- Di 4. Mai 2010, 15:01
#816245
Was ich als vorteilhafter ansehen würde - wenn man schon irgendwo "mehr Bildung" vermitteln möchte - wäre generell die Denkfähigkeit der Schüler zu verbessern.
Wir lernen zwar jede Menge Fakten, jedoch nicht damit unzugehen.
Analyse von Problemen, kritisches Reflektieren über gesellschaftliche Gegebenheiten, die Fähigkeit Fakten einzuordnen und auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen, mit den eigenen Systemlügen umzugehen, Widersprüche zu erkennen usw., kurz, den Schüler zum mündigen Staatsbürger zu machen.
Das wäre mein Ansatz.
Und nicht zum dumpfen Untertanen erziehen, welcher zwar aus dem Stand heraus die 30 wichtigsten Dichter des 18. Jahrhunderts nennen kann, aber ansonsten bedenkenfrei jeden widersinnigen oder verbrecherischen Befehl der Obrigkeit auszuführt.
Leuten wie Henkel ist das egal, denen geht es letztlich nur um Produktivität um daraus Gewinne zu machen.
Da spielt es auch keine Rolle mehr ob man jetzt Spühlmaschinen oder Sturmgewehre produziert, weil sich der Michel in seiner kritikfreien Einfalt wieder gegen seine Mitmenschen hat aufhetzen lassen.
Eine totalitäre Diktatur der braunen Uniformträger wird es zwar sicher nicht mehr geben, wir wissen schließlich alle aus dem Schulunterricht wohin das führte; was aber wenn der neue Faschismus von roten, blauen oder gelben Uniformträgern oder gar in räuberzivil daherkommt?
Da steht nämlich nix von im Geschichtsbuch.
LilyValley hat geschrieben: Ich bin auch nicht zufrieden, zumal ich eh das Gefühl habe so gut wie nichts wichtiges zu lernen. In Geschichte kauen wir Jahre den Zweiten Weltkrieg durch und nehmen uns dann mal 'nen Monat für aktuelle Politik (sprich: im letzten Jahr Wahlen). Es wäre ja zuviel verlangt jede Stunde mal 15 Min. zu opfern um über aktuelle Themen zu sprechen. Vielen könnte es nicht schaden, denn die Meisten bekommen nichts mit. Da fand ich das Beispiel mit der Aschewolke ganz schön.Ich denke Allgemeinbildung wird überbewertet, da diese (idR) losen Fakten letztlich mit ausnahme von gesellschaftlicher Kommunikation und der Teilnahme bei "Wer wird Millionär" wenig gebraucht werden und letztlich die Massenmedien hier ebenso die Funktion des Wissens-(Fakten)Vermittlers übernehmen können.
Nun ja, um nochmal auf die Allgemeinbildung zurückzukommen. Es hat nun nicht wirklich viel der Schulart, dem Beruf oder sonst etwas zu tun. Ich glaube, da ist der Hauptschüler nicht weit vom Gymnastiasten entfernt. Nun ist es ja auch keine notwendigkeit Allgemeinwissen zu besitzen, da die meisten Arbeitgeber eh nur auf den absolvierten Schulabschluss schauen. Schöne Welt.
Was ich als vorteilhafter ansehen würde - wenn man schon irgendwo "mehr Bildung" vermitteln möchte - wäre generell die Denkfähigkeit der Schüler zu verbessern.
Wir lernen zwar jede Menge Fakten, jedoch nicht damit unzugehen.
Analyse von Problemen, kritisches Reflektieren über gesellschaftliche Gegebenheiten, die Fähigkeit Fakten einzuordnen und auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen, mit den eigenen Systemlügen umzugehen, Widersprüche zu erkennen usw., kurz, den Schüler zum mündigen Staatsbürger zu machen.
Das wäre mein Ansatz.
Und nicht zum dumpfen Untertanen erziehen, welcher zwar aus dem Stand heraus die 30 wichtigsten Dichter des 18. Jahrhunderts nennen kann, aber ansonsten bedenkenfrei jeden widersinnigen oder verbrecherischen Befehl der Obrigkeit auszuführt.
Leuten wie Henkel ist das egal, denen geht es letztlich nur um Produktivität um daraus Gewinne zu machen.
Da spielt es auch keine Rolle mehr ob man jetzt Spühlmaschinen oder Sturmgewehre produziert, weil sich der Michel in seiner kritikfreien Einfalt wieder gegen seine Mitmenschen hat aufhetzen lassen.
Eine totalitäre Diktatur der braunen Uniformträger wird es zwar sicher nicht mehr geben, wir wissen schließlich alle aus dem Schulunterricht wohin das führte; was aber wenn der neue Faschismus von roten, blauen oder gelben Uniformträgern oder gar in räuberzivil daherkommt?
Da steht nämlich nix von im Geschichtsbuch.
“Die Kraft des besseren Argumentes scheitert nämlich an der Macht, die hinter den schlechteren steht, nicht an deren Inhalten.”
"flatter", 2012
"flatter", 2012