Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
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von ftde
#916095
Schlimme Sache. Ich hoffe wirklich, dass der Junge keine bleibenden Schäden davon trägt. Das wäre furchtbar für ihn und seine Familie.

Natürlich ist er Stuntman und wusste was er tut. Natürlich war es seine Idee und sein Wunsch, damit in der Sendung aufzutreten. Aber komplett freisprechen kann ich den Sender und auch uns Zuschauer nicht. Dass Menschen die verrücktesten Dinge tun, um ins Fernsehen zu kommen ist ja nun wirklich nichts Neues, daher muss man sie eigentlich ebenso sehr davor schützen, sich dabei in Lebensgefahr zu begeben, wie davor, sich mit dem Versuch, ein Popidol zu werden der Lächerlichkeit preis zu geben. Ich kann nicht einerseits DSDS und Popstars für die psychische Gefährdung seiner Kandidaten verachten (was ich tue) und andererseits hier mit der Achsel zucken und "selbst Schuld" sagen. Ich habe mir die Sendung (wenn auch nicht gerade gestern, wollte die WH gucken) ja selbst angesehen und besonders bei gefährlichen Wetten mitgefiebert.

Die Reaktion des ZDF war die einzig richtige. Der Vergleich mit dem Beinbruch von 2008 passt nicht. So makaber das klingen mag, damals geschah der Unfall vor der Sendung und wurde nicht von einem Millionenpublikum und den Menschen im Studio live mit angesehen. Der Schreck hatte sich gelegt und es gab Gewissheit über den Zustand des Kandidaten. Auch da hätte man die Sendung absagen können und es wurde meines Wissens auch in Erwägung gezogen, aber letztlich war es bei Weitem nicht so zwingend wie in diesem Fall. Die Forderung, die gestrige Sendung hätte fortgesetzt werden sollen, finde ich einfach widerlich und unmenschlich.
Zuletzt geändert von ftde am So 5. Dez 2010, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
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von JackieZ
#916099
Blackadder hat geschrieben:Auf Twitter kursiert gerade dieses Bild einer österreichischen Zeitung, die ohne die Sendung gesehen zu haben eine Kritik druckte (mit im Nachhinein äußerst makaberen Überschrift):
Das wäre mal ein netter Skandal :o
von TIMBO
#916102
Ich zitiere mal einen Teil eines Kommentars:
Dass dieses Unglück nun bei "Wetten dass …?" geschah und nicht etwa beim "Supertalent", ist fast schon paradox. In der RTL-Sendung balancierten zuletzt Menschen ebenso über Kreissägen wie sie bei verbundenen Augen mit Samurai-Schwertern herum fuchtelten oder sich aus schwindelerregender Höhe in mit nur einer Handbreit Wasser gefüllte Baby-Planschbecken fallen ließen. Dagegen wirkten die Einlagen beim ZDF-Show-Dino in jüngster Zeit oftmals geradezu pillepalle.

Keine Frage: Ein bedingungsloses Härter, Brutaler und Gefährlicher im Unterhaltungs-Klimbim darf es nicht geben. Niemand sollte ernsthaft Leib und Leben riskieren. Und vor allem darf niemand dazu gedrängt werden. Ob dies bei Samuel K. der Fall war, der bei den Proben zu seiner Wette Zweifel an dem waghalsigen Sprungmanöver geäußert haben soll, muss untersucht werden.
Es ist schrecklich, was da passierte. Aber ist doch so. Hätte es geklappt, hätte klein Hahn danach gekräht. Und wo es jetzt leider Gottes schief gegangen ist, wird drüber diskutiert, obs zu waghalsig war. Mal angenommen, ZDF hatte da niemanden zu etwas gedrängt (was ich mir nicht so richtig vorstellen mag) ist es halt eine Angebotene Wette und jeder sollte wissen, ob er es schafft oder nicht. Dass auch gerade sein Vater an dem Steuer des Auto saß, bringt ja eigentlich eher noch mehr die Familie in die Verantwortung. Ich gehe davon aus, die haben genau gewusst, worauf die sich da einlassen. Und das es dann schief geht, will ja eh vorher niemand dran denken. Aber wie es im Kommentar schon steht, bei RTL ist es halt alles gut gegangen (wobei auch nicht Live und Unfälle wären wohl eh rausgeschnitten worden), und beim ZDF ist's schief gegangen. Ich wünsche ihm, dass es ihm schnell wieder besser geht. Da er noch immer im Krankenhaus liegt und vielleicht operiert werden muss, ist es wohl doch noch nen deut ernster, als angenommen.
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von AlphaOrange
#916104
TIMBO hat geschrieben:Da er noch immer im Krankenhaus liegt und vielleicht operiert werden muss, ist es wohl doch noch nen deut ernster, als angenommen.
Also die Infos der Pressekonferenz sind folgende:
Zweieinhalbstündige Operation hat heute nachmittag stattgefunden aufgrund von Verletzungen an der Halswirbelsäule. Zuvor haben Lähmungserscheinungen bestanden, die die Ärzte als temporär einstufen. Aktuell wird Samuel im künstlichen Koma gehalten, ist aber nicht in Lebensgefahr.

