Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
von Familie Tschiep
#1569563
Charmante Inszenierung, aber auch recht nostalgisch. Schön, dass mit Diversität dabei ist, aber trotzdem ist der Achtzigervipe deutlich spürbar.

Was fehlt, um wirklich Kult zu werden, ist die Science-Seite. Die Dinosaurierforschung geht davon aus, dass viele Dinos Federn, mal mehr und mal weniger, selbst der T-Rex, obwohl das eher umstritten ist. Ich hätte mir gewünscht, dass man da eher auf den neuesten Stand wäre.
Menschen verwandeln sich in Monstern, das gab es schon bei die Fliege, bei Teen Wolf oder American Werwolf. Natürlich ist es eine Pubertätsmetapher. Ich finde, die gute Science-Fiction sucht nach neuen Aspekten.
Und der Drogenaspekt ist auch aus den Achtzigern bekannt.
Wenn man eine Gescbichte erzählen hätte wollen, die sich mit Internet und toxische Männlichkeit auseinandersetzt. hätte man sie anders erzählt.

Viele Filme der Achtziger brachten auch neue Ideen in den Mainstream, in der Subkultur waren sie längst bekannt. Zurück in die Zukunft behandelt wahrscheinlich das erste Mal in einem Mainstreamfilm das Großvater-Paradoxon, E.T. zeigt einen freundlichen Alien im Gegensatz zu den Körperfressern aus den Fünfzigern, Star Wars bindet die buddhistische Mythik in das Science-Fiction-Genre ein, Terminator und Total Recall. Sie reproduzierten nicht einfach nur frühere Filme, weil sie Fan war, bis auf George Lucas, der war Flash-Gordon-Fan.

Ich wünschte mir, wenn man mehr neugierig auf Weiterentwicklung wäre, also nicht die Lieblinge der eigenen Jugend reproduzieren und auf Nostalgie setzen, sondern auch vielleicht "Dem Universum sind wir letztlich egal", was eine interessante Neuinterpretation der Bodyswitch-Problematik ist, auch wenn das Buch aus dem Anfang der 2010er stammt. Oder die Kiste. Oder Deathbook. Oder Severance. Bei Wolfblood nehme ich an, dass die ZDF-Leute sie kennen, aber nicht die Firma. Wolfblood fand ich nerdiger.

Charmantes Zwischendurchfutter, was sich nicht ins kollektive Gedächtnis der Deutschen eindringen wird. Dass es nur Zwischendurchfutter ist, liegt nicht an den Schauspielern, die geben ihr bestes.
Ich fürchte, "We came in Peace" ist eine europäische Antwort auf "V - Die Außerirdischen". Vielleicht Science-Fiction nicht nur als Kulisse sehen, sondern als Möglichkeit ernst nehmen.