The Rock hat geschrieben:Die ganzen Nebencharaktäre der Simpsons wurden auch erst im laufe der Jahre eingebaut. Bei Futurama ist jedoch der Fall, dass es eigentlich nur um 3 zentrale Figuren geht. Fry, Leela und Bender. Ohne einer der drei wirkt eine Folge schon fast öde, da die restlichen Charas nicht wirklich überzeugen. Da kommen dann auch die nebencharaktäre ins Spiel...
Hmm..
Zum Teil gebe ich dir da Recht. Es dreht sich hauptsächlich um Fry, Leela, Bender und das ist auch gut so, denn die meisten der Episoden, die sich mehr um Nebencharaktere drehen, fielen sehr schwach aus.
Aber ebenso wie bei dem Simpsons wurde auch hier ein ordentliches Figurenkontingent aufgebaut:
Zunächst einmal die Fast-Hauptcharaktere Farnsworth, Hermes, Amy, Zoidberg
Und im Laufe der Staffeln kamen hinzu:
Zapp Brannigan
Kif
Mom
Cubert Farnsworth
die Familie von Hermes
die Familie von Amy
die Familie von Leela
der Onkel von Zoidberg
der Roboterteufel
der Weihnachtsmann (allerdings sehr albern)
die drei von der Robotermafia
dieses nervige Roboterwaisenkind
etc...
Leider wurden die "neuen" Nebencharas zum Ende hin immer schwächer. Was meiner Meinung nach vor allem daran lag, das jedem Hauptchara eine Familie "aufgezwungen" wurde. (Ich erinnere mich da an eine üble Episode, die sich um Farnsworth-Klon Cubert, Hermes Sohn und die Roboterwaise drehte , autsch)
Zwei ganz große Vorteile von Futurama möchte ich aber noch erwähnen. EInes, welches die Simpsons niemals erreichen werden:
1) übergreifende Story-Arcs. Bei den Simspsons entwickeln sich die Charaktere zum Teil weiter (vom Altern abgesehen). Das war's dann auch.
Bei Futurama gibt es vor allem in Staffel 5 einen großen Handlungsbogen, der auch Fragen aufwirft, die erst später beantwortet werden (z.B. sah man ganz kurz Nibbler in einer Vergangenheitssequenz hinter dem Papierkorb in dem Kryostase-Labor auftauchen; erst später wurde geklärt, warum)
2) Keine Simpsons-Folge ist auch nur annähernd so emotional, anrührend und/oder tieftraurig wie:
"Luck Of The Fryrish"/"Das Glück des Philip J. Fry"
"Jurassic Bark"/"Gebell aus der Steinzeit"
"The Sting"/"Der Stich"
"Devil's Hands"/"Die Hände des Teufels"
Und damit wären wir wieder am Anfang: nämlich an der Stärke der Hauptcharaktere, deren Komplexität allein diese Folgen ermöglicht. Leider wurde dies aber auch nicht konsequent genug umgesetzt, sodass dem melancholischen Fry sofort in der nächsten Folge der ausgelassene Weltraumheld folgte. Diese inkonsequente Umsetzung des Stils war das, was mich zum Ende hin am meisten an Futurama störte.
So, das war's mit meinem kleinen futuramaphilosophischem Rundflug.