Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
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von timi-tomi
#627512
Kellerkind hat geschrieben: Dir geht es ausschließlich um US-Ware und die gibts umfangreich bei den Privaten. Die ÖR könnten sich hier etwas mehr engagieren und das Angebot für Jüngere ist teils lausig, aber ihre Aufgabe ist nicht, ein RTL ohne Werbung zu sein.
Außerdem vergisst du, dass sowohl Österreich als auch die Schweiz noch 3sat haben. Aber solche Sender passen dir scheinend nicht ins einfache Konzept, sonst würdest du z.B. bei arte jeden freitag eine hervorragende britische Serie sehen.
Hättest du meinen ersten Post gelesen, würdest du wissen, dass es "mir" nicht nur um US-Serien geht. Worum es mir geht ist auch vollkommen wurscht, denn es zählen nicht die Interessen des einzelnen.

Ist ja schön, dass arte Jekyll zeigt, aber muss ich ein Fan davon sein? Zumal arte das Schicksal hat, nicht von der Masse wahrgenommen zu werden. Wo wir wieder beim Problem des Images sind: Die jungen sehen die ÖR als Fernsehen für Rentner.

Wie du schon sagtes: Sie könnten sich mehr engagieren, um die Rechte für Filme und Serien. Dabei sollte Niveau und Bildung aber auch erhalten werden (siehe erster Post).

Und nochmal zu Österreich: Ich habe die Frage gestellt, warum wir nicht von Anfang an ein System analog zu den Ösis hatten. Das man jetzt das nicht einfach so umkrempeln kann und sämtliche Rechte an Serien und Filmen kaufen kann, ist mir auch vollkommen klar.
von Kellerkind
#627610
timi-tomi hat geschrieben:Ist ja schön, dass arte Jekyll zeigt, aber muss ich ein Fan davon sein?
Musst du nicht. Es deutet aber ein Problem an: Selbst wenn man solche Serien zeigt (und damit berechtigten Forderungen nachkommt) muss das nicht bedeuten, dass der Zuschauer dies annimmt. Der Sender macht unterm Strich ein Angebot, die Forderungen bleiben bestehen. Ein zugegebenermaßen unlösbares Problem.
Zumal arte das Schicksal hat, nicht von der Masse wahrgenommen zu werden. Wo wir wieder beim Problem des Images sind: Die jungen sehen die ÖR als Fernsehen für Rentner.
Ich bin noch deutlich unter 30 und finde bei diesen Sender genug für mich, ohne auf Silbereisen oder den Bergdoktor zurückgreifen zu müssen. Vielleicht bin ich für so Hypes nicht empfänglich...
Bei arte ist übrigens anzumerken, dass der Unterschied zwischen jung und alt hier so gering ist, wie bei vermutlich keinem anderen ÖR.
Allerdings haftet arte immer noch das Tanztheater-Image an, was aber im Programm nicht mehr widergespieglt wird.
Und nochmal zu Österreich: Ich habe die Frage gestellt, warum wir nicht von Anfang an ein System analog zu den Ösis hatten.
Die Gründung des ZDF basiert auf politschen Gründen (schwarzes Gegengewicht zur roten ARD) und frühen Initiativen von Verlegern und der Werbeindustrie. Die wirtschaftlichen Interessen wurden kaum erfüllt (wenn man von den 20 min pro Tag absieht), aber das Politische haftete dem ganzen bereits seit den späten 40ern an. Ein Herr von der BBC sollte damals den NWDR nach Vorbild der BBC aufbauen, wurde aber von der deutschen Politik gebremst und gab entnervt auf. Die Poltik war der Ansicht, dass, wenn sie von einem überwiegenden Teil gewählt wurde, sie auch in dern Sendern sitzen müsste. Das haben wir heute noch, allerdings achtet man auf ein Gegengewicht, so dass keine Seite übermäßigen Einfluss hat. Man muss nicht lange überlegen um zu bemerken, dass es ohne einfach schon aus prinzipiellen Gründen besser wäre.

Anzumerken ist hier, dass man eigentlich ein sehr gutes Angebot an Filmen und Serien hatte. Z.B. das A-Team, die Simpsons und Baywatch waren in den späten 80ern dort zu sehen. Aber dann kamen die Privaten nach oben und es begann ganz allgemein eine "deutsche Phase," in der auch bei den Privaten sehr viel deutsche Ware gefragt war. US-Ware war allgemein nicht sehr beliebt.
Dann aber kamen die Privaten mit ihren Zielgruppen und an diesem Punkt ging das in jung und alt auseinander. Die ÖR hatten keine Notwendigkeit mitzugehen und blieben schlicht zurück. Die Scherben sieht man heute.