Allgemeine Diskussionen & TV-Sender, die in keines der anderen Foren passen (z.B. Tele 5, Eurosport, Comedy Central)
#1070621
Diskutieren wir über den Quotenmeter- Artikel.
Trotz einiger guter deutscher Serien kann ich mich wirklich kaum eine Serie erinnern (Berlin, Berlin ist da die berühmte Ausnahme) , die bei der Formsprache neue Massstäbe wie 24, How I Met your mother maßgeblich verändert, neues gemacht haben, man bediente sich nur bekannter Formen. Fehlt uns wirklich der Mut? Kann das daran liegen, dass man keinen Flop riskieren will und deswegen nichts neues probiert wird.
Aber filmisch gab es so etwas wie bei Metropolis, Lola rennt ja durchaus?
#1070690
Man hat oft das Gefühl, dass wir nur einen Pool aus 20 Schauspielern haben, deren Fratzen man immer und immer wieder überall sieht - und Hollywood-Qualitäten haben davon die wenigsten. Auch sind die meisten Serien recht "billig" gedreht.

Und in der Tat fehlt den deutschen Machern der Mut, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Lieber kopiert man die UK- oder US-Vorbilder (fand ich schon früher bei Law & Order -> Im Namen des Gesetzes arg, arg schlimm), bevor man sich mit Eigenproduktionen und neuem Konzept auf die Nase legt.
von logan99
#1070697
Familie Tschiep hat geschrieben:Kann das daran liegen, dass man keinen Flop riskieren will und deswegen nichts neues probiert wird.
Das Thema kommt auch jedes Jahr wieder aufs neue hoch. Im Prinzip hat sich da seit der letzten Diskussion nichts groß verändert.

Aber um auf den Punkt oben einzugehen. Bemessen an den Flops den die Sender Jahr für Jahr mit Eigenproduktionen fabrizieren, dürfte das eher eine untergeordnete Rolle Spielen. Denn ein Großteil dieser Formate sind einfach Standardware. Von daher ist es ja egal, ob man nun etwas kreatives wagt und flopt oder eben mutlos auf altbewärtes setzt und das gleiche Resultat (quotenbezogen) erhält. Wenn dann liegts einzig am Irrglauben der verantwortlichen Personen - was mich bei den Schnarchnasen aber nicht groß wundern würde - die wirklich meinen, mit etwas Neuen eher einen Flop zu landen.

Warum es bei uns kaum qualitative Ausreißer nach oben gibt, hat vielerlei Gründe. Das fängt eben bei den Schauspielern an, geht über zu den Produktionsstudios und hin zu den Sendergruppen. Überall gibts Mangelerscheinungen, weshalb es bei uns keine Formate wie beispielsweise Breaking Bad oder Dexter geben wird.
#1070707
Kunstbanause hat geschrieben:Man hat oft das Gefühl, dass wir nur einen Pool aus 20 Schauspielern haben, deren Fratzen man immer und immer wieder überall sieht - und Hollywood-Qualitäten haben davon die wenigsten. Auch sind die meisten Serien recht "billig" gedreht.

Und in der Tat fehlt den deutschen Machern der Mut, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Lieber kopiert man die UK- oder US-Vorbilder (fand ich schon früher bei Law & Order -> Im Namen des Gesetzes arg, arg schlimm), bevor man sich mit Eigenproduktionen und neuem Konzept auf die Nase legt.

Wo ist der "bedanke Button". Einfach gut geschrieben. Danke :D :D

Am schlimmsten fand ich damals diese CSI Verarsche mit dem Öko-Zausel Jaenicke.
#1070722
logan99 hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben:Kann das daran liegen, dass man keinen Flop riskieren will und deswegen nichts neues probiert wird.
Das Thema kommt auch jedes Jahr wieder aufs neue hoch. Im Prinzip hat sich da seit der letzten Diskussion nichts groß verändert.

Aber um auf den Punkt oben einzugehen. Bemessen an den Flops den die Sender Jahr für Jahr mit Eigenproduktionen fabrizieren, dürfte das eher eine untergeordnete Rolle Spielen. Denn ein Großteil dieser Formate sind einfach Standardware. Von daher ist es ja egal, ob man nun etwas kreatives wagt und flopt oder eben mutlos auf altbewärtes setzt und das gleiche Resultat (quotenbezogen) erhält. Wenn dann liegts einzig am Irrglauben der verantwortlichen Personen - was mich bei den Schnarchnasen aber nicht groß wundern würde - die wirklich meinen, mit etwas Neuen eher einen Flop zu landen.

