Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)

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von Fernsehfohlen
#661686
Bild

In Rückblenden erzählt der Film die frühe Lebensgeschichte des 1920 im polnischen Wloclawek geborenen Marcel Reich-Ranicki. Nach seiner Schulzeit in Berlin bleibt ihm als Jude das Studium verwehrt.

Im Herbst 1938, wenige Monate nach seinem Abitur, wird er nach Warschau deportiert, 1940 ins Ghetto umgesiedelt, wo er in größter Not auch die Liebe seines Lebens findet: Der Hochzeitstag mit Teophila (genannt "Tosia") fällt zusammen mit dem Beginn der Räumung des Ghettos. Marcels Eltern, sein Bruder und Tosias Mutter werden in die Vernichtungslager deportiert.

Im Februar 1943 gelingt Marcel mit seiner Frau die Flucht aus dem Ghetto in den Warschauer Untergrund. In den 50er Jahren entschließen sich beide zu einem ungewöhnlichen Schritt: Sie gehen in die Bundesrepublik Deutschland zurück. Marcel Reich-Ranicki wird der deutsche "Kritiker-Papst". Die Liebe zur deutschen Sprache und Literatur ist ihm trotz allem geblieben.


Quelle: daserste.de


Austrahlungstermine:

Karfreitag, 10.04.2009, 21:00 Uhr auf ARTE
Mittwoch, 15.04.2009, 20:15 Uhr auf ARD


Viel Spaß mit dem Film, ich überlege auch, ihn zu schauen. :D


Fohlen
von LilyValley
#661773
Habe letztens zwei Interviews mit Ranicki zu dem Film gesehen. Nach dem ich ein paar Ausschnitte sah, hab ich eigentlich keine Zweifel daran, dass der Film großartig sein wird, allerdings interessiert mich Herrn Ranickis Leben nicht wirklich, auch wenn es natürlich schon recht viel hergab (2. Weltkrieg usw.).
Wenn mir danach sein sollte, werde ich mir den Film auch anschauen. Heute Abend ist dies allerdings nicht der Fall. ^^
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von rem
#661901
Ich habe den Film auf Arte gesehen und fand ihn nicht so schlecht. Das Leben im Ghetto wird eindrücklich dargestellt. Man leidet richtig mit, wenn der Vater meint, die Deutschen sind nicht so schlecht und dadurch die Familie ins Verderben stürzt.

Natürlich ist Herr Reich-Ranicki, durch seine Berliner Vergangenheit in der Ghetto-Struktur leicht bevorteilt, aber man merkt, dass diese Privilegien relativ rasch schwinden.

Die eigentlichen Schrecken sind dabei gar nicht dargestellt, aber trotzdem spürbar. Die Flucht aus der Kollonne zur Verladung in Viehwaggons nach Treblinka ist relativ unspektakulär, womöglich hätte ein anderer Regisseur da mehr Gewicht gelegt.

Weil diese Handlung in ein "Verhör" eingebettet ist, werden einige Fragen zum Werdegang auch vom Parteifunktionär aufgeworfen, aber partiell nicht beantwortet - was aber dem Zuschauer Raum für eigene Vermutungen lässt. Stattdessen - auch anhand einiger weiterer Szenen wie z.B. bei der Berliner Jugendliebe [Reich erzählt ein Theaterstück nach], beim Gespräch mit dem Soldaten aus Berlin [Reich beschreibt eine Partie Fussball der Herta] merkt man halt, wie Reich-Ranicki aufgrund seiner Fähigkeit, mit Worten umzugehen bzw. Geschichten zu erzählen - sich einen Vorteil verschaffen kann. Diese Fähigkeit musste er sich hart erarbeiten. Daher ist es in Ordnung, sie auch in mehreren Szenen abzuhandeln.

Die Zeit nach dem Verhör und die Übersiedlung in die BRD sind meiner Ansicht nach sehr zusammengefasst dargestellt. Die negative Stimmung gegenüber den Deutschen wird in einigen Episoden (mit dem Arbeitsgeber, mit Heinrich Böll) dargestellt, aber weshalb Reich doch wieder zurück will, bleibt mehrheitlich unbeantwortet - oder zumindest hat man nicht das Gefühl, dass es zwischen seiner Frau und ihm eine grosse Diskussion gegeben hätte. Die Szene, in der Reich in Frankfurt ankommt und auf einige bekannte Gesichter trifft, ist aber wieder sehr eindrücklich, und vermittelt kunstvoll die Angst Reich-Ranickis, doch auf alte Bekannte zu treffen.

Reich-Ranickis Schicksal ist natürlich sehr exemplarisch und womöglich atypisch. Ob das eine "Person des öffentlichen Interesses" ist, eine rein fiktive Person in einer guten Handlung ist mir unwichtig. Ich frage mich, wenn ich diese Person "Marcel Reich-Ranicki" nicht kennen würde, wäre der Film weiterhin sehenswert? Da müsste ich persönlich Abstriche machen, da vieles relativ schnell abgehandelt wird.
von Fairy
#662986
Der Film scheint ja zu polarisieren. Ich hab ihn noch nicht gesehen, werde ihm am Mittwoch schauen, aber hier wurde ja entweder für "großartig" oder "miserabel" gestimmt... das macht mich schon neugierig.
#663919
american-way hat geschrieben:Die Einschaltquoten bie arte ware sehr gut mal sehen wieviel noch bei der ARD einschalten

ab 3: 0,91 Mio. 3,2%
14-49: 0,29 Mio. 2,5%
Und das sind die Werte der ARD
ab 3: 3,77 Mio. 12,9%
14-49: 0,90 Mio. 7,8%

sicherlich nicht überragend
#664249
Also ich hab den Filmanfang noch geguckt, aber bis 20.45 fand ich's so öde und langweilig, dass ich dann auf Porto-ManU umgeschaltet hab. Aber bestimmt gerade wegen der Langeweile hat's Reich-Ranicki gefallen :?
#664880
Hab zufällig reingeschaltet - als ich da schon wieder so ne Rabbimütze gesehen hab -
hab ich gleich zu Fußball rübergeklickt - davon gibts schon genug Filme.

Geklickt hab ich "ging so"