Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
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von Eisbär
#816245
LilyValley hat geschrieben: Ich bin auch nicht zufrieden, zumal ich eh das Gefühl habe so gut wie nichts wichtiges zu lernen. In Geschichte kauen wir Jahre den Zweiten Weltkrieg durch und nehmen uns dann mal 'nen Monat für aktuelle Politik (sprich: im letzten Jahr Wahlen). Es wäre ja zuviel verlangt jede Stunde mal 15 Min. zu opfern um über aktuelle Themen zu sprechen. Vielen könnte es nicht schaden, denn die Meisten bekommen nichts mit. Da fand ich das Beispiel mit der Aschewolke ganz schön.

Nun ja, um nochmal auf die Allgemeinbildung zurückzukommen. Es hat nun nicht wirklich viel der Schulart, dem Beruf oder sonst etwas zu tun. Ich glaube, da ist der Hauptschüler nicht weit vom Gymnastiasten entfernt. Nun ist es ja auch keine notwendigkeit Allgemeinwissen zu besitzen, da die meisten Arbeitgeber eh nur auf den absolvierten Schulabschluss schauen. Schöne Welt.
Ich denke Allgemeinbildung wird überbewertet, da diese (idR) losen Fakten letztlich mit ausnahme von gesellschaftlicher Kommunikation und der Teilnahme bei "Wer wird Millionär" wenig gebraucht werden und letztlich die Massenmedien hier ebenso die Funktion des Wissens-(Fakten)Vermittlers übernehmen können.
Was ich als vorteilhafter ansehen würde - wenn man schon irgendwo "mehr Bildung" vermitteln möchte - wäre generell die Denkfähigkeit der Schüler zu verbessern.
Wir lernen zwar jede Menge Fakten, jedoch nicht damit unzugehen.
Analyse von Problemen, kritisches Reflektieren über gesellschaftliche Gegebenheiten, die Fähigkeit Fakten einzuordnen und auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen, mit den eigenen Systemlügen umzugehen, Widersprüche zu erkennen usw., kurz, den Schüler zum mündigen Staatsbürger zu machen.
Das wäre mein Ansatz.
Und nicht zum dumpfen Untertanen erziehen, welcher zwar aus dem Stand heraus die 30 wichtigsten Dichter des 18. Jahrhunderts nennen kann, aber ansonsten bedenkenfrei jeden widersinnigen oder verbrecherischen Befehl der Obrigkeit auszuführt.
Leuten wie Henkel ist das egal, denen geht es letztlich nur um Produktivität um daraus Gewinne zu machen.
Da spielt es auch keine Rolle mehr ob man jetzt Spühlmaschinen oder Sturmgewehre produziert, weil sich der Michel in seiner kritikfreien Einfalt wieder gegen seine Mitmenschen hat aufhetzen lassen.

Eine totalitäre Diktatur der braunen Uniformträger wird es zwar sicher nicht mehr geben, wir wissen schließlich alle aus dem Schulunterricht wohin das führte; was aber wenn der neue Faschismus von roten, blauen oder gelben Uniformträgern oder gar in räuberzivil daherkommt?
Da steht nämlich nix von im Geschichtsbuch.
von LilyValley
#816442
Eisbär hat geschrieben:Ich denke Allgemeinbildung wird überbewertet, da diese (idR) losen Fakten letztlich mit ausnahme von gesellschaftlicher Kommunikation und der Teilnahme bei "Wer wird Millionär" wenig gebraucht werden und letztlich die Massenmedien hier ebenso die Funktion des Wissens-(Fakten)Vermittlers übernehmen können.
Was ich als vorteilhafter ansehen würde - wenn man schon irgendwo "mehr Bildung" vermitteln möchte - wäre generell die Denkfähigkeit der Schüler zu verbessern.
Wir lernen zwar jede Menge Fakten, jedoch nicht damit unzugehen.
Analyse von Problemen, kritisches Reflektieren über gesellschaftliche Gegebenheiten, die Fähigkeit Fakten einzuordnen und auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen, mit den eigenen Systemlügen umzugehen, Widersprüche zu erkennen usw., kurz, den Schüler zum mündigen Staatsbürger zu machen.
Das wäre mein Ansatz.
Da hast du natürlich auch recht, keine Frage. Ich würde allerdings sagen, dass ein gewisses Maß an Allgemeinwissen die Basis ist und wenn man die Basis nicht übermittelt bekommt, kann man keine Fakten einordnen. Wenn jemand in einem Interview bspw. etwas über China erzählt, sollte man einfach gewisse assoziationen haben, die über "die essen dort mit Stäbchen", Reis und Asien hinausgehen. Für manche gehört es zum Grundwissen, dass man die Hauptstädte Europas kennt, eine Weltkarte im Kopf hat und ungefähr weiß, wo was liegt usw., aber es ist eben keine Selbstverständlichkeit. Es geht mir ja nicht um kleinkariertes WWM Wissen, sondern, wie du es so schon sagtest, Fakten einordnen zu können, die Welt und die Menschen ein wenig besser zu verstehen, nicht alles dämlich auswendig zu lernen und einfach so hinzunehmen.
Manchmal glaube ich allerdings, dass die Meisten gar kein Interesse daran haben. Die lernen eben den Unterrichtskram, den man (je nachdem welche Laufbahn man einschlägt) fast gar nicht mehr für das weitere Leben braucht. Alles andere geht an ihnen vorbei.
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von vicaddict
#816784
Nun ja, in der Schule wird ja auch gar nicht mehr beigebracht. Man zwingt die Schüler dazu Unmengen Stoff zu pauken, den schaffen sie sich dann auch an, haben ihn aber keine 12 Stunden nach bestandener Arbeit vergessen und das nicht aus Böswilligkeit oder Faulheit. Nein, denn der Platz wird gebraucht um für die nächste Megaarbeit Unmengen an Stoff zu lernen. So trainiert man im besten Fall sein Kurzzeitgedächtnis, auf lange Sicht behält man aber nichts auch nichts von dem, was man tatsächlich mal im richtigen Leben brauchen könnte.