Warum es bei uns kaum qualitative Ausreißer nach oben gibt, hat vielerlei Gründe. Das fängt eben bei den Schauspielern an, geht über zu den Produktionsstudios und hin zu den Sendergruppen. Überall gibts Mangelerscheinungen, weshalb es bei uns keine Formate wie beispielsweise Breaking Bad oder Dexter geben wird.
Breaking Bad und Dexter sind auch in der USA Nischenserien für ein gehoberes Publikum.
Aber an meinen Beispielen sieht man, dass man auch in Mainstreamserien experimenteller sein kann.
von logan99
#1070725
Familie Tschiep hat geschrieben: Breaking Bad und Dexter sind auch in der USA Nischenserien für ein gehoberes Publikum.
Aber an meinen Beispielen sieht man, dass man auch in Mainstreamserien experimenteller sein kann.
Na nur weil es im PayTV läuft, muss es ja noch lang keine Nischenserie sein - zumal in Sachen "Qulitätsserien" ja egal ist, ob es nun für Mainstream oder ein kleineres Publikum ausgelegt ist. Bei uns findet man - mit wenigen Ausnahmen - weder das eine, noch das andere.

How I met your Mother würde ich zudem nun nicht als so besonders bezeichen. Im Prinzip is das auch mehr oder weniger nur eine "normale" Sitcom.
#1070727
Redheat 21 hat geschrieben:
Kunstbanause hat geschrieben:Man hat oft das Gefühl, dass wir nur einen Pool aus 20 Schauspielern haben, deren Fratzen man immer und immer wieder überall sieht - und Hollywood-Qualitäten haben davon die wenigsten. Auch sind die meisten Serien recht "billig" gedreht.

Und in der Tat fehlt den deutschen Machern der Mut, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Lieber kopiert man die UK- oder US-Vorbilder (fand ich schon früher bei Law & Order -> Im Namen des Gesetzes arg, arg schlimm), bevor man sich mit Eigenproduktionen und neuem Konzept auf die Nase legt.

Wo ist der "bedanke Button". Einfach gut geschrieben. Danke :D :D

Am schlimmsten fand ich damals diese CSI Verarsche mit dem Öko-Zausel Jaenicke.
Du meinst Post Mortem.

Ganz übel auch R.I.S., Die Trixxer, Dr. Molly & Karl... :roll:
#1070730
Kunstbanause hat geschrieben:
Redheat 21 hat geschrieben:
Kunstbanause hat geschrieben:Man hat oft das Gefühl, dass wir nur einen Pool aus 20 Schauspielern haben, deren Fratzen man immer und immer wieder überall sieht - und Hollywood-Qualitäten haben davon die wenigsten. Auch sind die meisten Serien recht "billig" gedreht.

Und in der Tat fehlt den deutschen Machern der Mut, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Lieber kopiert man die UK- oder US-Vorbilder (fand ich schon früher bei Law & Order -> Im Namen des Gesetzes arg, arg schlimm), bevor man sich mit Eigenproduktionen und neuem Konzept auf die Nase legt.

Wo ist der "bedanke Button". Einfach gut geschrieben. Danke :D :D

Am schlimmsten fand ich damals diese CSI Verarsche mit dem Öko-Zausel Jaenicke.
Du meinst Post Mortem.

Ganz übel auch R.I.S., Die Trixxer, Dr. Molly & Karl... :roll:
Apropos übel, erinnert sich noch jemand an diese deutschen Kopien von "Eine Schrecklich nette Familie" und "Wer ist hier der Boss ?"
#1070732
logan99 hat geschrieben:
Familie Tschiep hat geschrieben: Breaking Bad und Dexter sind auch in der USA Nischenserien für ein gehoberes Publikum.
Aber an meinen Beispielen sieht man, dass man auch in Mainstreamserien experimenteller sein kann.
Na nur weil es im PayTV läuft, muss es ja noch lang keine Nischenserie sein - zumal in Sachen "Qulitätsserien" ja egal ist, ob es nun für Mainstream oder ein kleineres Publikum ausgelegt ist. Bei uns findet man - mit wenigen Ausnahmen - weder das eine, noch das andere.

