Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
von BungaBunga
#1552077
Eventuell kann man ja dem Böhmi ein Format bei ZDFNeo und im Onlinebereich des ZDF geben. Dann trennt man sich von den ambitionierten JungjournalistInnen und gliedert die ggf. bei Frontal21 oder der Heute Redaktion ein. Böhmi lässt das mal mit dem zusätzlichen Produzentenjob, beschränkt sich primär wieder auf die Aufgaben als Host und Kreativer. Dann trennt man sich von der Gruppe5 löst das Joint-Venture auf. Beauftragt ganzheitlich die btf mit der Entwicklung und Umsetzung des neuen Böhmi Formates, dass dann zukünftig bei ZDFNeo laufen wird. Und anstatt auf JournalisInnen zu setzen,beschäftigt man wieder ein größeres Team an talentierten Comedy-Autoren.

Klingt nach einem aussichtsreichen Konzept, bei dem dann auch ein echtes unterhaltsames, eventuell lustiges, Late-Night oder Satire Format entstehen könnte.

Das ZDF Magazin Royale in der jetzigen Form hingegen, dass muss man deutlich sagen, hat einfach nichts mit einem Late-Night Format zu tun, wenn man vom Setting absieht. Der Satirische Kontext ist nur in Nuancen wahrnehmbar und mit Comedy, das ZDF gruppiert das Format teilweise in dieser Rubrik ein, hat das schon gar nichts zu tun. Welche Zielgruppe das Format eigentlich adressieren soll, bleibt bisher auch völlig unklar. Personen die zumindest einigermaßen gebildet sind zudem seriöse Medien konsumieren und sich über das aktuelle Geschehen informieren, die sind bereits mit sämtlichen Inhalten und Zusammenhängen, welche im ZDF Magazin thematisiert und beleuchtet werden, in der Regel schon umfassend vertraut. Daher bietet das Format hier in der jetzigen Form, einfach keinen Mehrwert. Und auch die fast gänzlich monothematische Ausrichtung, erweist sich nicht als bereichernd oder vorteilhaft.

Die aktuelle Ausgabe fand ich schwach. Das Thema ansich war interessant, allerdings lieferte mir der Beitrag keinerlei neue Erkenntnisse oder zusätzliche Informationen. Man hat hier einfach originäre Artikel oder Nachrichtenquellen rezitiert, also konstanst teilweise relativ alte Informationen zweitverwertet, daraus dann einen trägen und zähen Beitrag geformt.

Die aktuelle Ausgabe vom ZDF Magazin Royale hatte für mich erneut keinerlei Informationswert und die Sendung war gänzlich unlustig. Alles in allem eine sehr schwache Ausgabe.
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von Wolfsgesicht
#1553721
Habs jetzt mal gesehen (da eine "investigative" Ausgabe), fands ziemlich identisch zum Neo Magazin, auch wenn mir das Setting besser gefällt.
Hab mehr Veränderung erwartet nach einem Jahr Vorbereitung.
Folge hat mir trotzdem gefallen, wenn auch der investigative Aspekt eher so "meh" war.
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von Fernsehfohlen
#1554621
Blasserdünnerjunge hat endlich wieder mal musikalisch rasiert: https://www.youtube.com/watch?v=tYYuat1Mefc

Läuft bei mir heute in Dauerschleife, so herrlich scheiße ist das. :')
War eigentlich überfällig, dass sich Böhmermann endlich mal Andreas Gabalier annimmt - wunderbarerweise auch noch mit Hakenkreuz-Albumcover. :heart_eyes:
Der lange Ischgl-Beitrag dazu ist auch sehenswert, aber für mich ist das Musikvideo jetzt eigentlich das erste echte "ZDF Magazin Royale"-Highlight seit Sendestart. Okay, und der tolle Woodkid-Auftritt, aber das ist wahrscheinlich zu musiknerdig. ^^


Fohlen
von BungaBunga
#1556320
Es kann einem schon die Annahme in den Sinn kommen, dass es sich bei dieser großzügig angesetzten Sommerpause um eine Sparmaßnahme handelt. Das sich das ZDF Magazin Royale bereits in der ersten Mai-Woche in die Sommerpause verabschiedet um dann im September wieder zurückzukehren ist doch bemerkenswert.