Ich kann es da durchaus verstehen, wenn man als Schüler dann bei all dem Lernstress, der ja nicht nach Unterrichtsschluss zu Ende ist, sondern erst beginnt, einfach die Nase voll hat und sich daheim dann lieber von Salesch und co berieseln lässt und das Wochenende für Flatrate-Saufparties herhalten muss, weil man nur so den Druck abbauen kann.

Wir haben ein Bildungssystem, dass eben nicht mehr bildet oder Wissen vermittelt, sondern vornehmlich die Schüler an Druck gewöhnt. Drucksituationen, die Leute wie Henkel und Konsorten dann in der Arbeitswelt schaffen und in denen die Mitarbeiter dann verheizt werden. Wer irgendwann zusammenbricht, ist kein Leistungsträger und wer dem Druck standhält, fängt entweder an zu saufen, zu koksen oder wählt die FDP, bevor derjenige dann mit 50 an nem Herzkasper vor die Hunde geht. In dem Alter wird man für die Wirtschaft eh untiressant und belastet anschließend weder Rentenkasse, noch Sozialamt. Konditionierung ist da das Stichwort... oder Effizienz... so in etwa stellen sich Westerwelle und Kumpane doch den perfekten Bildungs/Wirtschaftskreislauf vor.
von LilyValley
#816835
vicaddict hat geschrieben:Ich kann es da durchaus verstehen, wenn man als Schüler dann bei all dem Lernstress, der ja nicht nach Unterrichtsschluss zu Ende ist, sondern erst beginnt, einfach die Nase voll hat und sich daheim dann lieber von Salesch und co berieseln lässt und das Wochenende für Flatrate-Saufparties herhalten muss, weil man nur so den Druck abbauen kann.
Als ob die Meisten dann mal 'ne Zeitung lesen würden. Ich denke, dass es einfach zu mühselig ist sich in etwas einzuarbeiten, was sie für ihr weiteres Leben nicht brauchen bzw. eben nirgens verlangt wird. Man kann ja gut ohne Leben, solange der Schulabschluss stimmt. Ich finde es eben traurig, wenn man nicht einmal mitbekommt, dass Lech Kaczynski stirbt oder eine Aschewolke den ganzen Flugverkehr lahmlegt. Da frage ich mich eben, wie das eigentlich, dass man so konsequent abschalten kann und trotz Internet (auch wenn man hauptsächlich nur mit Freunden chattet, oder soziale Netzwerke wie StudiVZ, Facebook etc. besucht ) rein gar nichts mitbekommt.
von Trötenflöter
#816865
vicaddict hat geschrieben:...
Übertreib doch nicht so maßlos. Die Schule (und ich spreche jetzt mal nur vom Gymnasium, da ich das am ehesten beurteilen kann) hat einen allgemeinbildenden Auftrag und den erfüllt sie auch. Ich habe mich jedenfalls ausreichend gebildet gefühlt nach Abschluss des Abiturs und der Allgemeinheit meiner damaligen Mitschüler würde ich jetzt auch nicht eine grundsätzliche Bildung absprechen.
Was allerdings tatsächlich fehlt, ist die Ausbildung des "Selbstdenkens". Das liegt wahrscheinlich vor allem am hohen Maß an Determiniertheit des Schulalltags, dem geringen Maß an Selbstverantwortung und der mangelnden geistigen Reife der Jugendlichen in diesem Alter.
Man bekommt doch alles vorgekaut und es bedarf nur eines geringen Einsatzes die Aufgaben, die man bekommt, zu erfüllen. Wer hier wirklich von Leistungsdruck spricht, hat noch nie das Bildungssystem in anderen Ländern gesehen.
Schüler haben in der Regel einen weitgehend sorgenfreien Alltag, den sie sich weder über Kredite noch über Nebenjobs finanzieren müssen und in dem die Anforderungen vergleichsweise niedrig liegen.
Dass am Wochenende manchmal über die Stränge geschlagen wird, liegt eher an der Pupertät selbst und nicht am schlimmen Leistungsdruck.
Dass es Leute mit Lernschwächen (oder extremen familiären Problemen etc.) gibt, bestreite ich nicht. Natürlich kann dann die Schulzeit auch mit Zukunftssorgen verbunden sein. Dennoch ist das kaum ein Vergleich zu dem was nach der Schule kommen kan.
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von Glenn
#816906
Dann will ich mich auch mal dazu äußern...
vicaddict hat geschrieben:Nun ja, in der Schule wird ja auch gar nicht mehr beigebracht. Man zwingt die Schüler dazu Unmengen Stoff zu pauken, den schaffen sie sich dann auch an, haben ihn aber keine 12 Stunden nach bestandener Arbeit vergessen und das nicht aus Böswilligkeit oder Faulheit. Nein, denn der Platz wird gebraucht um für die nächste Megaarbeit Unmengen an Stoff zu lernen. So trainiert man im besten Fall sein Kurzzeitgedächtnis, auf lange Sicht behält man aber nichts auch nichts von dem, was man tatsächlich mal im richtigen Leben brauchen könnte.
Das ist im Grunde das Kernproblem und diese Form des Lernens setzt sich ja auch im Studium in noch extremerer Form fort. Unmengen an Faktenwissen ins Kurzzeitgedächtnis hämmern und auswendig lernen, am Klausurtermin hinklatschen, und hinterher wieder vergessen, weil dann schon die nächste Flut an Lernstoff ansteht. Es ist ein ewiger Kreislauf. Ich glaube, die wahre Herausforderung ist, sich mit diesem System arrangieren zu können und nicht zu kapitulieren. Es geht gar nicht primär darum, möglichst viel von dem Wissen zu behalten, sondern darum, Durchhaltevermögen zu beweisen. Und ich befürchte, daran wird sich so schnell nichts ändern.

