Das Erste, ZDF, Dritte (WDR, NDR etc.), Spartensender von ARD & ZDF (One, ZDFneo, ZDFinfo etc.)
Benutzeravatar
von timi-tomi
#616643
http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=32334&p3=

Kam ja schon öfters ins Gespräch, einen öffentlich-rechtlichen Jugendsender ins Leben zu rufen. Was haltet ihr davon? Wird es in absehbarer Zeit einen solchen Kanal geben? Wie wird das Programm aussehen? Wird ein solcher Sender überhaupt wahrgenommen?


Ich persönlich finde die Grundidee gut. Auch wenn es gleichzeitig ein Eingeständnis ist, dass man versagt hat und die Jugendlichen praktisch nicht mehr erreicht (also ARD, ZDF..).
Ich könnte mir vorstellen, dass man den KiKa zum 24 Stunden Sender umbaut und ab, sagen wir 19 Uhr, sich vom Kindersenderschema abwendet und eimn Programmfenster für die 14-29 Jährigen ausstrahlt. Wahrscheinlich dann auch unter einem anderen Label, als KiKa.
Ob das die beste Lösung ist, weiß ich aber nicht so ganz: Zwar ist der KiKa fast überall zu empfangen und hat eine hohe Reichweite, aber wer als Jugendlicher oder junger Erwachsener möchte den KiKa einschalten um das Programm zu finden?
Ich könnte mir vorstelen, das am Anfang eine gewisse Hemmschwelle da ist.
-> dem könnte man mit einer großen Werbeaktion (Print, Online, Plakate, On-Air) entgenwirken, bloß muss das Image auch "cool" genug wirken (eine Mischung aus MTV, Viva und ProSieben) damit es junge Leute anspricht.

Zum Programm: Was will man speziell für Jugendliche senden? Wissen macht Ah! für ältere? Ich meine, da es ein öffentlich-rechtlicher Sender ist, darf er ja nicht nur Unterhaltung zeigen. Und auf Wissenssendungen haben die meisten aber keinen Bock. Hier sehe ich das eigentliche Problem.
Klar wäre es fantastisch, wenn man einen Mix aus US-Serien, deutschen Serien (Türkisch für Anfänger), Filmen, Talk (Sarah Kuttner) und Reality hinbekommt. Aber das wird bestimmt wieder eine Grundsatzdiskussion auslösen, was darf man zeigen als ÖR, was nicht..

Ich würde es jedenfalls begrüßen, wenn ein Jugendsender ins Leben gerufen wird. Das Fernsehen wird sicherlich an Qualität hinzugewinnen und einige werden wahrscheinlich merken, das was Viva und MTV zeigt, eben doch nicht der gute Ton ist. Bildung auch für Jugendliche, interessant und cool gemacht, plus die beste Unterhaltung ohne Werbeunterbrechung mit Top-Serien und Spielfilmen - Traum oder bald Realität?
Benutzeravatar
von hezup
#616870
Die Grundidee wieder mehr Inhalte für "junge Leute" zu machen, finde ich an sich gut – bis auf ein paar Sendungen hat die ARD für mich persönlich wenig zu bieten. Allerdings finde ich den Ansatz falsch, dafür jetzt einen eigenen Kanal aufzumachen. Vielmehr könnte die ARD doch seine "jungen Inhalte" auch ins Hauptprogramm Das Erste übernehmen, das hat früher auch geklappt... bin ohnehin der Meinung, dass die ARD zu viele Sender (Radio inkl.) betreibt, meiner Meinung nach könnte man das alles etwas komprimieren, ohne auf Inhalte verzichten zu müssen und Kosten einspaaren. Ich seh es irgendwie schon kommen, dass die Intendanten dann bei der nächsten Runde den Jugendsender als Begründung für höhere Gebühren "benutzen".

