Allgemeine Diskussionen & TV-Sender, die in keines der anderen Foren passen (z.B. Tele 5, Eurosport, Comedy Central)

Geben die gemessenen Quoten die wirkliche Zuschauerzahl wider?

Ja
10
14%
Nein
34
48%
Ja, aber vielleicht gibt es kleinere Abweichungen
27
38%
von Jan Nolte
#98994
Ich glaube du willst mich gar nicht verstehen. Ich kritisiere nicht die prozentualen Verhältnisse in der befragten Gruppe, sondern einzig und allein die Übertragung der Ergebnisse auf alle Zuschauer.
Ich gehe nicht von meinem Geschmack und den Geschmack eines Freundes aus, ich kritisiere gerade, dass man bei den Quoten eben genau dies tut und den Geschmack einer Gruppe auf die gesamte Bevölkerung bezieht.

Natürlich kenne ich die Wissenschaft. Und ich kenne die Gefahr, wenn man theoretisch falsche Thesen in die Realität umsetzt.

Computer werden von Menschen bedient und können nur das machen, was die ihnen sagen. Der Mensch sagt dem Computer mit welchen Formeln er rechnen soll.

"Alter" ist nur ein einziges Kriterium.

Nein, die großen Gruppen werden nicht ausgeschlossen, wenn auch für sie, aber NICHT NUR für sie produziert wird.
Sag mal, du verstehst es nicht oder?
In der Empirischen Wissenschaft werden zunächst die einzelnen Merkmale einzelnd betrachtet, sprich z.b. Alter. Beim alter gibt es beim Menschen höchstens 110 Gruppen Wink Geschlecht: 2 Gruppen. sexuelle Vorlieben: 4 Gruppen. Und viele Fragen sind sogar Ja-Nein-Fragen ("Mögen sie Nutella, ja oder nein"), da gibts grundsätzlich nur 2 Gruppen.

Wie ich schon schrieb: Es gibt einen Unterschied zwischen unabhängigen und abhängigen Variablen.
Unabhängige Variablen sind zumeist von der Natur vorgegebene, wie Alter, Geschlecht, Haarfarbe, Größe, oder Variablen, die sich nicht so einfach ändern, wie Bildungsstand, Berufsgruppe, politische Richtung.
Und mithilfe dieser unabhängigen Variablen stellst du dir ein Abbild der Deutschen dar, eines, dass objektiv ist, einfach weil die Variablen nicht durch andere Variablen geändert werden können (du kannst nicht einfach durch Nutella-Essen vom Abiturienten zum Hauptschüler werden, oder durch Nassrasur nicht mehr 30, sondern 60 Jahre alt sein).
Es gibt somit nicht 900 oder 10000 oder 80 Mio. relevante Variablen in Deutschland, sondern nur einige wenige Variablen, die wirklich viel verändern am Weltbild.
Ja, aber weil 10% der homosexuellen Männer unter den Befragten sich zum Nutella-Essen bekennen, kann man nicht davon ausgehen, dass 10% der gesamten homosexuellen Männer Nutella essen, weil weder die sexuelle Neigung noch das Geschlecht das Mögen von Nutella bestimmen. Ergo sind diese 10% ein zufälliger Wert.

Wäre ich ein Troll, hätte ich mein Ziel schon erreicht indem ich dich immer wieder zum Schreiben kriege.
von saschap
#99012
Ich hab einen einfachen Tipp für dich: LERN MATHE! :D

1. Du kapierst es einfach nicht, dass es einen Unterschied zwischen "Umfragegruppe" und "Soziale Gruppe" gibt!
Eine soziale Gruppe ist z.b. eine Altersgruppe oder das männliche Geschlecht. Eine Umfragegruppe dagegen sind einfach die gewählten Befragten! Man nennt es auch eher Umfragemenge. In einer Umfragemenge sind viele verschiedene "Gruppentypen" vertreten, sprich, es ist nicht du zu glauben scheinst eine homogene Menge, sondern im Gegenteil sind in dieser Umfragemenge viele verschiedene Menschentypen vertreten.
Und bei einer genügend großen Menge Befragter kann man halt davon ausgehen, dass die Unterschiede im Vergleich zu einer Vollbefragung der Bevölkerung nur noch gering ausfallen werden.
Diese Gruppe der Befragten spiegelt dann also einen kleinen Abbild von Deutschland wieder, und zwar in vielen Einzelheiten, nur das scheinst du nicht kapieren zu wollen.