How I met your Mother würde ich zudem nun nicht als so besonders bezeichen. Im Prinzip is das auch mehr oder weniger nur eine "normale" Sitcom.
PayTV sind eher Nischenserie, macht sie deswegen nicht schlechter.
Ich finde, wenn man in einer Mainstreamserie sich Gedanken über die Zuverlässigkeit des Erzählens macht, schon etwas Besonderes. Vom Konzept her mehr als eine normale Sitcom.
Mir würde es genügen, wenn man auch Mainstream kreativer wäre. Dass sich die meisten Depriserien nicht auf Dauer anschauen wollen, ist ja verständlich.
(Im Angesichts des Verbrechens kam ja schon einer Pay-TV-Serie sehr nahe.)
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von AliAs
#1070760
Ein großes Problem sehe ich noch darin, dass fiktionale Serien bei uns nicht den Stellenwert haben, wie in den USA. Würde man bei uns einen Kinofilm zeigen und eine Serie - würde die Serie den kürzeren ziehen. In Amerika gehen Kinofilme im Verlgeich zu Serien völlig unter.
Zusätzlich dazu ist der deutsche Zuschauer nicht gewohnt Procedurals zu schauen. Die amerikanischen Zuschauer lassen sich viel einfacher für so etwas begeistern.
von logan99
#1070765
AliAs hat geschrieben: Zusätzlich dazu ist der deutsche Zuschauer nicht gewohnt Procedurals zu schauen. Die amerikanischen Zuschauer lassen sich viel einfacher für so etwas begeistern.
Also wenn hier was eigenproduziertes läuft, dann sind es doch Krimis und die haben einen proceduralen Charakter. Importierte US-Serien (CSI-Schiene, House, Mentalist, Castle etc.) sind auch größtenteils alles Procedurals die hier am besten laufen. Auch Comedy-Formate wie TaahM sind doch eher Procedurals.

Serials floppen dagegen doch am meisten bei uns (übrigends genauso wie in den USA).
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von AliAs
#1070767
logan99 hat geschrieben:
AliAs hat geschrieben: Zusätzlich dazu ist der deutsche Zuschauer nicht gewohnt Procedurals zu schauen. Die amerikanischen Zuschauer lassen sich viel einfacher für so etwas begeistern.
Also wenn hier was eigenproduziertes läuft, dann sind es doch Krimis und die haben einen proceduralen Charakter. Importierte US-Serien (CSI-Schiene, House, Mentalist, Castle etc.) sind auch größtenteils alles Procedurals die hier am besten laufen. Auch Comedy-Formate wie TaahM sind doch eher Procedurals.

Serials floppen dagegen doch am meisten bei uns (übrigends genauso wie in den USA).
Äh ich verwechselte gerade Serials mit Procedurals ... ich meinte natürlich Serials! :oops:
von Commi
#1070951
Was sind denn jetzt Procudals?

Sorry, der musste sein.
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von acid
#1070974
Es muss ja nicht unbedingt was Aussergwöhnliches produziert werden. Letztlich kann man sowas nicht planen. Man fragt sich vielleicht auch, ob die eine oder andere Hitserie auch als deutsches Original ein Hit geworden wäre, wenn nicht ein international bekannter Schauspieler mitgespielt hätte und es nicht aus den USA käme.
Auf jeden Fall sollten sich deutsche Filmschaffende einfach mal anderes produzieren, als Herz/Schmerz, Comedy oder belanglose Krimiserien. Hier fehlt eindeutig der Mut, andere Stoffe anzupacken oder bei den bestehenden Mustern eine Stufe weiterzugehen.
Der fehlende Mut auch mal einen Flop zu produzieren, ist dann die logische Konsequenz daraus.
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von Aries
#1071142
Ich hab den Topic jetzt nicht gelesen, also sorry falls ich jemanden wiederhole:

Das Problem ist doch, dass gerade die mutigen Serien entweder auf einem Digitalsender vergraben weren (Ijon Tichy) oder vom Publikum mal so rein gar nicht angenommen werden, weils ihnen zu unkitschig ist.

Abseits von Cobra 11 und den im Artikel genannten positiven Beispielen läuft aus deutschem Hause doch fast gar nichts erfolgreich, das mehr als die 48. Telenovela oder GZSZ Abklatsch Story (die nicht existent ist) zu bieten hat.

