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"Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mo 7. Apr 2008, 13:10
von Familie Tschiep
Macht es sich Frau Schäferkordt mit dieser Aussagen zu einfach. Auf die Frage, warum deutsche Fiction keine Chance hat, hat sie mit diesem Zitat geantwortet. Ich würde mir wünschen, man hätte noch mehr Mut, um ein paar Schritte weiterzugehen.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mo 7. Apr 2008, 13:50
von Dex Dexter
sie hat natürlich leider recht. allerdings muss ein sender der mittlerweile so gross ist wie rtl auch mal wehtun können. es gibt keinerlei ecken und kannten und auch keinen langen atem um was auszuprobieren
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mo 7. Apr 2008, 14:12
von Hattori Heiji
Ich will nicht wissen, wie Oliver Kalkofe auf diese Aussage reagiert...
Denn gerade er ist es, der die Sender (zurecht) auffordert, endlich wieder intelligentes Fernsehen zu machen, was jedoch in der momentanen Situation unmöglich ist; warum haben Gerichts- und Talkshows sowie Reality-Dreck gute Quoten? Aber das Thema hatten wir schon etliche Male...
Bei deutschen Serien sag ich noch: Okay, importiert aus den USA. Aber in Sachen Shows ist das deutsche Fernsehen nun auch nicht ganz hinten (s. "Schlag den Raab" oder "Wetten, dass..?") und an Ideen mangelt es den Redakteuren ganz sicher auch nicht. Warum also nicht mal eine unterhaltende Samstagabend-Show? Auch die Öffentlich-Schwächlichen täten gut daran, den Volksmusik-Ramsch vollständig aus dem Programm zu nehmen oder weiter nach hinten zu verschieben.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mo 7. Apr 2008, 14:13
von Glenn
Obwohl ich Frau Schäferkordt für total unsympathisch halte, muss ich ihr da zustimmen. Der deutsche Zuschauer ist nicht gerade offen für kreative und neuartige Serien. Das gilt ja nicht nur für deutsche Formate, sondern auch für eingekaufte Serien. Aber woran liegt das? Oliver Kalkofe hat dazu mal was gesagt, ging in etwa so: Wenn man den durchschnittlichen Zuschauer jahrelang mit immer mehr Müll (= Doku-Soap, Reality, Telenovela, etc.) abspeist, gewöhnt er sich irgendwann so sehr daran, dass er nicht mehr empfänglich ist für Formate, die etwas mehr Intellekt und Aufmerksamkeit verlangen. Deshalb fristen gute Serien ein Nischendasein auf Sendeplätzen jenseits 23 Uhr. In einer gerechten Welt würden solche Serien wie Six Feet Under oder Sopranos nicht irgendwann um 0 Uhr laufen, sondern zur Primetime, und zwar sowohl bei ARD/ZDF, als auch bei den Privaten.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mo 7. Apr 2008, 17:44
von Familie Tschiep
Innovation und Anspruch sind nicht zwingend das Gleiche. Die Fake-Doku-Krimis waren eine Innovation, aber haben keinen Anspruch.
Ich glaube, es kommt auf das richtige Thema an, auf eine knackige Erzählweise, spannende Figuren und gute Dialoge. Ob etwas ein Erfolg wird, ist Zufall. Selbst Marktforschung ist nur bedingt hilfreich, denn bei der Serie Moore war das Testpublikum nicht zufrieden, doch entwickelte es sich zum Erfolg.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mo 7. Apr 2008, 18:27
von vicaddict
Hattori Heiji hat geschrieben:Auch die Öffentlich-Schwächlichen täten gut daran, den Volksmusik-Ramsch vollständig aus dem Programm zu nehmen oder weiter nach hinten zu verschieben.
Und hier sieht man, dass du den Auftrag der ÖR nicht verstanden hast. Ganz im Gegenteil, die ÖR fahren mit diesen Sendungen sehr gut, nur passt es nicht ins Profil der 14-49jährigen, was sonst überall als Maßstab gilt.
