Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
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von AlphaOrange
#1554269
TwistedAngel hat geschrieben: Do 25. Feb 2021, 22:46 Moooment und was ist mit den Teilnehmern vom letzten Jahr? Haben die jetzt einfach Pech gehabt?! 🤔
Das lag im Ermessen der Länder und der Künstler. Man hätte natürlich denselben nochmal auswählen können (allerdings mit neuem Song), hat man aber nicht.
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von Fernsehfohlen
#1555707
Falls es wen interessiert: Meine etwa anderthalb Wochen alte Einschätzung zu allen Songs. Und wenn es keinen interessiert, habe ich das wenigstens für mich selbst archiviert. :D


Deutschland: Jendrik - I Don't Feel Hate
Als Deutscher ist man ja grundsätzlich und in Bezug auf den ESC ganz besonders zur Defizitorientierung geneigt - zurecht nach einigen musikalischen Schandtaten im vergangenen Jahrzehnt. Von diesem Beitrag bin ich jetzt auch nicht uneingeschränkt begeistert, aber zumindest positiv überrascht: Ein durchaus spaßiger Gute-Laune-Popsong mit einem tollen, da kreativen und verspielten Musikvideo. Das kann nerven oder auf Menschen übertrieben wirken, aber es geht nicht so spurlos an einem vorüber wie etwa die keifenden Schwestern, diese Lavinia oder dieses andere Mädel, das für den Kümmert notdürftig zum ESC geschickt wurde. Die poppigen Ukulele-Feelgood-Parts sind jetzt kein Meisterstück, aber gefällig.

Was mir nicht gefällt, sind die Ausbrüche aus dem Arrangement - und zwar nicht, weil ich sie für unpassend oder störend halte. Sie stören mir zu wenig und wirken auf mich zu harmlos, schaumgebremst und nicht wirklich clever in den Song eingepflegt. Generell ist das Lied kompositorisch meines Erachtens zu luftig für eine wirklich gute Platzierung. Ich hätte mir da noch mehr Mut zum Wahnsinn gewünscht, gerade bei dem Video.

Trotzdem: Nicht so bieder wie zuletzt meistens, ist in Ordnung. 3,5/6


Frankreich: Barbara Pravi - Voilà
Die mich immer wieder faszinierende Magie von Musik ist, wenn sie es schafft, mich zu berühren, ohne dass ich auch nur ein Wort von dem verstehe, was dort gesungen wird. Bei diesem Song sehe und höre ich Barbara Pravi einfach nur zu und habe den Eindruck, sie komplett zu verstehen, obwohl ich kein Französisch kann. Wenn sie es schafft, diese Authentizität und Wucht bis in den Mai hinein zu transportieren, wird sie auch mit diesem altmodischen Chanson ganz weit vorne landen. Ein absoluter "Jetzt einfach mal drei Minuten lang die Fresse halten und zuhören!"-Pflichtsong - SO finde ich es auch erfrischend, wenn Länder in ihrer Landessprache singen und sich eigener musikalischer Identitäten bedienen. Super Performance und Musik, die Französischer nicht sein könnte.

Bei den Buchmachern aktuell auf Platz 2 gelistet, für mich auch ein Kandidat für die Top 5. 5/6


Italien: Måneskin - Zitti e buoni
Ich finde, Italien liefert wieder! Nach sieben Top-10-Platzierungen in den letzten neun Jahren sehe ich auch für diesen latent angegrungeten, würzigen Rocksong sehr gute Chance, diesen Triumphzug nahtlos weiterziehen zu lassen. Cooler Titel, nicht zu glattgebügelt, aber auch nicht mit der allerletzten Stinkefinger-Attitüde wie 2019 Hatari aus Island. Für mich richtig gut. Macht mir richtig Spaß und ist bisher auch der ESC-Titel, den ich bisher am häufigsten gehört habe.

Würde ich alleine entscheiden, wäre das mein Siegertitel des Jahrgangs. Ich tippe auf Platz 4-7, solch relativ "seriös produzierten Rock" kann ich mir beim ESC irgendwie dann doch nicht ganz vorne vorstellen (bei den Buchmachern übrigens aktuell auf Rang 4). 5/6


Spanien: Blas Cantó - Voy a quedarme
Die jüngere spanische ESC-Geschichte liest sich wie eine Chronologie des Scheiterns, mit Ausnahme der zehnten Plätze von Pastora Soler (die für ihr wunderschönes "Quedate conmigo" eigentlich sogar noch mehr verdient gehabt hätte und Ruth Lorenzo floppte seit 2005 im Grunde jeder Track. Und auch 2021 zeigt man sich nicht an einen Erfolg ernsthaft interessiert und versucht es stattdessen wieder mit einem profillosen Posterboy, der ein kitschtriefendes Sülzlied zwar sehr engagiert, aber ohne jede Ecke oder Kante darbietet. Das ist ein Flop mit Ansage, bei dem hoffentlich niemand ernsthaft überrascht tun wird, wenn es wieder versagt.

Wird von den Buchmachern aktuell unter den Flop Ten gesehen. Ich rechne auch damit, dass es im Finale auf den Plätzen 20-25 zu finden sein wird. 2,5/6


Großbritannien: James Newman - Embers
James Newman hätte schon im vergangenen Jahr für Großbritannien antreten sollen, durfte aber coronabedingt nicht. Dann versucht es der ältere Bruder von John Newman halt heuer noch einmal mit einem flotten Sigala-Popsong, bei dem ich raten würde, beim Liveauftritt kompromisslos auf gute Laune und Aufgewecktheit zu gehen. Strukturell macht diese Nummer nämlich wenig her, stimmlich ist sie solide, ohne mich zu begeistern, aber zumindest das Potenzial, ein wenig Freude zu wecken, hat "Embers".

Sehe ich im grauen Mittelfeld des Finals. 3,5/6


Niederlande: Jeangu Macrooy - Birth Of A New Age
Ach wie schade, die Niederlande (seit Anouk 2013 eigentlich mein Lieblings-ESC-Land) hat sich in diesem Jahr glaube ich etwas verhoben. Nachdem ich Jeangu Macrooy im vergangenen Jahr mit "Grow" noch ziemlich bezaubernd fand und ich ihm aufgrund seiner wunderschönen Stimme und der angenehmen Ruhe im Song zutraute, einen ähnlich überraschenden Live-Auftrieb zu bekommen wie 2014 den Common Linnets, sehe ich dieses Potenzial heuer nicht. "Birth Of A New Age" lässt dem Sänger weniger Raum zur Entfaltung, wirkt etwas chaotisch und konzeptüberladen. Die Sranantongo-Klänge (eine in Suriname gesprochene Kreolsprache) sind cool, ich mag den Chor, ich mag den Rhythmus - aber die Gesamtkomposition will nicht so ganz rund wirken. Dürfte das Publikum überfordern.