2. Du kennst die Wissenschaft NICHT. Sonst würdest du nicht solch einen Blödsinn verzapfen.

3. Ein Computer kann mit falschen Formeln nicht rechnen, weil die Ergebnisse für ihn vielleicht eine Division durch null oder ähnliche nicht berechenbare Zustände ergeben würde, anders als ein Mensch, der sich dann was falsches berechnen kann, wenn er will :D. Aber anscheinend hast du auch von Computern keine wirkliche Ahnung :D

4. Du sagtest doch, wir sollten dir ein Kriterium nennen, bei dem du sagen kannst, was daran fehlerhaft sein soll... also sage ich "Alter", argumentiere bitte, was an der Variable Alter so subjektiv und verfälschbar ist :D

5. Man merkt, dass deine Ideen nicht nur nicht ausgereift sind, sondern nicht einmal einmal darüber nachgedacht wurde von deiner Seite her... schade, aber ist leider so :P

6. Wenn die Menge der befragten homosexuellen Männer in der Umfrage ausreicht, kann ich davon ausgehen, dass, wenn ich alle homosexuellen Männer Deutschlands befrage, sich der Prozentwert nicht mehr wirklich ändern wird, bei 1000 Personen kann es z.b. nur noch eine Abweichung von 1-3% geben, bei 10000 Personen sind es nicht mal mehr 0,75% :D

7. Du bist ein Troll, und ich liebe es, zu sehen, wie du immer weniger zu argumentieren weisst :D
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von AlphaOrange
#99211
Jan Nolte hat geschrieben:Ja, aber weil 10% der homosexuellen Männer unter den Befragten sich zum Nutella-Essen bekennen, kann man nicht davon ausgehen, dass 10% der gesamten homosexuellen Männer Nutella essen, weil weder die sexuelle Neigung noch das Geschlecht das Mögen von Nutella bestimmen. Ergo sind diese 10% ein zufälliger Wert.
Das ist falsch.
Angenommen deine Behauptung stimmt, dass Nutella-Vorliebe, sexuelle Orientierung und Geschlecht unabhängige Variablen sind.
Dann können wir die 10% nämlich auf die gesamte Bevölkerung übertragen, da wir zwar nach genannten zwei Kriterien ausgesucht haben, diese aber keine Verzerrung in der Erhebung erzeugen.
Und da eben diese beiden Kriterien keinen Einfluss haben, kann man die 10% natürlich auch auf den Anteil der Bevölkerung beziehen, der männlich und homosexuell ist.
Kurzum: genau diese Folgerung wäre völlig richtig.

Ich warte aber immer noch auf zwei Dinge:

1. Nenne mir ein Merkmal, das von einem voreingenommenen Menschen aufgestellt wurde

2. Nenne mir ein stichhaltiges Argument dafür, dass die Quotenmessung nicht repräsentativ ist, außer "ich glaube da halt nicht dran"
von blasi
#99893
Merkt ihr nicht, dass der euch nur verkackeiert?
So viel Borniertheit kann es nicht geben!
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von AlphaOrange
#99914
blasi hat geschrieben:Merkt ihr nicht, dass der euch nur verkackeiert?
So viel Borniertheit kann es nicht geben!
Das glaube ich mittlerweile langsam auch.
Allerdings habe ich auch schon Menschen kennengelernt, denen ich so eine argumentarme und unbelehrbar hartnäckige Diskussionsweise zutrauen würde.
von Hyperion
#99915
blasi hat geschrieben:Merkt ihr nicht, dass der euch nur verkackeiert?
So viel Borniertheit kann es nicht geben!
Ich finde auch, dass hier langsam über die Quadratur des Kreises diskutiert wird. :roll:

Schlussendlich ist es wirklich egal, ob die Messung repräsentativ ist oder nicht. Es ist sogar unwichtig, ob die TV-Sender an diese Zahlen glauben.

Wichtig ist nur, was (potentielle) Werbepartner glauben (egal, ob dies stimmt oder nicht), wo ihre Zielgruppen schauen, damit sie dort Werbezeit kaufen können.
von saschap
#99971
Naja, ich kenne auch manche Menschen, denen man mit sovielen Argumenten kommen kann wie man will, sie sind unbelehrbar... man hofft halt immer, dass bestimmte Leute doch noch verstehen, was wir schreiben und nicht zu den oben genannten gehören
von Afekt
#100052
sehr schöner Thread und ich habe unheimlich viel über Quoten und Mathe gelernt.. aber das dumm es ist ja denoch; unsere TV-Landschaft wird immer unerträglicher.

und zu den Quoten – never change a running system... tja von wegen...
von Simenus82
#100490
OK, muss erstmal zugeben, das ich nicht alles gelesen habe...