Was die Aussage von Schäferkordt angeht, so hat sie zwar durchaus recht, allerdings fehlt den Sendern eben auch der lange Atem um eine Serie zu etablieren. Gerade RTL bietet ja ein trauriges Bild, wenn man eine Show nach nur einer Folge absetzt, und dem Zuschauer gar nicht die Gelegenheit gibt, sie zu sehen.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mo 7. Apr 2008, 18:34
von AliAs
Das beste an dem Interview war wohl, dass sie gesagt hat, dass die Anwälte keine Chance mehr gehabt hätten (man hatte es nach einer Folge abgesetzt). Aber wenn man schon nach einer Folge sagen kann, dass das Format verloren hat, weil nicht genug eingeschaltet haben ... dann fragt es mich, was in diesem Fall die Marktforschung getan hat? Da müsste man ja schon die Richtung festgestellt haben?!
Der Zuschauer lässt sich ungern auf Neues ein?! Vielleicht ist an der Aussage schon was dran, auch ich merke das manchmal an mir selbst. Außer natürlich man hat schon so viel Gutes im Vorfeld gehört, dass ich unbedingt einschalten muss ... so ging es mir z.B. bei Stromberg, 4400.
Allerdings ist auch in vielen Fällen einfach mehr Ausdauer von Nöten. Manchmal merkt der "einfache" Zuschauer vielleicht auch einfach später, dass ein Format gut ist ... ich habe auch erst als bei Pro 7 die erste Staffel Lost wiederholt wurde festgestellt, wie geil die Serie ist :shock: ... und heute ist es meine Lieblingsserie! :shock:
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mo 7. Apr 2008, 21:41
von Familie Tschiep
Wenn ein Thema in der Luft liegt, dann kann auch eine Serie, die das behandelt, auch Erfolg haben, auch beim ersten Mal. Man muss sich nur trauen, sich diesem Thema anzunehmen. Ich glaube, die meisten Menschen haben eher Probleme damit, wenn eine Geschichte zu deprimierend ist, als wenn sie zu neu ist. Ein Fünkchen Hoffnung muss immer dabei sein.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Di 8. Apr 2008, 07:57
von Amaretas
Also gerade bei Serien ist das Verhalten der Sender für mich vollkommen unlogisch.
Wenn ich mich mal an meine Lieglingsserien der Vergangenheit erinnere (leider alle schon zu Ende *heul* ) habe ich KEINE Serie von Anfang an geschaut, auf viele bin ich erst in der zweiten oder dritten Staffel gestoßen ( z.B. Friends, Gilmore Girls, King of Queens).
Auch bei meinen aktuellen Lieblingsserien war dies so ( z.B. Dr. House, Monk ).
Heutzutage hat man doch als Zuschauer überhaupt keine Chance mehr eine Serie gut zu finden bzw. man will es auch überhaupt nicht mehr weil man eh Angst hat das die Serie abgesetzt wird (Doctor Who) und / oder auf einen absoluten Schwachsinns Sendeplatz geschoben wird (Brothers & Sisters, Weeds)
Also ich bin inzwischen dazu übergegangen mir Serien nur noch im Pay-TV oder als DVDs anzuschauen, hat auch den Vorteil das ich mir nicht selber die Werbung rausschneiden muss.
Hier würde ich mir mal ein Umdenken bei den Sender wünschen, dass Serien auch wenn sie Anfangs nicht ganz so toll laufen, weiter gesendet werden. Dies gilt vorallem für US-Serien deren Lizenzen man so oder so hat, dann kann man die gefälligst auch ausstrahlen.
Liebe Grüße
Amaretas
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Di 8. Apr 2008, 15:57
von Hattori Heiji
vicaddict hat geschrieben:Hattori Heiji hat geschrieben:Auch die Öffentlich-Schwächlichen täten gut daran, den Volksmusik-Ramsch vollständig aus dem Programm zu nehmen oder weiter nach hinten zu verschieben.
