Diskussionen, Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge betreffs der Quotenmeter-Hauptseite und des Forums.
#525859
Ich habe höchst amüsiert die krampfhaft aggressiv geschriebenen Artikel von Daniel Deitermann zur "Tagesthemen"-Panne gelesen und muss mich fragen, wie groß da irgendein Frust sitzen muss, dass man so aggressiv und dann noch offensichtlich gegen DWDL.de schreibt. Nicht das es mich stören würde, aber ich finde es bemerkenswert. Insbesondere weil die Artikel inhaltlich teilweise völlig haltlos sind und Dinge miteinander vermischen, die man selbst als aufmerksamer Leser besser auseinander halten kann.

Wenn wir am Sonntag mit einem Augenzwinkern über die Panne bei den "Tagesthemen" berichten und dabei eben erwähnen, wie gerne man sich sonst im Fernsehen über die Unkenntnis der Deutschen bei so elementaren Dingen macht, dann sollte man das bitte nicht so bierernst nehmen, wie in dem Artikel jetzt geschehen. Geradezu lächerlich ist es aber, dies mit den - natürlich auch nicht ernstgemeinten - Kommentaren der Boulevardpresse zu verbinden. Man kommt nicht drumherum da einen Frust rauszulesen, dass DWDL.de das Thema zuerst aufgegriffen hat. Anders kann ich mir die Aggresivität nicht erklären.

Und anders als bei Quotenmeter ist die Flaggenpanne seit gestern auch kein Thema mehr für DWDL.de. Das war ein nettes, heiteres Thema. Deswegen amüsiere ich mich köstlich darüber, wie daraus jetzt krampfhaft ein Staatsdrama inszeniert werden soll. Da würden mir noch ganz andere peinliche Themen einfallen, die man da auskramen könnte. Ich sage nur "Gebührendimension beim NDR erreicht neue Dimension".

Also: Ball flachhalten. Alles easy.

Liebe Grüße,
Thomas

PS: Wer ist eigentlich Daniel Deitermann? Hab leider nirgends Informationen über ihn/Dich gefunden. Würde mich ja doch mal interessieren, wo er/Du ja schon in der Jury eines "Fernsehpreises" sitzt.
#525912
Gut, der Artikel ist polemisch geschrieben, aber die Kritik des Herrn Deitermann finde ich berechtigt. Dass thomasl als Verantwortlicher bei DWDL – mal wieder – nicht gerade begeistert ist, war zu erwarten und die nun folgende Diskussion "Quotenmeter vs. DWDL" gab es hier schon zu genüge.

Zu dem Artikel: Man kann „unangefochten“ nicht steigern und der Elativ ist hier stilistisch nicht sinnvoll ;-). Apropos unangefochtene Informationsautorität: Seit wann sind das denn die Tagesthemen und nicht mehr die Tagesschau?
#526178
Ähm ich verstehe den Wirbel jetzt auch nicht ganz. Thomas, du erweckst jetzt den Eindruck, der Kollege hätte Aggressionen gegen euch. Das sehe ich aber komplett anders. Er zitiert den Tagesthemen-Boss, der sich über DWDL aufregt. Das hast du jetzt nämlich vergessen. Nicht wir schimpfen, sondern die ARD. Dort ist der Frust groß wegen eures Satzes, dass man den Fehler vertuschen wolle. Und auch deswegen, weil offenbar keine Anfrage bei den Tagesthemen ankam, in eurem Artikel aber stand, die ARD würde nicht reagieren.

