschuldsvermutung, so lange bis die Schuld bewiesen ist. Da könnte jeder kommen und irgendwelche Anschuldigungen vorbringen. Egal um welche Straftat es geht.

Um es klar zu sagen, sexuelle Belästigung oder schlimmer Vergewaltigung muss hart bestraft werden. Aber Anschuldigungen müssen auch bewiesen werden. Wenn es Beweise gegeben hätte, gegen Mockridge hätte die Staatsanwaltschaft auch Anklage erhoben. Und nur weil ein sensationsgeiler Horde den Kopf von Mockridge will, heißt nicht das er schuldig ist.
#1558963
@Neo: Es handelt sich nicht um "Kachelmann-Quatsch", wenn das Urteil lautete:
„Der heutige Freispruch beruht nicht darauf, dass die Kammer von der Unschuld von Herrn Kachelmann und damit im Gegenzug von einer Falschbeschuldigung der Nebenklägerin überzeugt ist. Es bestehen aber nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme begründete Zweifel an der Schuld von Herrn Kachelmann. Er war deshalb nach dem Grundsatz ‚in dubio pro reo‘ freizusprechen.“
Ansonsten gehe ich mit skyfreak und Familie Tschiep d'accord. Und auch Tom Gehardt pflichte ich bei-> https://www.express.de/promi-und-show/c ... 3444501873
#1558964
Burpie hat geschrieben: Di 5. Okt 2021, 16:35 @Neo: Es handelt sich nicht um "Kachelmann-Quatsch", wenn das Urteil lautete:
„Der heutige Freispruch beruht nicht darauf, dass die Kammer von der Unschuld von Herrn Kachelmann und damit im Gegenzug von einer Falschbeschuldigung der Nebenklägerin überzeugt ist. Es bestehen aber nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme begründete Zweifel an der Schuld von Herrn Kachelmann. Er war deshalb nach dem Grundsatz ‚in dubio pro reo‘ freizusprechen.“
Ansonsten gehe ich mit skyfreak und Familie Tschiep d'accord. Und auch Tom Gehardt pflichte ich bei-> https://www.express.de/promi-und-show/c ... 3444501873
Ich finde diese Bemerkung hätte sich der Richter sparen können. Entweder man ist schuldig oder unschuldig. Ein bisschen schuldig gibts nicht. Ich kann Tom Gerhardt nur zustimmen. Was sich die Kroymann da geleistet hat, war eine Sauerei.
#1558973
Nach den Artikel im Spiegel kann man schon ein Muster erkennen. Es war auch gut, dass der Spiegel da recherchiert hat. Aber ganz so genau weiß ich es auch nicht. Ich war nicht dabei, ich kann nicht beide Seiten befragen. Und da ist es gut, eine Justiz zu haben, die die Beweise sortiert, ordnet und daraus Schlüsse zieht. Ich finde, es ist nicht Aufgabe von Promis, da öffentlich zu richten. Übrigens gilt es auch für die Buddyseite von Mockridge. Schlicht mal die Klappe halten, denn das ist ein heikles Thema.
#1558974
Familie Tschiep hat geschrieben: Di 5. Okt 2021, 20:28 Nach den Artikel im Spiegel kann man schon ein Muster erkennen. Es war auch gut, dass der Spiegel da recherchiert hat. Aber ganz so genau weiß ich es auch nicht. Ich war nicht dabei, ich kann nicht beide Seiten befragen. Und da ist es gut, eine Justiz zu haben, die die Beweise sortiert, ordnet und daraus Schlüsse zieht. Ich finde, es ist nicht Aufgabe von Promis, da öffentlich zu richten. Übrigens gilt es auch für die Buddyseite von Mockridge. Schlicht mal die Klappe halten, denn das ist ein heikles Thema.
Ich halte mich an die Fakten. Nicht mehr und nicht weniger. Sollte sich in der nächsten Zeit eine neue Beweislage ergeben, muss die Staatsanwaltschaft noch mal ermitteln. Unabhängig vom Fall Mockridge kann ich nur jedem Opfer von sexueller Gewalt raten, so schnell wie möglich die Tat und den Täter anzuzeigen. Denn je länger man wartet, desto weniger lassen sich Beweise für die Tat finden. Aber auf jeden Fall den Täter anzeigen. Denn wer einmal so was macht, der macht das immer wieder.
#1558977
Ich halte es für eine Pauschalisierung, wenn man behauptet, dass, wer es einmal macht, immer wieder macht.
Hast du den Spiegel-Artikel gelesen? (Dieser Artikel ging für mich in Ordnung.)