Und hier sieht man, dass du den Auftrag der ÖR nicht verstanden hast. Ganz im Gegenteil, die ÖR fahren mit diesen Sendungen sehr gut, nur passt es nicht ins Profil der 14-49jährigen, was sonst überall als Maßstab gilt.
Doch, ich weiß durchaus, dass Volksmusik seit Jahrzehnten sehr gute Quoten holen. Nur darum geht es mir gar nicht, mir geht es nur darum, diese Peinlichkeiten aus dem Fernsehen zu nehmen. Ich bin ein toleranter Mensch, aber bei manchen Fernsehformaten, unter anderem bei der Volksmusik, hört meine Toleranz auf.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Di 8. Apr 2008, 16:19
von Quotentreter
Oft schneidet man auch garnicht mit das etwas neues läuft. Oder man nimmt es sich vor und vergisst es einfach. Wer hockt sich denn beispielsweise heute noch hin, sucht sich die vermeindlichen Perlen aus der Fernsehzeitschrift und schaut das dann auch so wie 4 Wochen vorher geplant? In den Achtzigern bis etwa Ende der Neunziger war das ja noch durchaus üblich.
Ich ertappe mich da selber bei. Man wird hier auf etwas aufmerksam oder hat mal zufällig in's EPG oder SFI geschaut und nimmt sich vor reinzuschauen. Dann vergeht eine gewisse Zeit und gerade in der heutigen Informatinsflut balllert soviel auf einen ein, man vergisst es einfach. Man schaltet praktisch in den Gewohnheitsmodus und schaltet dahin wo man gewöhnlich jede Woche um die Zeit hinschaltet. So manches habe ich auch erst viel später mitgeschnitten.
Und die Umfrage auf der Startseite ist heute auch mal nicht schlecht. Es gibt ja immer diejenigen die meinen die Quoten können nicht stimmen. Die sieht bisher nach 351 Stimmen nach Gewohnheitstier aus. Ist zwar nur eine Internetumfrage, nur nach ca. 1000 Stimmen bewegt sich oft auch da nicht mehr viel.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Di 8. Apr 2008, 16:37
von Belafarinrod
Ich finde die Aussagen von Frau Schäferkorn etwas dreist und finde, dass die gute Frau es sich viel zu leicht macht.
Erstmal bin ich der Meinung, dass ein Format nach einer Folge nicht den Stempel "nicht kompatibel für unsere Zuschauer" aufgedrückt bekommen sollte. Es mag ja bei anderen Sendern nicht gerade zuschauerfreundlich wirken, wenn ein neu gestartetes Programm nach kurzer Zeit auf einen anderen Sendeplatz verschoben wird, weil der Sender schaun möchte, inwiefern sich das Projekt doch noch gelohnt haben könnte. Aber wie zuschauerfreundlich ist es bitte, es gleich abzusetzen?
Sollte ein Verhalten wie bei "Die Anwälte" zur Tagesordnung werden, komm ich mir als Zuschauer doch verarscht vor. Es läuft etwas "Neues", ich schaus mir an und entscheide, ob es mir gefällt oder nich. Gefällt es mir nich, stört mich eine Absetzung nich, sollte ich jedoch Spaß am Produkt haben, ist eine Absetzung ohne Alternativen doch wirklich dreist.
Naja wie dem auch sei: Aus Sicht des Senders, ist es natürlich nicht egwinnbringend eine Serie, mit niedrigen Startquoten weiterzusenden, jedoch finde ich Absetzungen nach einer Folge überhastet, mal abgesehen vom Imageschaden, bei häufigeren Entscheidungen in diese Richtung.
Viel mehr stört mich die Aussage "Der Zuschauer ist nicht bereit für etwas neues/innovatives".