Ich persönlich fand den Bericht zum Blog-Eintrag ebenfalls sehr witzig und aufschlussreich. Was ich darin aber nicht gefunden habe: Kritik von Quotenmeter an DWDL. Weil das können wir in diesem Fall nicht beurteilen.
#526192
Ach Herr Deitermann, ich finde den Artikel lustig :lol:
Sich über höhnisches Nachtreten zu beschweren und darüber, dass man nicht auf ein Statement der ARD gewartet hat (die auf zwei Mail-Anfragen nicht reagiert hat und deren Statement im Blog ganze 26 Stunden nach der Ausstrahlung kam) und dann höhnisch nachtreten, ohne die "Gegenseite" auch nur um ein Statement zu bitten, ist schon irgendwie nicht schlecht. :wink:

Aber nur um es nochmal zu erwähnen: Unser Artikel war mit einem Augenzwinkern geschrieben und der Vorfall keinesfalls zur Staatsaffäre hochstilisiert, auch wenn Daniel Deitermann es jetzt im Nachhinein so hinstellen will. Und dass man es bei der ARD am liebsten totschweigen wollte, halte ich nach wie vor für richtig (und nebenbei sogar verständlich). Man hat die Stelle schnell aus den Archiven gelöscht oder gar nachbearbeitet und sich öffentlich erst geäußert, als bereits ganz Medien-Deutschland darüber berichtet hatte. Oder glaubt jemand im Ernst, Herr Hinrichs hätte einen Blog-Eintrag gemacht, wenn nicht schon überall darüber berichtet worden wäre? Zumal ich den Blog-Eintrag von Herrn Hinrichs auch eher peinlich finde, aber das ist nur meine persönliche Meinung am Rande. Etwas zugespitzt zusammengefasst: Der Chef guckt Fußball, während er die Sendung abnimmt und die Mitarbeiter können den Computer nicht bedienen. Ah ja, na dann.
#526196
Manuel Weis hat geschrieben:Ähm ich verstehe den Wirbel jetzt auch nicht ganz. Thomas, du erweckst jetzt den Eindruck, der Kollege hätte Aggressionen gegen euch. Das sehe ich aber komplett anders. Er zitiert den Tagesthemen-Boss, der sich über DWDL aufregt. Das hast du jetzt nämlich vergessen. Nicht wir schimpfen, sondern die ARD. Dort ist der Frust groß wegen eures Satzes, dass man den Fehler vertuschen wolle. Und auch deswegen, weil offenbar keine Anfrage bei den Tagesthemen ankam, in eurem Artikel aber stand, die ARD würde nicht reagieren.

Ich persönlich fand den Bericht zum Blog-Eintrag ebenfalls sehr witzig und aufschlussreich. Was ich darin aber nicht gefunden habe: Kritik von Quotenmeter an DWDL. Weil das können wir in diesem Fall nicht beurteilen.
Vielleicht solltest du nochmal den Artikel "Die Geier auf dem Fahnenmast lesen ;-) Da regt sich ein Daniel Deitermann auf, nicht der Tagesthemen-Boss. Auch wenn ihr das - wie du schreibst - "in diesem Fall nicht beurteilen" könnt.
#526331
Tangaträger hat geschrieben:Andere Frage: Was macht eigentlich dwdl jetzt in diesem Forum :roll: :lol: sry... musste ich jetzt mal loswerden
Dass sich zwei Onlinemagazine in einem Communityforum "streiten", finde ich irgendwie belustigend :wink:
hehe thmoasl ist schon lange hier user. ist nix gegen einzuwenden, schließlich haben die konkurrenten keinen streit oder so. halt professionellen konkurrenzkampf.

trotzdem find ich es sehr amüsant wie der tagesschau fritze gegen dwdl schoss und quotenmeter natürlich da war um davon zu berichten :mrgreen:

ein wenig propaganda gehört dazu ^^
#526382
Oh das ist ja auch mal neu für mich. Schau mir die neusten Foreneinträge an und plötzlich springt mir mein Name entgegen. Bevor das jetzt zu Verwirrungen führt oder mein Username hier auch als eine Doppelidentität mir Vertuschungsabsicht ausgelegt wird, zieh ich dein PS, lieber Thomas, mal an den Anfang und geb gern eine kleine Auskunft über mich.