Es lohnt sich in Deutschland einfach nicht so sehr eine hochproduzierte und technisch auf US-Niveau befindliche Serie zu produzieren, weils die Leute außerhalb von ARD oder RTL schlicht nicht schauen. Oder zumindest nach dem Piloten oder der ersten Folge gleich wieder zum Einheitsbrei abdriften.
Dazu kommt noch, dass die TV Sender dann sofort Schnappatmung bekommen, anstatt die Entwicklung abzuwarten.

Kurzum: Es liegt nicht nur an den Schreibern und Machern der Serien, es liegt zu einem großen Teil auch an den Zuschauern.
Das ist zumindest mein Gefühl.
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von Simplix
#1071164
Man traut dem deutschen Publikum ja nicht mal bei US-Serien viel zu.

Dexter, Breaking Bad, Californication, The Walking Dead, Games of Throne, Firefly - die wohl besten US-Serien wurden und werden erbärmlich auf RTL2 oder SuperRTL versendet, mit abstrusen Programmierungen und schlechter Promotionen, so dass sie fast alle zum Flop werden ...

Außergewöhnliches mag man also nichtmal bei US-Serien.
Was gesendet wird sind Krimis (CSI, Law and Order, NCIS), Sommerserien (Leverage, BurnNotice) oder Sitcoms (HIMYM, TBBT).
Alles seichte Unterhaltung mit "Fall der Woche"-Prinzip ...

Eine durchgehende Story wird vom deutschen Publikum wohl nicht honoriert - somit wird das mit anspruchsvollen Serien halt nichts ;)
Zuletzt geändert von Simplix am Do 9. Feb 2012, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
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von acid
#1071165
Aries hat geschrieben: Kurzum: Es liegt nicht nur an den Schreibern und Machern der Serien, es liegt zu einem großen Teil auch an den Zuschauern.
Das ist zumindest mein Gefühl.
jein :D

Es gibt sicherlich Zuschauer v.a. die, die nur die Öffentlich-Rechtlichen kennen, aber es gibt/gab ja genug Abnehmer für die ausländischen Hitserien. Also an den Zuschauern solls ned scheitern. 8)
#1071168
Breaking Bad lief auf arte. Manches läuft sogar versteckt in den Dritten "United States of Tara", manches bei ZDF.neo. Es ist schon eine Kunst, das alles mitzubekommen.

Ich halte ja "Im Angesichts des Verbrechens" genauso hochwertig wie manche US-Serien, genauso sieht es bei "Türkisch für Anfänger" aus. Ein durchgehende Geschichte hatten übrigens beide Serien. Beide sind nur zu empfehlen.

"Der Fall der Woche" und humoreskes muss nicht unbedingt etwas schlechtes sein und nicht gleich seicht, vielleicht sind sie lockerer, nicht ganz so schwermütig.

Ich halte es ja für etwas großes, wenn man sowohl den Gelegenheitszuschauer als auch den regelmäßigen Zuschauer befriedigen kann, wenn die Geschichte in handfesten, abgeschlossenen Kapiteln erzählt wird und die Serie darüber hinaus noch über einen roten Faden verfügt.
Zuletzt geändert von Familie Tschiep am Do 9. Feb 2012, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
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von Simplix
#1071172
TBBT oder HIMYM gehören zu meinen Lieblingsserien, nichts liegt mir ferner als diese als schlecht zu bezeichnen ;)

Doch sobald es Komplexer wird, zeigt man halt auch bei US-Serien keinen Mut. Wohl auch aus Erfahrung, "The Sopranos" lief ja auch ziemlich mäßig damals auf Kabel Eins, und z.B. "The Wire" lief noch nie im FreeTV.
Und beide gehören wohl mit zu den Vorzeigeserien ...

Bin zumindest positiv überrascht dass immerhin eine recht politische Serie wie Bosten Legal schon so lange auf VOX läuft. Aber wohl auch nur wegen dem Comedy-Faktor, wäre es mehr wie The West Wing wurde es sicherlich anders aussehen ;)

Auch neue deutsche Produktionen wie "Der Tatortreiniger" gehen hier eher unter.
Ohne NeoParadise hätte ich überhaupt nichts davon mitbekommen ...
Zuletzt geändert von Simplix am Do 9. Feb 2012, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.