Bei den Buchmachern aktuell auf einem traurigen 36. Platz. Leider ein heißer Kandidat für die Flop 3, kann mir sogar die rote Laterne vorstellen. 3,5/6


Australien: Montaigne - Technicolour
Ich möchte daran erinnern, dass Kate Miller-Heidke 2019 im Vorfeld des ESC überwiegend auch das Potenzial für einen australischen Erfolg entsagt wurde, sie letztlich aber (auch dank einer der besten Bühnenperformances der ESC-Geschichte) doch weit vorne landete. Dieser Indietronic-Titel ist auch nicht gerade ein Stück, das auf Anhieb zu überschwänglichen Liebesbekundungen einlädt, klingt ziemlich experimentell und ist stimmlich nahe an der Kakophonie. Aber ich kann mir vorstellen, dass man hierzu noch etwas basteln kann, das die Nummer dann auf der großen Bühne strahlen lässt. Kann aber in diesem Jahr auch wirklich in die Hose gehendas finde ich hier schwer im Vorfeld zu prognostizieren. Mutig in jedem Fall.

Die Buchmacher sehen diese Nummer im hinteren Mittelfeld, ich glaube an einen knappen Finaleinzug. Dann aber irgendwo zwischen Platz 15-22. 4/6


Irland: Lesley Roy - Maps
Irland wollte schon im Vorjahr mit Lesley Roy an den Start gehen, ihr damaliger Titel wäre aber wohl genauso chancenlos gewesen wie "Maps" 2021. Das ist fluffiger Normal-Pop, der sich im Radio bedenkenlos runterhören lässt, auf der ESC-Bühne aber Gefahr läuft, vor lauter kollektivem Kopfnicken des Publikums überhaupt keinen Anrufer zu finden, weil es einfach bei kaum jemandem weit vorne oder weit hinten landen wird. Sicher nicht der schlechteste Beitrag des Jahres, aber so lieb und gefällig, dass dieses Lied letztlich durchgereicht werden könnte.

Bei den Buchmachern derzeit auf Platz 27. Ich glaube, das wird das Semifinale nicht überleben. 3,5/6


Litauen: The Roop - Discoteque
The Roop steht vor demselben Problem wie Dadi og Gagnamagnid: Sie wären im Vorjahr Mitfavorit auf den Sieg gewesen, konnten sich aber coronabedingt nicht auf der großen Bühne präsentieren und müssen nun irgendwie mit einem neuen Song denselben Spirit reproduzieren. Das gelingt letztlich weder den Isländern noch den Litauern, aber The Roop kommen meiner Meinung nach dem Vorjahresniveau näher - auch, weil ich "On Fire" weniger genial finde als "Think About Things". Sehr spaßiger, cool arrangierter Party-Track, der den Vorjahres-Song nicht allzu stark kopiert - aber eben doch eine Spur weniger bissig wirkt als "On Fire".

Wird bei den Buchmachern aktuell auf Platz 7 gelistet. Ich denke, wenn das in den Top Ten landet, darf man zufrieden sein. Weiter nach den Sternen wird man hiermit wahrscheinlich dann auch nicht greifen können. 4/6


Nordmazedonien: Vasil - Here I Stand
Wir wissen alle nicht, ob die Jurys sich vielleicht ein weiteres Mal nach 2019 Nordmazedonien als Experten-Filterblasen-Hypetrack aussuchen werden - das halte ich angesichts der Stimmgewalt und des Orchesters im Hintergrund noch nicht einmal für unmöglich. Unter normalen Umständen aber wird Vasil mit dieser strukturell sehr altbackenen, völlig überladenen und viel zu dick aufgetragenen Pomp-Ballade keinen Stich sehen und tendenziell schon im Halbfinale ausscheiden, spätestens aber im Finale im hinteren Drittel landen. Das ist zu viel Klischee-Tunten-Pomp, wie gesagt altmodisch und musikalisch viel uninteressanter als sein feuriger Tango-Electro-Track "You". Eine Enttäuschung, bei der man sich nur wünschen kann, dass wenigstens der Mann selbst wirklich zu 100% dahinter steht. 3/6


Russland: Manizha - Russian Woman
Russland ist mir ja traditionell deutlich sympathischer, wenn das Land beim ESC auf Wahnsinn denn auf kalkulierten Hochglanz-Pop setzt - und gefühlt kann man auch nur eine der beiden Richtungen bedienen, wenn man mal von Julia Samoilowas seichtem Propaganda-Schrott aus 2017 und 2018 absieht. Das hier ist ein mutiger, sehr schmissiger, aber nicht unbedingt pflegeleichter Titel, der sowohl Nerv- als auch Kultpotenzial besitzt. Sticht definitiv aus der Masse heraus, könnte aber auch am Geschmack des Publikums vorbeigehen. Nach dem ersten Hören wusste ich noch nicht genau, was ich davon halten soll, nach dem Zweitkontakt überwiegt aber definitiv der Spaß.

Sollte es ins Finale schaffen, muss da aber wahrlich nicht zwangsläufig in die Top Ten kommen. Mein Tipp: Platz 6-13 4,5/6


Schweden: Tusse - Voices
Mir wiederum ist die Produktion hier zu aalglatt und die stimmliche Performance zu wehleidig geraten, um bei diesem schwedischen Beitrag eine Emotion zu entwickeln. Wie immer liefert das Land qualitativ einwandfreien, zeitgemäßen Pop ab, für das es sich nicht schämen muss und wahrscheinlich letztlich auch wieder mit einem Platz in den Top Ten belohnt wird, aber wie meistens in den letzten Jahren muss es sich auch den Vorwurf gefallen lassen müssen, einfach nur den kleinsten gemeinsamen Nenner bedienen zu wollen.

Ist ebenso nett wie mir egal. 4/6


Slowenien: Ana Soklič - Amen
Stimmlich hätte Ana Soklic, deren Stimmfarbe mich leicht an Anastacia oder Melanie C erinnert, tatsächlich das Potenzial, auch eine gute, inspirierte Power-Ballade zu tragen, aber leider entscheidet sich Slowenien nach "Sebi" für altbackenen ESC-Klischee-Bombast. Das lockt zumindest mich überhaupt nicht mehr hinter dem Ofen hervor und ich bin angesichts des vorhersehbaren Arrangements geradezu empört, wie altbacken und fade diese Nummer daherkommt. Nach dem österreichischen "Amen" ist auch dieses hier keines, das Gottes Segen verdient.