Und zum Thema: die Schülern lernen in der Schule zu wenig sinnvolles und sind völlig uninformiert. Da gibts zwei Probleme:
1. Der Lehrplan ist für jedes Schuljahr und für jedes Fach überfüllt und als Lehrer hat man die verpflichtende Aufgabe, den Stoff weitgehend vollständig zu behandeln. Viel Zeit für außerlehrplanmäßige Themen bleibt leider nicht.
2. Es ist gar nicht die Aufgabe des Lehrers, die Schüler davon zu überzeugen, dass es wichtig ist, sich für Nachrichten und das aktuelle Tagesgeschehen zu interessieren. Das wird im Grunde als selbstverständlich vorausgesetzt, vor allem am Gymnasium. Dass dies bei vielen Schülern nicht der Fall ist, stimmt nun mal leider. Denn wenn denn mal ein Lehrer auf aktuelle Themen zu sprechen kommt, folgt ziemlich schnell die Schülerfrage "Müssen wir das für die Klassenarbeit wissen?". Der Lehrer verneint dies, die Mehrheit der Schüler lehnt sich zurück und schaltet geistig ab nach dem Motto "Was nicht abgeprüft wird, brauch ich nicht wissen."

Schlussfolgerung: Man bräuchte ein Fach "Aktuelles Zeitgeschehen" o.ä., in dem eben solche Dinge behandelt werden können. Und damit die Schüler das auch ernst nehmen, muss es wahrscheinlich auch evaluiert werden.
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von Eisbär
#816930
Glenn hat geschrieben: ... Es ist gar nicht die Aufgabe des Lehrers, die Schüler davon zu überzeugen, dass es wichtig ist, sich für Nachrichten und das aktuelle Tagesgeschehen zu interessieren
... Denn wenn denn mal ein Lehrer auf aktuelle Themen zu sprechen kommt, folgt ziemlich schnell die Schülerfrage "Müssen wir das für die Klassenarbeit wissen?". Der Lehrer verneint dies, die Mehrheit der Schüler lehnt sich zurück und schaltet geistig ab nach dem Motto "Was nicht abgeprüft wird, brauch ich nicht wissen."
Das dürfte dann mit das Resultat sein, wenn man Menschen zum Homo Ökonomikus konditioniert.
Warum soll sich der Schüler auch für Dinge interessieren die er im späteren Berufsleben nicht zu einem geldwerten Vorteil nutzen kann?
Das entspricht gegen jede wirtschaftliche Vernunft.
Das Problematische daran ist nur, das was-sich-nicht-zu-Geld-machen-lässt-interessiert-mich-auch-nicht-Motto der Schulzeit später im Job und Karriere zu einem zynischen nach-mir-die-Sintflut-Verhalten heranwächst.
Und ein Gemeinwesen welches auf lauter kleinen Middelhoffs und Nonnenmachers basiert, kann halt nicht funktionieren.