Für mich ein ganz schlechter Scherz. Da es ja im Interview um die Anwälte ging, auch erstmal hierzu eine Meinung: Der Deutschen liebstes Kind im Fernsehen sind seit langer Zeit Krimis und Komödien [und natürlich Sport]. Die Anwälte waren für mich eine Krimiserie. Im weiteren Sinn zumindest. Also so neu, wie geprädigt, ist es nicht. Naja und was Innovation angeht: Da wird ja schon seit geraumer Zeit geklaut/kopiert. Meist mehr schlecht als recht. Post Mortem als deutsches CSI, Die Anwälte vielleicht vergleichbar mit Law&Order [in diesem Genre bin ich nicht so bewandert, also bitte korrigieren, wenn ich voll daneben lieg^^].
Worauf ich hinaus will ist, dass es schon ziemlich dreist ist, dem deutschen Zuschauer nicht mehr als "das Übliche in neuem [amerikanisch anmaßenden] Stil" aufzutischen und sich dann über mangelndes Interesse beklagen. Innovation heißt für mich mehr, als beliebte Genres [Crime, Comedy, demnächst Krankenhausserien] wieder aufzuwärmen und irgendwie so zu verpacken, dass der Zuschauer den Unterschied zu Marken wie "CSI" "Dr. House" und Co kaum noch wahrnimmt. Aber so doof ist der Zuschauer nicht. Innovativ wäre es neue Sparten anzutasten: Mystery, Drama oder auch mal eine zweite, gute deutsche Actionserie zu produzieren. Aber die Angst vor dem Versagen scheint ja immens groß zu sein.
Naja daran wird sich auch nichts ändern, solange Frau Schäferkorn sagt "statt von Kritikern und wenigen Zuschauern geliebte Serien, nehme ich lieber ein breites Stammpublikum". Serien wie Stromberg haben es doch vorgemacht: Am Anfang ein Geheimtipp, mittlerweile auch dementsprechende Quoten. Wenn auch noch lange kein Straßenfeger, dafür ist die Serie zu wenig Mainstream. Naja aber dieser Stein, der da ins Rollen gekommen ist, muss bei anderen NEUEN Projekten erst einmal angestoßen werden. Hoffentlich haben Senderchefs und Programmdirektor bald mal den Mut dazu.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Di 8. Apr 2008, 20:57
von Berlin - Abschnitt 40
Also auch ich bin kein großer Fan von Anke Schäferkordt, aber dennoch gebe ich ihr größtenteils recht, die Mehrzahl der deutschen Zuschauer haben lieber ihr altbewährtes Programm und nehmen, insbesondere in den letzten Jahren neue Formate kaum mehr an, was ist daran falsch auf diese revisionistische Haltung zu reagieren wenn das altbewährte Programm gut läuft?
Aus kaufmännischer Sicht ist das völlig richtig.