Zurecht auf einem desolaten 37. Platz bei den Buchmachern, wird chancenlos im Halbfinale untergehen. 2/6


Aserbaidschan: Efendi - Mata Hari
Da der ESC ja im vergangenen Jahr abgesagt werden musste, schickt Aserbaidschan nochmal dieselbe Rezeptur wie 2020 an den Start - in der Hoffnung, dass Efendi diesmal nicht wieder von Corona ausgebremst wird. "Mata Hari" ist schon ein ziemlich krasser "Cleopatra"-Klon, in den Strophen meines Erachtens sogar etwas besser gelungen, aber mit einem großen Problem: Das sonore Gemurmel ist hier bei weitem nicht so wirkmächtig inszeniert wie im Vorgänger. Hinzu kommt für mich, dass dieser plastisch-verführerische Ethno-Dancepop im zweiten Anlauf längst nicht mehr so aufregend anmutet wie beim ersten Mal. Aber da die 2020er-Songs bei den meisten Menschen ziemlich untergegangen sein dürften, wird das wahrscheinlich auf das Endergebnis wenig Einfluss haben.

Mein Tipp: Finale dürfte gebongt sein, dort dann irgendwo im oberen Mittelfeld (Platz 8-12). 4,5/6


Belgien: Hooverphonic - The Wrong Place
Hooverphonic sollte schon im Vorjahr für Belgien ins ESC-Rennen gehen und versucht sich nun ein zweites Mal. Wie schon im Vorjahr ist das eher Musik für ein gesetzteres Publikum, das es recht erfrischend findet, zwischen all den "The Voice"-Siegern und generischen Schweden-Popsongs einen straighten, erwachsenen Popsong ohne große Schnörkel zu hören zu bekommen. Hätte man durchaus noch etwas spannender arrangieren können, diesen Chefsessel-Titel, denn ob Erfahrung und komplette Solidität alleine reichen, um im Gedächtnis zu bleiben, da bin ich gespannt.

Bei den Buchmachern aktuell auf einem beachtlichen 18. Platz gelistet, für mich aber ehrlicherweise ein Wackelkandidat im Halbfinale. Drücke die Daumen - wenn es klappt, ist im Finale Platz 16-20 möglich. 4/6


Israel: Eden Alene - Set Me Free
Israel schickt auch nochmal dieselbe Dame zum ESC wie im vergangenen Jahr, was ich prinzipiell auch gutheiße. Musikalisch klingt "Set Me Free" aber ziemlich angepasst und anbiedernd, was sicherlich sein Publikum finden wird, für mich aber gerade bei diesem Wettbewerb eher schade ist. Derartigen modern produzierten Dance-Pop ohne Substanz höre ich häufig genug im Radio, das hinterlässt bei mir keinen bleibenden Eindruck mehr. Wenn die Dame also nicht tonal umhaut oder irgendeine außergewöhnliche Performance zustande bringt, wird dieses Lied schnell vergessen sein.

Tendenziell eher im Finale als nicht, da dann eine graue Maus im unteren Mittelfeld, würde ich tippen. 3,5/6


Kroatien: Albina - Tick-Tock
Mit offensichtlich durchkalkuliertem Pop versucht sich Kroatien in diesem Jahr beim ESC, nachdem das Land im vergangenen Jahrzehnt doch meist eher eine graue Maus war. "Tick-Tock" ist nicht schlecht produziert und macht durchaus Spaß, insbesondere die Optik des Musikvideos erinnert mich auch latent an Dua Lipa. Ob das aber letztendlich wirklich aus der Masse heraussticht, da habe ich noch so meine Zweifel.

Halbfinal-Wackelkandidat mit Tendenz Finaleinzug. Da dann aber sicher eher ein Kandidat für die zweite Tabellenhälfte. 3,5/6


Malta: Destiny - Je me casse
Die gerade einmal 18-jährige Destiny war schon 2020 die große ESC-Hoffnung Maltas und hätte zumindest den Wettanbietern zufolge auch nicht schlecht abgeschnitten, eine Top-10-Platzierung schien möglich. Da war das Motto für 2021 offenbar: Tonal und in Sachen Persönlichkeit noch ein wenig reifen und heuer dann so richtig angreifen. "Je me casse" will jedenfalls ganz offensichtlich gewinnen und wirft so ziemlich jeden Pop- und Swing-Stil in einen Song zusammen, der in den letzten 1-2 Jahrzehnten einmal erfolgreich war und für gute Laune gesorgt hat. Stimmlich ist Destiny sehr, sehr überzeugend und wenn sie das Fuego auf die große Leinwand gezaubert bekommt, kann das ein riesiger Triumph werden. Das macht jedenfalls richtig Spaß und ist meines Erachtens deutlich spannender als die Vorjahres-Nummer.

Mein Tipp: Finaleinzug gebongt, dort dann sehr gut dabei, aber ob es für ganz, ganz oben reicht? Ich tippe mal Top 5. Steht bei den Wettanbietern übrigens derzeit auf dem Silberrang. 4,5/6


Norwegen: Tix - Fallen Angel
Bei den norwegischen Kritikern kam Tix alles Andere als gut weg, stand er doch jahrelang für anspruchslose Ballermannmusik - und "Fallen Angel" ja nun auch nicht gerade für allzu anspruchsvolle Klänge, die das Publikum übermäßig fordern. Ich bin jetzt auch weit von einem überschwänglichen Jubel entfernt, denn dafür ist mir dieses Poplied auch zu seicht, kitschig und altbekannt geraten, einen soliden Popsong für die breite Masse kann ich darin aber allemal erkennen. Tut nicht weh, wird sicherlich einige Fürsprecher finden und scheint ja vor allem die ESC-Klassiker-Generation anzusprechen.

Mit Platz 9 bei den Buchmachern meines Erachtens doch etwas überschätzt, aber den Finaleinzug halte ich damit für sicher. Im Finale dann bei mir Mittelmaß-Material irgenwo zwischen Platz 10-15. 3,5/6


Rumänien: Roxen - Amnesia
Die Ähnlichkeit zu Billie Eilish sehe ich hier zwar, im Gegensatz zum Mädel aus Bulgarien HÖRE ich sie hier allerdings nicht - und das ist mir im Zweifelsfall dann doch etwas wichtiger. Dennoch ist Roxens Ästhetik sehr stark dem aktuellen Zeitgeist angepasst, eher düster gehalten, zerbrechlich und melancholisch. Mir fehlt hier wie schon im Vorjahr so der letzte Kick und das letzte Bisschen Einzigartigkeit, das mich daran glauben ließe, "Amnesia" immer und immer wieder hören zu wollen. Davon abgesehen ein solider Popsong, der Rumänien sicher keine Schande bereiten wird.

