Neuling hat geschrieben:Ich meinte das sie damals sogar blank zog nur um ins TV zu kommen und heute auf so eine billige Frage mit dem Verweis kommt das es ihr Privatleben sei. Die Frage war ja nicht wann sie ihren ersten Sex hatte.
Das sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe.
Dieser Auftritt in der Dokusoap war eine ROLLE. Das war nicht "Lena zieht blank", sondern Lena spielt eine junge Frau in einem Swimmingpool mit Kussszene. Das hat mit IHREM Privatleben absolut null zu tun. Wenn sie sich heute prüde geben würde, dann wäre das inkonsequent. Dass das natürlich eine viel tollere Story gibt, wenn man das per BILD-Suggestion an den Rand einer Pornovergangenheit rückt, dürfte wohl auch klar sein. Aber ich finde schon, dass zB Schauspieler auch dann noch ihr Privatleben abschirmen dürfen, wenn sie schonmal eine Nacktszene gespielt haben.
Gerade als Abgrenzung zu dem anderen Casting-Gesocks finde ich diese Abschirmung des Privatlebens überaus sympathisch. Da wird eben nicht mit rührigen "Mutti drückt ein stolzes Freudentränchen"-Einspielern oder "Versöhnungsszenen mit Papa, der zu Alki-Zeiten zugehauen hat" aus künstlich hochinszeniertem Privatquatsch Kapital geschlagen. Lena will durch Musik und ihre Persönlichkeit überzeugen. Ist man heute nicht mehr so gewöhnt, find ich aber einen ganz tollen Ansatz.
Dass man nur gegen RTL schieße, weil man sie exklusiv haben will, ist doch auch Käse. Zumindest wäre mir nicht bekannt, dass sie irgendwelchen Sat1 oder Pro7 Klatschmagazinen mehr offenbart hätte. Und wie weit man nun bereit ist solche Fragen überhaupt zu beantworten ist jedem selbst überlassen. Naja, DSDS Kandidaten vielleicht eingeschränkter. Lena wirkt einfach nicht so ferngesteuert wie die und genau das macht sie zusammen mit ihrer nassforsch-kecken Art in meinen Augen so ungeheuer charismatisch.
Wo sie sich am Ende platziert werden wir mal sehen.
Der Favoriten-Hype ist ja auch eher eine Ente der deutschen Presse, die sich auf absurdes, falsches oder aussagearmes Zeug stützt wie die
Google-Erhebung oder Wettquoten. Auch dazu gabs einen schönen Artikel von Stefan Niggemeier:
“Die Buchmacher sehen Deutschland bereits als Gewinner”, jubelt die “Welt”. Das Schwesterblatt “B.Z.” staunt: “Gerade bei den Briten, die uns Deutschen nicht immer viel zutrauen”, sei die deutsche Vertreterin “die Favoritin des diesjährigen Schlagerwettbewerbs”. Das führende Wettbüro William Hill setze sie mit der Quote neun zu zwei an Platz Eins. Nur die “Berliner Zeitung” ist ein bisschen skeptischer und meldet, Deutschland werde von den Buchmachern auf dem zweiten Platz hinter Schweden gehandelt. Aber auch vor Ort seien viele begeistert von dieser besonderen Frau, die nach Jahren der Niederlagen endlich wieder einen deutschen Sieg beim Eurovision Song Contest schaffen soll: Corinna May.
Die zitierten Meldungen über die deutsche Favoritin sind aus dem Jahr 2002. Corinna May kam auf den 21. von 24 Plätzen; aus keinem Land gab es mehr als 4 Punkte. Soviel vielleicht als kleine Warnung, zu viel auf die sich aktuell überschlagenden Berichte zu geben... (weiter)
Zumindest ist sie seit laaangem mal wieder ein deutscher Beitrag, für den man sich nicht (fremd)schämen muss. Das konnte ich über die No Angels, Gracia oder ganz besonders Oscar und auf eine vöölig andere Art von Stefan oder Guildo Horn nicht behaupten.