Unter dem Usernamen RickyFitts bin ich bei Quotenmeter schon seit Anfang 2005 unterwegs. Auch DWDL les ich recht regelmäßig mit, wenn auch nicht genauso häufig, weil ich bei euch ein Forum vermisse - aber das verbuchen wir mal unter Geschmackssache. Grundsätzlich schätze ich aber beide Seiten und bin daher neutraler als du wohl annimmst. Bei Quotenmeter mache ich seit Anfang Mai ein Praktikum, das zum Ende meines Studiums (Literatur- und Kulturwissenschaften in der Germanistik und Amerikanistik, letzteres mit starkem Medienschwerpunkt) eine Pflichtübung ist, bevor es dann bald an die Magisterarbeit und -prüfungen geht. "In der Jury eines Fernsehpreises sitzt" ist schmeichelhaft formuliert, geht jedoch über die Realität etwas hinaus. Die lieben Kollegen hier haben mich an der Diskussion über Nominierungen teilnehmen lassen und ich durfte auch Vorschläge einbringen. Dass ich dafür sogar in den Credits des Fernsehpreises (kann man auch einfach mal ohne Anführungszeichen schreiben) auftauche, wusste ich bis grade auch nicht.

Überleitend zum eigentlichen Thema kann ich daraus gleich ableiten, dass ich folglich gar keinen Grund hätte, hier eine so starke Quotenmeter versus DWDL Position einzunehmen wie du dir das vorstellst. Und bevor hier noch Vermutungen in derartige Richtungen gehen: das Schreiben des fraglichen Kommentars wurde mir nicht aufgetragen. Ich habe ihn sogar erst zur Sprache gebracht, als er bereits fertig war und auch gesagt, dass er gern ausgelassen werden kann, sollte er den leitenden Redakteuren missfallen oder unangemessen erscheinen. Auch ein Buhlen um deren Gunst ist für mich kein Motiv. Eine Abschlussbewertung meines Praktikums von Quotenmeter-Seite hat keinerlei Einfluss auf meine Benotung. Da zählen allein mein Praktikumsbericht und eventuell noch ein paar Arbeitsproben. Damit kann das ganze bereits aus einem eventuellen Konkurrenzkampf-Diskurs zweier Online-Medienmagazine ausgeklammert werden.

Warum dann also eine so markante Positionierung von DWDL in dem Kommentar?
Das ist vor allen Dingen dem Tagesschau-Blog geschuldet. In der dortigen Erklärung der Ursachen widmet sich bereits der komplette letzte Absatz eurem Beitrag (inklusive Link). Da ich mich vor allem auf jenen Blog bezogen habe, in der ihr die einzige direkt angesprochene und kritisierte Pressestimme seid, gehört das selbstverständlich auch zum Inhalt meiner Wortmeldung. Ins Gespräch gebracht hat DWDL sich folglich selbst. Euer Artikel gab ARD Redakteur und Blogger Thomas Hinrich Anlass sich begründet gegen eure Behauptungen zu verteidigen und Gegenkritik zu üben, was mich wiederrum angeregt hat mal auf breiterer Fläche den Umgang der Presse mit dieser aufgebauschten Nichtigkeit zu reflektieren.

Dafür dass du als Verantwortlicher der kritisierten Internetseite den Tonfall als aggressiver empfindest als er tatsächlich ist, habe ich größtes Verständnis; dass es dir aber statt Gram Amüsement beschert hat, beruhigt mich doch sehr. Ich hielt und halte in dem Flaggenskandal (was für ein hoch gegriffenes Wort überhautp: Skandal) etwas Presseschelte für durchaus angemessen. Als nennen wir es mal sachkundiger Besucher in diesem Arbeitsfeld fühle ich mich auch in einer Position, die noch distanziert genug sein kann, um so etwas zu schreiben - ganz ohne Bitterkeit. Wenn die Presse so über das Ziel hinausschießt - und ich bin nach wie vor der Meinung, dass sie das in diesem Fall getan haben - dann dürfen auch die Kritiker mal Kritik abbekommen und zwar mit der Erwartung, dass sie das sportlich nehmen.

