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Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: So 13. Sep 2009, 12:43
von Nostradamus
Was soll man dazu sagen?
Der Fall Doris J. Heinze
Redakteur Jakob Bokelmann
Redakteur: Jakob Bokelmann
Mit der Kündigung seiner Fernsehfilmchefin Doris J. Heinze hat der NDR erste Schritte zur Aufklärung der Drehbuchaffäre eingeleitet.
Für Aufruhr in der Medienbranche sorgte in den letzten Wochen die wegen Betrugsvorwürfen suspendierte NDR-Fernsehfilmchefin Doris J. Heinze. Als einflussreiche Persönlichkeit beim Norddeutschen Rundfunk hatte Heinze über acht Jahre lang Drehbücher ihres Ehemannes Claus Strobel eingekauft und verfilmt, die dieser unter dem Pseudonym Niklas Becker geschrieben und über zwei Produktionsfirmen vermittelt hatte. Auch Heinze selbst verkaufte unter falschem Namen insgesamt zwei Drehbücher und ein Treatment an ihren eigenen Sender und fügte dem NDR damit einen noch nicht bezifferten finanziellen Schaden zu, da freie Drehbuchautoren ein deutlich höheres Honorar als beim Sender angestellte Autoren bekommen.
Aufgedeckt wurde der Skandal durch Nachforschungen der Süddeutschen Zeitung, die eine sofortige Suspendierung Heinzes durch den NDR zur Folge hatten. In der vergangenen Woche wurde der ehemaligen Filmchefin nun offiziell gekündigt und damit die Basis für eine Aufklärung des Sachverhalts gelegt. Gleichzeitig wurde auch bekannt, dass Strobel nicht nur eigene Werke, sondern auch Romane ohne Erlaubnis zu Drehbüchern umgeschrieben hat. Gänzlich unbekannt waren die Vorgänge aber offenbar nicht: So heißt es aus Kollegenkreisen, dass Heinzes Vorgehen durchaus kein Geheimnis war, man aus Sorge um Aufträge allerdings keine Auseinandersetzung riskierte.
Neben Heinze wurden auch zwei Mitarbeiter der Produktionsfirma Allmedia Pictures entlassen, über die Geschäfte mit der Filmchefin abgewickelt wurden. Die Ermittlungen in den nächsten Wochen und Monaten werden zeigen, ob Heinzes Machenschaften im NDR-Stab noch weitere Kündigungen nach sich ziehen wird.
am 13.9 auf Quotenmeter.de
http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=37216&p3=
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 04:29
von Jaws
Dazu lässt sich einiges sagen.
Zum Beispiel, dass beim NDR ein Ombudsmann fehlte, an den man sich anonym hätte wenden können.
Zum Beispiel, dass all das nicht möglich gewesen wäre, wenn die Geringschätzung der Urheber durch die Sender, die Produktionsfirmen und die Medien - hier ist auch Quotenmeter klar zu benennen - nicht kultiviert werden würde.
Die Legende eines "Niklas Becker", dem ebenso viel Aufmerksamkeit gewidmet würde wie dem Regisseur, hätte niemals so lange und überhaupt aufrechterhalten werden können.
Zum Beispiel, dass die Machtfülle der Redakteure auch deshalb zustande kommt, weil eine nicht unerhebliche Anzahl von Produktionsfirmen der ARD und dem ZDF als Töchter angegliedert sind, bei denen man von objektiver und fairer Auftragsvergabe nicht reden kann. Sprich: der Wettbewerb der besten Ideen wird durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wenn nicht bewusst so doch gleichgültig unterlaufen.
Zum Beispiel, dass diese ganze Affäre niemals im NDR hätte durchgezogen werden können, ohne bemerkt zu werden. Hier haben Mitarbeiter aus Angst geschwiegen - und sie tun es noch immer.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 13:10
von Nostradamus
Tja. Übrigens wundert es mich , dass eine so wichtige Redakteurin beim NDR ganz nebenbei noch Zeit hat, mehrere Drehbücher zu schreiben. War sie mit ihrem Job nicht ausgelastet? Vielleicht hätte man dort irgendwo Personal einsparen können (haben sie ja jetzt unfreiwillig) Ich finde es bedenklich, wie mit unseren Gebühren teilweise gewirtschaftet wird. Aber dann jedes Jahr nach einer Erhöhung schreien.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 15:39
von Kellerkind
Nostradamus hat geschrieben: Aber dann jedes Jahr nach einer Erhöhung schreien.
Na... was stimmt nicht an dieser Aussage?

(Es sind vier Jahre. Wenn man kritisiert, sollten die Fakten stimmen!)