Speziell auf das Beispiel Die Anwälte bezogen war es aus programmstrategischer Sicht eine konsequente und wohl auch richtige Entscheidung die Serie nach einer Folge rauszunehmen, da wie sie ja richtig bemerkt hat der Zuschauer die Serie völlig abgelehnt hat, es waren ja nicht nur die schlechten Quoten, sondern auch deren sichtbare Abwanderung zu Navy NCIS-Wiederholungen. Deutlicher konnte man RTL nicht signalisieren, dass man die Serie nicht sehen will. Außerdem musste man nach dem Auftakt ein weitere Verluste befürchten, und das nach dem ohnehin schon inakzeptablen Auftakt, natürlich war der Sendeplatz auch ungünstig gewählt, aber weder Sat.1 noch RTL sind momentan bereit für ihre eigenproduzierten Serien Sendeplätze im konkurrenzärmeren Umfeld freizumachen, was in der aktuellen Situation aber offenbar erforderlich ist, da man die deutschen Serien ansonsten gleich abschreiben kann. Die Leute wollen sie nicht sehen. Das eine neue Serie Zeit bekommt kann man ohnehin knicken. Entweder die läuft gleich erfolgreich an oder sie ist gleich wieder weg. Für Produzenten und Filmschaffende haben solche Entscheidungen zwar auch psychologisch negative Folgen, weil die harte Arbeit vieler Leute über mehrere Jahre komplett für die Katz war, und auch für RTL war die aktion rein PR-mäßig eine böse Blamage, aber die Zeiten sind eben hart.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Di 8. Apr 2008, 21:59
von Familie Tschiep
Ich glaube, ihr macht es euch zu einfach. Natürlich sind viele Sachen gescheitert, aber die Frage ist, warum. Einfach nur, weil es neu war, oder weil es die Leute nicht interessiert haben. Vielleicht wären andere Programme mit noch mehr Mut ein Renner geworden.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Di 8. Apr 2008, 22:48
von Berlin - Abschnitt 40
Familie Tschiep hat geschrieben:Ich glaube, ihr macht es euch zu einfach. Natürlich sind viele Sachen gescheitert, aber die Frage ist, warum. Einfach nur, weil es neu war, oder weil es die Leute nicht interessiert haben. Vielleicht wären andere Programme mit noch mehr Mut ein Renner geworden.
Möglich, aber das ist ja nicht unsere Aufgabe herauszufinden warum was nicht geklappt hat, sondern die der Sender um es beim nächsten Mal besser zu machen.
Wenn ein Sender ein neues Format startet dann wird er es im Vorfeld kräftig bewerben um Interesse zu wecken.
Schalten die Zuschauer dann nicht ein oder um ist kein oder nicht genügend Interesse da.
Wenn ein Grundinteresse da ist wird sich das Format unabhängig von der Sendezeit auch durchsetzen.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 00:54
von Glenn
Berlin - Abschnitt 40 hat geschrieben:Wenn ein Grundinteresse da ist wird sich das Format unabhängig von der Sendezeit auch durchsetzen.
Nicht unbedingt. Wenn ich eine neue Serie auf einem Sendeplatz starte, während gleichzeitig ein wichtiges Fußballspiel läuft (Fußball greift IMMER Zuschauer ab), brauche ich mich hinterher nicht wundern, wenn die neue Serie nicht mit Topquoten eingeschlagen ist. Genauso idiotisch ist es, wenn Sat.1 und RTL zur gleichen Zeit das gleichen Genre bedienen. Bestes Beispiel FunFreitag auf beiden Kanälen. Und hinterher dann wieder dumm aus der Wäsche schauen, wenn niemand die neuen Comedyserien sehen will. Und sie lernen offenbar nichts daraus, denn in Kürze sendet Sat.1 die "Hit-Giganten" gegen RTLs "Ultimative Chartshow".
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 15:35
von HenryNadel
Also ich denke auch das Erflog/Flop wesentlich vom gewählten Sendeplatz und dessen Gegenprogramm abhängt (insbesonders bei der ersten Folge!!). Das hat man sehr gut an Greys anatomy gesehn, denn als Pro7 sie Dienstags gegen CSI/House gestellt hatte waren die Quoten im Keller - erst als man sie dann auf den Mittwoch gelegt hat zogen die Quoten stark an ( hier hat man mal einer Serie ne Chance gegeben!!

).
Zum Thema dt. Fiction muss man sagen dass sie nicht so erfolglos ist wie viele meinen siehe z.B. Cobra11 ist in Frankeich der Renner.
Aber dem dt. Zuschauer wurde Jahre lang zu verstehen gegeben dass nur ausländische bzw. amerikanische Serien gut unterhalten!!
Doch bei weitem gefehlt wie man z.B. an den beliebten Krimis aus England/Schweden sieht, die bis vor ein paar Jahren nie den Weg zu uns geschafft hätten ( aber da hilft ja auch das Internet)....