Auch dass es dir natürlich in deinem Selbstverständnis als seriöser Redakteur (was ich der gesamten DWDL Redaktion mit Ausnahme solch eines Ausrutscher überhaupt nicht absprechen will) nicht gut gefällt in einer Schublade mit der Boulevardpresse zu landen, kann ich gänzlich nachvollziehen. Ich habe ja sogar nach der Zitierung der Boulevardblätter versucht eine Trennung herzustellen und dann zu den anderen Presseseiten wie Spiegel Online und eben DWDL überzugehen. Nur haben deren Texte, aus denen ich zitiert habe, ja jene Grenze selbst wieder eingerissen und im Umgang mit dem Thema nicht viel Unterschied erkennen lassen. Und genau das ist etwas was ich gleichermaßen schade und bemerkenswert fand und was für mich ein weiteres Motiv war einen Kommentar zu verfassen. Enttäuschung ist da vielleicht das bessere Wort als Frust, als den du das interpretiert hast. Enttäuschung darüber, dass - wie ich im letzten Absatz schrieb - der lachhafte Patzer einer zu Recht höchst respektierten Nachrichteninstitution in weiten Teilen der Medienlandschaft gleich ein dermaßen fies-hämisches Klugscheisserverhalten hervorgerufen hat. Über die Breite der Presse von Boulevard, von denen kaum besseres zu erwarten war, bis hinauf zu seriösen Fachredaktionen wie der euren wollte ich zeigen wie besinnungslos gierig inzwischen oft jede kleine Schwäche umso freudiger ausgeschlachtet wird je namenhafter und angesehener der Gestolperte ist.

Statt polemischer Kommentare wie "wer sich davon angesprochen fühlt" oder "Nerv getroffen?" noch ein paar Einzelanmerkungen zu argu18:
Deine Belustigung darüber, dass ich DWDL/euch vorgeworfen hätte "nachgetreten zu haben" (was zum einen metaphorisch war und zum anderen wieder den Fokus auf die gesamte Breite der zitierten Pressestimmen legte) nur um es im selben Atemzug dann selbst zu tun, freut mich und erheitert mich im selben Maße wie deine Verwunderung darüber, dass ich kein Statement von der Gegenseite eingeholt habe. Denn das illustriert sehr schön einen der Unterschiede zwischen den beiden Medienseiten. Während DWDL alles unter Meldungen packt, wo der fragliche Artikel übrigens gegenwärtig immer noch der aktuell meistgelesene ist - so viel nur zur Relevanz in der öffentlichen Wahrnehmung -, differenziert Quotenmeter da Faktenjournalismus und Meinungen. Mein Beitrag lief unter Meinungen. Meinungen zeichnen sich im Gegensatz zu Faktenjournalismus oder nenne man es normale Berichterstattung dadurch aus, dass sie gerne polemisch sein dürfen und dafür nicht um Erlaubnis oder Statement fragen müssen. Hm, vielleicht wäre das "Augenzwinkern" im DWDL Artikel Thomas Hinrichs und mir eher aufgefallen, wenn es dort auch solch eine Trennung gäbe. Nur mal so als Anregung. Keine derartig sichtbare Trennung von Berichterstattung und Meinung haben übrigens Boulevardzeitungen, womit sich wieder der Kreis zu eurer Empörung darüber schließt, ich hätte euch mit der Schmierpresse in einen Topf geworfen.

Mit besten Grüßen
Daniel Deitermann aka RickyFitts
#526406
Also RickyFitts, dieser Kommentar hier im Forum ist so toll geschrieben und derart nachvollziehbar. Respekt. Man merkt, dass du dein metier gefunden hast. Von deiner journalistischen Qualität können sich noch ein paar ne scheibe abschneiden.
#527103
RickyFitts hat geschrieben:Oh das ist ja auch mal neu für mich. Schau mir die neusten Foreneinträge an und plötzlich springt mir mein Name entgegen. Bevor das jetzt zu Verwirrungen führt oder mein Username hier auch als eine Doppelidentität mir Vertuschungsabsicht ausgelegt wird, zieh ich dein PS, lieber Thomas, mal an den Anfang und geb gern eine kleine Auskunft über mich.