Ja, ist überspitzt: Aber wenn es für die Jugend bald einen eigenen Sender gibt, warum nicht auch gleich einen für die 30er...? Die brauchen schließlich auch ihren eigenen Kanal zwischen Jugend- und Rentner-Sendungen. :roll:

Dass man den KiKa ausbaut, würd ich noch als halbwegs in Ordnung finden. Allerdings bezweifle ich generell, ob nun KiKa-Ausbau oder eigener Kanal, dass sich die Jungen dann wieder der ARD zu wenden... das Image der ARD ist zwar seriös, aber eben auch total altbacken. Bis die ARD wieder "cool" genug ist, dauert das sicher so einige Zeit und kostet einiges an Marketing-Kohle.

Bin jedenfalls gespannt... zugleich bin ich aber auch dagegen, alles in irgendwelche Zusatzkanäle auszulagern und dafür wiederum mehr GEZ-Gebühren zu verlangen. Ich zahl jetzt schon genug, bekomme aber leider nicht die Gegenleistung, die ich erwarte. Dass sich die ARD für seine Sender nun große Film/Serienpakete dafür kauft, glaub ich weniger, würde man auch nicht rechtfertigen können, da es ja nicht wirklich ihr öffentlicher Auftrag ist, Hollywood-Filme zu zeigen.
von Mado92
#617045
einen sender für die 30+ einführen? das ist finde ich quatsch ^^ die hat man schon sicher an die Privaten verloren
und die zurückzuholen das wird sehr sehr schwierig, lieber die künftigen generationen an sich binden
Benutzeravatar
von RickyFitts
#617051
Abgesehen von der ganzen Kosten und GEZ-Gebühren-Frage, die ich hier nicht nochmal aufrühren möchte, sehe ich da schon ein ganz anderes Problem:
Es gibt nicht DIE Jugend. Entsprechend schwer wird es ein passendes Programangebot für die 14 bis 29 jährigen zu schustern. Wenn das so leicht wäre, sähe das Privatfernsehen wohl anders aus, denn genau die Zuschauer wollen doch alle haben. Nur wie man sie kriegt ist das große Rätsel.
Wie also will man so einem Sender ein Profil geben und was sollten die Inhalte sein?
Schielt man auf die Teenies und macht sich zu einem öffentlich rechtlichen The CW, der Soaps fürs junge Publikum produziert? Oder gibts dann das deutsche Gegenstück zum Highschool Musical mit Jimi Blue und Tokio Hotel?
Das klingt jetzt für viele absurd und ironisch sowas vorzuschlagen und so ist es auch gemeint - aber seien wir mal ehrlich: wenn die Rundfunkintendanten sich an ihren großen Tisch setzen und ein Konzept für den Sender zusammenzurren, dann stehen solche Erfolgsformate unabwendbar zur Diskussion.

Schwer wäre auch die Frage nach Import- oder Eigenproduktionsware. Diese junge Zielgruppe steht nachweislich weit überwiegend auf US Ware. Also entweder einkaufen oder schlecht kopieren oder sehr gewagt eigene Formate austesten und schauen ob was originelles bei rumkommt, was die jungen Leute auch annehmen.

Und während man bei Teenagern noch einigermaßen Chancen hat einen gemeinsamen Nenner zu finden, wenn man sich am Pop-Mainstream orientiert wird das bei den Zuschauern in den zwanzigern ungeheuer schwer. Denn da gehen die Geschmack und Bildungsgrad ungeheuer weit auseinander.
Benutzeravatar
von MarQi
#617587
ich bin total gegen einen "jugendkanal". wenn dann soll das privat jemand auf die beine stellen. die ard hat genug sender und programme am laufen. die sollen lieber mal entrümpeln, anstatt noch mehr aufzumachen. im übrigen fühle ich mich als "twen" ganz gut bedient. es gibt doch schon alles und ich glaube nicht, dass die ard etwas innovatives aus dem hut zaubert.
Benutzeravatar
von Neuling
#617590
Ein eigener Sender kostet wieder Geld und ist somit für die Zukunft die beste Gerechtfertigung die Gebühren weiter zu erhöhen. Bei der Masse an Öffentlichen TV Sendern ist genug Platz auch für junge Leute Programm anzubieten, wenn man es dann wollte.