Soviel auch mal zu den ganzen Stimmen hier gestern, denen der Sendungsabbruch zu effektheischend erschien.
von Familie Tschiep
#916106
schorsch hat geschrieben:Manuel Weis hat absolut Recht. Man will Wetten Dass genau so "extrem" wie das Supertalent machen und dabei noch etwas Niveau behalten. Gottschalk hat ja selber gesagt, dass er sich für das Fernsehen (metaphorisch gesehen) auch einen Feuerwerkskörper in den Hintern schiebt, ihn aber nicht anzündet. Diese Aussage wird ihm heute bestimmt sehr leid tun.
Die Wetten waren schon immer spektakulär und manchmal auch gefährlich, nur war nichts Schlimmes passiert. Ich bin mir sicher, wenn alles gut gegangen wäre, hätte die Hälfte wieder gemaul, die Wetten seien doch nicht mehr spektakulär.
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von AlphaOrange
#916107
Familie Tschiep hat geschrieben:Ich bin mir sicher, wenn alles gut gegangen wäre, hätte die Hälfte wieder gemaul, die Wetten seien doch nicht mehr spektakulär.
Nicht unbedingt das, aber niemand hätte Bedenken geäußert.
Ganz klar: Wäre das alles gut gegangen (und er im Optimalfall die Wette sogar gewonnen), dann hätte auch ich gesagt: Wahnsinnswette! Genau sowas will ich sehen!
von KASFAN
#916109
Ich denke auch nicht das man Wetten,dass...jetzt umdenken sollte. Es war ein Unfall, ein tragischer Unfall. Wie ich bereits gesagt habe der Kandidat hat gewusst, was er da macht und welche Folgen es haben kann. Bei einer solchen Wetter muss jedes Detail bedacht werden. Ich habe die Wette nicht gesehen aber wenn er komplett über die Auto springen wollte, muss er halt ne gewisse Höhe erreicht werden um das auch zu schaffen. Passiert dies nicht und er bleibt irgendwo "hängen" passieren solche Unfälle.
Hätte man den Unfall verhindern können ? Vielleicht. Wenn man schon bei den Proben gemerkt hat das es Schwierigkeiten gibt und es sogar zu Stürzen gekommen ist,dann hätte das ZDF sagen könne das man die Wette aus Sicherheitsgründen nicht machen will. Da man dies nicht getan hat und auch wohl die Familie, nichts gemacht hat ist es halt Schicksal.
von Waterboy
#916110
Es ist schon merkwürdig. Da stecken sich bei RTL Leute Feuerwerkskörper in den Arsch, schlagen mit Schwertern auf Menschen ein und und und aber beit Wetten Dass wird nun eine riesen Welle gemacht.


Ich halte es für übertrieben. Die Wette ist schief gegangen, das ist traurig. Aber wär sie gelungen wär es nur eine von viele Wetten in der Geschichte der Show gewesen. Als besonders gefährlich und Extrem sehe ich sie nicht. Einige MEdien tun ja so, als hätte der Kandidat mit Löwen gespielt oder mit Haien geschwommen.

Bei fast jeder Wette, die mehr als nur irgendwelche Sachen erkennen, Elemente beinhaltet, kann was schief gehen. Es war ein Unfall, sowas kann passieren.

Diese gespielte Empörung jetzt überall find ich persönlich zum kotzen. Vorhin zum Beispiel bei N-Tv etc.

Das war es ja auch nur eine Frage der Zeit bis wieder ein unwichtiger Politiker auftaucht und seine 5 Minuten Aufmerksamkeit haben will.