Und dennoch versuchen sich dt. Sender immer wieder eigenproduzierte Sachen ins Programm zunehmen - leider selten mit Erfolg!!?!
Aber ich finde ist doch kein Wunder, denn wenn man sich die Versuche mal anschaut verwundert mich das überhaupt nicht!! Da wären z.B. "Perlen" darunter wie Verschollen, Deadline oder Beautyqueen usw. Die man so offensichtlich abkupfert,schlecht besetzt und außerdem billigst produziert :evil:
Wir haben doch so viel gute Drehbuchschreiber bzw. Regienachwüchse mit guten Ideen - die leider keine Chance erhalten. Warum auch immer???
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 16:46
von scoob
HenryNadel hat geschrieben:Da wären z.B. "Perlen" darunter wie Verschollen, Deadline oder Beautyqueen usw. Die man so offensichtlich abkupfert,schlecht besetzt und außerdem billigst produziert :evil:
Alle drei Dinge treffen aber nicht auf "Deadline" zu. Diese Serie überhaupt in einem Satz mit "Beauty Queen" und "Verschollen" zu nennen, grenzt schon an große Unwissenheit.
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 17:33
von vicaddict
Markus hat geschrieben:HenryNadel hat geschrieben:Da wären z.B. "Perlen" darunter wie Verschollen, Deadline oder Beautyqueen usw. Die man so offensichtlich abkupfert,schlecht besetzt und außerdem billigst produziert :evil:
Alle drei Dinge treffen aber nicht auf "Deadline" zu. Diese Serie überhaupt in einem Satz mit "Beauty Queen" und "Verschollen" zu nennen, grenzt schon an große Unwissenheit.
Dann ergänze ich mal um Post Mortem, Diese Nip/Tuck Kopie oder der Monk Abklatsch mit W. Sittler.
Wenn man schon so offensichtlich Serien kopiert, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Zuschauer beim Original bleiben. Ich persönlich verstehe auch nicht, warum man sich so schwer tut, eigene Sachen zu machen. Gerade im Bereich der Krimis beweisen doch Derrick, Der Alte, Tatort, Bulle von Tölz, Pfarrer Braun und co, dass der deutsche Zuschauer eher auf die ruhigen und gesetzten Krimis steht. Natürlich sind die US Shows auch erfolgreich, aber liegt es nicht auch daran, dass man von vornherein weiß, dass es ne US Serie ist und das es da knallt und kracht? In einer deutschen Show wirkt es einfach fehl am Platz, das muss man so sagen... Cobra 11 ist da doch die einzige Ausnahme, und selbst an der Show scheiden sich die Geister.
Im Bereich der Soaps beweisen RTL, das Erste und das Zweite auch, dass man damit durchaus Zuschauer gewinnen kann. Warum also nicht mal hin, zu mehr Soaps am Nachmittag, und weg von diesem Dokuwahn... jetzt mag man sich darüber streiten, ob der eine oder andere das besser fände, aber das sind doch scheinbar Formate mit denen man in Deutschland durchaus seine Zielgruppe findet. Und mit wirklichem Fernsehen im programm fällt es vielleicht auch leichter, die Zuschauer auf dem jeweiligen Sender zu halten. Die Dokus dienen ja sowohl für den Sender, als auch für die Zuschauer nur zur Überbrückung bis irgendwo wieder etwas richtiges läuft. Und das diese Dokus auch langsam ihr Pulver verschossen haben, sieht man nicht zuletzt an VOX... übrigens warum wurde den VOX so erfolgreich? Weil man über lange Jahre hinweg konsequent an seine Serien geglaubt hat... erst als man auf den Zug aufgesprungen ist, es RTL und Sat1 nachmachen zu müssen, gingen doch die Quoten, vorallem in der Daytime zurück...