Unter dem Usernamen RickyFitts bin ich bei Quotenmeter schon seit Anfang 2005 unterwegs. Auch DWDL les ich recht regelmäßig mit, wenn auch nicht genauso häufig, weil ich bei euch ein Forum vermisse - aber das verbuchen wir mal unter Geschmackssache. Grundsätzlich schätze ich aber beide Seiten und bin daher neutraler als du wohl annimmst. Bei Quotenmeter mache ich seit Anfang Mai ein Praktikum, das zum Ende meines Studiums (Literatur- und Kulturwissenschaften in der Germanistik und Amerikanistik, letzteres mit starkem Medienschwerpunkt) eine Pflichtübung ist, bevor es dann bald an die Magisterarbeit und -prüfungen geht. "In der Jury eines Fernsehpreises sitzt" ist schmeichelhaft formuliert, geht jedoch über die Realität etwas hinaus. Die lieben Kollegen hier haben mich an der Diskussion über Nominierungen teilnehmen lassen und ich durfte auch Vorschläge einbringen. Dass ich dafür sogar in den Credits des Fernsehpreises (kann man auch einfach mal ohne Anführungszeichen schreiben) auftauche, wusste ich bis grade auch nicht.

Überleitend zum eigentlichen Thema kann ich daraus gleich ableiten, dass ich folglich gar keinen Grund hätte, hier eine so starke Quotenmeter versus DWDL Position einzunehmen wie du dir das vorstellst. Und bevor hier noch Vermutungen in derartige Richtungen gehen: das Schreiben des fraglichen Kommentars wurde mir nicht aufgetragen. Ich habe ihn sogar erst zur Sprache gebracht, als er bereits fertig war und auch gesagt, dass er gern ausgelassen werden kann, sollte er den leitenden Redakteuren missfallen oder unangemessen erscheinen. Auch ein Buhlen um deren Gunst ist für mich kein Motiv. Eine Abschlussbewertung meines Praktikums von Quotenmeter-Seite hat keinerlei Einfluss auf meine Benotung. Da zählen allein mein Praktikumsbericht und eventuell noch ein paar Arbeitsproben. Damit kann das ganze bereits aus einem eventuellen Konkurrenzkampf-Diskurs zweier Online-Medienmagazine ausgeklammert werden.

Warum dann also eine so markante Positionierung von DWDL in dem Kommentar?
Das ist vor allen Dingen dem Tagesschau-Blog geschuldet. In der dortigen Erklärung der Ursachen widmet sich bereits der komplette letzte Absatz eurem Beitrag (inklusive Link). Da ich mich vor allem auf jenen Blog bezogen habe, in der ihr die einzige direkt angesprochene und kritisierte Pressestimme seid, gehört das selbstverständlich auch zum Inhalt meiner Wortmeldung. Ins Gespräch gebracht hat DWDL sich folglich selbst. Euer Artikel gab ARD Redakteur und Blogger Thomas Hinrich Anlass sich begründet gegen eure Behauptungen zu verteidigen und Gegenkritik zu üben, was mich wiederrum angeregt hat mal auf breiterer Fläche den Umgang der Presse mit dieser aufgebauschten Nichtigkeit zu reflektieren.

Dafür dass du als Verantwortlicher der kritisierten Internetseite den Tonfall als aggressiver empfindest als er tatsächlich ist, habe ich größtes Verständnis; dass es dir aber statt Gram Amüsement beschert hat, beruhigt mich doch sehr. Ich hielt und halte in dem Flaggenskandal (was für ein hoch gegriffenes Wort überhautp: Skandal) etwas Presseschelte für durchaus angemessen. Als nennen wir es mal sachkundiger Besucher in diesem Arbeitsfeld fühle ich mich auch in einer Position, die noch distanziert genug sein kann, um so etwas zu schreiben - ganz ohne Bitterkeit. Wenn die Presse so über das Ziel hinausschießt - und ich bin nach wie vor der Meinung, dass sie das in diesem Fall getan haben - dann dürfen auch die Kritiker mal Kritik abbekommen und zwar mit der Erwartung, dass sie das sportlich nehmen.

