Inzwischen habe ich den Sampler, auf dem alle 39 Titel in ihrer endgültigen ESC-Fassung zu hören sind. Bei einigen Titeln wurden gegenüber den Versionen aus den Vorentscheiden kleinere Anpassungen vorgenommen. Am auffälligsten ist Großbritannien, hier gibt es gar ein neues Arrangement, was vorher aber auch schon angekündigt wurde.
Nun folgt die Bewertung (fast) aller Songs. Lena habe ich herausgenommen, da ich wohl hier nicht objektiv sein kann.
Die Reihenfolge entspricht der der CD. Punkte von 1 bis 10, wobei die höhere Punktzahl die bessere Wertung ist.
Albanien: Juliana Pasha - It's all about you
Durchaus eingängiger Popsong. Finaleinzug ist sicher. 7/10
Armenien: Eva Rivas - Apricot Stone
In der Studioversion ziemlich europatauglicher Pop. Live soll Eva Rivas wohl ein relativ dünnes Stimmchen haben. 6/10
Aserbaidschan: Safura - Drip Drop
Damit kann ich mich nicht so recht anfreunden. Erstmal ist das Englisch von Safura wirklich grottig, außerdem gefällt mir hier nicht, wie man sich den Sieg erkaufen will (siehe Dima Bilan). 5/10
Bosnien & Herzegowina: Vuksin Brajic - Thunder and Lightning
Unterdurchschnittlicher und langweiliger Rocksong. Chancenlos. 3/10
Belgien: Tom Dice - Me and my guitar
Schöner ruhiger Titel. Tom Dice war 2008 Zweitplatzierter der belgischen Version von X-Factor. Stimmliche Ähnlichkeiten mit James Blunt. 7/10
Bulgarien: Miroslav Miro Kostadinov - Angel Si Ti
Kann ich nur schwer ertragen. 2/10
Weißrussland: 3+2 - Butterflies
Stinklangweilig. Sollte man besser nicht während dem Autofahren hören, da es evtl. ungünstig für die Rettungsleitstelle werden könnte. 2/10
Schweiz: Michael von der Heide - Ill pleut de l'or
Das Lied an sich ist nicht schlecht. Das Arrangement, die Abmischung und die Stimme von der Heides hingegen sagen mir überhaupt nicht zu. Finalteilnahme wird schwierig. 5/10
Cyprus: Jon Lilygreen and The Islanders - Life looks better in spring
Das nächste belanglose Liedchen. Es ist ganz nett zum Nebenbeihören, mehr aber auch nicht. 4/10
Dänemark: Chanée & N'evergreen - In a moment like this
Extrem radiofreundlicher Mainstream-Poptitel. Sehr kommerziell abgemischt. Erinnert etwas an ein bekanntes Lied von The Police. 4/10
Estland: Malcolm Lincoln - Siren
Nicht so einschläfernd wie Weißrussland, aber richtig Stimmung will hier auch nicht aufkommen. Aber irgendeine spezielle Atmosphäre ist hier doch drin. 5/10
Spanien: Daniel Diges - Algo Pequeñito
Besser als die meisten Balladen, die dieses Jahr am Start sind. So richtig trifft es meinen Geschmack zwar nicht, aber insgesamt mag ichs doch. 6/10
Finnland: Kuunkuiskaajat - Työlki Ellää
Schöne Folklore. Obwohl Finnland damit wohl wieder chancenlos sein wird, gefällt mir das irgendwie. 7/10
Frankreich: Jessy Matador - Allez Olla Olé
Am Anfang mochte ich das gar nicht. Mittlerweile find ichs ganz gut. Dank der Fußball-WM dürfte Frankreich damit nicht ganz untergehen. 7/10
England: Josh Dubovie - That sounds good to me
Das geht überhaupt nicht. Die ursprüngliche Abmischung hatte wenigstens noch diesen 80er-Gedächtnistrashsound, aber das endgültige Arrangement ist einfach nur noch schrecklich. 1/10
Georgien: Sofia Nizharadze - Shine
Durchschnittliche Ballade. Gehört in diesem Jahr zu den besseren Beiträgen. 6/10
Griechenland: Giorgos Alkaios & Friends - Opa
Trash pur. Das Handyklingeln ist in der endgültigen Abmischung leider entfernt worden, es ist nur noch am Ende zu hören. 2/10
Kroatien: Feminnem - Lako je Sve
Ziemlich belanglose Ballade, die im relativ langsamen Teilnehmerfeld untergeht. 4/10
Irland: Niamh Kavanagh - It's for you
Eine der besten Balladen in diesem Jahr. Könnte problemlos auf den Titanic-Soundtrack. Das Flötensolo ist schön und bescherte mir beim ersten Hören eine kleine Gänsehaut. Trotzdem noch ziemlich weit unter Yohanna vom letzten Jahr angesiedelt. 7/10
Israel: Harel Skaat - Milim
Gähnend langsam und ebenso langweilig. 3/10
Island: Hera Björk - Je ne sais quoi
Schöner Eurodance-Titel. Finalteilnahme ist sicher, im Finale könnte es in der ersten Tabellenhälfte zu finden sein. 7/10
Litauen: InCulto - Eastern European Funk
Könnte ein Geheimtipp sein. Doch verrückt, aber mir gefällts. 6/10
Lettland: Aisha - What for?