Das Buch-Problem ist für mich nicht so eindeutig. Da wird jetzt viel in Opfer und Täter, schwarz und weiß eingeteilt, was man aber differenzierter sehen muss.
Denn die Bücher waren wohl gar nicht so schlecht. Das macht das Vergehen an sich nicht weniger schlimm. Da wurden klar Regeln gebrochen und der Rausschmiss war nötig.
Aber für wen arbeiten die? Für den Zuschauer. Und in der Funktion wurden selbst innerhalb des Verstoßes ganz offensichtlich brauchbare Bücher verkauft. Da wird jetzt so gatan, als seien die Sender hochkriminelle Schwerverbrecher die keinen Funken Kreativität tragen, dabei werden die Filme tatsächlich von vielen Menschen gesehen.
Der Skandal wird wohl hauptsächlich von der Kulturkritik aufgeblasen, deren Urteile über die Filme aber gern mal gegen die des Publikums laufen. Und jetzt springt alle Welt diesen Kritikern bei, obwohl die von der Kritik verhassten Pilcher-esken Schmonzetten von demselben Publikum nachgefragt werden.
Wer andere Verhältnisse fordert, fordert gleichzeitig Filme, die weniger gut ankommen. Das soll keine Forderung nach mehr Pilcher sein, aber wenn mehr "Kleines Fernsehspiel" gefordert wird, dann ist der Zuschauer _nicht_ zufriedener als mit Pilcher. Daher sollte man mal darüber nachdenken, was man eigentlich sehen will.
Unterm Strich wurde mit Heinze ja noch nichtmal Geld verschwendet, weil richtige Autoren zu exakt den selben Konditionen gearbeitet hätten (dass ihr nur der halbe Lohn zugestanden hätte, weiß ich, aber der Sender sollte nicht mit solchen Sonderangeboten rechnen). Es ist also durch Frau Heinze kein finanzieller und auch kein kreativer Schaden entstanden. Einzig die moralische Seite ist betroffen und da hat die Geschichte mit der fristlosen Kündigung den richtigen Weg genommen.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 16:20
von Familie Tschiep
Hier geht es um das Vertrauen, wenn ich meinen Mitarbeitern nicht vertrauen kann, wen sonst.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 16:30
von Jaws
@Kellerkind
Wer andere Verhältnisse fordert, fordert gleichzeitig Filme, die weniger gut ankommen.
Ach so. Dann kritisieren wir das Verhalten von Frau Heinze besser nicht, wir wollen ja nicht, dass sich deswegen das Programm am Ende noch verschlechtert.
Aber für wen arbeiten die? Für den Zuschauer. Und in der Funktion wurden selbst innerhalb des Verstoßes ganz offensichtlich brauchbare Bücher verkauft.
Der Regisseur Torsten C. Fischer hat ein Drehbuch von Herrn Strobel komplett überarbeiten müssen, weil ihm der Inhalt als zu dürftig erschien („Katzenzungen“).
Aber es geht doch hier nicht um die Brauchbarkeit von Drehbüchern. Frau Heinze hat die Umsetzung anderer Bücher verhindert, um sich zu bereichern. Ihrem Mann und sich selbst hat sie damit einen unlauteren Wettbewerbsvorteil verschafft, den sie sich auch noch von unseren Gebührengeldern honorieren ließ.
Wer also vor diesem Hintergrund andere Verhältnisse fordert, fordert ein weniger gutes Programm? Diese Logik erschließt sich mir nicht.
Es ist also durch Frau Heinze kein finanzieller und auch kein kreativer Schaden entstanden.
Den Autoren, die hier nicht zum Zuge kamen, ist durchaus ein finanzieller Schaden entstanden. Ganz zu schweigen von den Produktionsfirmen, die allesamt ebenfalls nicht zum Zug kamen.
Auch wurde für die Buchbearbeitung der Autorin Beate Langmaack ein fünfstelliger Betrag entrichtet. Frau Langmaack stellt aber klar, dass an Ihrem Buch keine Silbe geändert wurde. Hier wurde also Geld für eine Arbeit überwiesen, die nie geleistet wurde.
Und ob ein kreativer Schaden entstanden ist, lässt sich überhaupt nicht beurteilen, weil wir diejenigen Projekte, deren Programmplätze Frau Heinze mit ihren eigenen Filmen besetzt hat, nicht gesehen haben.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 17:46
von Kellerkind
Jaws hat geschrieben:Ach so. Dann kritisieren wir das Verhalten von Frau Heinze besser nicht, wir wollen ja nicht, dass sich deswegen das Programm am Ende noch verschlechtert.