Aber, was die Repräsentativität angeht: Habe letztens in einer National Geographic (denke eigentlich eine 'angesehene' Quelle) gelesen, das es da ein nettes kleines Dörfchen im Saarland gibt. -Die haben da immer am Anfang einen Artikel zu irgendeiner Postleitzahl.

Jedenfalls stand in dem Artikel, das in diesem Dorf Produkte in den Supermärkten getestet werden, die schließlich in gesamt Deutschland angeboten werden oder eben nicht. Hängt von dem Erfolg in diesem Kaff ab. Weiterhin stand da auch noch (komme nun auch zum eigentlichen Thema), das es dort auch mal eben knapp 4000 Quotenmessgeräte gibt.

Und damit wäre mann ja bei einer 'Klumpenstichprobe', die ja als am wenigsten repräsentativ angesehen wird... Wenn ich mich da nicht irre. Andererseits gibt es ja (angeblich) 12000 Messgeräte, aber dennoch. Warum ausgerechnet (laut Artikel) so viele im Saarland, das ich nun nicht unbedingt als repräsentativ für Deutschland ansehe. :wink:

Naja, will mich eigentlich nicht wirklich 'einmischen' in diese Diskussion, da ich mich mit Quoten auch nicht wirklich anfreunden kann. Aber den Artikel fand ich dann doch relativ interessant. Denn wenn man so viele Messgeräte auf einem Punkt in Deutschland konzentriert hat, dann kann man ja doch etwas an der Repräsentativität zweifeln.

OK, jetzt bitte nicht hauen :lol: Will ja nur mal 'eure' Meinung zu dem Artikel...
von blasi
#100710
Das ist sicherlich das Städtchen Hassloch in der Pfalz - nicht im Saarland!
Und das hat mit GfK-Quoten rein gar nix zu tun (obwohl eine andere Tochterfirma der GfK dieses Panel betreibt). Irgendwann hat mal einer festgestellt, dass die Einwohner dort ähnliche Strukturen haben wie die bundesdeutsche Bevölkerung und seitdem testet man dort neue Produkte, die man auch in deren Zeitschriften und TV-Kanälen dort exklusiv bewirbt. Wenn ein Produkt dort floppt, wird es wahrscheinlich nicht weiter vertrieben.

Noch ein Zusatz:
Hassloch ist halt deshalb so "schön" für Marktforscher, weil das ein abgeschlossener Miniaturmarkt ist. Wie will man so was bundesweit und repräsentativ machen? Geht gar nicht!
von saschap
#100820
Haßloch als Testmarkt

Haßloch ist außerdem Testmarkt für neue Markenartikel und Konsumprodukte: Im Haßlocher Einzelhandel sind vorab Produkte erhältlich, die erst in Zukunft in der Bundesrepublik eingeführt werden sollen. In das örtliche Fernsehkabelnetz werden eigens gedrehte Werbefilme für diese Produkte eingeblendet, einzelne Zeitungen (wie z.B. die Hörzu) werden speziell für Haßloch mit Anzeigen für die neuen Produkte herausgegeben. Die Bürger besitzen zudem Karten mit Strichcodes, die beim Einkauf gescannt werden, so dass eine Zuordnung der Einkäufe zu einzelnen Haushalten oder Personen möglich wird.

Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) kann somit ermitteln, wie die getesteten Produkte von den Kunden angenommen werden - die Erfahrungen, die die GfK hier macht, stimmen zu 90 Prozent mit späteren Marktdaten überein.

Ausgewählt wurde Haßloch deshalb, weil dieser Ort eine Bevölkerungsstruktur aufweist, die nach verschiedenen Kriterien dem deutschen Durchschnitt sehr nahe kommt - etwa in der Altersstruktur und den sozialen Schichten. Auch nimmt Haßloch eine Mittelstellung zwischen städtischer und dörflicher Struktur ein. Zudem war Haßloch bei einem Pilotprojekt als erster Ort mit Kabelfernsehen ausgestattet worden - die Voraussetzung, damit überhaupt spezielle Werbefilme ins Programm eingeblendet werden können.
Quelle: Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Ha%C3%9Floch_%28Pfalz%29

Sprich: Diese Gemeinde ist sozusagen für die GfK eine Art "Miniatur-Deutschland", eben weil sie weitesgehend repräsentativ aufgebaut ist. So eine Stadt ist halt ein Traum für die Forscher.

Aber: bei der Quotenberechnung wird mit Garantie Hassloch nicht stark vertreten sein, denn da geht es auch darum, alle Bundesländer usw. abzudecken, und da geht es nicht um den Test von Produkten, sondern um eine wirklich stichhaltige und für die Fernsehanstalten als verbindliche Zahlen annehmbare Statistik. (Höchstens könnte man in der Stadt testen, wie spezielle Sendungen in dem Fernsehprogramm ankommen ;) ). Wo in der NG es dringestanden haben soll, weiss ich nicht, aber 4000 GfK-Geräte fürs Fernsehen wäre schon aus Forschungsgründen fahrlässig ;)
von MT50
#103960
Da ich in der Nähe von Haßloch komme und auch einen Bekannten dort habe kann ich nur bestätigen, dass dort unglaublich viele Haushalte an die GfK zur Quotenmessung angeschlossen sind. Ob es sich um 4000 handelt, weiß ich nicht. Ich gehe mal davon aus, dass diese Aussage nicht korrekt ist, aber selbst WENN, dann wäre das ziemlich egal, denn rein statistisch genügen ja 1000 Personen für eine repräsentative Aussage aus!

Ich denke dennoch, dass besonders kleine Quoten (Nachtzeit oder kleine Sender) und besonders hohe Quoten stärker von der Realität abweichen.

Nehmen wir die Fußball WM:
Finale 2002: GER - BRA mit etwa 29 Mio Zuschauern.
Das entspricht etwa 36% der deutschen Bevölkerung.

Das bedeutet, dass NUR etwa jeder 3. das Finale gesehen hat. Und das glaube ich nicht! Ich kenne persönlich niemanden, der das Finale nicht verfolgt hat (selbst meine 82 jährige Oma nicht 8) ).

Vorallem wird bei solchen Ereignissen nicht berücksichtigt, wieviele Millionen Menschen (auch mit GfK Gerät) in Kneipen, Freundeskreisen, auf öffentlichen Plätzen oder in Biergärten das WM Finale geschaut haben.

Ich denke, dass real gesehen wahrscheinlich über 40 Mio Menschen in Deutschland das Finale verfolgten.
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von AlphaOrange
#104126
MT50 hat geschrieben:Ich denke dennoch, dass besonders kleine Quoten (Nachtzeit oder kleine Sender) und besonders hohe Quoten stärker von der Realität abweichen.
Bei besonders kleinen Quoten können Schwankungen natürlich ordentlich ins Gewicht fallen.
Bei besonders hohen Quoten fällt es weniger ins Gewicht (relativ gesehen)
MT50 hat geschrieben:Nehmen wir die Fußball WM:
Finale 2002: GER - BRA mit etwa 29 Mio Zuschauern.
Das entspricht etwa 36% der deutschen Bevölkerung.

Das bedeutet, dass NUR etwa jeder 3. das Finale gesehen hat. Und das glaube ich nicht! Ich kenne persönlich niemanden, der das Finale nicht verfolgt hat (selbst meine 82 jährige Oma nicht 8) ).
Ich halte das für einen realistischen Wert. Und das Panel ist ja ein schönes Beispiel für eine Gemeinde, wo das auf jeden Fall schonmal so ist.
Davon abgesehen kenne ich genug Leute, die das nicht interessiert hat.
MT50 hat geschrieben:Vorallem wird bei solchen Ereignissen nicht berücksichtigt, wieviele Millionen Menschen (auch mit GfK Gerät) in Kneipen, Freundeskreisen, auf öffentlichen Plätzen oder in Biergärten das WM Finale geschaut haben.
Das ist glaub ich korrekt (ließe sich schließlich kaum messen).
Ist den Verantwortlichen aber auch bewusst.

Davon abgesehen fällt es bei dem hier häufigen Diskussionsthema "Serienabsetzungen" nicht ins Gewicht, da niemand in die Kneipe geht, um sich "O.C." anzusehen 8)
von saschap
#104467
@MT50: Mal so als Frage? Hat deine Oma einen Fernseher? ;)

Ok, um die Frage zu begründen:

29 Mio. Zuschauer sind ca. 80% der möglichen ;)

Sprich, die Wahrscheinlichkeit, dass du jemanden triffst, der, wenn er einen Fernseher hat, zugeschaut hat, liegt bei 4:1. Damit kannste theoretisch jede Wette gewinnen ;)
von MT50
#104472
saschap hat geschrieben:@MT50: Mal so als Frage? Hat deine Oma einen Fernseher? ;)

Ok, um die Frage zu begründen:

29 Mio. Zuschauer sind ca. 80% der möglichen ;)

Sprich, die Wahrscheinlichkeit, dass du jemanden triffst, der, wenn er einen Fernseher hat, zugeschaut hat, liegt bei 4:1. Damit kannste theoretisch jede Wette gewinnen ;)
29 Mio sind 80% der Möglichen?? Du verwechselt da was. Wir haben ja möglicherweise "nur" etwa 38 Mio TV-Geräte, also fast 1 Fernsehen pro Haushalt, aber potenzielle Zuschauer gibt es trotzdem 80 Mio. Dies wird bei der GfK-Messung sogar berücksichtigt!
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von Fabi
#104747
MT50 hat geschrieben:Wir haben ja möglicherweise "nur" etwa 38 Mio TV-Geräte, also fast 1 Fernsehen pro Haushalt, aber potenzielle Zuschauer gibt es trotzdem 80 Mio. Dies wird bei der GfK-Messung sogar berücksichtigt!
Zuschauen können nur die, die auch geistig und dazu im Stande sind und die Möglichkeit dazu haben. Oder hast du schonmal ein zweijähriges Mädchen gesehen, dass jubelt, wenn Ballack einen reinmacht? ;) Wenn du mal rechnest, dass man erst mit - sagen wir 4 Jahren -"geistig im Stande" ist, Fußball zu gucken, dann reduziert sich die Zahl. Zwar nur minimal, aber sie reduziert sich. Dann gibt es Leute, die arbeiten müssen -> Ärtzte müssen OPs durchführen, Brummifahrer sind unterwegs, ... . Auch wenn es sich echt schlimm anhört, was jetzt kommt, aber fogende Gruppen zählen ebenfalls zum Anteil der Anti-Zuschauer: Geistig Behinderte, im Koma-Liegende, Bilnde (wobei es hier eher relaitv gesehen werden kann) und andere Leute, die man zu dieser Gruppierung zählen kann. Ich will diese Menschen keinesfalls diskriminieren, um Gottes Willen. Jedoch kann man sie leider nicht zu aktiven Zuschauern zählen, weil sie eben nicht die Möglichkeit dazu haben.
Außerdem gibt es genug Menschen, die es einfach nicht interessiert, ob Deutschland oder Brasilien die WM gewinnt oder nicht. Oder stelle dir die Zahl der Ausländer in Deutschland wohnt. Was interessiert es eine Marrokaner, wer die Wm gewinnt, wenn Marokko nicht im Endspiel ist? ;)
Wenn du all die Menschen aus den genannten Gruppen zsammenzählst, kommt da Einiges zusammen.

Die Zahl ist nun nicht sehr groß, aber sie macht schon eine gewissen Anteil der Bevölkerung aus, vor allem bei einem so populationsreichem Land wie Deutschland.
von Nummer 9
#104786
Wenn ich da mal noch was schlaues hinzufügen darf:

Die Grundgesamtheit des GfK-Panels besteht aus 73,4 Mio Menschen. Dazu gehören alle Deutschen und EU-Bürger ab 3 Jahre.

Die Zweijährige wird also überhaupt nicht mitgezählt, ob sie nun für Ballack jubelt oder nicht ;)

Ich kenne übrigens Blind (bzw. meine Eltern kennen sie), die haben jede Menge Videokassetten zu Hause. Für die ist es dann sowas wie ein Hörspiel.
von blasi
#104800
Frage mich schon, warum das Thema immer wieder hochkocht...!
Vielleicht weil es ein grundsätzliches Informationsbedürfnis über die Quoten gibt und es bislang immer noch als etwas "Geheimes" oder vielleicht auch "Hokuspokus" gilt was da in Nürnberg abläuft.

Nummer 9 hat mit seinen Angaben völlig Recht!

MT50: Es gibt in Hassloch deshalb so viel Messgeräte (k.A., ob es 4000 sind) , weil in diesem Consumer-Panel auch eine Art Quoten erhoben werden, die werden aber nicht der Öffentlichkeit und den Fernsehsendern zur Verfügung gestellt, sondern "nur" mit den Einkaufsdaten dieser Menschen in Hassloch zusammengespielt. Ist alles was völlig anderes.


Das mit der Fußball-WM:
Erstens trifft das zu was AlphaBolley und Nummer 9 sagen!

Zweitens: Die Quote (oder korrekt: Der Marktanteil und die Sehbeteiligung in Mio.) ist ein MITTELWERT!
Das heißt, dass vielleicht sogar auch 50 Mio. in das Spiel reingeschaut haben - vielleicht sind sie aber nur zu spät gekommen und haben die erste 1/2 Stunde verpasst, vielleicht mussten sie auch früher gehen, vielleicht sind sie in der Halbzeit vom Klo nicht mehr runtergekommen und kamen erst 10 Min. später zurück... wer weiß!?
Aus diesen ganzen Rein- und Rausschaltern wird dann, gemäß ihrer Sehdauer, ein gewichtetes Mittel gebildet - eine Art Kunstwert, der die Realität möglichst nachbilden soll, sie aber, streng genommen, nie ganz trifft. Der Wert derjenigen, die Kontakt mit dem Endspiel hatten, ist sicher um ein Vielfaches höher. Dennoch werden alle, die auch nur ein paar Min. des Spiels gesehen haben, sagen, "klar, hab´ ich gesehen!"
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von Fabi
#104809
Nummer 9 hat geschrieben:Wenn ich da mal noch was schlaues hinzufügen darf:

Die Grundgesamtheit des GfK-Panels besteht aus 73,4 Mio Menschen. Dazu gehören alle Deutschen und EU-Bürger ab 3 Jahre.

Die Zweijährige wird also überhaupt nicht mitgezählt, ob sie nun für Ballack jubelt oder nicht ;)

Ich kenne übrigens Blind (bzw. meine Eltern kennen sie), die haben jede Menge Videokassetten zu Hause. Für die ist es dann sowas wie ein Hörspiel.
Natürlich werden zweijährige Mädchen nicht mitgerechnet. War auch eine schlechte Zahl für das Beispiel ;) Aber ob Dreijährige oder Vierjährige da schon die Gedanken ordnen können, bezweifle ich.
Bei den Vierjährigen kann man das schon nachvollziehen, da davon einige ja in dem alter schon selber aktiv spielen.

Was ich meine: Nicht alle erfassten Zuschauer sind auch in der Lage, das Fußballspiel zu verfolgen.

Zum eigentlichen Thema: Ich denke, dass das Thema langsam wirklich ausgelutscht ist. Man sieht es ja an den Wahlhochrechnungen. Natürlich ist es bei der Zahl an Quotenboxen erlaubt, Zweifel auszusprechen, es wäre auch schön, wenn jeder Receiver die Programmdaten verschicken könnte. Nur reicht das aktuelle System zur Auswertung der Daten. Wenn es den Zweck nicht erfüllen würde, würden die Sender schon ihren Mund aufmachen. Und die 29 Millionen Zuschauer beim Endspiel sind wirklich realistisch, wie AlphaBolley es schon sagte.
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von AlphaOrange
#104810
@blasi: dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Wenn wir bei der WM demnächst mal eine Reichweite von 60 Millionen haben, dann würde ich viel eher vermuten, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht.

Und 29 Mio, das ist schon eine unglaubliche Zahl, das ist kaum zu toppen.
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von Bug
#104854
Gibt ja auch noch einige Leute die so ein WM-Spiel bei Premiere oder in einer Premiere-Sportsbar verfolgen...
von MT50
#104910
Bug hat geschrieben:Gibt ja auch noch einige Leute die so ein WM-Spiel bei Premiere oder in einer Premiere-Sportsbar verfolgen...
Was sehr bedauerlich ist, schließlich übertragt Premiere das Programm nicht live, sondern mit einer 4 sekündigen Verzögerung. Das bedeutet, (weiß ich aus eigener Erfahrung) wenn beim Nachbar ein lauter Schrei folgt und man etwas wie "TOR!!!!" gehört hat, kann man sich sicher sein, dass es bei Premiere in 4 Sekunden auch der Fall ist...

Hab 2002 im Biergarten WM verfolgt (Premiere) und der Biergarten direkt nebenan auch (dort lief ARD/ZDF). Dumm war es eben, dass die anderen früher gejubelt haben...*hehe*