von Torsten
#1562345
Aber mal ehrlich. Sowas funktioniert nicht in der PrimeTime. Das hätte man sich schon denken können. Wenn abends die ganze Familie sich es gemütlich macht um gemeinsam etwas zu schauen, dann will man sicherlich nicht eine Sendung über Frauen(-Probleme) sehen. Sowas könnte man am frühen Nachmittag senden, wenn (nicht Abwertend gemeint) Hausfrauen sich was anschauen wollen, aber doch nicht in der PrimeTime. Das klappt nicht.
#1562346
Man muss es doch auch mal sagen dürfen, dass es Sat.1 einfach nicht kann. Die Werbebreaks waren fürchterlich gesetzt, das Logo war falsch gesetzt. Wenn es um "Birgits starke Frauen" geht, warum ist die Schriftart von "Birgit" das größte. Der Titel sagt auch einfach nichts aus. Man konnte sich auch einfach nichts so richtiges vorstellen. Das sind alles so Marketingphrasen. Zur selben Zeit läuft "Die Höhle der Löwen" (Aha, da wird wohl jemand zum Fraß vorgeworfen?) oder "Jauch vs. Welke" (Ah, eine Spielshow). Ich habe auch in den letzten Wochen einige Plakate gesehen, aber nur mit der Aufschrift "Meine beste Zeit ist jetzt". Warum nicht einmal so einen guten Titel wie "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert".
#1562347
Dramatisiert als Fiction könnten Frauenprobleme schon ein Publikum haben. Ich habe die Sendung nicht gesehen, ich kann einzig die Quoten beurteilen, sorry, die sind schlecht.
Man zielte darauf, sein weibliches Publikum zu bedienen, aber da vergessen sie, dass ein hoher Teil, wahrscheinlich 40 %, männlich sind. Birgit wurde deshalb wahrscheinlich so groß geschrieben, weil sie als Magnet dienen sollte.

sat 1 weiß, wer sein Publikum ist, aber es weiß nicht, was es will. Zu einfache Überlegungen fruchteten in der Vergangenheit schon nicht, beispielsweise die Familienserie.
Wahrscheinlich hatte die Höhle der Löwen mehr weibliche Zuschauer in ganzen Zahlen gesehen, obwohl Wirtschaft und Start-ups ein eher männliches Thema ist.
Vielleicht sind frische Ideen wichtiger als untalentierte Zielgruppenranschmeiße.
#1562370
Sat.1 missachtet die moderne Marketing-Regel "Go woke - go broke" - und legt erwartungsgemäß eine Bruchlandung hin. Habe die ersten Minuten des Formats geschaut. Hier wird gleich zu Beginn suggeriert, dass "starke Frauen" angeblich "nicht ausreichend sichtbar" wären. Anscheinend lebt die Vortragende in einem Paralleluniversum. Als 45-jähriger Mann bin ich mein ganzes Leben lang von sehr gut sichtbaren starken Frauen umgeben. Natürlich - so wie wir alle. Wir werden erzogen von starken Müttern, starken Lehrerinnen, starken Trainerinnen. Das familiäre Umfeld wird oftmals geprägt von starken Ehefrauen, starken Töchtern, starken Großmüttern, starken Tanten, starken Schwestern. Wir alle werden von starken Ärztinnen, Krankenschwestern und Pflegerinnen umsorgt. Dieses Land wird regiert von starken Bürgermeisterinnen, starken Ministerpräsidentinnen und die letzten 16 Jahre von einer mehr oder weniger starken Kanzlerin.

Als Ausgangslage für diese Show dient demgemäß eine These, die schlicht nicht mit der Realität einhergeht. Über eine kaum messbare Quote sollte sich daher niemand wundern. Stattdessen sollte man sich bei Sat 1 damit beschäftigen, ob ein von einer Minderheit vorgekaugelter Zeitgeist überhaupt mit der Realität uniform geht.