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Lost in Translation
Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 18:46
von Rodon
Morgen, am 16.09., strahlt die ARD die Free-TV-Premiere von "Lost in Translation" aus, leider erst um 23:10 Uhr (unverständlich, wenn ihr mich fragt).
Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte einschalten oder den Videorekorder scharf stellen!
Inhalt:
Bob Harris (Bill Murray), ein Schauspieler, der sich seit Jahren auf dem absteigenden Ast befindet, hält sich für den Dreh eines Whisky-Werbespots in Tokio auf. Während er das Geschehen um ihn herum ironisch nimmt, lernt er in seinem Hotel als Fremder im fremden Land seine Landsmännin Charlotte (Scarlett Johansson) kennen, deren Mann in Tokio tätig ist und die sich gerade eingestehen muß, daß sich das Verhältnis zu ihrem Mann (Giovanni Ribisi) in den zwei Jahren Ehe stark verändert hat.
In der Weite des großen Hotels kommen sich die beiden langsam näher und freunden sich an. Während Charlotte endlich wieder mit jemandem reden kann, bröselt der Panzer aus Ironie, den Bill mit sich herumschleppt... (Quelle:
http://www.ofdb.de)
Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 19:20
von RickyFitts
Verdammt, hat die ARD schon wieder so einen großartigen Film in die Finger bekommen, um ihn dann irgendwo im Spätprogramm und ohne Werbung vor der Öffentlichkeit zu verstecken.
Ohne den Hinweis hätte ich ihn auch verpasst. Der wird auf jeden Fall aufgenommen und meiner Sammlung hinzugefügt. Denn die Atmosphäre und Stimmung ist so einmalig. Es ist ruhig und trotzdem spürt man in den Charakteren so eine treibende Rastlosigkeit, ohne dass sie je wissen wohin damit. Selbst der tolle nächtliche Streifzug ist nur eine kurze Ablenkung und am Ende stehen sie wieder in der selben Lethargie. Allein Bill Murray ist in dem Film eine Offenbarung und Scarlett Johanson ist wohl der einzige junge Hollywoodstar, dem man die Rolle einer Philosophistudentin abnehmen würde.
Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 20:44
von Monk!
Hätte ich das nicht gelesen, hätte ich es verpasst :?
Wie blöd ist man eigentlich bei der ARD? Jeder andere Sender würde wie bekloppt Werbung für einen so super Film machen und ihn Sonntags zur Primetime bringen. Aber die ARD packt ihn ins Nachtprogramm am Samstagabend und macht vielleicht in der Programmvorschau um 18 Uhr kurz drauf aufmerksam.
Der ARD sollte man echt keine Blockbuster mehr geben. Das ist doch Gebührenverschwendung durch das verheizen solcher Filme mit schlechter Programmplanung.
Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 21:00
von Produzent
Tja typisch Öffis, Geld anderer Leute kassieren und noch schön unpopulär verbraten. :?
Ok, ich habe jetzt in meiner Aufnahme keine Werbung, aber mir wäre eine Ausstrahlung in der Prime lieber. (auch mit werbung) Ich muß keinen Rekorder anwerfen und mein Frauchen wäre dann auch mit von der Partie.
Danke liebe ARD für so eine tolle Sendezeit :lol:
Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 21:11
von Confuse
Also Werbung dafür, hab ich auch noch nicht gesehen.
Aber ich schau mir den Film gerne mal an.
Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 21:30
von Produzent
Einen Trailer habe ich durch Zufall Mittags vor der Tagesschau gesehen. Aber sonst nix. Nicht gerade Populär. Aber Filme werden wohl hier noch "steinzeitlich" vermarktet.
Schade

Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 21:33
von Confuse
Wie ist denn der Film so?
Bestimmt haben ihn schon viele im Kino gesehen.
Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 21:43
von Roli
Confuse hat geschrieben:Wie ist denn der Film so?
Bestimmt haben ihn schon viele im Kino gesehen.
nicht im kino, aber auf dvd. im allgemeinen gefallen mir die ruhigen bill murray-filme. die tiefseetaucher und broken flowers fand ich toll. doch dieser war mir schon fast zu ruhig. vielleicht weils schon spät war, aber ich musste kämpfen, um nicht einzuschlafen.

Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 21:44
von Produzent
Confuse hat geschrieben:Wie ist denn der Film so?
