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Wolfgang Petersens "Der Sturm"

Verfasst: Fr 6. Jul 2007, 22:20
von maikjulian25
Der Sturm

(The Perfect Storm)
02.08.2007, 20:15 Uhr


Katastrophen-Thriller, USA 2000
Regie: Wolfgang Petersen
Drehbuch: William D. Wittliff
(Wiederholung am 02.08.2007, 01:00 Uhr)

Captain Billy Tyne George Clooney
Bobby Shatford Mark Wahlberg
Dale 'Murph' Murphy John C. Reilly
Christina 'Chris' Cotter Diane Lane
David 'Sully' Sullivan William Fichtner
Alexander McAnally Bob Gunton
Melissa Brown Karen Allen
Linda Greenlaw Mary Elizabeth Mastrantonio
Alfred Pierre Allen Payne
Bugsy John Hawkes

Auf der Suche nach neuen Fischgründen gerät der Fischkutter "Andrea Gail" in den schlimmsten Sturm seit Menschengedenken. Für die sechsköpfige Crew beginnt ein schier hoffnungsloser Kampf gegen die Naturgewalten....

Herbst 1991: Vor der amerikanischen Ostküste braut sich ein Sturm zusammen. Der erfahrene Schwertfischfänger und Kapitän Billy Tyne lässt sich durch den Wetterbericht jedoch nicht beirren. Im "Crow's Nest", einer Seemanns-Kneipe im Traditionshafen Gloucester, durchzecht er mit seiner Besatzung die Nacht, bevor er trotz der späten Jahreszeit noch einmal mit seinem Kutter "Andrea Gail" in See sticht. Mit seinem Beutezug in weiter entfernte, aber fischreiche Gewässer will Tyne die schwachen Fänge der letzten Monate ausgleichen. Aber auch der Ehrgeiz treibt ihn an, denn seine attraktive Kollegin Linda Greenlaw fährt mit dem Schwesternschiff der "Andrea Gail" in jüngster Zeit immer öfter mehr als den doppelten Fang ein.

Zusammen mit dem zurzeit schwer verliebten Bobby, dem bei Frauen stets erfolglosen Bugsy, dem Jamaikaner Alfred, dem alternden Seemann Murph und dem mit Murph zerstrittenen Ersatzmann Sully steuert Tyne weit entfernte Fischgründe im Norden an und hat dort tatsächlich Erfolg. Riesige Mengen Schwertfisch gehen den unerschrockenen Männern ins Netz, doch gleichzeitig kommt es auch zu Komplikationen an Bord: Unglücksfälle häufen sich, Murph und Sully geraten immer öfter aneinander, und als dann auch noch die Eismaschine ausfällt, ist guter Rat teuer. Wenn der Fisch nicht bald in die Kühlung kommt, war die Fahrt vollkommen umsonst: 60.000 Pfund Schwertfisch wären verdorben.

Unterdessen entwickelt sich die meteorologische Situation über dem Atlantik besorgniserregend: Der Hurrikan Grace, der mit unbändiger Gewalt nach Norden vordringt, droht mit zwei weiteren Wetterfronten zu kollidieren. Dem Wetterdienst ist klar: Wenn die drei Stürme aufeinandertreffen, werden sie den schlimmsten Orkan seit Menschengedenken entfesseln. Die Männer auf der "Andrea Gail" ahnen von all dem nichts, denn die Warnungen des Wetterdienstes erreichen sie nicht mehr. Sie sind vor allem besorgt um ihre wertvolle Fracht, die sie schnell in den Kühlhäusern von Gloucester abliefern wollen. Ohne zu ahnen, was da auf sie zukommt, macht sich die Crew auf den Weg Richtung Heimathafen und gerät dabei mitten in den verheerenden Sturm. Ein schier hoffnungsloser Kampf auf Leben und Tod beginnt...

Hintergrund
Fast 20 Jahre nach seinem internationalen Durchbruch mit "Das Boot" stach Action-Spezialist Wolfgang Petersen erneut in See. "Das Meer hat mich immer schon angezogen", sagt der Regisseur, der selbst zwischen Schiffen in Hamburg aufgewachsen ist. "Ich glaube, es bietet uns Menschen eine letzte Möglichkeit für großes Abenteuer, es verweist uns nach wie vor in unsere Schranken. Das Meer ist eine unkalkulierbare, sich ständig wandelnde Welt. (...) In unserem Film geht es um einen bestimmten Moment im Leben einer Gruppe von Menschen auf dem Meer, in dem sie ihre letzten Kraft- und Mutreserven mobilisieren müssen, um sich der mächtigsten Waffe zu stellen, die die Natur zu bieten hat."

Tricktechnisch steuerte Petersen mit seinem Katastrophenthriller neue Ufer an. Seine Vision war, dass das Kinoerlebnis der atemberaubenden Realität standhalten musste. Alle bisherigen Versuche, im Film Wasser digital darzustellen, überzeugten den Regisseur jedoch nicht. Deshalb beauftragte er George Lucas' Trickschmiede Industrial Light & Magic damit, neuartige Techniken zu entwickeln, um dem simulierten Wetterphänomen im Zentrum der Handlung Leben einzuhauchen. Unter Leitung von Effekte-Supervisor Stefen Fangmeier stellte ILM das größte Team technischer Experten zusammen, das je an einem Film außerhalb des Science-Fiction-Genres gearbeitet hat. Ihnen gelang es, die bis dahin geltenden Grenzen im Bereich der visuellen Effekte zu sprengen und den übermächtigen Ozean realistisch darzustellen. Angeblich haben die wirklichkeitsgetreuen Spezialeffekte und der authentische Sound einige Kinobesucher sogar seekrank werden lassen. Oscar-Nominierungen für Effekte und Sound waren der verdiente Lohn. Für die kongeniale Filmmusik von Oscar-Preisträger James Horner ("Titanic") gab es außerdem den ASCAP Film and Television Music Award.

Die Geschichte von "Der Sturm" beruht auf wahren Ereignissen: Die "Andrea Gail" verschwand am 29. Oktober 1991 für immer. Gestützt auf Gespräche mit Angehörigen der Verunglückten und Fischern, die Ähnliches erlebt hatten, dokumentierte Sebastian Junger, der damals im Heimathafen der Männer lebte, in seinem Sachbuch das Leben und Sterben der sechs Seeleute und fand damit großen Anklang: Die gebundene Originalausgabe hielt sich über ein Jahr auf der Bestsellerliste der New York Times, die Taschenbuchausgabe gar über 100 Wochen.

Für seine Adaption des Buches konnte Petersen ein beachtliches Star-Ensemble zusammentrommeln. Neben Golden Globe- und Oscar-Preisträger George Clooney (ab Oktober als "Michael Clayton" im Kino) und Ex-Unterhosenmodel Mark "Marky Mark" Wahlberg ("Planet der Affen", "Shooter") - in diesem Jahr für seine Nebenrolle in "Departed - Unter Feinden" zum ersten Mal für den Oscar nominiert - überzeugen u.a. Diane Lane ("Untreu"), John C. Reilly ("Chicago", "Dark Water - Dunkle Wasser", "The Aviator") und William Fichtner ("Contact").