Siehe hier
Der medienpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Burkhardt Müller-Sönksen, fordert ZDF-Intendant Markus Schächter auf, sich schnell zu dem Unfall bei „Wetten dass..?“ zu äußern. „Schächter sollte vor die Kameras treten und für das ZDF einen Ehrenkodex verkünden, der gefährliche Aktionen in Sendungen wie „Wetten dass..?“ in Zukunft ausschließt“, sagte Müller-Sönksen „Welt Online“. Menschenleben dürften kein Einschaltpotenzial sein, sagte der FDP-Politiker. „Im Interesse der Quote darf niemand gefährdet werden.“
http://www.welt.de/fernsehen/article114 ... -sein.html

:roll: :roll: :roll: :roll:




und zum aktuellen Zustand des Kandidaten. Hier sollte dann auch der letzte sehen, das es richtig war die Sendung abzubrechen.
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von Kunstbanause
#916114
Tja, ein Unfall wie der gestrige ist nur das logische Ergebnis des "höher, schneller, weiter, krasser"-Quotenkampfes - mal ganz neutral gesehen, ohne irgendwelche Sender dafür "verantwortlich" zu machen. Es wäre egal gewesen, in welcher Show oder bei welchem Sender so etwas passiert wäre - aber es wäre vermeidbar gewesen.

Es ist schon ein Unterschied, ob man z.B. bei "Schlag den Raab" wilde Wettkämpfe veranstaltet (wobei die Kandidaten immer ausreichend gesichert werden - Verletzungen, auch schwere, gibt es immer mal im Sport), Promis vom Sprungturm ins Becken hüpfen lässt - oder ob man BMX-Biker über Einfamilienhäuser bzw. Menschen mit Sprungfedern über fahrenden Autos springen lässt. Die Fernsehmacher sollten erkennen, WO die Grenzen sind.
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von nachtschatten
#916130
Ghostwriter hat geschrieben:Gottschalk meinte dich auch, dass die nächste Wette auch nicht gerade einfach gewesen wäre.
Im Studio sagte er, eine weitere Wette des Abends wäre wohl gewesen, des sich der Kanditat Eisblöcke unter die Füße dran gepappt hätte und sich von nem Motorrad bei Tempo 200 oder so ziehen lassen wollte.

Im lokalen Radio hier in Düsseldorf wurde vorhin gesagt, dass Samuel wohl außer Lebensgefahr, allerdings in einem kritischen Zustand befände.
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von Jeythor
#916141
Der Unfall an sich war jetzt nichts besonderes, im Straßenverkehr passiert sowas tagtäglich. Auch in der Fernseh-/Filmbranche passieren solche Sachen immer wieder (siehe z.B. das Stunt-Double von Radcliffe, das seit den Dreharbeiten zum letzten Harry Potter-Film gelähmt ist).

Der Unterschied hier ist nur, dass es vor laufenden Kameras geschah, deswegen wird das Ganze auch so gehyped. Natürlich, der Kerl tut mir auch sehr Leid und ich wünsche ihm dass er nochmal mit nem blauen Auge davonkommt. Aber was sich in den Medien zu der Sache tut, ist wirklich lächerlich.

Gut, dass ein paar Journalisten vor Ort knipsen wie verrückt war logisch und dass Bild & Co. daraus Kapital schlagen ebenfalls. Aber von ein paar Medien, darunter auch Quotenmeter, hätte ich mir wirklich was Besseres erwartet. Dass z.B. das YouTube-Video direkt verlinkt wurde und heute dann solche Artikel rausgebracht wurden wie "Wer ist Samuel K.?" (oder so ähnlich), wo dann mal eben das Privatleben des Kandidaten zerpflückt wurde, ist wirklich unterstes Niveau. Pfui.

Und zu dem "Umdenken dringend erforderlich"-Artikel kann ich nur sagen, so einen Quatsch hab ich schon lang nicht mehr gelesen. Das hat mit Journalismus nichts zu tun, hier wird nur auf den Zug aufgesprungen, den Andere bereits gestartet haben.
Besonders toll fand ich auch den anprangernden Satz "Sind es nicht auch die Medien, die dieses Thema zuletzt ein wenig zu hoch gehängt haben?" als es um die schlechter werdenden Quoten der Sendung ging. Ja, es sind die Medien und auch, oder vor allem Quotenmeter gehört zu dieser Gruppe, denn das ist ja im Grunde euer Konzept. Wenn Herr Weis konsequent wäre, müsste er nun die Seite schließen oder alles Quotenbezogene streichen. Von daher, erspart uns bitte in Zukunft solche Scheinheiligkeiten.
Auch die Behauptung, die Wetten würden wegen des Konkurrenzdrucks immer spektakulärer ist absoluter Humbug. Verglichen mit dieser Sprungfeder-Wette gab es schon vor über zehn Jahren durchaus gefährlichere Aktionen, wenn man nur an einige der ganzen Bagger-Wetten denkt, und das war lange bevor es "Supertalent" oder ähnliches gab. Im Grunde hat sich da also seit der Erfindung von "Wetten, dass..?" wenig geändert und auf keinen Fall durch irgendwelche "modernen Shows im Gegenprogramm".