... Es ist ein ewiger Kreislauf. Ich glaube, die wahre Herausforderung ist, sich mit diesem System arrangieren zu können und nicht zu kapitulieren.
No.
Das IST die Kapitulation.
Die eigene. Vor einem System was nicht den Menschen nützt, sondern dem System selbst.
Nicht das System dient dem Menschen, der Mensch dient dem System, es hat also einen totalitären Charakter.
Die Aufgabe des Lehrers wäre nun, den Schülern die Fähigkeit zu vermitteln, dies zu erkennen und sich selbst die Frage zu stellen: Kann das richtig sein? Will ich so leben?
Doch das tut er eben nicht.
Er vermittelt ihnen die Fakten, mit denen sie "erfolgreich" im Hamsterrad des Systems mitlaufen können. Ob dies nun Sinn macht oder nicht, spielt keine Rolle.
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von Fernsehfohlen
#816933
@vicaddict: Aus meiner Sicht ist deine Ausführung über den Leistungsdruck der Schüler doch arg übertrieben. Im Prinzip ist das Leben des Schülers wirklich derart sorgenfrei, dass ich schon nicht gerne die Aussicht habe, dass meine Schulzeit vorbei ist.

Zum Thema Stoff reinprügeln: Das stimmt natürlich, insbesondere in Mathe und Physik musste ich das in der Oberstufe feststellen. Obwohl mich der ganze Kram nicht interessierte, musste ich mir den Kram immer und immer wieder einprügeln, damit die Klausur nicht in die Hose geht. Bestes Beispiel ist erst die Matheabiklausur letzte Woche gewesen, für die ich zwei Wochen gelernt habe, um den ganzen Restmüll an einem Morgen niederzuschreiben und ihn dann hoffentlich für immer zu vergessen. Aber das Bulimielernen ist ja so gewollt, wird ja im Studium nur noch schlimmer. :?


Fohlen
von Trötenflöter
#816962
Eisbär hat geschrieben: ...
Ich weiß wirklich nicht was bei dir privat momentan so schief läuft, aber aktuell sind deine Posts kaum noch zu ertragen. Nur noch Geblubber und absolut nichts konstruktives mehr. Stattdessen ständig der Hinweis auf die gemeinen Plutokraten und die Aufforderung zum "Sturz des Systems" (was nun wirklich eine abartig hohle Phrase ist). Erst die Wähler, dann die Griechen, jetzt sollen die Schüler doch bitte ausbrechen und die Politiker unter die Guillotine bringen.
Auch wenn du dich der großen Masse noch so überlegen fühlst, weil du ja dieses Spiel scheinbar nicht mitzuspielen brauchst: Lass doch den Teil, der gut mit seinem Leben in diesem System klarkommt in Ruhe, steig aus und ernähr dich von Beeren, Luft und Liebe.
von LilyValley
#816997
taht hat geschrieben:Die Schule (und ich spreche jetzt mal nur vom Gymnasium, da ich das am ehesten beurteilen kann) hat einen allgemeinbildenden Auftrag und den erfüllt sie auch. Ich habe mich jedenfalls ausreichend gebildet gefühlt nach Abschluss des Abiturs und der Allgemeinheit meiner damaligen Mitschüler würde ich jetzt auch nicht eine grundsätzliche Bildung absprechen.
Inwiefern? Ich bin auf einem Fachbezogenen Gymnasium und unser Stoff weicht in den Nebenfächern eigentlich kaum von dem in gewöhnlichen Gymnasien ab. Nun ist es natürlich auch wieder Ländersache, aber bei uns wurden so Fächer wie Geographie und Politik ganz gestrichen. Stattdessen haben wir ein Fach, welches sich Gemeinschaftskunde nennt und mit Geschichte gekoppelt ist, was zur Folge hat, dass wir kaum etwas Aktuelles durchnehmen und eben dauerhaft im Dritten Reich rumhängen.
Mir wäre es da persönlich lieber, wenn man ein Fach wie Bio streichen oder zweistündig anbieten könnte plus eben noch ein Fach wie Geo oder Politik. Momentan ist es so, dass eigentlich nur Wirtschaftslehre, Geschichte/Gemeinschaftskunde und evtl. noch Ethik, die Fächer sind, die ich unter die Kategorie 'Allgemeinbildung (inkl. Mehrwert)' einstufen würde.