Die Buchmacher sehen das Lied derzeit auf Platz 14, da gehe ich mit. Der Finaleinzug dürfte gelingen, dann aber eher im unteren Mittelfeld anzusiedeln, irgendwo zwischen Platz 13-17. 4/6


Ukraine: Go_A - Shum
Der ESC ist immer wieder auch mal eine Anstrengung für einige Hörer - und genau in diese Kerbe schlägt die Ukraine mit ihrem spannenden Musikprojekt Go_A, das klassische Folklore mit ziemlich modernen elektronischen Klängen und einer partiell schon fast kreischig hohen Gesangsstimme paart. Das fällt auf, wird bei einigen Zuschauern komplett durchfallen, aber es wird nicht durchrutschen, da es auch ein begeistertes Publikum für derartigen Sound gibt. Ich begrüße es, dass diese Folklore so gar nicht angestaubt klingt, auch wenn ich selbst mich nicht zu wirklichen Begeisterungsstürmen durchringen kann. Bereichernd, so etwas dabei zu haben.

Steht bei den Buchmachern aktuell im oberen Mittelfeld. Ich sehe das ziemlich sicher im Finale, da dann irgendwo im Mittelfeld. 4/6


Zypern: Elena Tsagrinou - El diablo
An dem zypriotischen ESC-Beitrag werden Freunde der Popmusik ihre helle Freude haben. Mich erstaunt es ein wenig, dass man sich "Bad Romance" von Lady Gaga sehr offensichtlich zum Vorbild der Refrain-Komposition genommen hat, wo dieser Song doch jetzt auch schon ein gutes Jahrzehnt auf dem Buckel hat, aber eingebettet in das Gesamtwerk verärgert mich diese "Inspiration" nun auch nicht genug. Die Bridge mitsamt Gehüstel und "Mamacita" ist cool und catchy, der Song insgesamt dynamisch, wenngleich irgendwo natürlich sehr austauschbar. Von Zypern erfährt man hier wenig, als musikalisches Fastfood aber gut geeignet.

Bei den Buchmachern aktuell auf Platz 13, dem schließe ich mich gerne an: Wird das Finale mühelos schaffen und dann irgendwo zwischen Platz 10-15 liegen. 4/6


Estland: Uku Suviste - The Lucky One
Estland investiert in den letzten Jahren wohl vorwiegend in die Optik ihrer Sänger, denn nach dem musikalisch schon äußerst dürftig performenden Victor Crone 2019 darf nun schon zum zweiten Mal dieser Inbegriff eines austauschbaren Magazinmodels an den Start gehen. Mein Tipp: Noch 1-2 weitere Knöpfe aufmachen, dann fällt vielleicht nicht so sehr auf, dass hier abermals völlig beliebiger Allerweltspop dargeboten wird. Mir ist diese Nummer ebenso unsympathisch wie der aalglatte Sänger und ich hoffe sehr, dass für dieses blutleere Konzept nicht ausreichend Frauen und Homosexuelle anrufen.

Ich denke und hoffe, dass dieses Lied im Finale gar nicht dabei sein wird. 2,5/6


Griechenland: Stefania - Last Dance
Der griechische ESC-Beitrag kommt ja bisher auch bei den Buchmachern gut an und wird als möglicher Kandidat für die Top Ten gehandelt. So ganz kann ich diese Begeisterung bislang noch nicht nachempfinden, da "Last Dance" in meinen Ohren zwar grundsoliden Dance-Pop mit Wumms verkörpert, ich dem Lied aber deutlich besser widerstehen kann als etwa dem bereits genannten "Physical" und auch noch nicht so wirklich die Vision habe, dass dieser Song bei mir nachhaltig Eindruck hinterlassen wird.

An den Finaleinzug glaube ich, dann aber würde ich es noch längst nicht für sicher halten, dass er im oberen Mittelfeld landet. Nett. 4/6


Island: Daði og Gagnamagnið - 10 Years
Für Island war die ESC-Absage 2020 natürlich besonders bitter, wurde das Land doch um einen sicheren Riesenerfolg und einen nicht ganz unwahrscheinlichen Sieg gebracht. Natürlich schickt man die Vorjahreskünstler da ein weiteres Mal an den Start - und fast ebenso sicher ist, dass sie dabei nicht das Feuer zu entfachen vermögen wie im Vorjahr. "10 Years" ist ebenso charmant und sympathisch wie "Think About Things", aber leider deutlich weniger eingängig und hat auch bei weitem nicht mehr das Kultpotenzial wie der Vorgänger. Die ESC-Fans kennen jetzt das Konzept und der Song stottert sich stärker ins Ohr... schade drum, aber das hier wird sehr wahrscheinlich nicht ernsthaft um den Sieg mitspielen.

Meines Erachtens wird dieses Lied auf ähnlichem Niveau abschneiden wie Hatari vor zwei Jahren. 4/6


Moldau: Natalia Gordienko - Sugar
Bei diesem Track würde ich Moldau raten, die Bühnenshow mindestens so bunt und einfallsreich zu gestalten wie das zugehörige Musikvideo - das macht nämlich wirklich Spaß, während der Track an sich meines Erachtens nur wenig hermacht. Bin etwas überrascht, dass "Sugar" bisher gar nicht mal schlecht wegkommt, denn der Song verkörpert meines Erachtens weder musikalische Qualität noch Wahnsinn genug, um wirklich herauszustechen. Sehe ich als hoffentlich spaßigen Track, um nach zwei schweren Balladen etwas gute Laune in den Wettbewerb zu bringen, aber das war es dann eben schon.

Die Buchmacher sehen dieses Lied aktuell auf Platz 16, ich würde sagen: Schon der Finaleinzug könnte knapp werden. Wenn der gelingt, aber sicher ein Fall für das hintere Drittel, wenn auch nicht in den Flop 3. 3,5/6


Österreich: Vincent Bueno - Amen
Es gibt eigentlich nichts Schlimmeres im Hinblick auf ein erfolgreiches Abschneiden beim ESC, als für nett oder belanglos befunden zu werden. Und leider sind diese beiden Adjektive die Einzigen, die mir zu Vincent Buenos zweitem ESC-Song einfallen. Lassen die ersten Sekunden noch darauf hoffen, ein intensives Hörerlebnis geliefert zu bekommen, verliert sich der Track spätestens im lauten Refrain komplett in der powerballadesken Belanglosigkeit. Kompositorisch ist "Amen" fast so alt wie das Amen in der Kirche, gesanglich geht der Junge gerade hintenraus bei den aufdringlichen Hintergrundklängen zunehmend unter und hängen bleibt so gut nichts.

