- So 21. Mai 2006, 12:19
#142915
Habe am Wochenende mal einen kleinen "Firefly"-Marathon gemacht und bin jetzt schon fast mit der Serie durch.
Die Serie hat mich einerseits überrascht, andererseits aber auch ein wenig enttäuscht.
Überrascht hat sie mich, weil ich an ihr Gefallen gefunden habe, obwohl ich mich sonst eigentlich nicht für Weltraumabenteuer der Art interessiere. Enttäuscht bin ich darüber, dass die Serie nicht so tiefgründig geworden ist wie "Angel" oder "Buffy". Vielleicht wäre die Serie bei längerer Laufzeit noch ein wenig tiefgründiger geworden (bin nämlich gerade unsicher darüber, ob "Buffy" und "Angel" von Anfang an tiefgründig waren, glaube eher, dass sich das erst später entwickelt hat).
Aber man merkt, dass es eine typische Whedon-Serie ist. Eine komplexe neue Welt mit interessanten und vielschichtigen Charakteren, die auch in einem komplexen Verhältnis zueinander stehen. Hinzu kommen spannende, unterhaltsame Geschichten und ein roter Faden. Die Geschichten sind zwar nicht unbedingt herausragend, aber sie funktionieren, haben ein paar überraschende Wendung (z.B. Saffron in "Our Mrs. Reynolds") und der rote Faden um River und Simon ist IHMO sehr gelungen. Auch schön finde ich, dass man auf Aliens und so nen Kram verzichtet hat.
Anfangs fand ich es etwas schwer mit der Serie warm zu werden. Zu merkwürdig war der bunte Mix aus Western und Sci-Fi, Vergangenheit und Zukunft, Action und Mystery. Jetzt nach 11 Folgen bin ich aber dann doch recht froh darüber, dass ich mir das DVD-Set gekauft habe und angefangen habe die Serie zu gucken. Mit den Charakteren wird man schnell warm und die Geschichten haben einen hohen Unterhaltungswert. Auch schön fand ich es, dass man Charaktere wie Niska für spätere Folgen nochmal zurückgebracht hat, um lose Story-Fäden wieder aufzugreifen. Ein bisschen hat mich die Serie auch an "Alias" erinnert, auch wenn nicht allzu große Ähnlichkeit vorhanden ist und die Serie nicht so aufeinanderaufgebaut ist.
Der Grund dafür, dass die Serie in den USA kein großer Erfolg geworden ist, ist, denke ich mal, die am Anfang doch recht gewöhnungsbedürftige Genre-Mischung der Serie und natürlich die Tatsache, dass man den zweistündigen Pilot erst später ausgestrahlt hat. Hätte ich auch erst mit der dritten Folge angefangen, dann wäre es bestimmt schwerer für mich gewesen, mich mit der Serie anzufreunden. Auch denke ich, dass die Serie recht schwer zu vermarkten war. Wäre ich in der Promo-Abteilung von FOX gewesen, dann wäre es mir jedenfalls ein Rätsel gewesen wie ich die Serie vermarkten soll.
Mir fehlen jetzt noch drei Folgen bis zum Ende der Serie und die Tatsache, dass Joss von Universal die Möglichkeit bekommen hat einen Kinofilm zu drehen, der die unbeendeten Storylines der Serie (hoffentlich?) zu Ende bringt, beruhigt mich momentan beim Zuschauen auch ein wenig (denke nämlich nicht, dass man in den letzten drei Folgen der Serie noch eine große Auflösung für die River/Simon-Geschichte erwarten kann, die ich dann nämlich doch noch gerne geklärt haben möchte.).
Jedenfalls ist "Firefly" eine recht gelungene, unterhaltsame Serie, die ich zwar nicht so sehr vermissen werde wie FOX's ebenfalls recht früh abgesägte "Wonderfalls", aber die mir dennoch recht gut gefallen hat.
Meine bisherige Lieblingsfolge ist übrigens "Ariel".