@Glenns zwei Probleme-Beitrag: Ich weiß ja nicht, wie das in Bayern ist, aber bei uns kann mir keiner erzählen, dass der Lehrplan für Fächer wie Deutsch und Geschichte zu überfüllt ist und man nicht mal 10-15 Minuten für aktuelle Themen zu opfern. Mir ist ein Lehrer bekannt, der an einer sogenannten Brennpunktschule arbeitet und tatsächlich jede Geschichtsstunde erstmal mit ein paar aktuellen Geschehnissen beginnt und das obwohl er es weiß Gott schwerer haben sollte, seinen Stoff durchzubringen. Die Schüler passen auf und notieren sich einige Dinge, da er immer 1-3 Fragen in den Arbeiten darüber stellt und ggf. auch in der Prüfung abfragt. Ich denke, die kommen wesentlich 'gebildeter' aus der Schule, als manch ein Abiturient.
Schulen haben sogar die Möglichkeit drei Wochen "Die Zeit" zu abonnieren und mit den Schülern durchzugehen, was unsere Lehrerin netterweise auch getan hat.
Bei Fächern wie Biologie, Physik, Mathematik, diversen Sprachen usw. kann ich mir schon eher vorstellen (bzw. weiß/merke es), dass man seinen Stoff durchbringen muss und dafür kaum Zeit hat.
Ein Fach "Aktuelles Zeitgeschehen" o.ä., wäre eine nette Sache, aber für sowas müssten sich dann mal geeignete Lehrer finden...
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von Fernsehfohlen
#817014
Wenn Fächer wie SoWi, Politik, Geschichte, Geografie/Erdkunde, Gemeinschaftskunde etc. mehr gefördert werden würden, wären auch die Gymnasiasten mit Sicherheit besser allgemein gebildet als so. Bei uns an der Schule war es so, dass in der Oberstufe lediglich Geschichte und Erdkunde als dreijährig durchgehende Fächer angeboten wurden, was ich auch so belegt habe und dabei durchaus gut war (11 Punkte zuletzt in Geschichte, 12 in Erdkunde). Politik als solches existierte überhaupt nicht, das Fach "Sozialwissenschaften" musste man lediglich als Pflichtfach in der 13 belegen. Der Hoffnung, dort etwas Gehaltvolles zu lernen, kam der Lehrer dann in keinster Weise nach. Dieser war ein naiver Mann Ende 50, der mir und etlichen anderen zwar 14 Punkte (glatte 1) für nichts schenkte, aber bei dem halt eben auch der Unterricht ein nichts war. Da dies nicht abiturrelevant war, hätte der Lehrer hier nach Belieben das Weltgeschehen durchnehmen können, aber überhaupt etwas zu lernen, war hier schon eine absurde Erwartung.

Und so muss ich schon sagen, dass ich das Angebot an unserer Schule recht dürftig fand, was Gesellschaftswissenschaften anging. Philosophie konnte man noch belegen, aber eigentlich war dieser Unterricht auch mehr das Aneinanderreihen von philosophischen Theorien etlicher Menschen, als dass uns wirklich bedeutender Stoff fürs Allgemeinwissen geboten wurde.

Aber die Lehrer können je nach eigenem Stil auch den Unterricht leiten. Wenn das Interesse des Lehrers wirklich darin liegt, aktuelles Zeitgeschehen zu behandeln, dann findet sich zumindest eine Viertelstunde durchaus. Nur liegt das Hauptinteresse gerade in der Abiturzeit darin, möglichst umfangreich alles zu thematisieren, was im Abitur evtl. vorkommen könnte. Dabei hat mir das diesjährige Zentralabitur gerade in den Gesellschaftswissenschaften gezeigt, dass fürs NRW-Abitur Allgemeinwissen sogar wichtiger ist als sich alles doppelt und dreifach auswendig in den Kopf zu donnern.


Fohlen
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von Eisbär
#817186
taht hat geschrieben:
Eisbär hat geschrieben: ...
Ich weiß wirklich nicht was bei dir privat momentan so schief läuft, aber aktuell sind deine Posts kaum noch zu ertragen. Nur noch Geblubber und absolut nichts konstruktives mehr.
Stattdessen ständig der Hinweis auf die gemeinen Plutokraten und die Aufforderung zum "Sturz des Systems" (was nun wirklich eine abartig hohle Phrase ist). Erst die Wähler, dann die Griechen, jetzt sollen die Schüler doch bitte ausbrechen und die Politiker unter die Guillotine bringen.
1. Komm mal bitte wieder runter, selbst Freestyler sinkt nicht auf dein Niveau herunter, verkneift sich die ständigen Beleidigungen und versucht wenigstens seine "Thesen" zu begründen.

2. Nein, bei mir läuft nichts schief, ich kann mich persönlich auch eigentlich nicht beschweren.
Nur sehe ich das es anderen Leute schlecht geht und es vielen weiteren Leuten erheblich besser gehen könnte, als es unter den bestehenden Bedingungen des aktuellen gesellschaftlichen Systems der Fall ist.
Außerdem macht es mir Spaß, Kapitalgroupies, BIP-Fetischisten und Geldhamster zu provozieren.

3. Das herrschende System stürzt sich - wenn überhaupt - von allein, da brauche ich nicht nachzuhelfen.
Merkel und Co. arbeiten ja gerade nachhaltig daran, die Gründungsmythen der BRD (Leistungsgerechtigkeit, Wohlstand für alle, etc.), also die Legitimationsgrundlage des Wirtschaftssystems, als Gesellschaftslüge vorzuführen.
Ich hätte es begrüßt, wenn man angefangen hätte den Subventionskapitalismus langsam einzustellen um die Fallhöhe bei Systemabsturz zu reduzieren oder wenigstens klar zu signalisieren, das man verstanden hat, das ein unbegrenztes "weiter-so" nicht möglich ist.
BEVOR hier irgendwann der Mob brandschatzend durch die Städte zieht und sich genötigt fühlt, Revolution zu spielen.
Und BEVOR sich das Bürgertum, nachdem es um seine Ersparnisse geprellt wurde, sein Heil in einem neuen Führer sucht.
Merkel und der Rest der Funktionseliten möchten den Untergang aber offenbar bis zum bitteren Ende hinauszögern, egal was auf dem Weg dorthin alles kaputt geht.