Ist bei den Buchmachern ca. auf Platz 25 gerankt, wird aber meines Erachtens schon im Halbfinale chancenlos sein. 2,5/6


Polen: Rafał - The Ride
Das polnische ESC-Lied kommt in diesem Jahr erschreckend austauschbar daher, sodass es über seine gesamten drei Minuten Laufzeit hinweg nur vor sich hindudelt, ohne auch nur eine Sekunde lang ein interessantes Element eingepflegt zu bekommen. Klingt wie die tuntige, reizlose und völlig beliebige Version von "Blinding Lights" und zeigt, dass Retro-Pop auch richtig scheiße sein kann. Luftiges Gedudel, unsympathisch performt.

Da sehe ich nicht mal eine kleine Chance auf das Finale, man möge mich korrigieren. 2/6


San Marino: Senhit - Adrenalina
San Marino war in den 2010ern zumeist die letzte musikalische Anlaufstelle für abgehalfterte Musiker und Produzenten wie Ralph Siegel oder Serhat - entsprechend schlecht waren meist die Musik und die damit verbundene Platzierung. Für 2021 investiert man aber üppig und Namen und hat im Zuge dessen nicht nur einen sehr zeitgemäßen Dance-Track mit leicht orientalisch anmutenden Klängen und einem sehenswerten Video, sondern mit Flo Rida auch einen großen Namen gewinnen können. Das wirkt alles sehr kalkuliert und fast ein wenig zu gewollt, aber es funktioniert: "Adrenalina" ist eine ziemliche Pop-Granate und dürfte verfangen.

Die Buchmacher sehen San Marino aktuell auf Platz 10, auch ich gehe fest von einem Finaleinzug aus. Dort dann irgendwo im oberen Mittelfeld, ja tatsächlich. 4,5/6


Serbien: Hurricane - Loco loco
Diese sehr tussig und überstylt wirkende Girlgroup ist bei mir schon im Vorjahr durchgefallen - und tut es auch heuer wieder. Nicht nur das Wort "Loco" ist für einen Songtitel ziemlich abgeschmackt und einfallslos, ich höre denselben Spirit der Belanglosigkeit auch aus diesem sehr aufdringlichen Popmatsch heraus. Daran interessiert mich nichts, es wirkt generisch und überladen. Nerviger Pop-Plastik, bei dem ich einfach froh bin, wenn er wieder verklungen ist.

Bei den Buchmachern derzeit etwa auf Platz 30 rangiert. Wäre mir sehr genehm, wenn sowas gar nicht erst zum ESC käme (ganz sicher bin ich mir da allerdings nicht). 2,5/6


Tschechien: Benny Cristo - Omaga
Mir wiederum hat Benny Cristos "Kemama" aus dem Vorjahr besser gefallen, vor allem der Rhythmus des Songs war doch etwas ESC-Untypisches, was ich bei "Omaga" leider kaum mehr heraushöre. Das Lied in diesem Jahr klingt zwar stylisch und professionell, in meinen Ohren aber leider auch ziemlich belanglos. Das bleibt bei mir nicht wirklich hängen und ich frage mich, womit dieser Track auf der Bühne dann punkten möchte. Nett, aber leider auch beliebig.

Bei den Buchmachern aktuell auf einem sehr enttäuschenden 34. Platz. Ich höre hier leider auch nichts mehr heraus, das Tschechien einen Finaleinzug bescheren sollte. Nach den beiden Erfolgen von Mikolas Josef und Lake Malawi diesmal wohl wieder eine Enttäuschung. 3/6


Albanien: Anxhela Peristeri - Karma
Natürlich bedarf es beim ESC auch der einen oder anderen bedeutungsschwangeren Schreiballade - und mit großer Verlässlichkeit zeichnet Albanien für deren Existenz verantwortlich. Axhela Peristeri räkelt sich in gespielter Verzweiflung auf dem Boden, sie gibt alles, um dem dramatischen Arrangement gerecht zu werden. Aber letztlich gähne ich als Hörer ihrer pathosintensiven Nummer doch nur gelangweilt und frage mich, ob ich die letzte Minute ihres vorsehbaren Singsangs nicht besser in einen Toilettengang investieren sollte. Gehört wie gesagt zum ESC, hat mich in dieser Form aber eben auch schon immer gelangweilt.

Mich überrascht der 33. Platz bei den Buchmachern wenig. Für mich gerne raus im Halbfinale. 2,5/6


Bulgarien: Victoria - Growing Up Is Getting Old
Victoria ist ebenso wie Billie Eilish ein Jahr älter geworden, eine nennenswerte musikalische Divergenz zwischen den beiden Damen ist in dieser Zeit allerdings nicht erwachsen. Mit Blick auf den ESC stellt uns das vor eine schwierige Frage: Hat Europa Lust auf einen solch offensichtlichen Eilish-Klon, der jetzt auch noch ein Jahr an Freshness verloren hat? Qualitativ ist dieses Lied gut, im letzten Drittel vielleicht ein wenig zu pathetisch instrumentiert, aber gut. Mir fehlt hier nur ein Moment, bei dem ich sagen könnte: Okay, hat Ähnlichkeiten zu Eilish, aber das als Kopie zu verschreien, wäre unfair. Ist es nicht, da in seiner Nähe schon ziemlich kackendreist. Und eben doch gute und aus dem ESC-Teilnehmerfeld herausstechende Musik.

Finale auf jeden Fall, dann auf jeden Fall in der oberen Hälfte zu finden. Aber ganz oben? Schwierig. 4/6


Dänemark: Fyr og Flamme - Øve os på hinanden
Ein bewusst anachronistisch gehaltenes Schlager-Popliedchen wird in diesem Jahr von zwei Dänen dargeboten, das bei manchen Traditionalisten schon alleine deshalb Zustimmung genießt, weil es altbacken klingt, auf Dänisch gesungen ist und vielleicht den Einen oder Anderen an Zeiten erinnert, in denen man selbst noch Freude an damals neuer Musik hatte. Das sei diesen Personen auch vergönnt, ich aber möchte nicht musikalisch stehenbleiben und erwarte von guter Musik mehr als die Reproduktion vergangener Klänge. Und das bekomme ich hier nicht wirklich geboten, es klingt einfach angestaubt und verbraucht. Das mir Sympathischste an dem Lied: Die Freude der beiden Musiker und dieses leicht verschmitzte Lächeln des im Video Hellhaarigen, der fast ausschaut wie eine Bela-B.-Parodie.