Am Ende wird es das "Abstellgleis" für "erfolgreiche" Formate wie Bruce Darnell dem Styling Experten und "Türkisch für Anfänger" sein. Genau bei diesen Formaten sagen uns alte Programmdirektoren das es etwas für junge Leute ist und Qualitativ hochwertig ist, leider sieht der Zuschauer das anders.
von kanzler3000
#617603
Im Grunde entwickeln sie ihren Jugendkanal ja bereits seit Längerem: EinsFestival. Serien wie "Türkisch für Anfänger" und "Berlin Berlin" laufen dort ja gerne Mal, auch viele Sendungen aus dem ARD-Comedybereich. Dazu viel Musiksendungen vom WDR und selten auch Mal ein Live-Konzert. Seit September ja auch ein tägliches Kulturmagazin mit einem 1LIVE-Mod. Dass man EinsFestival in eine Richtung bewegt finde ich gut, gerade den WDR, der ja für EinsFestival ist, halte ich für eine recht junge Anstalt die auch gerne experimentiert (vor allem in den Sommermonaten) und über die Verbindung zu 1LIVE auch viele Junge erreicht. Noch einen zusätzlichen Sender brauchts da nicht. Überzeugt davon, dass die Zuschauer dadurch dann aber auch Das Erste schauen, bin ich mal überhaupt nicht
von Kellerkind
#617708
Es ist einfach unglaubwürdig, dass man noch einen Sender brauchen soll, um die Kernaufgabe "Grundversorgung" zu realisieren. Wenn man (inkl. regionaler Dritter und 6 Digitalprogramme) bei ganzen 22 Sendern und einem guten Budget immer noch größere Lücken hat und diese nur mit noch mehr Sender schließen können soll, läuft etwas schief.
Also: Junges Angebot gern, aber bitte nur aus den bestehenden Mitteln. Vielleicht sollte man die Konkurrenz zwischen ARD und ZDF, sowie den Föderalismus innerhalb der ARD mal hinterfragen. Dort liegt für mich die größte Bremse.
Es steht ja völlig außer Zweifel, dass man heutzutage deutlich mehr als einen Sender braucht und dass auch digitale Wiederholungsprogramme zu einem modernen Angebot einfach dazugehören. Aber wer mit dem Bestehenden solche Mängel fabriziert, sollte sich evtl. nicht noch mehr ausbreiten dürfen.

Der Theaderöffner beschrieb bereits ein anderes Problem: Mit welchen Inhalten erreicht man diese jungen Zuschauer, wobei ich das "jung" hier bis 30 oder 35 auffassen würde. Da kann man sich BBC One und BBC Three anschauen. Three zeigt Dokus, die an MTV erinnern. Und One schiebt im Zweifel eine neue Casting-Show nach. Keine leichte Aufgabe...
Benutzeravatar
von Fabianus
#618492
Die "Jugend" (Ich hasse diese Verallgemeinerung) redet über einen Sender, wenn es entweder eine charismatische Figur gibt (Dieter Bohlen, Stefan Raab) oder eben etwas Neues, nich vorher dagewesenes, vielleicht auch etwas skandalös, gibt ("Ich bin ein Star", "Schlag den Raab") .


Doch nun forsche man sich durch das ARD/ZDF-Programm und man finde was?

Richtig, absolut nichts. Natürlich hat man den Umschwung versucht.

"Türkisch für Anfänger", "Berlin, Berlin" oder zum Teil auch die Harald Schmidt und Oliver Pocher-Fusion. Auch Bruce Darnell war ein verzweifelter Versuch, das Publikum zu verändern.

Alle sind mehr oder weniger gescheitert.

Woran das liegt?

Meiner Meinung nach ganz eindeutig am Image. Bei RTL oder Prosieben wäre Bruce Darnell wahrscheinlich nicht in dieser Form gescheitert. Ist der Ruf ruiniert, lebt sichs ganz ungeniert. So ist dies auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Es wird einfach ganz schwach geworben, die Slogans sind nicht gut genug und erreichen die Jugend nicht.