Zudem muss man sich aber auch fragen, ob man noch die richtigen Ansprüche hat. Nicht zuletzt dank Internet und DVD's wird doch der Fernsehmarkt immer kleiner. Die heutigen Unter-30-jährigen schauen sich doch Serien nur noch selten im TV an, sondern greifen auf andere Methoden zurück. Von daher sollte man sich mal fragen, ob man nicht einfach ab und an zu hohe Erwartungen an die Formate stellt. Nur weil X Millionen am Dienstagabend bereit sind House zu sehen, heißt das nicht, dass die auch jeden Tag etwas anderes sehen wollen. In der heutigen Zeit richte ich mir mein Programm so ein, wie es mir in den Tages/Wochenablauf passt und richte mich nicht danach, wann mir ein Sender was zeigt.
Zumal auch wie im Fall, der Anwälte nicht behaupten kann, man habe es nicht kommen sehen. Wenn ich eine Serie nach nur einer Folge absetze, dann kann ich das zwar mit mangelndem Zuschauerinteresse begründen, muss mir aber auch die Frage gefallen lassen, was man denn vorher erwartet hat bzw warum man überhaupt so am Publikum vorbei entwickelt hat... man muss doch vorher gewusst haben, dass das Format keinen interessieren würde, sonst hätte man es doch nicht so schnell so bereitwillig abgesetzt. Das sind Fragen, denen sich Frau Schäferkordt auch mal stellen muss, auch wenn sie da bei RTL durchaus noch einen guten Job macht, wenn man da die beiden großen Konkurrenten anschaut...
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 19:45
von Berlin - Abschnitt 40
Glenn hat geschrieben:Berlin - Abschnitt 40 hat geschrieben:Wenn ein Grundinteresse da ist wird sich das Format unabhängig von der Sendezeit auch durchsetzen.
Nicht unbedingt. Wenn ich eine neue Serie auf einem Sendeplatz starte, während gleichzeitig ein wichtiges Fußballspiel läuft (Fußball greift IMMER Zuschauer ab), brauche ich mich hinterher nicht wundern, wenn die neue Serie nicht mit Topquoten eingeschlagen ist.
Natürlich greift Fußball einen Teil der Zuschauer ab, aber erstens zieht hauptsächlich der FC Bayern und zweitens erreicht z. B. Raus aus den Schulden auch heute Abend sicher immer noch locker den RTL-Senderschnitt, bei einer Wiederholung würde er es wahrscheinlich auch noch packen während sich GSG 9 gegenüber dem schwachen Post Mortem gerade noch so halbwegs über Wasser hielt nur um bei der Rückkehr von Cobra 11 völlig einzubrechen.
Auch Post Mortem zog nicht. Deshalb hat Zwegat, Jauch oder Saalfrank unabhängig vom Gegenprogramm ein großes Stammpublikum während dies für GSG 9 oder Fun-Formate am Freitag überhaupt nicht der Fall ist. Auch die Behauptung ein Format müsse sich erst über viele Wochen etablieren ist doch recht fadenscheinig, wieso soll ich z. B. erst in eine Serie einsteigen wenn die Hälfte der Folgen schon gelaufen ist?
Re: "Der Zuschauer lässt sich höchst ungern auf Neues ein"
Verfasst: Mi 9. Apr 2008, 19:56
von HenryNadel
Markus hat geschrieben:HenryNadel hat geschrieben:Da wären z.B. "Perlen" darunter wie Verschollen, Deadline oder Beautyqueen usw. Die man so offensichtlich abkupfert,schlecht besetzt und außerdem billigst produziert :evil:
Alle drei Dinge treffen aber nicht auf "Deadline" zu. Diese Serie überhaupt in einem Satz mit "Beauty Queen" und "Verschollen" zu nennen, grenzt schon an große Unwissenheit.
Gut Deadline passt nicht 100% in die Reihe da gibts noch ganz anderes!! Allerdings hat der Cast nicht gerade gut harmoniert (obwohl hier namhaft) und irgendwie zu stark an den Stil von 24 gebunden!! Also "2von3"