Die Buchmacher sehen diesen Track aktuell nur etwa auf Platz 30 von 40, ich kann mir einen Finaleinzug aufgrund der Traditionalisten aber vorstellen. Falls es gelingt, wird es dann im Finale aber definitiv im letzten Drittel landen. 3,5/6


Finnland: Blind Channel - Dark Side
Neben Italien versucht sich heuer auch Finnland abermals mit rockigen Tönen beim ESC - finde ich grundsätzlich erst einmal cool und muss ja auch bei weitem nicht immer scheitern, wie neben Lordi ja zuletzt auch die Terror-Rocker von Hatari eindrucksvoll gezeigt hatten. Blind Channel wiederum versuchen sich etwas weniger brachial und innovativ und orientieren sich eher an dem Nu Metal, den viele noch aus der ersten Hälfte der 2000er dank Bands wie Limp Bizkit oder Linkin Park kennen. Den Refrain finde ich saftig und knackig, in den Strophen sackt "Dark Side" aber leider ziemlich in sich zusammen - sehr schade eigentlich, weil dadurch leider immer wieder viel Power temporär verloren geht. Sehe ich im Rock-Duell doch einige Plätze hinter dem insgesamt stimmigeren und edgyeren italienischeren Beitrag, aber nicht schlecht.

Bei den Buchmachern aktuell auf Platz 11, für mich auch ein Finalkandidat - dann aber wahrscheinlich eher etwas für die Plätze 12-15. 4/6


Georgien: Tornike Kipiani - You
Tornike Kipiani gehört zu den zahlreichen Widerholungstätern, die im Vorjahr von ihrem Land ausgewählt, dann aber letztlich nicht beim ESC antreten durften. "You" ist eine sehr temporaduzierte Ballade, bei deren ersten zwei Dritteln man sich schon fragt, ob man nun gemütlich vor sich hinschunkeln oder besser doch mal seine Notdurft verrichten sollte, weil nicht wirklich etwas passiert. Hintenraus drückt der Song aber saftig auf den Drama-Knopf und wird wesentlich lauter und auch tonal gewaltiger. Ein Titel, der strukturell nicht uninteressant ist, aber ob er so richtig hängen bleibt... da habe ich doch meine Zweifel.

Die Odds sehen dieses Lied aktuell auf Platz 27 von 40. Ich denke auch, es wird schon im Halbfinale eine Hängepartie. Kommt das Lied durch, wird es im Finale um Platz 18-21 rangieren. 3,5/6


Lettland: Samanta Tīna - The Moon Is Rising
Gerade als ich angefangen habe, mich zu fragen, wo denn eigentlich die völlig übersteuerten Plastikpop-Nummern bleiben, die mit viel Verve, aber wenig Qualität produziert wurden, kommt diese Nummer aus Lettland daher, die mir genau das anbietet. In jeder Hinsicht anstrengender Vortrag einer sicher talentierten, aber tonal freidrehenden Dame, eingekleidet in ein Soundgerüst, das so viel will, dass es in letzter Konsequenz leider einfach nur noch nach Technik-Lärm klingt. Brachialer Electro-Matsch, schwer genießbar.

Wird schon im Halbfinale chancenlos rausrutschen, denke ich. 2/6


Portugal: The Black Mamba - Love Is On My Side
Portugal schert sich auch diesmal wieder wenig um Trends und den Zeitgeist und schickt eine Nummer zum ESC, die ganz bewusst auf Retro-Charme setzen möchte. Finde ich nicht uninteressant, aber ab dem Refrain geht diesem Lied ein wenig die Puste aus. Ein wenig Kalkül kann man diesem Track sogar auch unterstellen, immerhin ist es diesmal nicht in Landessprache gesungen, die hohe Stimme wirkt fast ein wenig provokant und auch die Schwarzweiß-Optik verliert sich nach einem Drittel des Songs. Da fand ich Conan Osiris' avantgardistisch-durchgeknalltes "Telemoveis" vor zwei Jahren doch deutlich ambitionierter - auch wenn es letztlich leider gescheitert ist und außer mir auch gefühlt niemand so wirklich liebt.

Dieser Track steht bei den Buchmachern aktuell auf Platz 26 von 39 - ich vermute eher, dass es nicht für das Finale reichen wird. Persönlich würde ich es aber durchwinken. 3,5/6


Schweiz: Gjon's Tears - Tout l'univers
Das ist ein sackstarker ESC-Beitrag von einem ohrenscheinlich herausragenden Sänger, der (hoffentlich dann auch live) nicht nur gut gesungen ist, sondern auch emotional mitnimmt. Die Songstruktur erinnert entfernt an "Arcade", ohne sich aber ernsthaften Vorwürfen aussetzen zu müssen, den Track zu kopieren und der Track wirkt musikalisch sehr deep und melancholisch. Während die Schweiz offenbar begriffen hat, was zeitgemäße Popmusik mit Eigencharakter ist, wird das große germanische Nachbarland auch in diesem Jahr wieder keine ernstzunehmende Rolle spielen.

Toller Track, der zwingend ins Finale kommen und dort das obere Drittel erreichen MUSS. Ich kann mir sogar vorstellen, dass dass dieser junge Mann ernsthaft um den Sieg mitspielt. 5/6



Fohlen
von Familie Tschiep
#1556586
Es ist wie immer, großartige Bühne, großartige Optik, leider halten nicht alle Lieder der Inszenierung stand.
Trotzdem hat man so Favoriten, die mit Liedern begeistern. Portugal wäre zu nennen, Litauen auch und Island. Finnland sorgt für Push in der Halle.
Insgesamt ein Show, auf die wir uns freuen können, auch wenn Deutschland nicht gewinnt, obwohl den Titel nicht so schlecht finde.
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von Atum4
#1556587
Also mir wurde diese Woche leider etwas die Lust am ESC genommen - Man darf nämlich in Deutschland nicht mehr auf eine TV-Show wetten. :grimacing: Ich wette nie außer auf den ESC und hatte mit meiner Wette auf die Schweiz 2019 sehr viel Spaß. Dieses Jahr wäre meine Wette hoffnungslos auf Zypern gegangen. Bei dem Lied scheint zwar alles von Lady Gaga geklaut zu sein und Jury Punkte wird es keine Großartig geben aber ich wette ja nicht um zu gewinnen ':)

Ansonsten erwarte ich Heute Abend einen engen Kampf um den Sieg zwischen Frankreich, Finnland, Schweiz und Griechenland. Kein schlechtes Aufgebot dieses Jahr...
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von Fernsehfohlen
#1556589
Also ich bin seit Tagen voll im Hype drin und freue mich wahnsinnig auf heute Abend, auch wenn der deutsche Auftritt beim Semifinale selbst meine vor wenigen Tagen noch ernsthaften(!) Hoffnungen auf Platz 15-20 nahezu zerstört: https://www.youtube.com/watch?v=BRxuYhrOsgM
Schwach gesungen, grausiges Setting, gegenüber dem Musikvideo ein krasser Absturz. Das Lied kann eh wenig, aber zumindest auf eine coole Bühnen-Performance hatte ich gehofft. So Platz 18-22 wohl, wenns gut läuft.