Prosieben hat sich mit dem Slogan "We love to entertain u!" einen Namen gemacht, an dem ein langwieriges Image hängt. Dies kennt jeder, jeder verbindet damit automatisch Prosieben.
RTL ist schon seit früh auf der GZSZ-Sender. Oder eben der DSDS-Sender. Das sind Sendungen, die charismatische Personen haben, die etwas Ausstrahlen. Und was hat die ARD, das ZDF?

Dies soll nicht heißen, dass ARD/ZDF-Schauspieler schlechter wären, sondern manchmal ist ein sauberes Image nicht immer von Vorteil. Die Jugend sehnt sich nach Personen mit denen sie sich identifizieren können, die auch mal anecken, die für Gesprächsstoff sorgen.

Ein Jugendkanal ist ein verzweifelter Versuch. Nicht mehr und nicht weniger. Erfolg wird es keinen haben. Es sei denn, man nimmt ein ganz andere Produktionsschema auf und produziert Sendungen, die auch mal groß in den Boulevard-Blättern Deutschlands stehen, weil sie eben nicht unbedingt mit allen Meinungen konform ist. Dazu braucht es neue Ideen, eine gute Entwicklungsarbeit und dann könnte es etwas werden, wobei man dafür wohl auch nicht unbedingt weitere Gelder verschwenden müsste, sondern eine Integration in das laufende Programm durchaus machbar sein sollte.
von Kellerkind
#618580
Fabianus hat geschrieben:Die Jugend sehnt sich nach Personen mit denen sie sich identifizieren können, die auch mal anecken, die für Gesprächsstoff sorgen.
Du gehst davon aus, dass allein ein Bild-TV Erfolg haben kann. Ist dies das Einzige, was die Privaten erfolgreich sein lässt? Wenn wir so rangehen und der "Jugend" einzig belanglosen Quark ohne Bestand vorsetzen, dann müssen wir uns über nichts mehr wundern. Ich glaube irgendwie noch dran, dass diese Leute mehr sind, als seelenlose Allesschlucker.

Der britische Kalkofe Charlie Brooker (man möge mir den Vergleich verzeihen) hat es mal probiert. Er setzte einer kleinen nicht repräsentativen Versuchsgruppe verschiedene Formate vor. Die MTV-Reihe über den 16. Geburtstag kam schlecht an. Eine eigentlich recht schwere Doku über Neocons (The Power of Nightmares) stieß hingegen auf Interesse. Genau wie Skins (siehe entsprechendes Subforum). Weil man die Zuschauer ernst nimmt.
Ist es nicht auch das, was unseren Privaten fehlt? Die sind inhaltsleere Berieselung ohne Relevanz. Vergessen am nächsten Tag.
Benutzeravatar
von RickyFitts
#618603
Ich geb euch beiden zum Teil Recht.
Kellerkind sagt es ganz richtig: nur mit hippem trash-TV ist es nicht getan. Das Programm muss auch Substanz haben.
Aber ich sehe es auch so, dass die ARD tatsächlich ein Imageproblem bei den Jungen hat. Wenn ich an ARD denke, assoziere ich sofort grauhaarige, faltige Menschen vor dem Opablauen Hintergrund des Tagesthemen-Studios: seriös, ernst, sachlich, informativ. Aber nicht die Bohne unterhaltsam. Aushängeschilder des Unterhaltungsprogramms: biedere Krimikost, seichte Heimat- oder Reisefilme voll hölzerner Klischeefiguren und ohne jeden Spannungsbogen. Bei Volksmusik bin ich da noch nichtmal angekommen.