Auch dass es dir natürlich in deinem Selbstverständnis als seriöser Redakteur (was ich der gesamten DWDL Redaktion mit Ausnahme solch eines Ausrutscher überhaupt nicht absprechen will) nicht gut gefällt in einer Schublade mit der Boulevardpresse zu landen, kann ich gänzlich nachvollziehen. Ich habe ja sogar nach der Zitierung der Boulevardblätter versucht eine Trennung herzustellen und dann zu den anderen Presseseiten wie Spiegel Online und eben DWDL überzugehen. Nur haben deren Texte, aus denen ich zitiert habe, ja jene Grenze selbst wieder eingerissen und im Umgang mit dem Thema nicht viel Unterschied erkennen lassen. Und genau das ist etwas was ich gleichermaßen schade und bemerkenswert fand und was für mich ein weiteres Motiv war einen Kommentar zu verfassen. Enttäuschung ist da vielleicht das bessere Wort als Frust, als den du das interpretiert hast. Enttäuschung darüber, dass - wie ich im letzten Absatz schrieb - der lachhafte Patzer einer zu Recht höchst respektierten Nachrichteninstitution in weiten Teilen der Medienlandschaft gleich ein dermaßen fies-hämisches Klugscheisserverhalten hervorgerufen hat. Über die Breite der Presse von Boulevard, von denen kaum besseres zu erwarten war, bis hinauf zu seriösen Fachredaktionen wie der euren wollte ich zeigen wie besinnungslos gierig inzwischen oft jede kleine Schwäche umso freudiger ausgeschlachtet wird je namenhafter und angesehener der Gestolperte ist.

Statt polemischer Kommentare wie "wer sich davon angesprochen fühlt" oder "Nerv getroffen?" noch ein paar Einzelanmerkungen zu argu18:
Deine Belustigung darüber, dass ich DWDL/euch vorgeworfen hätte "nachgetreten zu haben" (was zum einen metaphorisch war und zum anderen wieder den Fokus auf die gesamte Breite der zitierten Pressestimmen legte) nur um es im selben Atemzug dann selbst zu tun, freut mich und erheitert mich im selben Maße wie deine Verwunderung darüber, dass ich kein Statement von der Gegenseite eingeholt habe. Denn das illustriert sehr schön einen der Unterschiede zwischen den beiden Medienseiten. Während DWDL alles unter Meldungen packt, wo der fragliche Artikel übrigens gegenwärtig immer noch der aktuell meistgelesene ist - so viel nur zur Relevanz in der öffentlichen Wahrnehmung -, differenziert Quotenmeter da Faktenjournalismus und Meinungen. Mein Beitrag lief unter Meinungen. Meinungen zeichnen sich im Gegensatz zu Faktenjournalismus oder nenne man es normale Berichterstattung dadurch aus, dass sie gerne polemisch sein dürfen und dafür nicht um Erlaubnis oder Statement fragen müssen. Hm, vielleicht wäre das "Augenzwinkern" im DWDL Artikel Thomas Hinrichs und mir eher aufgefallen, wenn es dort auch solch eine Trennung gäbe. Nur mal so als Anregung. Keine derartig sichtbare Trennung von Berichterstattung und Meinung haben übrigens Boulevardzeitungen, womit sich wieder der Kreis zu eurer Empörung darüber schließt, ich hätte euch mit der Schmierpresse in einen Topf geworfen.