Das Verhalten können wir gern kritisieren. Das hat Frau Heinze verdient. Genau wie den Rausschmiss auch. Aber ob sie das nun gemacht hat oder nicht, hat keinen Einfluss auf das gesamte Programm.
Der Regisseur Torsten C. Fischer hat ein Drehbuch von Herrn Strobel komplett überarbeiten müssen, weil ihm der Inhalt als zu dürftig erschien („Katzenzungen“).
Autoren beschweren sich über zu kreative Regisseure und Regisseure beschweren sich über schlechte Autoren.
Ich würde das so zusammenfassen: Keiner von uns hat Kompetenz und Erfahrung, um sich begründet auf eine der Seiten zu schlagen.
Aber es geht doch hier nicht um die Brauchbarkeit von Drehbüchern. Frau Heinze hat die Umsetzung anderer Bücher verhindert, um sich zu bereichern.
Frau Heinze durfte ganz legal Bücher selbst einreichen. Wenn Bücher anderer hätten statt dessen verfilmt worden können, ist mir das zu viel "hätte könnte sollte."
Vor dem Hintergund, dass die mit dem Einreichen eigener Bücher ohne Pseudonym _nichts_ illegales gemacht hätte, hilft auch der Hinweis auf möglicherweise andere Autoren nichts.
Wer also vor diesem Hintergrund andere Verhältnisse fordert, fordert ein weniger gutes Programm? Diese Logik erschließt sich mir nicht.
Weil es in der Kritik mehr um (angeblich) grundsätzlich schlechte Filme geht, als rein um den moralischen Aspekt der Lüge.
Den Autoren, die hier nicht zum Zuge kamen, ist durchaus ein finanzieller Schaden entstanden. Ganz zu schweigen von den Produktionsfirmen, die allesamt ebenfalls nicht zum Zug kamen.
Wenn du weder einen spezifischen abgelehnten Autor, noch eine abgelehnte Produktionsfirma nennen kannst, ist das Argument zu theoretisch. Dazu kommt, dass sie selbst Bücher einreichen durfte.
Und ob ein kreativer Schaden entstanden ist, lässt sich überhaupt nicht beurteilen, weil wir diejenigen Projekte, deren Programmplätze Frau Heinze mit ihren eigenen Filmen besetzt hat, nicht gesehen haben.
Wieder: Hätte, könnte, sollte.
Die ARD produziert und koproduziert landauf, landab pro Jahr inkl. Tatort und Debüt im Ersten sicherlich 150 Filme. Was rauskommt, können wir jede Woche beobachten. Da fallen die paar Heinze-Filmchen - so verwerflich die Aktion auch war - nicht ins Gewicht.
Dass Frau Heinze gegangen wurde war richtig und wenn sie dafür noch belangt wird noch ein bisschen richtiger. Aber wir sollten nicht erwarten, dass das Angebot ohne die Machenschaften großartig anders wäre.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 17:47
von Kellerkind
Familie Tschiep hat geschrieben:Hier geht es um das Vertrauen, wenn ich meinen Mitarbeitern vertrauen kann, wen sonst.
Wie ich schon schrieb: Das ganze Problem ist eher moralischer Natur.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 19:01
von Jaws
Ich würde das so zusammenfassen: Keiner von uns hat Kompetenz und Erfahrung, um sich begründet auf eine der Seiten zu schlagen.
Da irrst Du Dich.
Frau Heinze durfte ganz legal Bücher selbst einreichen. Wenn Bücher anderer hätten statt dessen verfilmt worden können, ist mir das zu viel "hätte könnte sollte."
Dein Defizit mit dem Konjunktiv entkräftet mein Argument nicht. Und das lautet (für Dich ohne Konjunktiv): Sie hat den Autoren die Arbeit und das Honorar weggenommen.
Weil es in der Kritik mehr um (angeblich) grundsätzlich schlechte Filme geht, als rein um den moralischen Aspekt der Lüge.
Offenbar lesen wir unterschiedliche Quellen. Dass Filmkritiken oft am Massengeschmack vorbeigehen, in dem Punkt gebe ich Dir Recht. Bloß ist das nicht Gegenstand der Diskussion. Wäre aber einen eigenen Thread wert.
Wenn du weder einen spezifischen abgelehnten Autor, noch eine abgelehnte Produktionsfirma nennen kannst, ist das Argument zu theoretisch. Dazu kommt, dass sie selbst Bücher einreichen durfte.
Ja, aber warum hat sie das nicht? Weil es dann nur den halben Honorarsatz gegeben hätte? Oder weil die Bücher qualitativ nicht gegen die Drehbücher freier Autoren hätten bestehen können?