Fazit ist, es war ein tragischer Unfall, nicht mehr und nicht weniger, deswegen kann man auch Niemandem die Schuld zuschieben. Dasselbe oder etwas Schlimmeres hätte auch schon vor 20 Jahren passieren können. Was mich überrascht ist, dass erst jetzt wo etwas geschehen ist, alle plötzlich entsetzt sind, wie gefährlich das alles ist. Leute, das war es immer schon, nur ist es halt immer gut gegangen.

Ich denke, in ein paar Wochen ist wieder Business as usual und das ist auch gut so. Die Kandidaten bei "Wetten, dass..?" werden sich weiterhin in Gefahr bringen, denn das ist es, was die Leute vorm Fernseher sehen wollen, deswegen wurde die Show (unter anderem) überhaupt erst zum Erfolg.

Alle die jetzt auf einmal aufschreien "Oh Gott, das ist ja viel zu gefährlich!" und vorher klatschend auf dem Sofa saßen, sind nichts weiter als Heuchler, die die Geschichte nun ausnutzen um sich selbst den Heiligenschein aufzusetzen.

Was man anprangern muss ist, wie gesagt, wie der Unfall nun in den Medien aufgearbeitet wird. Immerhin hat man dann während der Sendung selbst richtig reagiert und nicht auch noch die Kamera draufgehalten. Jetzt aber von "Größe" des ZDF zu sprechen halte ich auch für übertrieben. Man hatte gar keine andere Wahl als die Sendung abzubrechen, alles andere wäre Image-technischer Selbstmord gewesen.

Wie auch immer, ich wünsch dem Kandidaten alles Gute für die Genesung, aber hört jetzt bitte endlich damit auf einen Skandal daraus basteln zu wollen und lasst die Leute einfach in Ruhe.
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von cooky
#916142
Zu RTL: Bei Exklusiv wurde gerade der Aufprall am Auto, der Sturz sowie der leblose Körper am Boden gezeigt.
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von Moritz
#916143
Wenn ich eine Fernsehsendung plane, in der ein Stunt stattfindet, der einen hohen Risikofaktor (nehmen wir einfach mal 70 Prozent) hat, dann muss ich die Option in die Sendung einplanen, dass es eben schiefgeht. Das heisst, das ich als Sendungsplaner für die 70 Prozent vorsorge und nicht einfach die Lichter ausmache.

Die Info bei Sendungsabbruch war, dass er ansprechbar ist und keine Anzeichen für eine Lähmung zeigt. In diesem Moment war ein Abbruch nicht gerechtfertigt. Punkt.
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von cooky
#916144
Moritz hat geschrieben:Wenn ich eine Fernsehsendung plane, in der ein Stunt stattfindet, der einen hohen Risikofaktor (nehmen wir einfach mal 70 Prozent) hat, dann muss ich die Option in die Sendung einplanen, dass es eben schiefgeht. Das heisst, das ich als Sendungsplaner für die 70 Prozent vorsorge und nicht einfach die Lichter ausmache.

Die Info bei Sendungsabbruch war, dass er ansprechbar ist und keine Anzeichen für eine Lähmung zeigt. In diesem Moment war ein Abbruch nicht gerechtfertigt. Punkt.