Mit besten Grüßen
Daniel Deitermann aka RickyFitts
Hallo Daniel,

zunächst einmal danke für Deine ausführliche Antwort. Mich wundert allerdings erneut manch eigenwillige Deutung der Dinge. Aber zunächst einmal zum fehlenden DWDL-Forum. Das haben wir bewusst eingestellt. DWDL.de ist keine TV-Fansite oder Community sondern ein rein jounalistisches Angebot. Wir generieren unsere Reichweite durch redaktionelle Inhalte, verzichten dabei auf Community, Specials zu einzelnen Shows und anderen sehr PI-effektiven Angeboten wie Ticker oder Bildershows (die neuerdings bei uns nicht mehr als neue Seiten gezählt werden). Das alles haben wir auch alles schon mal gemacht, aber uns inzwischen Schritt für Schritt bewusst dagegen entschieden.

Das sage ich nur deswegen, weil Du den Eindruck erweckst als würde sich Quotenmeter durch die Trennung von Meldungen und Meinungen irgendwie besonders hervortun. Es ist übrigens nicht gerade ein Zeichen von Kenntnis des Themas wenn man behauptet, dass einordnende Kommentare in einem Artikel nichts verloren hätten. Das findest Du auch in Qualitätszeitungen - um das alte Medium zu bemühen. Das weißt Du aber sicher auch. Reine Kommentare sind bei uns ebenfalls stets gekennzeichnet und haben mehrere eigene Rubriken.

Dass Hinrichs sich in seinem Blogeintrag auf DWDL.de bezog ist jetzt kein Wunder. Wir haben das Thema am Sonntag aufgebracht und es hat von uns aus Verbreitung gefunden. Da steht man dann im Fokus. Das Thema war für uns Montagfrüh gegessen - da haben andere erst angefangen zu berichten oder versucht das aufmerksamkeitsstarke Thema nochmal irgendwie weiterzudrehen. Ich fand das Thema dann irgendwie auch abgefrühstückt. Das war ne Panne und wir haben drüber berichtet. Das ist legitim. Und das war schon alles. Und ich bin wirklich verblüfft zu sehen, wie man aus einer Mücke einen Elefanten machen kann. Man kann sich darüber aufregen was die Boulevardpresse dann daraus gemacht hat, aber das hat weder etwas mit DWDL zu tun noch ist das besonders reizvoll wenn man das ein paar Mal mitgemacht hat. Wie einfach ist es, sich jedes Mal über die Boulevardzeitungen aufzuregen.

Am Ende des Tages sehe ich das ganze Thema halt völlig entspannt. Da war ne Panne, wir haben darüber berichtet und andere Kollegen haben das aufgegriffen. Für das, was die Kollegen daraus gemacht haben, sind wir nicht verantwortlich. Das wars. Mal noch ein Gedankenspiel. Was wäre denn, wenn die "Bild" ne falsche Flagge gedruckt hätte und man das berichtet hätte. Da hätte sich niemand drüber aufgeregt. Bei mir hat es einen faden Beigeschmack wenn man sich einfach an Herrn Hinrichs ranschmeisst und seine Position übernimmt. Find ich halt merkwürdig. Weil wir nicht mehr machen konnten als um ein Statement anzufragen. Wenn dann per eMail nicht geantwortet wird und eine falsche Telefonnummer angerufen wird, dann ist klar, dass Herr Hinrichs uns nicht erreicht hat. Das ist aber nicht unser Problem.

Also wie gesagt. Ist ja alles ganz entspannt. Ich hätte mich bei dem Thema jetzt halt nicht so aufregen können. Du hast es getan und das fand ich halt manchmal etwas tendenziös. Aber Meinung ist Meinung - die bleibt jedem. Und nicht, dass das falsch rüberkommt. Ich verstehe mich mit Fabian Riedner und Manuel Weis gut. Umso mehr wunderte mich eben ein Unterton, der mich an alte Sticheleien erinnerte von denen ich angenommen hatte, dass wir aus diesem Stadium raus sind.

Dann weiterhin viel Erfolg bei Deinem Praktikum. Machst Du das eigentlich von Zuhause aus? Ist ja komfortabel. Das wäre bei mir an der Uni leider nicht als Praktikum durchgegangen. Aber das kann auch an der blöden Uni gelegen haben ;-) Will ich gar nicht dran denken.

Nix für ungut. Und danke für den Gedankenaustausch.

LG,
Thomas