Was fehlt ist ein Gegengewicht in die Junge Richtung. Telenovelas und Soaps sind dafür aber nicht auffällig und prägnant genug. Das einzige, was das Image wirklich aufpolieren könnte, wäre etwas gewagtes und provokatives. Etwas, das nicht Trash ist, aber Tabubrüche begeht, die man dem Ältestenrat der Intendanten nicht zugetraut hätte. Harald Schmidt sollte in meinen Augen genau diese Lücke besetzen. Ist leider nicht aufgegangen. Schmidt wurde eingegraut, fad und langweilig. Er hat spürbar die Bisslust verloren und es glaubt wohl niemand, dass er bei der ARD noch die kreative Narrenfreiheit aus Sat1 Tagen hatte. Aber genau sowas bräuchte es. Ein Fenster für kreativen Wahnsinn und dabei gleichzeitig eine Person als Aushängeschild. Vielleicht nicht so ganz Late Night, aber schon auf eine Host-Person abgezielt, die einfach ungestüm aufmischen darf und vor nichts halt macht. Vielleicht wäre das wirklich so jemand wie Stefan Raab mit weniger präbuterärem Humor. Ich würde mir so eine Mischung aus Conan O'Brian, Christian Ulmen, Schlingensief und Hape Kerkeling wünschen.

Es stimmt leider, dass die ARD kein einziges Gesicht hat, dass die Jugend anspricht. Plasberg? Zu arrogant. Pilawa? Zu brav und Wunschschwiegersöhnchen. Maischberger? Zu kühl und verbissen professionell. Beckman? Zu selbstverliebt. Pocher? Oh bitte, bitte nicht.
von Kellerkind
#618648
RickyFitts hat geschrieben:Aber ich sehe es auch so, dass die ARD tatsächlich ein Imageproblem bei den Jungen hat.
Eindeutig. Aber man schafft es ein erfolgreiches Kinderprogramm zu machen, wie man auch beim grauen Publikum erfolgreich ist. Mit den richtigen Variablen kann man auch das dazwischen besetzen. Türkisch ist ja nicht gefloppt, weil es schlecht war, sondern weil Image des Senders und Umfeld nicht stimmten.

Und zu den Gesichtern: Das kommt darauf an, was man machen will. Pilawa und Lanz (wenn auch vom ZDF) sind gut für unterhaltsame Massenshows. Der Moderator von EinsWeiter (einer von 1live) scheint ganz tauglich. Charlotte Roche machte ihre "unter"-Reihe auch ziemlich gut. Kuttners Kleinsanzeigen fand ich auch ganz OK. Ansonsten gibt es sicher noch viel mehr, auch Unbekannte. Was fehlt sind nicht die Leute, sondern der Druck, diese von oben zu transportieren.
Benutzeravatar
von Fabianus
#618652
Erst einmal muss ich sagen, dass es DIE Jugend eigentlich nicht gibt. Es gibt enorm viele jugendliche Richtungen, die alle etwas anderes sehen wollen.

Natürlich ist mir bewusst, dass "Trash-TV", wie Kellerkind es nennt, nicht die Lösung schlechthin sein kann. Aber auch hier denke ich, dass die Mischung es macht. Eine kleine, noch so gute Sendung ginge wahrscheinlich auf der ARD unter, weil sie unter dem Radar vieler Jugendlicher fallen würde. Ganz einfach deswegen, weil es der "Opa-Sender" machen würde.

Bei RTL ist der Fall beispielsweise komplett anders. Dort wird auch ein Peter Klöppel von der Jugend aufgenommen, eben mal etwas, was kein "Trash-TV" darstellt. Und wieso? Weil er eben in das Jugend-Image eingebettet ist. Es ist eine Sache der Präsentation, nicht mehr.

Kleiner Offtopic-Einschub:
Und generell noch etwas zum "Trash-TV":
Findest du es so verkehrt, wenn die Jugend "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" schaut? Heißt das zugleich, dass man begeisterter Bild-Leser ist und etwas überspitzt gesagt blöde durch die Welt geht?

Ich denke doch mitnichten. In meinen Augen ist erlaubt, was unterhält und Sendungen wie DSDS machen dies nunmal und wenn sich da Leute zum Affen machen, bitteschön. Gezwungen hat sie keiner.