4. Natürlich kritisiere ich das aktuelle Herrschaftssystem.
Warum sollte ich ein widersprüchliches, teils-ineffektives und ungerechtes System NICHT kritisieren?
Weil die Mehrheit(?) dieses System akzeptiert?

Mir ist weder ersichtlich warum Privatbanken ganze Volkswirtschaften erpressen bzw. in Zweifelsfall durch Liquiditätsverweigerung in den Orkus kicken sollen dürfen, noch warum Spekulanten aus Langeweile, Gier oder Boshaftigkeit die Lebensperspektiven ganzer Regionen vernichten dürfen.
Mir ist auch nicht ersichtlich warum man faktisch unbegrenzte Vermögensakkumulation zulassen sollte.
Oder das Prinzip Haftung so derart vernachlässigt wird.
Ebenso ist mir nicht ersichtlich, welchen positiven Effekt der allgemeine Trend zum Nepotismus in Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auslösen soll, warum wir uns hier eine abgehobene Elite der Funktionäre, Vermögensbesitzer und überbezahlter Dienstleister heranziehen sollten.
Warum sollten wir wieder in eine Mehrklassengesellschaft zurückfallen wollen?
Weil der "Markt" das so will?
Warum wir an einem System festhalten sollten, das zukünftig immer größere Teile der Gesellschaft als unverwertbar exkludiert obwohl wir vor Produktivität kaum laufen können.
Warum man eine Gesellschaft auf ein System zurichten sollte, das unzweifelhaft die antisozialen Charaktereigenschaften fordert und fördert.
Das ließe sich noch seitenlang weiterführen, selbst aus ordoliberaler Sichtweise wäre das bestehende System dringend reformbedürftig.
von The Rock
#832981
Diese hirntoten FDP Idioten gehen mir schon jetzt wieder tierisch auf den Geist. Dieses ständige Gerede, man würde überall sparen müssen heisst doch im Klartext wieder, dass man bei denen sparen will, die in der Masse das wenigste Geld zur Verfügung haben und nicht, dass man wirklich überall sparen will.

Aus mehr Brutto vom Netto wurde nichts, die Steuersenkung war sogar für einen FDP Wähler besten Falls ein schlechter Witz und am meisten nervt mich Guidos Rede, der noch bevor er uns sagen konnte, wie letztlich diejenigen herangezogen werden, die für die Krise verantwortlich sind daher kommt und was davon redet, dass er sich unbeliebt machen müsse. Würde ich auch machen, wenn ich ein Jahr davon rede, dass man den Großen auf die Finger klopfen sollte, dann aber den kleinen an die Tasche will.