Wie hättest du dir denn konkret den weitern Showverlauf vorgestellt? Zwei Moderatoren die völlig durch den Wind sind, Menschen im Publikum die den Tränen nahe waren und Showgäste die lustig ihre aktuellen Werke promoten, aber dabei durch die Situation verunsichert und wohl auch überfordert gewesen wären? Stelle mir das Szenario schon sehr fragwürdig vor.
Das sind alles Menschen, da drückt keiner auf löschen und die Sendung geht normal weiter.
Diese Pseudobetroffenheit bei vielen Sendern geht mir tierisch auf den Keks, der Schrei nach mehr Regelungen ebenso. Aber, dass der Abbruch richtig war und auch die einzig mögliche Entscheidung steht wohl außer Frage.
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von Lonewolff
#916145
Moritz hat geschrieben:Die Info bei Sendungsabbruch war, dass er ansprechbar ist und keine Anzeichen für eine Lähmung zeigt. In diesem Moment war ein Abbruch nicht gerechtfertigt. Punkt.
Hast du mal daran gedacht wie es den Zuschauern in der Halle ging? Die hat die Sache doch ganz anders mitgenommen als den TV-Zuschauer vor der Glotze. Der Abbruch war die einzig richtige Entscheidung für die Leute vor Ort!
von TIMBO
#916147
cooky hat geschrieben:Zu RTL: Bei Exklusiv wurde gerade der Aufprall am Auto, der Sturz sowie der leblose Körper am Boden gezeigt.
ProSiebenSat.1-Sender begnügten sich damit, den gelungenen Sprung zu zeigen und dann nur ein einziges Foto aus weiter Entfernung, wo man eh nix drauf erkennt.
Soviel also dazu, was RTL draus macht.
Wobei, bei jeder Nachrichtensendung, die ich höre, wird's schlimmer, was man da berichtet. Komisch.

edit: Unfassbar, dass es immer noch Leute gibt, die meinen, der Abruch sei nicht richtig gewesen :roll: Unglaublich.
von Jaws
#916148
Moritz hat geschrieben:Wenn ich eine Fernsehsendung plane, in der ein Stunt stattfindet, der einen hohen Risikofaktor (nehmen wir einfach mal 70 Prozent) hat, dann muss ich die Option in die Sendung einplanen, dass es eben schiefgeht. Das heisst, das ich als Sendungsplaner für die 70 Prozent vorsorge und nicht einfach die Lichter ausmache.

Die Info bei Sendungsabbruch war, dass er ansprechbar ist und keine Anzeichen für eine Lähmung zeigt. In diesem Moment war ein Abbruch nicht gerechtfertigt. Punkt.
Du hast ja gestern bereits mit der Erwähnung des Todesfalls bei der Formel 1, deren Rennen auch nicht abgebrochen wurde, signalisiert, wo bei Dir die Schmerzgrenze ist.
Mit sieben, acht Jahren erlernen Menschen Empathie. Die ist bei einigen sehr ausgeprägt, bei anderen unterentwickelt.
Ich finde, man kann froh sein, dass Du nicht zu entscheiden hast, wann der Abbruch einer Sendung gerechtfertigt ist oder nicht.
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von Blackadder
#916149
Moritz hat geschrieben:Wenn ich eine Fernsehsendung plane, in der ein Stunt stattfindet, der einen hohen Risikofaktor (nehmen wir einfach mal 70 Prozent) hat, dann muss ich die Option in die Sendung einplanen, dass es eben schiefgeht. Das heisst, das ich als Sendungsplaner für die 70 Prozent vorsorge und nicht einfach die Lichter ausmache.

Die Info bei Sendungsabbruch war, dass er ansprechbar ist und keine Anzeichen für eine Lähmung zeigt. In diesem Moment war ein Abbruch nicht gerechtfertigt. Punkt.
Willst du damit dem ZDF-Team unterstellen, sie waren sich zu 70% sicher, dass der Stunt misslingen wird?
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von vicaddict
#916154
Lonewolff hat geschrieben:
Moritz hat geschrieben:Die Info bei Sendungsabbruch war, dass er ansprechbar ist und keine Anzeichen für eine Lähmung zeigt. In diesem Moment war ein Abbruch nicht gerechtfertigt. Punkt.
Hast du mal daran gedacht wie es den Zuschauern in der Halle ging? Die hat die Sache doch ganz anders mitgenommen als den TV-Zuschauer vor der Glotze. Der Abbruch war die einzig richtige Entscheidung für die Leute vor Ort!

Naja, wenn man denen aber erklärt hätte, dass er schon wieder ansprechbar sei und zur Sicherheit nochmal im Krankenhaus untersucht wird, wäre die Stimmung sicherlich nicht so am Boden wie das der Fall ist, wenn man die Sendung abbricht.
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von Vega
#916155
Moritz hat geschrieben:Wenn ich eine Fernsehsendung plane, in der ein Stunt stattfindet, der einen hohen Risikofaktor (nehmen wir einfach mal 70 Prozent) hat, dann muss ich die Option in die Sendung einplanen, dass es eben schiefgeht. Das heisst, das ich als Sendungsplaner für die 70 Prozent vorsorge und nicht einfach die Lichter ausmache.