Ich nehme natürlich zur Kenntnis, dass die Berichterstattung, bezogen auf das ZDF Magazin Royale, überwiegend sehr positiv ausfällt. Ebenso kann man feststellen, dass die Zuschauerwerte relativ positiv sind. Auch die Zuschauerresonanz scheint fast gänzlich positiv auszufallen. Also das Format wird wohl, wenn man die Eindrücke zusammenfasst, mehrheitlich geschätzt und positiv bewertet.

Das muss man dann so auch akzeptieren und anerkennen. Ich selbst konnte mich mit dem Format leider bis heute nicht anfreunden. Habe ich anfangs die Folgen noch konsequent geschaut, ließ das Interesse relativ schnell nach. Zwischenzeitlich habe ich auch Folgen nicht mehr gesehen.

Ich finde für mich subjektiv in diesem Format keinen Mehrwert. Ein Informationswert ist für mich in der Regel nicht vorhanden, denn es werden fast ausschließlich Themen und Aspekte behandelt, die mir schon umfassend bekannt sind bzw. schon bekannt waren. Dies hat zur Folge, dass man mit monothematischen und überdimensionierten Beiträgen konfrontiert wird, die dann weder neue Informationen liefern noch interessant sind. Der insgesamt sehr geringe Humorgehalt beim ZDF Magazin Royale verbunden mit der sehr einseitigen und monothematischen Ausrichtung führt dazu, dass schließlich auch der subjekltive Unterhaltungswert sehr gering ausfällt oder gar nicht vorhanden ist.

Ich hatte generell, daraus mache ich kein Geheimnis, völlig andere Erwartungen an dieses neue Böhmermann Format im Hauptprogramm. Das man dann schließlich ein journalistisches, politisches und gesellschaftliches Magazinformat präsentiert bekommt, war in der Form dann doch nicht zu erwarten, auch wenn sich angedeutet hatte, dass man hier natürlich eine andere Ausrichtung umsetzen wollte. Solche Magazine, die ich durchaus schätze, gibt es aber bereits genug, einen Böhmermann braucht es in diesem Bereich aus meiner Sicht nicht. Tiefgründigere journalistische Beiträge hätte man auch in ein anderes eher echtes Latenight bzw. Satireformat integrieren können, so wie man das ja teilweise auch beim Neo Magazin Royale umgesetzt hatte.

Ich finde das Format ZDF Magazin Royale in seiner bisherigen Form ziemlich eintönig, teilweise zäh, belanglos sowie überwiegend unlustig. Da war dann im Vergleich das Neo Magazin Royale, bei dem es auch inhaltlich viel zu kritisieren gab und das auch nicht immer überzeugen konnte, doch das wesentlich bessere Format. Das war wenigstens gänzlich oder in Teilen unterhaltsam, abwechslungsreich, es bot überraschende Inhalte und man konnte das Format im Gegensatz zum ZDF Magazin Royale definitiv der Comedy, der Satire und dem Latenight Genre zuordnen.
von Quellbrunn
#1556468
Die FDP will den Rundfunk reformieren (nicht abschaffen) und Jan startet auf Twitter wieder die AfD Vergleiche. Das scheint übrigens das einzige Argument zu sein, was ihm dazu einfällt. Das er damit die AfD verharmlost, scheint ihn auch nicht zu stören oder ihm fällt es nicht auf.
Früher mochte ich Jan sehr. Heute ist er mir in seinem Politischen denken einfach zu radikal.
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von Fernsehfohlen
#1556469
Ohne jetzt den konkreten Fall genau zu kennen, kann ich das durchaus nachvollziehen. Zumindest bei Twitter haben seine Postings in letzter Zeit schon häufiger was von linkem Aktivismus, seine Spitzen gegen FDP, Union und natürlich AfD wirken auf mich oft nicht sehr pointiert, sondern eher verbissen und einige Aussagen sind immer wieder mal fragwürdig. Denke mir da auch öfter, dass er souveräner agieren und an der einen oder anderen Filterblasen-Empörung auch einfach nicht zwingend partizipieren müsste.

Davon einmal abgesehen fand ich einige Folgen zuletzt aber sehr gelungen. Das Boulevard-Schubdblatt war sehr cool, Kanzler Kurz zuletzt auch ziemlich erhellend (wenn auch ein Stück weit tendenziös), mit dem Thema Sand hatte man mal etwas in petto, das wirklich noch kaum jemand groß behandelt hat und Tommy Tellerlift fand ich einfach sehr unterhaltsam. Schön auch die längeren Online-Interviews usw..
Also seine Sendung war zuletzt wieder auf dem aufsteigenden Ast, finde ich.