Was ich damit zum Ausdruck bringen will:
Man kann dieses "Trash-TV" durchaus unterhaltend finden und sich auch diese Sendungen anschauen, wie ich denke, aber dies heißt nicht, dass man keinen kritischen Blick auf Sachen wirft. Muss denn jede Sendung, die ich schaue, bildend sein? Kann es nicht mal Blödel-Komik alla Elton sein?


Aber zurück zum Kernthema:
Man braucht halt etwas, was neu und innovativ ist. Was noch nie dagewesen ist, was über bekannte Grenzen geht. Dazu braucht es aber richtiges Personal. Dies hat die ARD aber nicht, da hilft auch kein Jugendsender.
Die angesprochenen Gesichter...Alles ordentliche Moderatoren, aber zeitgleich auch welche, die kein so ausgeprägtes Profil besitzen wie manch andere. Es fehlt halt das Marketing und die Promotion.
Benutzeravatar
von Holzklotz
#618767
Was ich damit zum Ausdruck bringen will:
Man kann dieses "Trash-TV" durchaus unterhaltend finden und sich auch diese Sendungen anschauen, wie ich denke, aber dies heißt nicht, dass man keinen kritischen Blick auf Sachen wirft. Muss denn jede Sendung, die ich schaue, bildend sein? Kann es nicht mal Blödel-Komik alla Elton sein?
Seh ich genauso. Hier im Forum gibt es etliche intolerante Intellektuellen, die meinen Niveau erfunden zu haben... :shock:
von Kellerkind
#618795
Fabianus hat geschrieben:Kleiner Offtopic-Einschub:
Und generell noch etwas zum "Trash-TV":
Findest du es so verkehrt, wenn die Jugend "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" schaut? Heißt das zugleich, dass man begeisterter Bild-Leser ist und etwas überspitzt gesagt blöde durch die Welt geht?
Nicht pauschal natürlich. Die Mischung machts. Ich kritisiere ja gern an den Privaten, dass die Mischung noch weniger stimmt, als bei den ÖR. Was ist das intelligenteste Format bei jedem der 6 führenden Privatsender zur Hauptsendezeit? Da ist "Es muss nicht immer bildend sein" ein Totschlagargument, weil es eigentlich "Es muss nicht immer nicht-bildend sein" heißen sollte.
Da kann man erwidern, dass es nicht deren Aufgabe ist, irgendetwas mit Inhalt anzubieten, wenn dann doch was kommt: Umso besser. Stimmt ja auch. Aber mit "Mischung" hat das dann auch nichts zu tun.
Was ich damit zum Ausdruck bringen will:
Man kann dieses "Trash-TV" durchaus unterhaltend finden und sich auch diese Sendungen anschauen, wie ich denke, aber dies heißt nicht, dass man keinen kritischen Blick auf Sachen wirft. Muss denn jede Sendung, die ich schaue, bildend sein? Kann es nicht mal Blödel-Komik alla Elton sein?
Und was ist passiert als Schmidt den Pocher eingekauft hat? Der Untergang wurde vorausgesagt und sehen wollte es trotzdem keiner. Trash ist kein Allheilmittel.
Und natürlich muss nicht alles bildend sein, aber muss auch nicht zwanghaft aus der Gosse stammen.
Benutzeravatar
von RickyFitts
#618808
Kellerkind hat geschrieben: Nicht pauschal natürlich. Die Mischung machts. Ich kritisiere ja gern an den Privaten, dass die Mischung noch weniger stimmt, als bei den ÖR. Was ist das intelligenteste Format bei jedem der 6 führenden Privatsender zur Hauptsendezeit? Da ist "Es muss nicht immer bildend sein" ein Totschlagargument, weil es eigentlich "Es muss nicht immer nicht-bildend sein" heißen sollte.