Bestimmt haben ihn schon viele im Kino gesehen.
Ich habe ihn noch nicht gesehen, allerdings von sehr vielen Leuten als absolutes
*must have* empfohlen und nahegelegt bekommen.
Daher kann ich jetzt durch die TV-Ausstrahlung dem einfach mal nachkommen.
Hier eine Inhaltsangabe der ARD
Lost in translation - Zwischen den Welten
Spielfilm USA / Japan 2003 (Lost in translation)
Diese Sendung vormerken
Der Hollywood-Schauspieler Bob ist nach Tokio gereist, um dort einen Werbespot für Whisky zu drehen. An der Bar seines Luxushotels lernt er eines Nachts die viel jüngere Amerikanerin Charlotte kennen.
Nachdem sie mit ihrem Regiedebut "The Virgin Suicides" (1999) bereits für Aufsehen gesorgt und jede Menge positive Kritik bekommen hatte, landete Sofia Coppola mit ihrem zweiten Film "Lost in Translation" den Überraschungserfolg des Kinojahres 2003. Kein Wunder, denn Coppolas in gerade mal 27 Tagen an Originalschauplätzen in Tokio gedrehter Film strahlt eine erfrischende Energie aus, wie man sie im zeitgenössischen Kino nur noch selten findet. Die Geschichte klingt denkbar einfach: Bob (Bill Murray) und Charlotte (Scarlett Johansson) sind zwei Amerikaner in Tokio. Der Hollywood-Schauspieler Bob ist in der Stadt, um einen Werbespot für Whisky zu drehen. Nach den ermüdenden Drehtagen flüchtet er vor der fremden Umgebung und vor nervtötenden Amerikanern, die ihn erkennen, in sein Hotelzimmer. Die frisch verheiratete Yale-Absolventin Charlotte begleitet ihren Mann John (Giovanni Ribisi), einen erfolgreichen Fotografen, auf einer Arbeitsreise. Tagsüber lässt er sie alleine, nachts schläft er erschöpft neben ihr ein. An der Bar des Luxushotels, in dem sie wohnen, lernen Bob und Charlotte sich in einer schlaflosen Nacht kennen. Aus der zufälligen Begegnung entwickelt sich sehr schnell eine außergewöhnliche Freundschaft. Gemeinsam streifen der alternde Bob und die blutjunge Charlotte durch die nächtliche Japan-Metropole, lernen die Eigenarten der fremden Kultur kennen und geraten immer wieder in skurrile Situationen. Sie landen in Karaoke-Bars und Table-Dance-Schuppen, trinken jede Menge Sake und philosophieren im Hotelzimmer zu Fellinis "La Dolce Vita" über das Leben. Doch bald müssen sie voneinander Abschied nehmen, denn Bob muss abreisen. Aber die Erinnerung wird beide ein Leben lang begleiten...
"Lost in Translation - Zwischen den Welten" ist eine melancholische Großstadtkomödie von Sofia Coppola. In den Hauptrollen brillieren Bill Murray und Scarlett Johansson.
"Lost in Translation - Zwischen den Welten" ist eine wunderbare Mischung aus skurrilem Humor, exzentrischen Charakteren und heiterer Melancholie. Regisseurin Sofia Coppola, Tochter des Altmeisters Francis Ford Coppola, versteht es nicht nur meisterlich, die Atmosphäre der brodelnden Metropole Tokio einzufangen, sondern auch das Gefühl der Verlorenheit, das einen befallen kann, wenn man alleine in einer fremden Stadt unterwegs ist. Dabei profitiert sie natürlich nicht zuletzt von dem wunderbaren Darsteller-Duo Scarlett Johansson ("Match Point") und Bill Murray ("Broken Flowers") zwischen dem sich eine ungeheure Chemie entfaltet: Nicht umsonst wurden beide für den Oscar nominiert - den dann jedoch "nur" Sofia Coppola für ihr feinfühliges Drehbuch entgegennehmen durfte.
Darsteller/Regie:
* Darsteller:
Bob Harris: Bill Murray
Charlie: Fumihiro Hayashi
Charlotte: Scarlett Johansson
Dritter Presseagent: Take
Erster Presseagent: Kazuyoshi Minamimagoe
John: Giovanni Ribisi
Kelly: Anna Faris
Mrs. Kawasaki: Akiko Takeshita
Zweiter Presseagent: Kazuko Shibata
* Kamera: Lance Acord
* Drehbuch: Sofia Coppola
* Regie: Sofia Coppola
Quelle:
http://www.ard-digital.de/programmvorsc ... D=63324243
Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 21:46
von Confuse
Ohh... vielen Dank für die prompten Antworten.