Fohlen
von BungaBunga
#1556474
Das hat einen etwas komischen Verlauf genommen mit Böhmermann. Er hat ja schon immer Standpunkte deutlich vertreten und teilweise auch, was ich persönlich schon immer kritikwürdig fand, persönliche Abneigungen in seine Satire oder Kunst einfließen lassen. Er hat zwar urpsrünglich mal einen journalistischen Weg aufgenommen, dann sich aber umorientiert und sehr lange in diversen Interviews immer wieder verkündet er sei nur ein Clown ein Spaßmacher und Satiriker der mit Mitteln des Humors kritisch gesellschaftliche und politische Themen aufgreift und beleuchtet. Nunja mittlerweile scheint er sich selbst eher wieder als Journalist zu betrachten bzw. als eine Art Meinungsmacher und Verkünder. Faktisch hat er eine große Anhängerschaft, was ihm hier auch Einfluss und Reichweite sichert.

Böhmermann agiert heute in der Tat vielmehr als Aktivist, dem ging schon eine gewisse Transformationsphase voraus. Bei den Zuschauern und Fans kam es glaube in dem Zusammenhang auch zu einem gewissen Wandel. Die Anhängerschaft ist weiterhin groß, Zuspruch und Popularität ebenfalls. Aber bei den Fans und Zuschauern gab es glaube doch auch einen gewissen Austausch. Viele frühere Fans und Zuschauer haben sich abgewendet bzw. können dem heutigen Wirken und künstlerischen agieren von Böhmermann nur wenig oder nichts mehr abgewinnen. Aber es kamen halt bisher immer neue Fans und Zuschauer hinzu, daher sind die Werte eher positiv und ansteigend.

Man kann viele Positionen und Haltungen von Böhmermann teilen und gerade dass er sich gegen Hass Hetze und Rechtsextremismus einsetzt ist absolut zu begrüßen. Aber es stellt sich auch hier die Frage nach Stilmitteln und Maß.
Das Problem bei Böhmermann ist, dass er Polemik und oftmals Kampagnen und persönliche strategische Initiativen als Satire darstellt, obwohl die Tatsachen dem gar nicht gerecht werden.

Dann dieses verbissene sehr oft kombiniert mit einer massiven Selbstüberhöhung und Stilisierung zur absoluten unfehlbaren moralischen Instanz. Dann teilt er immer hier und da aus teilweise und das sehr oft in einer unverhältnismäßigen und unreflektierten Form. Er selbst legt bei anderen immer wieder so hohe moralische und chrakterliche Maßstäbe und Normen an, die er selbst meist nicht erfüllt. Er haut immer auf alles gleich drauf oder setzt sich auf irgendwelche Netzphänomene oder Empörungsinitiativen drauf offenbart manchmal aber das er da einfach Dinge auch nur repliziert oder als multiplikator verteilt, teilweise die Sachverhalte oder die HIntergründe nicht recherchiert.

Im Podcast konnte ich mehrfach feststellen, da er sich da zu unterschiedlichen Themen ausgelassen hat und dann vielfach Aussagen getätigt hat die schlicht weg falsch waren. Normalerweiße erwartet er doch von anderen immer, dass sie sich fundiert mit Dingen befassen und dann qualifizierte Aussagen tätigen. Er hat da vielfach einfach nur faktisch falsche Informationen verbreitet hat dann in diesen Fällen aber nicht deutlich gemacht, dass er es nicht weiß oder die Aussagen eventuell nicht korrekt sein könnten. In diesen Fällen wurde auch nichts korrigiert. Angemerkt hierbei geht es um sachliche und faktische Aspekte von Themen nicht um Meinungen oder Positionen.

Waren dann teilweise Sachverhalte und Themen bei denen ich zufälligerweiße dann doch über tiefgründiges Fachwissen bzw. Hintergrundwissen verfüge und mir das daher auffiel. Da hat er viel substanzlosen Kram und konkrete falsche Informationen verbreitet.

Was auf seinen social Media Kanälen abgeht, kann man schon sehr lange nur noch als Aktivismus bezeichnen. Entweder macht er, was ja legitim ist, Werbung für eigene Sendungen oder den Podcast ansonsten inszeniert er sich dort als moralischer Ankläger und tritt dort als Aktivist und Denunziant in Erscheinung. Das soll nicht in Abrede stellen, dass dort auch immer wieder berechtigte Kritik an Sachverhalten und Personen zu finden ist.