Ich hätte nichts dagegen, wenn Frau Kroymann dem mutmaßlichen Opfer in einem Brief ihre Mitgefühl und ihre Anteilnahme ausspricht. Ich habe etwas dagegen, wenn man einen Menschen so öffentlich aburteilt. Für mich hat es auch nichts mit Courage oder Anstand zu tun. Was immer Luke Mockridge getan hat, er ist immer noch ein Mensch mit Stärken und Schwächen. Ich fühle mich wohler, wenn ein Richter sich über den Fall beugt. Und momentan ist Mockridge nicht auf dem Bildschirm zu sehen.
#1558981
Familie Tschiep hat geschrieben: Di 5. Okt 2021, 21:56 Ich halte es für eine Pauschalisierung, wenn man behauptet, dass, wer es einmal macht, immer wieder macht.
Hast du den Spiegel-Artikel gelesen? (Dieser Artikel ging für mich in Ordnung.)

Ich hätte nichts dagegen, wenn Frau Kroymann dem mutmaßlichen Opfer in einem Brief ihre Mitgefühl und ihre Anteilnahme ausspricht. Ich habe etwas dagegen, wenn man einen Menschen so öffentlich aburteilt. Für mich hat es auch nichts mit Courage oder Anstand zu tun. Was immer Luke Mockridge getan hat, er ist immer noch ein Mensch mit Stärken und Schwächen. Ich fühle mich wohler, wenn ein Richter sich über den Fall beugt. Und momentan ist Mockridge nicht auf dem Bildschirm zu sehen.
1. Leider es ist oft genauso.
2. Ja, ich habe den Spiegelartikel gelesen, der wiederholt doch nur wieder die Anschuldigungen für die die Staatsanwaltschaft keine Beweise ermitteln konnte.
3. Ich denke Frau Kroymann hätte einfach ihre Klappe halten sollen.
#1558984
Familie Tschiep hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 15:11 Er unterfüttert die Vorwürfe, weil er darauf hindeutet, dass es da ein Muster gibt.

Wird Luke Mockridge noch mal wieder kommen? 2 Jahre weg vom Schirm ist in der Branche eine lange Zeit.
Und wer wird All together now als Moderator übernehmen?
Der Bericht vom Spiegel hätte nur dann eine Relevanz, wenn die Staatsanwaltschaft aufgrund des Berichtes, neue Ermittlungen aufnimmt. Da ich davon bis jetzt nix gehört habe, ist der Spiegelbericht schlicht irrelevant.

Sollte es bei der Einstellung des Verfahrens bleiben, sehe ich keinen Grund warum Mockridge nicht auf den Bildschirm zurückkehren sollte, wenn er will.
#1558986
skyfreak1972 hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 15:58
Sollte es bei der Einstellung des Verfahrens bleiben, sehe ich keinen Grund warum Mockridge nicht auf den Bildschirm zurückkehren sollte, wenn er will.
Wollen wird er bestimmt, aber das Risiko für den Sender, in einem Shitstorm zu versinken, ist zu groß. Da wird das Tamtam um diesen Auftritt das jeweilige Format völlig überschatten. Ich könnte mir vorstellen, dass der Ofen für Mockridge aus ist.
#1558987
Burpie hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 16:47
skyfreak1972 hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 15:58
Sollte es bei der Einstellung des Verfahrens bleiben, sehe ich keinen Grund warum Mockridge nicht auf den Bildschirm zurückkehren sollte, wenn er will.
Wollen wird er bestimmt, aber das Risiko für den Sender, in einem Shitstorm zu versinken, ist zu groß. Da wird das Tamtam um diesen Auftritt das jeweilige Format völlig überschatten. Ich könnte mir vorstellen, dass der Ofen für Mockridge aus ist.
Sat 1 könnte ja auch dann mal Rückrad zeigen und zu Mockridge stehen. Außerdem kann man immer darauf hinweisen, das das Verfahren gegen ihn eingestellt worden ist. Aber ich fürchte es wird so kommen wie du gesagt hast. Es ist wirklich zum kotzen.
#1558988
Wir wissen nicht, was sat 1-intern und was sat1 und Mockridge intern besprochen wurde, es kann sein, dass ein Teil der Redaktion die Vorwürfe für so glaubhaft hält, dass sie ihn zunächst nicht zurück auf Sendung lassen wollen. In solchen Pressestatement ist die Welt immer irgendwie rosaroter als in Wirklichkeit, damit kann ich leben.
Hätte ich ähnlich gehandelt. Ich weiß nicht. Wie man früheren Kommentaren zu Luke Mockridge entnehmen kann, fand ich ihn nie so talentiert.

Vielleicht wäre es besser, wenn man die Ermittlungen wieder aufnimmt. Es scheint mir noch nicht verjährt zu sein. Dann hätten wir Rechtsfrieden. Diese sexuelle Nötigung wird wahrscheinlich Mockridge selbst bei Verurteilung nicht ins Gefängnis bringen. Dann würden diese unsäglichen Aktionen aufhören.