- So 17. Mai 2009, 20:04
#675562
Hab mir das gestern nicht angesehen aber grade mal bei Youtube durch ein paar der Beiträge geschaut.
Ich muss sagen: der norwegische Song ist in meinen Ohren ein absolut würdiger Gewinner. Das ist genau die Sieger-Kombination aus relativ simpler Eingängigkeit, stimmlicher Effektplatzierung, exzellenter Tanzperformance und volkloristisch angehauchter Instrumentalbegleitung plus einem äußerst charismatischen Sänger. Und das beste: das wirkt alles ungeheuer authentisch und ungeschminkt.
Während man bei unserem Oscar ständig das Gefühl hatte dem verläuft und tropft gleich eine Mischung aus Pomade und Bräunungscreme auf die glitzernde Silberleggins, während sich völlig aufgesetzt und fast unzugehörig eine Dita von Teese im Hintergrund rumräkelt, war Alexander Rybak einfach echter und glaubhafter.
Meine These über den deutschen Misserfolg in Serie ist keine hanebüchene Verschwörung (was in diesem Jahr mal gar nicht zieht, weil Norwegen aus allen Teilen Europas gleichermaßen mit 12ern überschüttet wurde) sondern ganz simpel: Wir versuchen einfach zu sehr es allen recht zu machen.
Bei unseren Beiträgen riecht man die Marktanalysen, die Auswertungen von Testzuschauern und Imageberater jedes Mal 10 Meilen gegen den Wind. Da wird zusammengemanscht wovon man glaubt, dass es "gut ankommt", dass es grad "In" ist oder im letzten Jahr doch bei anderen auch super funktioniert hat. Und so biegen wir, mutmaßen, kalkulieren, maskieren und krampfen wir an unserem "Act" rum, bis wir ein gelacktes Marketingprodukt formvollendet haben. Aber jedes Mal fühlt es sich am Ende künstlich und kalt an.
Der Erfolg von Raab und Guildo Horn erklärt sich aus dieser Argumentation auch ganz schlüssig. Das waren mal zwei Auftritte, die eben NICHT jedem um jeden Preis gefallen wollten sondern mit einem unverschnörkelten "unser Song ist gaga, aber das wissen wir und ist auch gut so und wir lassen euch jetzt an diesem Spaß teilhaben" Selbstverständnis angetreten sind.
Herzhafte, nekisch verspielte Liebe zur Musik habe ich aus Norwegen empfangen, gesangstechnisch versierte Konzentration und Professionalität aus Deutschland.
Ich muss sagen: der norwegische Song ist in meinen Ohren ein absolut würdiger Gewinner. Das ist genau die Sieger-Kombination aus relativ simpler Eingängigkeit, stimmlicher Effektplatzierung, exzellenter Tanzperformance und volkloristisch angehauchter Instrumentalbegleitung plus einem äußerst charismatischen Sänger. Und das beste: das wirkt alles ungeheuer authentisch und ungeschminkt.
Während man bei unserem Oscar ständig das Gefühl hatte dem verläuft und tropft gleich eine Mischung aus Pomade und Bräunungscreme auf die glitzernde Silberleggins, während sich völlig aufgesetzt und fast unzugehörig eine Dita von Teese im Hintergrund rumräkelt, war Alexander Rybak einfach echter und glaubhafter.
Meine These über den deutschen Misserfolg in Serie ist keine hanebüchene Verschwörung (was in diesem Jahr mal gar nicht zieht, weil Norwegen aus allen Teilen Europas gleichermaßen mit 12ern überschüttet wurde) sondern ganz simpel: Wir versuchen einfach zu sehr es allen recht zu machen.
Bei unseren Beiträgen riecht man die Marktanalysen, die Auswertungen von Testzuschauern und Imageberater jedes Mal 10 Meilen gegen den Wind. Da wird zusammengemanscht wovon man glaubt, dass es "gut ankommt", dass es grad "In" ist oder im letzten Jahr doch bei anderen auch super funktioniert hat. Und so biegen wir, mutmaßen, kalkulieren, maskieren und krampfen wir an unserem "Act" rum, bis wir ein gelacktes Marketingprodukt formvollendet haben. Aber jedes Mal fühlt es sich am Ende künstlich und kalt an.
Der Erfolg von Raab und Guildo Horn erklärt sich aus dieser Argumentation auch ganz schlüssig. Das waren mal zwei Auftritte, die eben NICHT jedem um jeden Preis gefallen wollten sondern mit einem unverschnörkelten "unser Song ist gaga, aber das wissen wir und ist auch gut so und wir lassen euch jetzt an diesem Spaß teilhaben" Selbstverständnis angetreten sind.
Herzhafte, nekisch verspielte Liebe zur Musik habe ich aus Norwegen empfangen, gesangstechnisch versierte Konzentration und Professionalität aus Deutschland.
"And in that moment, I swear we were infinite."