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von Burpie
#802606
Offensichtlich hat das niemand hier geschaut, da es kein Thema ist.
Ich würde 6/10 Punkte geben. Positiv waren die teilweise originelle Story, das Tempo, die Ausstattung und die Locations. Mittelmäßig fand ich die Darsteller und die Musik. Was gar nicht ging, war die komplette Kutschenszene. Manches in diesem Film war mehr gewollt als gekonnt. Insgesamt gute Unterhaltung.
Zur Story: Die Heilige Lanze, mit der Jesus am Kreuz geritzt wurde. So stellte sich ziemlich schnell heraus, dass Goethe im Auftrag Napoleons dessen Beuteschatz sichern sollte, zu dem auch diese Lanze gehörte. Goethe seinerseits versteckte die Reliquie und legte eine Spur mittels kryptischer Hinweise quer durch Deutschland.
Schon recht mutig vom Autor, den größten deutschen Dichter so in eine Indiana-Jones Story einzubringen, aber erstaunlicherweise fügte sich das recht gut. Im 10 Minutentakt und ähnlich eines Computerspiels wurde nun Rätsel geknackt und von Schauplatz zu Schauplatz gehetzt. Am besten gefiel mir die Idee mit dem Fernglas im Wallhalla.
Die Darsteller waren bemüht, aber...Kai Wiesinger sah sehr schlecht aus. Ich hoffe für ihn, dass es keine Krankheit ist, sondern er sich auf einen Film über Auschwitz vorbereitet. Beim nächsten Mal sollte er aber besser seine Kleidung anbehalten. Bettina Zimmermann sah wie immer umwerfend aus, aber mehr als dazu und zum Stichwort geben reichte es leider nicht. Der dritte im Bunde hatte den Spaßpart und das war auch okay. Jürgen Prochnow als Bösewicht hätte mehr Raum gebraucht und seine beiden Lakaien waren seltsam farblos.
Nun die Musik von Klaus Badelt: Okay, Piraten der Karibik kennen wir alle (auch den Fliegenden Holländer) und Badelt versucht hier ähnlich wuchtige Klänge zur Untermalung anzubringen. Für eine TV-Produktion zu wuchtig. Ist in manchen Momenten richtig gut, aber in manchen Szenen völlig daneben. So hat man das Gefühl, dass man von der ersten bis zur Schlußsekunden pausenlos bedudelt wurde. Das ging über das Ziel hinaus.
Unterm Strich durchaus eine Empfehlung, aber mit etwas mehr Mut und Mühe hätte man da sicher etwas größeres draus machen können...
von Wastl
#802791
Ich würde das nicht unbedingt mit einem Computerspiel vergleichen, sondern eher mit "Vermächnis der Tempelritter" bzw. dessen Nachfolger. Gerade der erste Teil, mit der Suche nach dem Nibelungenschatz, war in weiten Teilen eine Kopie dieser Reihe. Gerade die Charaktere waren ziemlich ähnlich. Der Hauptdarsteller, der an etwas glaubt was alle nur als Mythos ansehen; die Frau, die eine hochrangige Wissenschaftlerin ist, ihm zunächst nicht glaubt, sich aber dann in ihn verliebt; und der Gehilfe, technische begabt aber sonst eher für den Humor zuständig. Auch das Konzept mit den Rätseln wurde dort umgesetzt.

Ich fand Wiesinger eigentlich ganz ordentlich in der Rolle, auch wenn mir der Darsteller des ersten Teils noch besser gefallen hat. Die anderen beiden Darstellerwechsel waren beide teils gelungen teils etwas merkwürdig. So wie die Tochter bzw. der Professor dargestellt wurden passten sie besser als die alten Darsteller, aber im Vergleich zum ersten Teil wurden die beiden Charaktere auch ziemlich verändert. Gerade der Professor war vollkommen anders. Im ersten Teil noch ernst und seriös, im zweiten dann aufgedreht und irgendwie ein bisschen ungeschickt.

Die Bösewichte fand ich im ersten Teil überzeugender. Gerade das völlig überdrehte des Handlangers war irgendwie doch sehr passend.


Insgesamt ein sehr unterhaltsamer Film. Natürlich mit einigen Logiklücken, aber das ist ja vollkommen normal bei solchen Filmen. Gegen den angeblich in Planung befindlichen dritten Teil hätte ich nichts einzuwenden, aber mir gefallen solche Abenteuerfilme in der Regel auch sehr gut :wink: