Zunächst einmal sei erwähnt, dass der folgende Text als rein sachliche Kritik zu verstehen ist udn nicht persönlich gemeint ist. So sachlich, wie man eben in der Kolumne selbst zu Werke geht...
Fabian hat geschrieben:vicaddict hat geschrieben:Samantha Who würde ich erstmal nicht als typische Sitcom bezeichnen.
Sitcom = Situation Comedy. Lacher für Momente, die aus der Situation hinaus enstehen.
Auf den ersten Blick richtig. Es ist aber doch so, dass "Sitcoms" seit Jahren, ja fast schon Jahrzehnten durch die Bank durch eine Gemeinsamkeit geprägt sind. Nur 2, 3 Settings, darunter ein Wohnzimmer mit Couch in der Mitte als Dreh- und Angelpunkt und alle 2, 3 min gibts nen Gag und eingespielte Lacher.
Bei Samantha Who trifft davon nichts zu. Samantha Who stelle ich vom Humor mal eher mit den Gilmore Girls auf eine Stufe. Keine Sorge, nur ein Beispiel, gibt auch andere Serien. Dead like me, strotzt nur so vor Humor. Jede Menge Humor, aber keiner käme auf die Idee GG als Sitcom zu bezeichnen, oder etwa doch? Aber Samantha Who geht knapp 22 min, bekommt den Stempel Sitcom aufgedrückt, also muss man bieten was King of Queens, Married with Children oder sonstwas bieten. Ein Blick über den Tellerrand scheint nicht erlaubt.
Es gibt keine eingespielten Lacher, es gibt mehr als 2 Locations und der Humor zielt eben nicht auf die öden platten Gags ab, die es in jeder Sitcom gibt. Es gibt humorige Momente, aber keinen Kallauer nach dem andern. Das nenne ich mal erfrischend anders und ungezwungen.
Das ist eben Geschmackssache.
Geschmackssache, in der Tat. Dennoch erwarte ich von einer Kritik eine überwiegend neutrale Betrachtung. Ich gestatte jedem Kritiker zu eine eigene Meinung zu haben und die hier und da einfließen zu lassen. Wenn dann aber eine Serie wie Samantha Who mit 25% bewertet wird, dann ist das einfach nicht ernst zu nehmen. Nehmt 80%, nehmt 70%, meinetwegen, aber 25% ist schlichtweg indiskutabel. Eine Kritik soll eine Meinung darstellen, vorallem aber eine Empfehlung geben. So offenkundig Meinungsmache zu betreiben und Leute direkt abzuschrecken, die Serie zu schauen ist in meinen Augen schon arg heftig. Ich muss zugeben, dass ich diese Rubrik von QM eher selten lese, aber in dem Fall habe ich es getan und weiß nun wohl auch, warum ich sie so selten lese. Überspitzt gesagt, ist eine Rubrik mit solchen Bewertungen schlichtweg nicht ernst zu nehmen. Ein gewisses Maß an Objektivität muss man sich als Kritiker schon bewahren und das wurde in dem Fall eben ganz und gar nicht getan.
Sie spielt ein überdrehtes Mauerblümchen - und zwar perfekt.
Davon ist in der ersten Folge kaum etwas zu sehen.
Zugegeben in der ersten Folge hatte ich auch Probleme Melissa McCarthy in dieser Rolle anzunehmen, Das liegt wohl aber eher daran, dass man sie aus den Gilmore Girls ganz anders gewohnt ist. Das kann man aber doch der Serie nicht zum Vorwurf machen. Im Gegenteil, sie entwickelt sich deutlich weiter, man bekommt viel mehr Einblick in ihr Leben, ihr Handeln, wieso und warum sie was tut. Darauf wird nicht eingegangen.
Ich würde generell die Kritik noch halbwegs nachvollziehen können, wenn man speziell ausdrückt, dass es ne persönliche Meinung ist und das es sich lediglich um die erste Episode dreht, die man begutachtet hat.
Ich zitiere aber nochmal den letzten Absatz:
Insgesamt ist «Samantha Who?» eine schwache und abgedroschene Sitcom, die kaum Lacher bereithält. Die erste Episode ist maßlos überfüllt, am Ende wurde kein einziges Thema wirklich ausführlich behandelt.
Die neue Sitcom ist ein Format, das man sich nach einer erfolgreichen Serie wie «Grey’s Anatomy» noch anschaut, aber ganz bestimmt keine Sendung, für die man extra den Fernseher einschaltet.
Es wird also nach nur einer Episode bereits die ganze Serie verurteilt? Dann tut dem Leser doch bitte auch den Gefallen und erwähnt die Entwicklung, die die einzelnen Charaktere durchmachen. Erwähnt die Entwicklung, die die Hauptdarstellerin durchmacht. Erwähnt doch bitte, dass die Serie eben Themen bereithält, die sich durch die Staffel ziehen und nicht Folge für Folge abgehandelt werden.
Erwähnt bitte in Zukunft, dass ihr die Serie aus ganz persönlichen Gründen nicht mögt und nicht gewillt seid, andere Aspekte der Serie zu betrachten, aber vorallem solltet ihr eines tun. Kritisiert nicht nur eine Episode und nehmt Beispiele aus dieser Episode und potenziert das auf die ganze Staffel hoch. Ich weiß nicht wer die Kolumne geschrieben hat, aber ich kann nicht abgegrenzt und abgesondert ausschließlich die erste Episode zur Kritik heranziehen und dann ein Urteil über die ganze Serie fällen. Das ist schlichtweg Quatsch. Ich kann nicht sagen, die Charaktere wären eindimensional und platt und dann schlichtweg ausblenden, dass sich im Rest der Staffel noch einiges tut. Egal ob Melissa McCarthy, Jennifer Esposito oder Jean Smart, alle entwickeln sich und der Seher sieht ne Menge Facetten der Figuren. Allerdings ist das im Gegensatz zu üblichen SitComs langfristig angelegt, und eben nicht jede Episode in sich geschlossen.
Von daher gebe ich der Kritik-Kolumne insgesamt mal ebenfalls eine obligatorische 25%.
Ich hab nur eine Ausgabe gelesen, aber das reicht ja scheinbar um sich Urteile über ganze Konzepte machen zu können. Auch angelehnt an die Kolumne hat man sicher nicht alles falsch gemacht, aber sie als Empfehlung zu nehmen, wenn es darum geht zu entscheiden ob ich etwas sehe oder nicht, ist sie denkbar schlecht geeignet.