Dir mag das zu theoretisch sein, aber es sind nach meinem Kenntnisstand 7 Bücher bezahlt worden. Da ist es nicht zu theoretisch, sondern geradezu zwingend logisch, dass andere Autoren und Produktionsfirmen mehrmals in die Röhre geguckt haben.
Wieder: Hätte, könnte, sollte.
Die ARD produziert und koproduziert landauf, landab pro Jahr inkl. Tatort und Debüt im Ersten sicherlich 150 Filme. Was rauskommt, können wir jede Woche beobachten. Da fallen die paar Heinze-Filmchen - so verwerflich die Aktion auch war - nicht ins Gewicht.
Da ist er wieder, der Konjunktiv.
Mag sein, dass sie nicht ins Gewicht fallen. Du hast aber behauptet, es wäre kein finanzieller und kein kreativer Schaden entstanden.
Beim finanziellen Schaden ist die Behauptung schlichtweg falsch.
Und beim kreativen Schaden kann man es nicht beurteilen.
Dass Frau Heinze gegangen wurde war richtig und wenn sie dafür noch belangt wird noch ein bisschen richtiger. Aber wir sollten nicht erwarten, dass das Angebot ohne die Machenschaften großartig anders wäre.
Das hat niemand behauptet. Vielleicht versprechen sich diejenigen, die die Causa Heinze in der Öffentlichkeit diskutieren von ihrem Engagement nicht in erster Linie ein anderes Programm, sondern einen transparenteren Umgang mit unseren Gebühren?
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 20:49
von Nostradamus
Hier geht es definitiv um den Umgang mit Gebühren. Dass jemand in einer so einflussreichen Position wie Frau Heinze die Möglichkeit hat, sich selbst und ihrem Mann Aufträge zuzuschustern, ist der eigentliche Skandal. Egal, ob jetzt unter einem Synonym oder (legal!) unter ihrem echten Namen.
Frau Heinze sollte objektiv auswählen, welche Stoffe es verdient hatten, verfilmt zu werden. Aber da sie selbst und ihr Mann unter den Bewerbern waren, wie konnte sie da noch objektiv entscheiden? Natürlich fand sie ihre eigenen Drehbücher am genialsten, schon aus finanziellem Interesse (etwas Ego war vermutlich auch im Spiel).
Frau Heinze ist natürlich kein Einzelfall. Überall, wo die Kontrollmechanismen versagen und man sich so leicht bereichern kann, wie in diesem Fall, da passiert so etwas auch. Aber wenn öffentliche Gelder betroffen sind, dann finde ich das besonders bitter. Hier muss sich auf jeden Fall etwas ändern.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Di 15. Sep 2009, 11:15
von Kellerkind
Jaws hat geschrieben:Da irrst Du Dich.
Bitte werde genauer und erkläre, warum eine Interessenvertretung die Sicht klar hält.
Sie hat den Autoren die Arbeit und das Honorar weggenommen.
Hat sie nicht grundsätzlich, weil sie selbst einreichen durfte.
Wenn du dich an dieser Regelung störst, ist das ein anderes Thema. Sie hätte aber durch eigene Bücher in jedem Fall Autoren Arbeit weggenehmen können, ganz legal. Das kann man ihr nicht zum Vorwurf machen.
Wohl aber, dass sie aufgrund falscher Namen mehr kassiert hat. Weil aber freie Autoren genau das selbe kassiert hätten, ist den Gebührenzahler kein finanzieller Schaden entstanden. Aber im Vertrauen, also wieder die Moral.
Dir mag das zu theoretisch sein, aber es sind nach meinem Kenntnisstand 7 Bücher bezahlt worden. Da ist es nicht zu theoretisch, sondern geradezu zwingend logisch, dass andere Autoren und Produktionsfirmen mehrmals in die Röhre geguckt haben.
Wenn du keine spezifischen Autoren nennen kannst, die nachweislich einen Nachteil hatten, ist dieses Argument zu theoretisch. Dann könntest du auch mehrere nicht zum Zug gekommene Autoren gegeneinander ausspielen. Theoretisch natürlich.
Mag sein, dass sie nicht ins Gewicht fallen. Du hast aber behauptet, es wäre kein finanzieller und kein kreativer Schaden entstanden.
Beim finanziellen Schaden ist die Behauptung schlichtweg falsch.
Und beim kreativen Schaden kann man es nicht beurteilen.
Ein finanzieller Schaden ist auf Seiten des Gebührenzahlers deswegen nicht entstanden, weil der Sender diese Filme ohnehin finanziert hätte. Egal von wem. Daher hat Frau Heinze den selben Betrag kassiert, wie ein freier Autor. Der Problem besteht hier nicht in den Finanzen, sondern in der Lüge.