Okay, dann schau ich mir den Film auch an. Ich bin gespannt.

Verfasst: Fr 15. Sep 2006, 23:08
von zapper276
Da vorher das "Herbstfest der Volksmusik" läuft, muss man wohl damit rechnen, dass der Film erst 23.30 Uhr oder noch später laufen wird.
Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 09:07
von RickyFitts
zapper276 hat geschrieben:Da vorher das "Herbstfest der Volksmusik" läuft, muss man wohl damit rechnen, dass der Film erst 23.30 Uhr oder noch später laufen wird.
Auch das noch!?
Die ARD tut auch wirklich alles, um den Zuschauer mit Geschmack abzuschrecken. Da wird ein echter Leckerbissen versteckt und die, die ihn dann doch finden, laufen auch noch Gefahr das Minenfeld der Geschmacklosigkeit zu erwischen. Öffentlich rechtliches Fernsehen, ich hasse es!
Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 20:15
von Coffee Guy
:? Ich wusste gar nicht, dass "Lost in Translation" einen deutschen Untertitel hat... Oder wurde "Zwischen den Welten" von der ARD selber hinzugefügt?
Also, ich kann euch den Film auch nur empfehlen. Er hebt sich von anderen Filmen ab, indem keine große Story erzählt wird, sondern indem man die Bilder und die Charaktere sprechen und spielen lässt. Es wird einem ein Gefühl vermittelt, das ich in keinem anderen Film zuvor verspürte: Eine Mischung aus Einsamkeit, Heimweh, aber auch Fernweh.
Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 20:28
von RickyFitts
Genau diese Art von Empfindungen hatte ich auch. Ich glaube das liegt daran, dass sich der Film so "echt" und menschlich anfühlt. Da wird nicht wie in den meisten Filmen zwanghaft eine Handlung dramatisiert, in dem tausendsten Versuch nach altem Kochrezept ein Mitfühlen der Zuschauer zu erwirken. Lost in Translation fließt einfach wie ein Stück Leben ganz dicht an einem vorbei und hinterlässt ganz unaufdringlich eine emotionale Wirkung. Das macht ihn in meinen Augen so einzigartig.
Verfasst: So 17. Sep 2006, 02:00
von Confuse
Mhh... ich hab total gemischte Gefühle. :?
Einerseits mag ich den Film, weil er in der Tat extrem nah am wirklichen Leben spielt.
Andererseits ist er an manchen Stellen schon ein bisschen langweilig.
Teilweise dachte ich, da hätte man jetzt noch etwas näher drauf eingehen können.
Es ist so ein Film zum nebenher gucken.
Verfasst: So 17. Sep 2006, 11:02
von scoob
Ich habe den Film gestern zum ersten Mal gesehen und mir hat er sehr gut gefallen.
Die "TV Spielfilm" hat in der aktuellen Ausgabe auch darüber berichtet, dass die ARD Erstausstrahlungen von Spielfilmen mitten in der Nacht versendet. ARD-Programmplanerin Andrea Wich findet das völlig normal: "Filme wie «Lost in Translation» sind Schmankerln, die sich an eine Spielfilm-Elite richten. Wir haben ein eher älteres Publikum, und das stellt bestimmte Erwartungen."
Stellvertretend für alle anderen Sender sagte Sat.1-Programmchef Volker Szezinski zu der ARD-Programmplanung: "Ein Film wie «Lost in Translation» gehört natürlich in die Primetime, das ist man den Zuschauer schuldig. Davon abgesehen ist es wirtschaftlich eine Sünde, so einen Film unter Ausschluss der Öffentlichtkeit zu senden."
Ich lasse das einmal unkommentiert stehen.
Verfasst: So 17. Sep 2006, 12:11
von Produzent
Ein wirklich sehr schöner Film, der einer derer ist, die am ehesten von Blockbustern einer wahren Realität entsprechen. Er beschreibt das, worin sich viele Menschen befinden aber entweder es verdrängen oder dem verfallen, bis eine kleine Hoffnung irgendwann erscheint und es doch irgendwann einen immer größer wird, wenn man es zulässt.