Ansonsten bin ich in den vergangenen Tagen zunehmend optimistischer geworden, dass mein Favorit von Beginn an, Italien, heute trotz Rock eine ernstzunehmende Chance hat, das Ding zu gewinnen. Da fand ich den Auftritt für das Halbfinale auch sehr stimmig: https://www.youtube.com/watch?v=GL1mzJuV11c
Frankreich auch fantastisch, die Schweiz wahrscheinlich mit einem zu experimentellen Staging, das sich mir nicht recht erschließen wollte am Donnerstag, aber mit einem tollen Song. Ich fürchte, das sind die Nuancen, die dem Land den Sieg kosten können - ist mir auch nicht so ganz evident, warum man es für eine gute Idee hielt, Gjon's Tears da wild rumfuchteln zu lassen.
Island super sympathisch, aber das Lied ist zu luftig für den Sieg. Malta mit einer krassen Wuchtbrumme auf der Bühne, das Lied wäre mir aber zu kalkuliert für den Sieg, Finnland für ganz oben mir zu sehr "Limp Bizkit für Gymnasiasten", mögliche "Dark Horses" könnten die Ukraine oder vielleicht sogar Portugal sein.

Alle Anderen sind wohl raus für den Sieg. Zum Glück auch Zypern, das vor einigen Tagen noch sehr weit oben bei den Wettquoten stand. Für mich professionell, aber viel zu offensichtlich von "Bad Romance" geklaut. Fällt heute hoffentlich durch.

Im zweiten Semifinale kamen leider ein paar Plastik-Botoxtrullas durch, sodass sich heute die Auftritte von Albanien, Moldau und Serbien exzellent für eventuelle Pinkelpausen eignen. Hätte da lieber Österreich und Dänemark noch gesehen. Generell gibt es heute Abend leider relativ viele tanzende, leicht bekleidete Tussis mit Gesang und Musik als Nebensache.
Im ersten Halbfinale gab es meines Erachtens keine großen Fehlentscheidungen.


Fohlen
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von Neo
#1556590
Ich finde den deutschen Beitrag (jetzt auch noch mit diesem Auftritt) durch und durch cringe. Selten fand ich einen Auftritt so unangenehm.

Angefixt bin ich noch gar nicht. Habe allerdings auch die ganzen Pre-Shows nicht gesehen und hänge erst jetzt in der Playlist rum. Einen Fav habe ich dementsprechend auch noch nicht. Finds wirklich schade, dass das im letzten Jahr so eine maue Veranstaltung war. Da hatte ich gleich mehrere Songs, die ich gerne mochte. Aber mal schauen.

Atum4 hat geschrieben: Sa 22. Mai 2021, 07:13 [...]
Ja, hallo auch. :D
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von Wolfsgesicht
#1556594
Ach, der deutsche Beitrag ist die vorab gegebene Antwort auf seine Platzierung.

ESC: Germany - Zero Points
Germany: I don‘t feel hate.

Von daher passt das schon. Aber natürlich ist der Beitrag mies.

Der Hype ist bei mir aber noch nicht so da.
von thunder49
#1556595
Neo hat geschrieben:Ich finde den deutschen Beitrag (jetzt auch noch mit diesem Auftritt) durch und durch cringe. Selten fand ich einen Auftritt so unangenehm.
Angefixt bin ich noch gar nicht.
Atum4 hat geschrieben: Sa 22. Mai 2021, 07:13 [...]
Ja, hallo auch. :D
Ich muß sagen, ich mag unseren Beitrag. Das Lied verbreitet zumindest bei mir immer gute Laune, und das ist in diesen Zeiten für mich das Wichtigste. Ansonsten bin ich nicht wirklich in ESC Stimmung, und lasse mich von den Auftritten heute einfach überraschen
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von Fernsehfohlen
#1556602
So, dann mal wohlgeformte Brust aufn Tisch. Ich tippe mal das Ranking:

1. Italien (hätte ich vor 1-2 Wochen noch nicht gedacht, aber der Trend geht echt dahin)
2. Frankreich
3. Ukraine (DAS "Dark Horse" des Jahres)
4. Malta
5. Island
6. Schweiz (wird wahrscheinlich durch den strangen Auftritt verlieren)
7. Portugal (auch eine echte Überraschung)
8. San Marino (Flo Rida wird wahrscheinlich schon ziehen - ist auch der fetzigste "Tussi-Tanzsong")
9. Litauen
10. Finnland (schöner Erfolg - ohne Italien wäre wahrscheinlich noch mehr drin gewesen)
11. Russland
12. Zypern
13. Schweden (was für dieses Land ein echter Flop wäre)
14. Bulgarien
15. Serbien (die echten Kacksongs können ja nicht alle verdient abkacken, irgendein Schrott arbeitet sich immer ins Mittelfeld)
16. Norwegen (kommt beim Publikum gut an, floppt aber bei der Jury)
17. Israel
18. Belgien (angenehm "normale" Musik - das wird denke ich einige Fans finden)
19. Aserbaidschan
20. Albanien (dieses altbackene Balkan-Drama findet ein paar Fans, glaube nicht, dass es GANZ hinten landet)
21. Griechenland (konnte nie so wirklich nachvollziehen, wieso das teilweise sehr weit vorne bei den Wettquoten stand)
22. Niederlande (bitte nicht ganz hinten, dafür ist das zu gut)
23. Deutschland (aus einem schwachen Song hat man wenig rausgeholt. Denke aber, Jendriks aufgeweckte Art werden ein paar wenige Menschen doch sympathisch finden und anrufen.)
24. Moldau
25. Großbritannien
26. Spanien (schöne erste Minute, danach aber setzen Beat und Chor ein, sodass am Ende bis auf die dicke Kugel auf der Bühne nichts in Erinnerung bleibt)

Viel Spaß euch!


Fohlen
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von Wolfsgesicht
#1556603
Dass du Deutschland nicht auf der 26 siehst wundert mich. Sobald ein Titel nur Mittelmaß war, wurde es eigentlich immer Platz 25 oder 26. 23 wäre geradezu ein Erfolg.
Wobei zumindest unter YouTube ja doch ein paar positive Kommentare zu finden sind. Mag den Song aber bis heute nicht.

