- Fr 2. Mai 2008, 23:28
#496029
Die Privaten haben diese zielgruppenspezifische Ansprache des Publikums eingeführt. War ja auch nötig. Die ÖR dürfen zunächst nicht so handeln, es hat sich aber eine Tendenz in Richtung alt eingeschlichen. Dennoch schafft man es besser als die Privaten, in Breite (Niveaustufen) und Höhe (Altersgruppen) Zuschauer anzusprechen. Wenn auch teils lausig.
Nehmen wir jetzt mal an, die kämen zu Sinnen, machen Nägel mit Köpfen, vereinen die beiden um Alte konkurrierenden Systeme zu einem, sortieren sich neu und erschaffen in der Folge einen Sender, der sich gezielt an Jüngere richtet. Das wäre sinnvoll, weil es gegenwärtige Realitäten ausnutzt und dem Zuschauer ein fürs gleiche Geld besseres Angebot machen würde.
Die Privaten würden einen Aufschrei machen ("wir müssen unser Geld selbst verdienen und ihr setzt euch direkt vor unsere Nase"). Aber auch die Zuschauer würden einen Aufschrei machen, und zwar aus dem selben Grund. Die Sympathien liegen nämlich i.d.R. bei den Privaten. Der Zuschauer will demnach gar kein besseres Angebot und die Privaten können auch mit unter Wert versendeten Millionen bei der Konkurrenz leben.
Dazu kommt, dass das private System mit Audience Flow gar kein Zapping vorsieht und die Programme daran angepasst sind. Außerdem sind sie bunter und oberflächlich auch attraktiver. Die ÖR sind hier noch abwechslungsreicher und weil man theoretisch alle Zuschauer anspricht, baut es darauf auf, dass der Zuschauer sucht, findet und zappt. Hier haben wir jetzt einen Gegensatz (Zapping vs. Treiben lassen), bei dem Sympathien entscheiden, aber nicht das Programm, bzw ein einfältigeres Programm besser ankommt (wie auch die Altenfixierung sehr deutlich zeigt). Dazu kommt dann noch, dass die ÖR insgesamt so kontraproduktiv organisiert sind, dass man jede Chance auf ein besseres Image verschenkt.
Und da wird es jetzt schwer einen Weg zu finden, der alle anspricht. Ist das Programm intelligent aufeinander abgestimmt, haben die Privaten was dagegen, aber der Zuschauer bekäme mehr fürs Geld. Ist das Programm chaotisch einseitig, dann freut das die Privaten, aber der Zuschauer mosert.
Zuschauer und Privatsender sind in dieser Sache unvereinbare Feinde, geben sich aber als beste Freunde.
Und zu all dem kommt eine unfähige Medienpolitik und arrogante Altherren, die auch noch stolz darauf sind, die Alten besser zu umgarnen, als der Pfleger im Heim.
Arcticat hat geschrieben:Na die Aussage ist aber auch sehr pauschal - die ganze Schuld auf die Zuschauer/Kritiker abzuwälzen.....Naja... die Zuschauer sind die, die bezahlen und auch die, die ständig nur mosern.
Die Privaten haben diese zielgruppenspezifische Ansprache des Publikums eingeführt. War ja auch nötig. Die ÖR dürfen zunächst nicht so handeln, es hat sich aber eine Tendenz in Richtung alt eingeschlichen. Dennoch schafft man es besser als die Privaten, in Breite (Niveaustufen) und Höhe (Altersgruppen) Zuschauer anzusprechen. Wenn auch teils lausig.
Nehmen wir jetzt mal an, die kämen zu Sinnen, machen Nägel mit Köpfen, vereinen die beiden um Alte konkurrierenden Systeme zu einem, sortieren sich neu und erschaffen in der Folge einen Sender, der sich gezielt an Jüngere richtet. Das wäre sinnvoll, weil es gegenwärtige Realitäten ausnutzt und dem Zuschauer ein fürs gleiche Geld besseres Angebot machen würde.
Die Privaten würden einen Aufschrei machen ("wir müssen unser Geld selbst verdienen und ihr setzt euch direkt vor unsere Nase"). Aber auch die Zuschauer würden einen Aufschrei machen, und zwar aus dem selben Grund. Die Sympathien liegen nämlich i.d.R. bei den Privaten. Der Zuschauer will demnach gar kein besseres Angebot und die Privaten können auch mit unter Wert versendeten Millionen bei der Konkurrenz leben.
Dazu kommt, dass das private System mit Audience Flow gar kein Zapping vorsieht und die Programme daran angepasst sind. Außerdem sind sie bunter und oberflächlich auch attraktiver. Die ÖR sind hier noch abwechslungsreicher und weil man theoretisch alle Zuschauer anspricht, baut es darauf auf, dass der Zuschauer sucht, findet und zappt. Hier haben wir jetzt einen Gegensatz (Zapping vs. Treiben lassen), bei dem Sympathien entscheiden, aber nicht das Programm, bzw ein einfältigeres Programm besser ankommt (wie auch die Altenfixierung sehr deutlich zeigt). Dazu kommt dann noch, dass die ÖR insgesamt so kontraproduktiv organisiert sind, dass man jede Chance auf ein besseres Image verschenkt.
Und da wird es jetzt schwer einen Weg zu finden, der alle anspricht. Ist das Programm intelligent aufeinander abgestimmt, haben die Privaten was dagegen, aber der Zuschauer bekäme mehr fürs Geld. Ist das Programm chaotisch einseitig, dann freut das die Privaten, aber der Zuschauer mosert.
Zuschauer und Privatsender sind in dieser Sache unvereinbare Feinde, geben sich aber als beste Freunde.
Und zu all dem kommt eine unfähige Medienpolitik und arrogante Altherren, die auch noch stolz darauf sind, die Alten besser zu umgarnen, als der Pfleger im Heim.