Relativ schnarchige Ballade. Hat mich nicht vom Hocker gerissen. 3/10
Moldawien: Sunstroke Project & Olia Tira - Run away
Durchschnittlicher Popsong. Nicht schlecht, aber der gewisse Pepp fehlt. 5/10
Mazedonien: Gjoko Taneski - Jas ja imam silata
Durchaus eingängiger Rocksong. Ich finds gut, wird aber wohl im Halbfinale scheitern. 7/10
Malta: Thea Garrett - My Dream
Gleiches Strickmuster wie im letzten Jahr, nur ohne Chiara. Es stört die Hausfrau beim Bügeln nicht. :lol: 3/10
Niederlande: Sieneke - Ik ben verliefd (Sha-la-lie)
Das ist ein ganz fieser Ohrwurm, den ich einfach nicht mehr aus dem Kopf kriege. Aus diesem Grund gebe ich mal 2 Punkte, auch wegen Pierre Kartner, der meine Eltern bereits mit dem Lied der Schlümpfe quälte. 2/10
Norwegen: Didrik Solli-Tangen - My heart is yours
Gute Ballade vom Gastgeber. 7/10
Polen: Marcin Mrozinski - Legenda
Mit dem Anfang kann ich gar nichts anfangen, der Rest will mich auch nicht recht begeistern 4/10
Portugal: Filipa Azevedo - Há dias assim
Bei diesen ganzen Balladen schläft man ja ein. Ich finde, dass sich das ähnlich anhört wie der maltesische Beitrag. 3/10
Rumänien: Paula Seling & Ovi
Langweiliger Pop, ziemlich schlechte Abmischung. 4/10
Serbien: Milan Stankovic - Ovo je Balkan
Nein, mit dieser Form von Folkpop kann ich nichts anfangen. 2/10
Russland: Peter Nalitch & Friends - Lost and forgotten
Russland versucht wohl alles, um nicht noch einmal zu gewinnen. Anders kann ich mir diesen schrecklichen Beitrag nicht vorstellen. 2/10
Schweden: Anna Bergendahl - This is my life
Die beste Ballade in diesem Jahr. Sehr schöner Titel. 9/10
Slowenien: Ansambel Zlindra & Kalamari - Narodnozabavni Rock
Zusammen mit Sieneke ist das wohl der skurrilste Beitrag. Die Mischung aus Oberkrainer und Partyrock hat meine Lachmuskeln mehr als einmal bewegt, deswegen kann ich hier einfach nicht einen Punkt geben.

2/10
Slowakei: Kristina Pelakova - Horehronie
Ja, Ethno-Pop vom Feinsten. Gefällt mir sehr gut. 8/10
Türkei: maNga - We could be the same
Mainstream-Rock. Finde ich nicht schlecht und wird auch ganz gut ankommen. 6/10
Ukraine Alyosha - Sweet People
Die Ukrainer lassen ihre Schweißbrenner in diesem Jahr zu Hause und springen auf den von Yohanna initiierten Balladentrip auf. Von allen Titeln derjenige, der am wenigsten im Kopf hängen bleibt. Ich kann alle Songs von diesem Jahr ansummen, nur diesen nicht. 3/10
Insgesamt doch ein recht dürftiger Jahrgang. Sehr viele Balladen, die versuchen, an Yohanna anzuknüpfen, und so richtig kann man auch nicht hören, ob jener Schmachtfetzen denn jetzt aus Georgien, Ukraine oder Kroatien kommt. Safura wird wohl gewinnen. Ich kanns zwar nicht ganz nachvollziehen und finde den azerbaischanischen Beitrag schon aus dem Grund unsympatisch, weil man den Choreographen von Beyoncé eingekauft hat, aber das hat auch bei Dima Bilan perfekt funktioniert und wird hier wohl auch zum Erfolg führen. Auf jeden Fall wird der Sieg in diesem Jahr relativ knapp ausfallen, auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitze kann man sich in diesem Jahr auf jeden Fall freuen.