Mittlerweile bekomme ich wirklich Gewaltphantasien und Folterträume von dieser dummen Fratze.
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von Fabel
#833105
Ich frage mich aber so langsam, wo eigentlich die LINKEN,Grünen und die SPD Abgeordneten ihr ganzes Geld lassen.
Die Banken treiben doch eh nur Schwachsinn.
Dieser Linder gestern mag zwar komisch sein, aber er hat beim Thema "Bundespräsident" Recht. Dieses parteipolitische Auswahlverfahren gabs anscheinend wirklich schon immer. Lustig finde ich es immer, wie die FDP und DieLinke sich immer gegenseitig versuchen kaputt zu machen. Und wie die Schwesig den armen Oskar einen draufgehauen hat....war wohl das Highlight der Sendung. :lol:
Die Schwesig hat die ganze Zeit am Thema vorbei gelabert und die Parolen der Parteien wiederholt.
Einzig und alleine Stoiber hatte Recht, auch wenn er eine Witzfigur ist. (wie das Publikum ihn ausgelacht hat, war herrlich :D ) Seine Sachen klangen am wirklichsten.
und @Therock:
Ist es denn sozial, wenn man immer nur den etwas wohlhaberen unserer Gesellschaft das Geld klaut und ihnen das Leben schwer macht um den kleineren und schwächeren ihres zu verbessern ? :o
Finde ich nicht.
Naja, die Linke Propaganda schlägt anscheinend immer mehr ein hier.
Sozial ist es, wenn jeder was tut damit es allen gut geht.
von Andicool2005
#833294
Lafontaine hatte doch Recht gehabt und es stimmt das die Linken schon vor der Wahl gesagt haben,was CDU/FDP machen werden wenn diese die Wahl gewinnen.Ich weiss zumindestens noch das sie genau die jetzigen Dinge vorhergesagt haben
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von Eisbär
#833323
Fabel hat geschrieben: Ist es denn sozial, wenn man immer nur den etwas wohlhaberen unserer Gesellschaft das Geld klaut und ihnen das Leben schwer macht um den kleineren und schwächeren ihres zu verbessern ? :o
Finde ich nicht.
Tja, wenn denn die Wohlhabenderen ihr Geld wirklich selbst durch EIGENE Wertschöpfung verdient hätten, also ihr Vermögen nicht via Betrug ergaunert, qua Marktmacht sich zusammenerpresst haben oder durch Netzwe
rke nach dem Peter-Prinzip entgegen der eigenen Kompetenz immer nach oben gefallen sind, würde ich dem ja grundsätzlich zustimmen.
Aber selbst dann würde gelten: starke Schultern tragen mehr Last, was übrigens auch Tenor des Grundgesetzes ist.
Naja, die Linke Propaganda schlägt anscheinend immer mehr ein hier.
Sozial ist es, wenn jeder was tut damit es allen gut geht.
Ja, nur handeln bestimmte, z.T. hochvermögende oder in wichtigen Funktionebenen befindliche Teile der Gesellschaft nach dem Motto: Sozial ist, was mir persönliche Vorteile bringt.
Und die haben sogar mehrere Parteien im Bundestag die sie vertreten, allen voran deine gelben Freunde und Kuhschwanzprämienbeschneider.
von Commi
#833368
Fabel hat geschrieben:Dieser Linder gestern mag zwar komisch sein, aber er hat beim Thema "Bundespräsident" Recht. Dieses parteipolitische Auswahlverfahren gabs anscheinend wirklich schon immer.
Erstens gab es das nicht schon immer, denn Horst Köhler war keine parteipolitische Lösung. Zweitens: auch, wenn Lindner recht hätte, hieße das doch nicht, dass man nicht auch mal was anderes machen kann. Drittens brauchte die Koalition einen Kandidaten, der in der Öffentlichkeit gut ankommt und sympathisch ist. Die FDP hatte keinen, weil die sämtlichen Kredit in Rekordzeit wieder verspielt haben, also opfert die Mutti einen Ministerpräsidenten, der sie schon ehr als einmal öffentlich kritisiert hat. Ist der aber erstmal Bundespräsident, kann sie ihn wieder so ignorieren, wie sie Köhler ignoriert hat.
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von redlock
#833371
CommanderNOH hat geschrieben:
Erstens gab es das nicht schon immer, denn Horst Köhler war keine parteipolitische Lösung.
Wie bitte :?: :shock:

Köhler 2004 war Angie und Guidos Signal für eine Regierung aus schwarz-geld :!:
von Commi
#833386
redlock hat geschrieben:
CommanderNOH hat geschrieben:
Erstens gab es das nicht schon immer, denn Horst Köhler war keine parteipolitische Lösung.
Wie bitte :?: :shock:

Köhler 2004 war Angie und Guidos Signal für eine Regierung aus schwarz-geld :!:
Ist "schwarz-geld" eine Freud´sche Fehlleistung?

Köhler hatte kein Parteibuch der Union oder der FDP und war auch vorher nicht als Politiker tätig, deswegen war es keine parteipolitische Lösung. Köhler war ein Quereinsteiger, so wie es jetzt Gauck wäre.
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von Redeule
#833388
Fabel hat geschrieben:Ist es denn sozial, wenn man immer nur den etwas wohlhaberen unserer Gesellschaft das Geld klaut und ihnen das Leben schwer macht um den kleineren und schwächeren ihres zu verbessern ? :o
Finde ich nicht.
Naja, die Linke Propaganda schlägt anscheinend immer mehr ein hier.
Sozial ist es, wenn jeder was tut damit es allen gut geht.
So einen Quatsch habe ich hier selten gelesen!!
Aber es ist wie immer, wenn man mit einer meinung nicht klarkommt, dann ist es linke propaganda. Einfach, dann braucht man sich nicht wirklich gedanken machen. :mrgreen:
von The Rock
#833408
Tja, wenn denn die Wohlhabenderen ihr Geld wirklich selbst durch EIGENE Wertschöpfung verdient hätten, also ihr Vermögen nicht via Betrug ergaunert, qua Marktmacht sich zusammenerpresst haben oder durch Netzwe
rke
Na ich würde jetzt nicht gehen um Pauschal gegen Reiche zu wettern. Das ist für mich genauso Propaganda wie dieses dumme Hartz 4 Gewäsch der FDP oder diesen Ausländer sind an allem Schuld Quatsch der NPD.

"Noramlreich" kann man auch durch Arbeit werden und ich finde, es sollte sich auch für die in der Gesellschaft lohnen, die in ihren jungen Jahren eben nicht den Ruf der Spaßgesellschaft gegangen sind und ihre Idee bzw. ihr Talent zu Geld gemacht haben.

