- Mi 1. Jun 2022, 14:36
#1562371
Rohrkrepierer sind normal, sie waren schon immer da. Ich glaube, man muss tiefer analysieren, beispielsweise die Versoßung des Programms, ein Programm bestreitet den ganzen Abend.
Diese Versoßung hat mehrere Nachteile (Die Vorteile kenne ich, aber sie wiegen für mich nicht so stark):
1. Menschen, die morgens früh raus müssen, schalten wahrscheinlich gar nicht erst ein, wenn es bis in die Puppen geht. In Ausnahmefälle schon, aber das sind Ausnahmefälle, nicht die Regel.
2. Die Folgenzahl pro Staffel ist kürzer, 4 oder 6 Folgen, alles andere würde zu stark die Marke beschädigen. Das heißt, dass man immer wieder auf die neuen Folgen aufmerksam machen muss, sonst verpassen es die Leute. Es kann sich kein Rhythmus entwickeln, keine Routine einstellen, Mittwoch ist der XY-Tag. Ich denke nicht groß nach, ich schalte ein. Ausnahmen für die Staffellänge solcher langen Formate bestätigen die Regeln.
3. Programme können nicht mehr als Beiboot laufen, bei der die Zuschauer sie erst nach und nach entdecken, weil davor eine Zuschauerlokomotive läuft und genügend Leute dranbleiben. Dadurch kann man leichter im Bedarfsfall Wegfälle kompensieren. Wegfälle kommen garantiert, dagegen kann man nichts machen, man kann nur verhindern, dass die Wegfälle zu einer Katastrophe für das Programm werden.
4. Nicht jede Idee eignet sich für ein Dreistundenprogramm, so verliert man den Platz für gute Ideen.
5. Gute Showformate mit einer pfiffigen Idee sind selten. Pro Sieben hatte Glück, dass es drei Programme erwischt hatte, die funktionieren, Masked Singer oder Wer stiehlt mir die Show? und Joko und Klaas gegen ProSieben. Vielleicht kann mit Kreativität die Anzahl der Formate erweitert werden.
6. Dreistundenformate sind anstrengend.
Auch wenn es auf den ersten Blick widersinnig anhört, Mut zu Stundenprogrammen. sat1 und Pro Sieben sollten sich besinnen, Fernsehsender zu sein, keine Bingewatchingangebote.
sat1 sollte überlegen, ob es nicht auch wieder Fiction braucht, keine Streamingfiction, sondern TV-Fiction.
Und Prominamen sind noch keine Programme, darauf kann man sich nicht verlassen. Ohne gute Idee funktioniert es nicht.
Außerdem wäre es hilfreich, wenn man ein paar Kurzschlussanalysen über den Zuschauer infrage stellt. Sie zeigen sich anhand von Flops wie Birgits starke Frauen.