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Ich finde die "Krise" kann die deutsche Serie "weiter" bringen, um nochmal bei der Überschrift des Pro & Contra-Themas zu bleiben.

Aber müsste man nicht eigentlich sagen "zurück bringen", denn die "Krise" ist doch erst durch "extreme adapting" entstanden, weil es plötzlich cool war nach US/GB-Vorbild etwas für den deutschen Markt zu kreiren, ohne zu wissen, dass vieles "eingedeutscht" einfach nicht funktioniert/unglaubwürdig ist?

Was uns also abhanden gekommen ist, ist die "deutsche" Indentität eines Serienformates sei es nun inhaltlich oder auch durch die Bildsprache. Eigentlich etwas peinlich im "Land der Dichter und Denker"!

Die jüngsten Pilot-Quotenerfolge neu angelaufener deutscher Serien zeigen uns sicherlich noch nicht den Weg aus dieser "Krise", das wäre auch etwas utopischer Optimismus, zu groß könnte nur die Neugierde auf "neues" gewesen sein!

Dennoch gibt es möglicherweise einen Beginn des Umdenkens,"man" probiert wieder etwas, auch wenn man sich immer noch in den zur Genüge penetrierten Genre-Gefilden Help and Crime oder Anwaltgeschichten tummelt. Warum? weil Help and Crime oder Anwaltgeschichten nicht bei uns in der Realität so packend und spektakulär sind, sondern 3x dürft Ihr raten!
Genau in Amiland nämlich, wo täglich mehrfach gemordet wird und bei Anwälten Sreitwerte in Millionenhöhe entstehen! Zu einer solchen "Realität" fallen den Autoren natürlich auch "packende" Geschichten ein, die mit einem Produktionsaufwand von dem wir hier nur von träumen können, zu Hochglanzproduktionen á la CIS gebastelt werden.

Daran sollten und können wir uns nicht messen, brauchen wir aber auch nicht, wir sollten uns auf "unsere Tugenden" berufen, Geschichten so zu erzählen, dass wir uns auch damit indentifizieren können, eine Geschichte die in Deutschland spielt, zumindest von Deutschen oder in Deutschland lebenden handelt und durch den Plot und die Dialoge der Charaktere auch heimisch bleibt. Dabei plädiere ich auch für ungewöhnliche und vielleicht schräge Formate (man denke nur an den toten Bereich der deutschen Sitcom/Comedy)um der deutschen Serie einen Impuls zu geben, es muss einfach mehr ausprobiert und experimentiert werden, die deutsche Tugend: "Was sich bewährt hat ist auch gut!" muss man einfach mal abschalten und hier sind vor allem die Sender gefragt, die ja schon lange bis auf wenige Ausnahmen kein Rückrad mehr haben etwas "anzupacken", weil das Damoklesschwert der Quote über jedweder Form von Innovation hängt und damit oft schon bei einer Program-Planung "Neues" ausschließt!

Serien sind die Bindung, das Gesicht eines Senders, sie sind die "Suppe" in der das "Salz" vielleicht gute Spielfilme sein können aber man bindet den Zuschauer nun mal mit "Fortlaufendem" an einen Sender und das sollte doch auch das Ziel jener sein.

Welch Armutszeugnis wenn dann nur Serien auftauchen, die eigentlich das "Salz" von ABC/FOX und wie die Networks so heißen, sind!
Schaut euch hier in der Forenübersicht mal die Rubrik "Highlights" an! Dann nehmt mal DSDS und Eurovision S.C.2010 und Germany´s N.T. heraus, sind eh keine Fiktionalen Formate... was bleibt???

Höchste Zeit mal wieder etwas gutes "EIGENES" zu machen!

Amen und Gruß,

observer

In der Tat ist es hauptsächlich das Problem, dass einfach nur erfolgreiche US-/UK-Formate oder ähnliche ausländische Formate adaptiert werden. Sofern es etwas "eigenes" ist, versuchen die Deutschen leider, einen auf pseudoamerikanisch zu machen.

Größtes Problem sind die Dialoge. Gerade in den US-Serien sind die Dialoge zügig, es gibt effektiv eingesetzte Pausen, die Dialoge haben Fluss und Dynamik. In den meisten deutschen Serien ist die Akustik sehr mies (klingt nach Deckenmikrofon im leergeräumten Wohnzimmer), oder die Dialoge sind teilweise so konstruiert und unnatürlich, dass es einen graust. Und auch die alten Serien (besonders die der öffentlich-rechtlichen Sender, also Der Alte, Tatort usw.) können heutigen TV-Standards gar nicht mehr standhalten - fragwürdiger Schauspielernachwuchs, stehengebliebene Schauspieler der alten Garde... gerade diese Klassiker sind heute völlig obsolet und dürften bestenfalls noch die ältere Klientel bei der Stange halten, für die es selbstverständlich ist, erst die Tagesschau und dann den Tatort zu gucken, bevor es zum Zähneputzen geht.

Aber das Problem der Hölzernheit mancher Sendungen geht leider noch weit über die Serien hinaus, denn auch jenseits der Serien (Shows, Spielfilme) muss man bei der Qualität von 90% der deutschen Produktionen die Hände über dem Kopf zusammen schlagen.

Ist leider so, und da sind die Macher der deutschen Serien und sonstiger Formate schlichtweg lernresistent.

sieh´ da, sieh´ da, ...auferstanden aus den ruinen kommt der bällchensender daher mit 2 seriellen eigenproduktionen die quotentechnisch plötzlich hoffnung auf die deutsche serie machen! ich würde dies natürlich sehr begrüßen, da dies ja auch ein "impuls" an alle anderen sender wäre, die sich momentan noch bei "aus deutschland" in die hose sch....!

chapeaux, sat1- der tragische, ist der ruf erst ....usw. wagt man auch was und es muss anscheinend nicht immer nach hinten los gehen! freut mich diese entwicklung (hoffentlich noch nicht zuuu früh!)

observer hat geschrieben:chapeaux, sat1- der tragische, ist der ruf erst ....usw. wagt man auch was und es muss anscheinend nicht immer nach hinten los gehen!

Hmm :?:
Zu der Zeit als Sat.1 seinen Ruf in Sachen Eigenproduktionen noch nicht "ruiniert" hatte, hat man auf dem Seriensektor deutlich mehr gewagt als heute.

...kommt noch, kommt noch, dies war erst der "testballon"
wenn es jetzt funktioniert, wird man auch noch innovativer, schräger, ....m..mutiger!
so schnell kann sich auch ein "phoenix" nicht aus der asche erheben, nicht wahr herr kosack!