Die Info bei Sendungsabbruch war, dass er ansprechbar ist und keine Anzeichen für eine Lähmung zeigt. In diesem Moment war ein Abbruch nicht gerechtfertigt. Punkt.
Mit dem Nachdenken hast dus nicht so, oder? Widerlich.
von stumacher
#916158
Zwei sehr schöne Artikel:
http://www.indiskretionehrensache.de/20 ... ik-stirbt/

http://taz.de/1/leben/medien/artikel/1/ ... muel-koch/

Dass der Jauch den Gottschalk wohl nach dem Unfall direkt für seinen Jahresrückblick eingeladen hat, ist ja wohl der Gipfel. Damit hat der Jauch erstmal alle Sympathien, die er bei mir hatte (wenn es denn je welche waren), verspielt. Habe aber auch nichts anderes von diesem S*****sender RTL, für den Jauch arbeitet, erwartet.
von Eva
#916162
Und ich dachte immer, ich sei herzlos. Manche Leute sollten sich wirklich mal kräftig schämen. :)
von Wolpers
#916164
Das die Zuschauer geschockt sind, kann ich verstehen. Trotzdem ist es Heuchelei, jetzt die Schuld beim ZDF zu suchen, sie hätten die Wette nicht machen dürfen.

Seit Jahrzehnten treten in Varietes und im Zirkus Akrobaten auf, die waghalsige Aktionen vor Familien mit Kindern veranstalten, bei denen ein Unfall ebenfalls tödlich sein kann bzw. den Artisten verkrüppelt. Und jeder Zuschauer, der für soetwas eine Karte kauft, kalkuliert den Nervenkitzel in die Unterhaltung mit ein, es könnte was passieren.

Wenn hier also jemand nun die Schuld beim ZDF sucht, will derjenige schlicht und ergreifend die Verantwortung von sich selbst wegschieben. Einerseits will man sich von solchen Wetten unterhalten lassen - aber wenn die Konsequenz daraus ist, dass jemand dabei zu schaden kommt, zeigt man gerne mit dem Finger auf andere als auf sich selbst und seine Sensationsgier, die soetwas überhaupt erst ermöglicht.

Ich kann nur sagen: Ich habe großen Respekt vor dem Jungen, denn er hat seine Gesundheit riskiert um ein Millionenpublikum mit seinen Stunts zu unterhalten! So wie schon viele Tausend Artisten und Akrobaten vor ihm - er steht in dieser uralten Tradition, die es nicht erst seit wenigen Jahren gibt, sondern schon seit Jahrhunderten. Entsprechend ist sein Einsatz zu würdigen - und die Show nach seinem Unfall abzubrechen ist ein Ausdruck dieses Respekts nicht nur vor dem Menschen sondern auch vor seinem Einsatz.
von boonkerz
#916165
Wolpers hat geschrieben:Das die Zuschauer geschockt sind, kann ich verstehen. Trotzdem ist es Heuchelei, jetzt die Schuld beim ZDF zu suchen, sie hätten die Wette nicht machen dürfen.

Seit Jahrzehnten treten in Varietes und im Zirkus Akrobaten auf, die waghalsige Aktionen vor Familien mit Kindern veranstalten, bei denen ein Unfall ebenfalls tödlich sein kann bzw. den Artisten verkrüppelt. Und jeder Zuschauer, der für soetwas eine Karte kauft, kalkuliert den Nervenkitzel in die Unterhaltung mit ein, es könnte was passieren.

Wenn hier also jemand nun die Schuld beim ZDF sucht, will derjenige schlicht und ergreifend die Verantwortung von sich selbst wegschieben. Einerseits will man sich von solchen Wetten unterhalten lassen - aber wenn die Konsequenz daraus ist, dass jemand dabei zu schaden kommt, zeigt man gerne mit dem Finger auf andere als auf sich selbst und seine Sensationsgier, die soetwas überhaupt erst ermöglicht.

Ich kann nur sagen: Ich habe großen Respekt vor dem Jungen, denn er hat seine Gesundheit riskiert um ein Millionenpublikum mit seinen Stunts zu unterhalten! So wie schon viele Tausend Artisten und Akrobaten vor ihm - er steht in dieser uralten Tradition, die es nicht erst seit wenigen Jahren gibt, sondern schon seit Jahrhunderten. Entsprechend ist sein Einsatz zu würdigen - und die Show nach seinem Unfall abzubrechen ist ein Ausdruck dieses Respekts nicht nur vor dem Menschen sondern auch vor seinem Einsatz.

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