Hierzu sollte man natürlich die Handlung aufmerksam verfolgt haben, denn auch die stillen Momente sagen immer hier etwas aus, vorrausgesetzt man kann (und will) es interpretieren. Super.
Ein Film für Soul, Heart and Brain.
Für alle die ihn verpasst haben hier die Wdh´s.
02.10., 20:15, EinsFestival -Lost in translation - Zwischen den Welten
03.10., 16:25, EinsFestival -Lost in translation - Zwischen den Welten
10.10., 23:35, HR -Lost in Translation - Zwischen den Welten
22.10., 00:00, SWR -Lost in Translation - Zwischen den Welten
Verfasst: So 17. Sep 2006, 12:26
von Confuse
Markus hat geschrieben:Die "TV Spielfilm" hat in der aktuellen Ausgabe auch darüber berichtet, dass die ARD Erstausstrahlungen von Spielfilmen mitten in der Nacht versendet. ARD-Programmplanerin Andrea Wich findet das völlig normal: "Filme wie «Lost in Translation» sind Schmankerln, die sich an eine Spielfilm-Elite richten. Wir haben ein eher älteres Publikum, und das stellt bestimmte Erwartungen."
Stellvertretend für alle anderen Sender sagte Sat.1-Programmchef Volker Szezinski zu der ARD-Programmplanung: "Ein Film wie «Lost in Translation» gehört natürlich in die Primetime, das ist man den Zuschauer schuldig. Davon abgesehen ist es wirtschaftlich eine Sünde, so einen Film unter Ausschluss der Öffentlichtkeit zu senden."
Als Deutscher würde es mich stören, denn man möchte ja nicht Gebühren Zahlen für (gute) Filme die man nicht sehen kann.
Mich persönlich hat es aber nicht allzu sehr gestört.
Verfasst: So 17. Sep 2006, 13:31
von Rodon
Die Quoten waren (wie zu erwarten) äußerst mau:
0,77 Mio. (7,2%) / 0,28 Mio. (4,9

Verfasst: So 17. Sep 2006, 15:41
von zapper276
Ich denke, der Film wäre auch um 20.15 Uhr kein Quotenbringer gewesen.
Verfasst: So 17. Sep 2006, 16:13
von Produzent
zapper276 hat geschrieben:Ich denke, der Film wäre auch um 20.15 Uhr kein Quotenbringer gewesen.
Also gestern um 20:15 Uhr hätte dieser sicher bessere gehabt

Verfasst: Mo 18. Sep 2006, 14:50
von Jiyuu
Oh no!
ich wollte mir den Film aufnehmen und habe es vergessen!
liebe ARD-Verantwortliche,
man sollte Euch prügeln! Wo bleibt eigentlich der Infromations-und Kulturauftrag, für den wir alle gebühren blechen müssen? Was bekomme ich für mein Geld? Volks(verdummungs)musik und Co in der Primetime! Traut Euch, fasst Euch ein Herz und sendet nächstes Mal solche Filme wie Lost in Translation etwas früher (meinetwegen auch um 21 Uhr)- die Quoten werden so mies nicht sein.
Die Wiederholungstermine sind auch ein Vollwitz- 0.00 in irgendeinem dritten programm. tststst :evil:
Verfasst: Mo 18. Sep 2006, 15:20
von Rodon
Jiyuu hat geschrieben:
Die Wiederholungstermine sind auch ein Vollwitz- 0.00 in irgendeinem dritten programm. tststst :evil:
...die darüber hinaus nicht mal jeder empfangen kann!
Verfasst: Mo 18. Sep 2006, 16:20
von Produzent
Rodon hat geschrieben:Jiyuu hat geschrieben:
Die Wiederholungstermine sind auch ein Vollwitz- 0.00 in irgendeinem dritten programm. tststst :evil:
...die darüber hinaus nicht mal jeder empfangen kann!
Der wird sicher mal wieder
ARD Typisch in den nächsten Monaten an die Länderanstalten herumgereicht

Verfasst: Di 19. Sep 2006, 02:08
von zapper276
02.10., 20:15, EinsFestival -Lost in translation - Zwischen den Welten
03.10., 16:25, EinsFestival -Lost in translation - Zwischen den Welten
Ich finde diese Zeiten mehr als annehmbar.