Um wen es geht sind doch denke ich diejenigen die Geld horten um noch mehr Geld zu verdienen und dort bin ich dann der Meinung der Linken, dass Vermögen in Grenzen gehalten werden muss. Wer mehr Vermögen hat, muss auch mehr abgeben, da dies nun mal ein Prinzip einer funktionierenden Marktwirtschaft ist.
von Delaoron
#833410
CommanderNOH hat geschrieben:Köhler hatte kein Parteibuch der Union oder der FDP und war auch vorher nicht als Politiker tätig, deswegen war es keine parteipolitische Lösung. Köhler war ein Quereinsteiger, so wie es jetzt Gauck wäre.
Köhler hat ein Parteibuch der CDU.

Zudem war er Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, neben ein paar anderen politischen Posten (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_K%C3 ... rufslebens ).

Von einem Quereinsteiger kann gar keine Rede sein. Er hat ~ zehn Jahre die deutsche (Finanz-/Wirtschafts)Politik mitgestaltet, wenn auch eher aus dem Hintergrund.
von Commi
#833414
Delaoron hat geschrieben:
CommanderNOH hat geschrieben:Köhler hatte kein Parteibuch der Union oder der FDP und war auch vorher nicht als Politiker tätig, deswegen war es keine parteipolitische Lösung. Köhler war ein Quereinsteiger, so wie es jetzt Gauck wäre.
Köhler hat ein Parteibuch der CDU.

Zudem war er Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, neben ein paar anderen politischen Posten (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_K%C3 ... rufslebens ).

Von einem Quereinsteiger kann gar keine Rede sein. Er hat ~ zehn Jahre die deutsche (Finanz-/Wirtschafts)Politik mitgestaltet, wenn auch eher aus dem Hintergrund.

Okay, das hab ich so nicht gewusst.

Ich würde ihn trotzdem als Quereinsteiger bezeichnen, denn "politischen Stallgeruch" wie ihn vorher z.B. Rau hatte, hatte er nicht. Wulff hat ihn natürlich auch.
Zudem hat Köhler als Bundespräsident ja nie Politik für die CDU gemacht, so wie er auch vorher nie Politik für Schröder gemacht hat. Er war insofern für mich nie eine parteipolitische Lösung. Wulff ist eine, weil er nicht überparteilich ist.
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von Eisbär
#833433
CommanderNOH hat geschrieben: Zudem hat Köhler als Bundespräsident ja nie Politik für die CDU gemacht, so wie er auch vorher nie Politik für Schröder gemacht hat. Er war insofern für mich nie eine parteipolitische Lösung. Wulff ist eine, weil er nicht überparteilich ist.
Bitte was?
Köhler hat in seinen Reden bis etwa 2008 ständig zugunsten von Schwarz-Gelb agitiert, gemahnt, gefordert.
Der Markt kann alles besser, Sozialstaat können wir uns bald nicht mehr leisten, wir müssen Wettbewerbsfähiger werden, wir müssen den Gürtel enger schnallen. Wobei das "wir" immer auf die unteren 90% der Gesellschaft bezogen war.
Und am besten sowenig Regulierung und Kontrolle des Marktes wie möglich, insbesondere in der Finanzsphäre auch um das "Prinzip Haftung" nachhaltig zu entkräften, im Zweifelsfall eben über einen "Reichen-Sozialismus" (HRE-Rettung, Rettung der Halter griechischer Staatsanleihen etc.).

Das waren so etwa die Grundaussagen von Bambi.
Ein Vertreter des aktuellen Günstlings-Kapitalismus und das bitte alternativlos; entsprach ja auch seinen Tätigkeiten als Staatssekretär im BMF, wo er führend beteiligt war, die DDR-Betriebe weit unter Wert an Parteifreunde und Klüngelbekannte zu verramschen.
Erst als 2008 mit der Finanzkrise für alle offensichtlich wurde, das ein derartiges Wirtschaftssystem natürlich weder nachhaltig noch effizient oder irgendwie sozial gerecht ist, entdeckte Bambi Köhler dann die Moral und hob den Zeigefinger zum allgemeinen Rüffel auf gierige Banker und unfähige Politiker.

Nein, Köhler war alles, aber kein unpolitischer Quereinsteiger welcher mit den übrigen Gruselfiguren aus dem Politzirkus nichts zu tun hatte.

Gauck ist da übrigens auch keine besondere Lichtgestalt, er ist ebenso im politischen Establishment verwurzelt und bezüglich seines Weltbildes wesentlich näher an CDU und FDP als an SPD und GRÜNEn.
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von Fabel
#833443
The Rock hat geschrieben: Na ich würde jetzt nicht gehen um Pauschal gegen Reiche zu wettern. Das ist für mich genauso Propaganda wie dieses dumme Hartz 4 Gewäsch der FDP oder diesen Ausländer sind an allem Schuld Quatsch der NPD.
Nun mal halblang.
Man mag was gegen die FDP haben, aber sie mit der NPD gleichzusetzen (so liest es für mich daraus) ist doch ein wenig weit hergeholt, findest du nicht ? :o
Irgendwo sollte man trotz Antipathien auch mal Grenzen setzen und nicht gleich mit dem Braunen Gesindel gleichsetzen.
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