Insgesamt hat er aber auch dort seine Kommunikationsform bzw. sein Wirken sehr stark verändert. Hat er dort früher noch vielfach witzige Tweets, Klamauk und Gags verbreitet ergänzt durch sachliche Verlinkungen so findet sich heute dort kaum noch Satire vielmehr nur noch Aktivismus in einer nicht unbedingt nur angemessenen und symphatischen Form. Ich persönlich kann mit seinen social Media Aktivitäten nichts anfangen. Finde das überwiegend anstregend und unangenehm. Immer wieder anhaltend die pseudomoralische Vorwurfshaltung gegen alles und jeden. Er bedient schon überwiegend auch die heute sehr moderne Empörungskultur, die sich in der Form, sehr schnellebig und besonders aggressiv vorallem im Netz findet. Das dies überwiegend destruktiv ist und einer eigentlich wichtigen sachlichen Debattenkultur entgegenwirkt müsste ihm aber eigentlich bewusst sein.

Habe mir vor wenigen Tagen erneut nochmal alte Lateline Folge angesehen. Was für ein Unterschied. Da sieht man einen Böhmermann in Hochform mit viel Charme und guter teilweise hintergründiger Satire. Davon ist bei Böhmermann leider nicht mehr viel geblieben. Es gibt seltene Ausnahmen wo der frühere Böhmi im Podcast mal durchblickt oder er seine Stärken dann doch nochmal demonstriert.

Bedauerlicherweiße greift die neue Eigendefinition oder seine heutige Auffassung von Satire von Böhmermann auch auf sein Format über und sorgt dort für ein Konstrukt, dass dem Format das Potenzial raubt.

Das Österreich sehr gerne von Böhmermann thematisiert wird scheint zum einen auch auf persönliche Erfahrungen oder Beziehungen zurückzuführen sein, denn Österreich widmet er sich seit Jahren immer wieder in unterschiedlichen Zusammenhängen. Hinzu kommt aktuell aber auch, dass Teile seiner Redaktion großen Bezug zu Österreich haben, entweder weil sie selbst ÖsterreicherInnen sind oder weil sie dort im medialen Bereich gearbeitet haben.

Ich weiß dass ich hier eine Minderheitsmeinung vertrete, wie ich das schon deutlich gemacht habe aber das ZDF Magazin Royale erachte ich als verschwendete Sendezeit. Wenn man wenigstens so korrekt agieren würde und man das Format aus dem Satire, Latenight und Comedybereich heraus lösen und auch offiziell dem journalistischen oder politischen Bereich zuordnen würde, dann würde man den Etikettenschwindel zum einen auflösen und zugleich die Möglichkeit bieten das Format dann angemessen und neu bewerten zu können, weil im Rahmen einer Zuordnung zu einem anderen Genre, die entsprechenden Merkmale stimmiger scheinen.

Ich habe noch die Hoffnung, dass Böhmermann sich zukünftig eventuell in weiteren Formaten betätigen kann. Da besteht ja die Chance, dass einem diese Formate eventuell mehr zusagen oder Böhmermann sich dort in einer anderen Form präsentiert. Prism soll ja unter Vorbehalt wohl fortgesetzt werden, das war zumindest damals noch der Plan.

Das ZDF Magazin Royale ist für mich bis heute leider eine völlige Enttäuschung. Die neuen Netzrubriken, damit sind die Features gemeint, nicht die ausgelagerten Interviews, wurden zum einen nur sehr spärlich produziert und haben jetzt auch nicht wirklich einen Mehrwert geboten diese Fake ZDF Nachbesprechungen in denen eine seiner Redakteurinnen eine ZDF Verantwortliche mimt sind einfach nur Cinge und unlustig. Diese komischen Böhmi im Netz Features waren jetzt auch nicht sonderlich berreichernd. Das lag zum einen an der erheblichen Verkürzung dem Schnitt. Die Idee ansich hätte für ein paar Videos gereicht aber das hätte man in einer anderen Form umsetzen müssen.

Ansonsten größere Spezialausgaben, wie sie oftmals zu Staffelbeginn oder Abschluss einer Neo Magazin Royale Staffel realisiiert wurden scheint es auch nicht mehr zu geben, hier ist aber natürlich unbekannt, ob das an den übergeordneten Rahmenbedingungen liegt, das ZDF generell das Budget hier limitiert hat oder die man aus Sicht der Produktion sich dafür nicht kompetent genug erachtet und deshalb davon absieht.