Hach, die Babsi. Wie kann man nur so viele Wörter pro Sekunde reden. 😂
von TwistedAngel
#1556604
Mir ist alles egal, finde es einfach schön, dass er wieder stattfindet #bißchenNormalität, hatte sogar beim Opening Tränchen in den Augen, als ich die ganzen Leute sah ... und dann Peter Urbans vertraute Stimme *seufz* 😪

Schöneberger hingegen nervig wie immer 🙄
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von Neo
#1556605
Wird nicht so ausführlich, aber für die Bücher. :D

01. Zypern: Elena Tsagrinou "El Diablo"
Ja, Bad Romance eben. Fands ganz schmissig zu Beginn, mehr aber auch nicht. 6/10
02. Albanien: Anxhela Peristeri "Karma"
Die erste Minute fand ich ganz nett, ansonsten bleibt nur der Funkel-Body und die Bühnenshow (Danke an die Leinwand). 5/10
03. Israel: Eden Alene "Set Me Free"

Den Song mag ich ja ganz gerne. Solide Popnummer, schöner Kopfschmuck. 6,5/10
04. Belgien: Hooverphonic "The Wrong Place"
War nach den ganzen Performerinnen natürlich sehr gesetzt. Ich finds auch nur nett. 6/10
05. Russland: Manizha "Russian Woman"
Wäre jetzt kein Song, den ich mir mehrmals privat geben würde, aber irgendwie find ich den Auftritt ultra sympathisch. 6,5/10
06. Malta: Destiny "Je me casse"
Lizzo lässt grüßen. Leider mags mich nicht so catchen, wobei ich auch diese Dame sympathisch finde. 6/10
07. Portugal: The Black Mamba "Love Is On My Side"
Nach den ganzen Damen endlich mal ein Herr. Sehr klassisch, ich mag auch den Song ganz gerne, die Stimme allerdings nicht. Trotzdem bisher das beste 7/10
08. Serbien: Hurricane "Loco Loco"
Find ich ingesamt einfach sehr langweilig. Weder für den Song noch für die Performance habe ich was übrig. -_- 4/10
09. Großbritannien (UK): James Newman "Embers"
Ach, macht Spaß, aber der große Wurf ist das nun auch nicht. Frage mich echt, weshalb es UK selten hinbekommt was richtig Gutes zu schicken. 6/10
10. Griechenland: Stefania "Last Dance"
Ich mag die Farben ':) Ansonsten frag ich mich, was so viele mit der Nummer haben. Finde die jetzt auch nicht viel besser als alles andere, was so davor war. 6/10
11. Schweiz: Gjon's Tears "Tout l'univers"
Habe ich mir zuvor nicht angehört und ich find die Nummer bisher mit am stärksten. 7/10
12. Island: Daði og Gagnamagnið "10 Years"
:sob: Schade, dass das letztes Jahr nicht geklappt hat, denn diese Nummer finde ich zwar auch cool, aber mit dem Sieg wirds da wohl schwer. Ich würds ihnen gönnen. Liebe auch die Performance <3 8,5/10
13. Spanien: Blas Cantó "Voy a quedarme"
Wieso gefällt mir das? :') Ja, okay, das Gekreische gegen Ende hätte dann doch nicht sein müssen und jetzt noch die Mama ':) Ja, komm 6,75/10

So Halbzeit. Ich schick mal ab.
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von Atum4
#1556606
Der deutsche Beitrag hätte gut in den Junior ESC gepasst - wobei die dort wahrscheinlich auch nur noch professionelle Produktion hinschicken. Habe mir sogar ernsthaft Gedanken gemacht, warum sie Jendrik so dort hinschicken? Vermute, sie wollten aus Sparmaßnahmen auf keinem Fall riskieren zu gewinnen.
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von Neo
#1556607
14. Moldau: Natalia Gordienko "Sugar"
Ja gut, das reiht sich für mich jetzt in die anderen Partygirl-Performances ein. 6/10
15. Deutschland: Jendrik "I Don't Feel Hate"
Jendrick, der verrückte Hund... :smirk: Was soll ich sagen? Ich mochte den Song nie und mit dem Auftritt finde ichs sogar noch nen Ticken schlimmer. Aber I don't feel hate, I just feel sorry, ne? ^^ 4/10
Vielleicht kommts ihm ja zugute, dass das doch anders ist, als alles andere.
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von Atum4
#1556609
Also das beste Heute Abend war jetzt schon der Kontrast zwischen Deutschland und Finnland :')
von thunder49
#1556610
Atum4 hat geschrieben:Also das beste Heute Abend war jetzt schon der Kontrast zwischen Deutschland und Finnland :')
Definitiv :') :') , was man dem finnischen Beitrag zugute halten muß, danach waren bestimmt Alle wieder wach :) :)
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von Neo
#1556611
16. Finnland: Blind Channel "Dark Side"
Apropos anders: Das mag ich sehr gerne. Auf die Finnen ist halt dann und wann Verlass. 8/10
17. Bulgarien: Victoria "Growing Up Is Getting Old"
Ist doch ganz putzig. Ein bissl zu drüber performt, aber sonst. 6,5/10
18. Litauen: The Roop "Discoteque"
Okay, das kannte ich schon und ich mags total gerne. 8,5/10
von thunder49
#1556613
Neo hat geschrieben:16. Finnland: Blind Channel "Dark Side"
Apropos anders: Das mag ich sehr gerne. Auf die Finnen ist halt dann und wann Verlass. 8/10
1 PS. 8,5/10


Ja es war anders, aber grausam anders :') :') , fällt für mich unters Kapitel Geräuschbelästigung ;) ;)
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von Neo
#1556614
@thunder49: Tz, Banause! :stuck_out_tongue_closed_eyes:

19. Ukraine: Go_A "Shum"
Auch der Beitrag ging nicht an mir vorbei und ich schwanke da zwischen Stimmlich schrecklich, aber irgendwie total cool, weil so anders. 7,5/10
20. Frankreich: Barbara Pravi "Voilà"
Ja gut, besser als die meisten anderen Frauen, aber es haut mich jetzt auch nicht so vom Hocker, wie manch anderen. Halt sehr französisch (verrückt ja). Mehr Chanson und weniger Theatralik hätts auch getan. 6,5/10
21. Aserbaidschan: Efendi "Mata Hari"
Ich mochte ja den Beitrag aus dem letzten Jahr. Dieser erinnert leicht daran, ist aber leider nur halb so gut. Performance nett, wie eben auch die ganzen anderen Tanzmäuse. 6/10
22. Norwegen: Tix "Fallen Angel"
Bruh, war das langweilig. 4/10
Zuletzt geändert von Neo am Sa 22. Mai 2021, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.