Und natürlich muss nicht alles bildend sein, aber muss auch nicht zwanghaft aus der Gosse stammen.
Volle Zustimmung!
Von mir aus darf es auch mal eine dümmliche Sarah Connor Dokusoap oder Castingshows oder schlimmstenfalls auch Promi-Mensch-Ärger-Dich-Nicht geben. Aber doch bitte nicht NUR.
Wenn bei den privaten der bildende Höhepunkt mit Galileo erreicht ist, wo man mir einen fast zehnminüten Beitrag darüber andrehen will, ob man mit Handystrahlung ein Ei kochen kann oder ob Telefonieren an der Tanke verboten ist, weil die Strahlen das Benzin entzünden könnten, und dann auch noch große Feldversuche dazu macht, kann ich nur noch den Kopf auf den Wohnzimmertisch hauen in der Hoffnung auch endlich blöd genug zu werden, damit mich sowas nicht mehr krank macht.
Benutzeravatar
von Fabianus
#619066
Natürlich muss die Mischung stimmen, was anderes wollte ich auch nicht damit sagen :wink:

Ich kann mich nur nicht damit anfreunden, wenn "Trash-TV-Schauer" etwas abwertend dargestellt werden. Fernsehen ist ja schließlich primär Unterhaltung und keine Bildung. Wobei Fernsehen ruhig bilden darf. Die Mischungs machts...
Benutzeravatar
von revo
#619210
Fabianus hat geschrieben:Ich kann mich nur nicht damit anfreunden, wenn "Trash-TV-Schauer" etwas abwertend dargestellt werden.
Das sind Menschen, die anderen Menschen zugucken, wie sie Känguruhoden essen oder wie Kerle mit Eierstock in einen Käferkäfig eingesperrt werden und dann schreien wie eine Alarmanlage auf voller Leistung. Was erwartest du? :D

Wenn du deinen Nachbarn zuguckst, wie sie nackig in ihrem Gartenpool schwimmen, wirst du halt nicht unbedingt zum angesehensten Bewohner im Viertel. Das ist sogar recht unwahrscheinlich...
Benutzeravatar
von Neuling
#619276
Das Hauptproblem der ARD ist sicher das es zuviele gibt die mitreden. Man denke nur an das Theater um Jauch. Da stehen sich die Herren selber im Weg. Und so wird bei jedem Format die Frage aufgeworfen ob es anspruchsvoll genug ist und nicht ob es der Jugend oder einer bestimmten Gruppe nicht einfach nur gefällt. Es geht doch nicht darum Billig-TV zu produzieren. Am Ende ist das immer Ansichtssache. Solange vor mir im TV keine halbnackten Weiber sitzen und mich auffordern zum Telefon zu greifen find ich es noch nicht so schlimm.

Aber es gibt natürlich auch keinen Platz im ARD Programm um überhaupt etwas für eine bestimmte Zielgruppe zu platzieren. Zuerst muß man nämlich mal schauen wann junge Leute Fern sehen um ihnen dann Angebote machen zu können. Aber das braucht man bei der ARD nicht zu machen weil alle Programmplätze zugepflastert sind mit festen Sendungen.

Meine Erkenntnis lautet hier das da eine Handvoll überbezahlte Männer einfach gescheitert sind weil sie sich ihr eigenes Programm zusammen gestellt haben was sie gerne sehen wollen. Deshalb ist der Alterstdurchschnitt in der ARD auch so hoch.
von Muse80
#619316
Im Radio hat man mit Radio Fritz (Berlin-Brandenburg) es ja auch egschafft einen prima Jugendkanal aufzubauen, ob man das im TV schafft, wage ich zu bezweifeln!
Benutzeravatar
von GrafSpee
#620436
Ich weiß nicht was ich davon halten soll, ich glaube das geht auch in die Hose auch weil die Öffentlich Rechtlichen nicht unbedingt viele Rechte haben die Jugendliche interessieren besonders was US Serien angeht liegen da fast alle bei Privaten bis auf ein paar ausnahmen.