Und den kreativen Schaen würde ich angesichts der riesigen Filmmenge pro Jahr als nicht relevant einschätzen.
Das hat niemand behauptet. Vielleicht versprechen sich diejenigen, die die Causa Heinze in der Öffentlichkeit diskutieren von ihrem Engagement nicht in erster Linie ein anderes Programm, sondern einen transparenteren Umgang mit unseren Gebühren?
Sicherlich. Aber da spielt wieder die moralische Frage mit Lügen und falschen Namen die größere Rolle.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Di 15. Sep 2009, 11:28
von Kellerkind
Nostradamus hat geschrieben:Hier geht es definitiv um den Umgang mit Gebühren.
Natürlich.
Aber differenzierter. Wie man so hört, war sich wohl wirklich eine fähige Kraft. Und wäre die Enthüllung nicht dazwischengekommen, würde man sie vermutlich bis in alle Ewigkeit als fähige Kraft in Erinnerung behalten.
Was macht man nun mit Leuten, auf die man inhaltlich angewiesen ist, denen aber eine Ecke Moral fehlt. Die ÖR müssen rausschmeißen, aus moralischen Gründen.
Die Privaten können sie jetzt einstellen. Die haben keine moralischen Grundsätze.
Was sagt es über unsere moralischen Grundsätze, wenn wie das so akzeptieren? Sind die überhaupt was wert?
Natürlich fand sie ihre eigenen Drehbücher am genialsten, schon aus finanziellem Interesse (etwas Ego war vermutlich auch im Spiel).
Mit solchen Unterstellungen müssen wir vorsichtig sein. Denn gemessen an ihrer Macht und ihrer jahrelangen Arbeit sprechen die paar Filme nun wirklich nicht von unbegrenzter Geldgier. Problem ist nicht das Geld, sondern die Lüge.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Di 17. Nov 2009, 22:06
von Familie Tschiep
Ich fürchte, das ist kein Einzelfall. Woher soll man denn wissen, ob es in der ARD nicht noch mehr dieser schwarzen Schafe gibt, wenn es dort keine richtige Kontrolle gibt. Woher soll man wissen, ob jemand der sich öffentlich für Freiheit einsetzt, aber denn auch alles für Freiheit tut. Der Job ist ja so wichtig, da kann man ja schön intrigieren und anderen Menschen die Lebenschancen wegnehmen.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Sa 28. Nov 2009, 17:50
von Fabel
Sie war beim Film Mittwoch in der ARD(der mit Liefers in der Hauptrolle)unter "REDAKTION" geführt,ich dachte man schmeißt sie nun überall raus
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Sa 28. Nov 2009, 19:34
von Jaws
Fabel hat geschrieben:Sie war beim Film Mittwoch in der ARD(der mit Liefers in der Hauptrolle)unter "REDAKTION" geführt,ich dachte man schmeißt sie nun überall raus
Sie hat den Film vor ihrer Kündigung betreut.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: So 29. Nov 2009, 13:08
von Fabel
Jaws hat geschrieben:Fabel hat geschrieben:Sie war beim Film Mittwoch in der ARD(der mit Liefers in der Hauptrolle)unter "REDAKTION" geführt,ich dachte man schmeißt sie nun überall raus
Sie hat den Film vor ihrer Kündigung betreut.
Achso,aber trotzdem verwundert es mich doch sehr....denn ich dachte man streicht ihren Namen trotzdem aus den Produktionen raus...
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: So 29. Nov 2009, 13:45
von Jaws
Fabel hat geschrieben:Jaws hat geschrieben:Fabel hat geschrieben:Sie war beim Film Mittwoch in der ARD(der mit Liefers in der Hauptrolle)unter "REDAKTION" geführt,ich dachte man schmeißt sie nun überall raus
Sie hat den Film vor ihrer Kündigung betreut.
Achso,aber trotzdem verwundert es mich doch sehr....denn ich dachte man streicht ihren Namen trotzdem aus den Produktionen raus...
Die Betreuung von Stoffen in ihrer Funktion als Redakteurin gehörte ja zu ihrem Aufgabenfeld.
Und was ihre Drehbücher angeht, für die sie ein Pseudonym verwendet hat, wird eher andersherum verfahren. Für "Die Freundin der Tochter", die sie dem Sender als "Marie Funder" untergejubelt hatte, wurden kurz vor Ausstrahlung die Credits geändert, d. h. sie wird da mit ihrem richtigen Namen genannt.
Re: Der Fall Doris J. Heinze
Verfasst: Fr 13. Jul 2012, 19:09
von Nostradamus