Natürlich können sie es versuchen, aber dann müssen sie den Kinderkanal umwandeln, denn noch einen weiteren brauchen sie nicht auch weil ich finde das es schon genug sender gibt die mit Gebühren Finanziert werden.
von Berlin - Abschnitt 40
#620511
Einen Jugendkanal möchte ja nicht nur die ARD, sondern auch das ZDF gerne haben, da dieser mit neuen Formaten bestückt werden muss, da die Kernprogramme ja weiterhin das bisherige Publikum bedienen wird das richtig viel Geld kosten, und das alles mit mäßiger Aussicht auf Erfolg.
Denn die Zuschauer, auf die ARD und ZDF eigentlich schielen sind längst mit RTL, ProSieben und VIVA sozialisiert, dort werden sie schon mehr als ausreichend mit den gewünschten Formaten versorgt, wie also sollen diese Zuschauer von dort weggelockt werden?
Das wäre ein immenser finanzieller Aufwand ohne Aussicht auf Erfolg.
Die Fehler, die beide Sender insbesondere in den neunziger Jahren gemacht haben werden nun eben bitter bestraft, man hat seither die Zuschauerschichten bis hinein in die Personen, die über 40 Jahre alt sind größtenteils verloren und wird diese Stand heute nicht mehr zurückgewinnen können. Denn auch mit einer dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk sehr stark zugeneigten Politik, Verfassungsgericht und Lobbyistenvereinigungen kann man den Zuschauer nicht zwingen ihre Programme zu schauen.
Benutzeravatar
von timi-tomi
#627198
Was ich schonmal quatsch finde:
Aussagen wie, man habe kein Geld für so einen Kanal. Die GEZ-Gebühr steigt fast jedes Jahr.. Und so viele Regionalprogramme, wie die ARD anbietet, sind nicht notwendig. BR, NDR, WDR und MDR würden vollkommen ausreichen. Warum braucht (fast) jedes Bundesland seinen eigenen Sender?

Am beste wäre es, wenn wir einen Zustand hätten wie in Österreich oder der Schweiz: Kanal 1 ist für die Älteren. Kanal 2 für die Jungen mit US-Serien, Kinofilmen und guten Eigenproduktionen.
Wieso geht sowas nicht auch in Deutschland? Die Ösis sind richtig zu beneiden.
von Kellerkind
#627230
timi-tomi hat geschrieben:Aussagen wie, man habe kein Geld für so einen Kanal. Die GEZ-Gebühr steigt fast jedes Jahr..
Jede vier Jahre. Außerdem stieg sie zuletzt unter der Inflation. Sollte man wissen...
Warum braucht (fast) jedes Bundesland seinen eigenen Sender?
Es sind 7 (+2 ganz kleine) für 16 Länder. Das ist nicht "fast" jedes Bundesland.
Am beste wäre es, wenn wir einen Zustand hätten wie in Österreich oder der Schweiz:
Das geht schonmal nicht, weil unsere Privaten die ganzen Rechte wegkaufen und die Österreicher und Schweizer da nur Sonderrechte haben. Auch wäre es den Privaten nicht zu vermitteln, warum man von Gebühren in krassem Maße die Rechtekosten in Höhen treibt.
Dir geht es ausschließlich um US-Ware und die gibts umfangreich bei den Privaten. Die ÖR könnten sich hier etwas mehr engagieren und das Angebot für Jüngere ist teils lausig, aber ihre Aufgabe ist nicht, ein RTL ohne Werbung zu sein.
Außerdem vergisst du, dass sowohl Österreich als auch die Schweiz noch 3sat haben. Aber solche Sender passen dir scheinend nicht ins einfache Konzept, sonst würdest du z.B. bei arte jeden freitag eine hervorragende britische Serie sehen.
Benutzeravatar
von Neuling
#627260
Der erste und wichtige Weg wäre wenn man aus ARD und ZDF nur eine Anstalt machen würde. Alleine dadurch würde man Millionen sparen. Das es totaler Schwachsinn ist zwei Anstalten zu haben das haben uns beide gerade bei der Obama Vereidigung bewiesen als beide Sender natürlich ihre Leute nach Amerika geschickt haben um dann eigenständig jeder für sich von dort zu berichten. Und was ist dabei raus gekommen? Die ARD hat eine Stunde lang den "Einmarsch" der Polit-Promis kommentiert. UNd das läuft dann unter "Bei der ARD sind sie besonders gut informiert".