- Mo 21. Nov 2005, 12:27
#70800
Wollte eigentlich auch nochmal Road to Perdition schauen, weil er einfach brillante Kameraarbeit hat und Sam Mendes mit grade mal zwei Werken zu meinen Lieblingsregisseuren gehört. Tom Hanks ist für mich da kein Grund. Ich finde ihn als Schauspieler nicht gut. Bei einem richtig guten Schauspieler vergesse ich während des Films seinen echten Namen zu Gunsten der Rolle. Bei Hanks sehe ich immer nur Tom Hanks, der gerade eine Rolle spielt. Das hindert mich oft daran richtig in einen Film einzutauchen. Sicher auch ein generelles Problem der Hollywood Superstars und ein Grund warum ich sie alle nicht besonders schätze.
Den Film hab ich dann doch nicht mehr weiter gesehen. Irgendwie bin ich schon in der ersten Werbepause bei Merlin hängen geblieben. Dabei hab ich den auch schon mehrfach gesehen und trotzdem ist es für meinen Geschmack einfach die beste TV-Produktion, die ich je gesehen habe. Die Ausstattung ist auch ohne Herr der Ringe Budget detaillverliebt, die Effekte haben einen sehr schönen eigenen Stil und die Schauspieler sind hervorragend besetzt. Vor allem aber ist das Erzähltempo und die Prägnanz der einzelnen Szenen beispielhaft. Es gibt in beiden Teilen für mich keine einzige überflüssige Szene. So eine herausragende Erzählleistung macht in dem Fall noch mehr Spass durch eine der besten Synchronisationen, die ich je hören durfte. Die Stimmen sind durchweg ein Genuss und mit der tollen Musik würde ich es mir sogar als Hörspiel zu Gemüte führen. Gangs of New York und Road to Perdition waren gestern zweifellos die cineastischeren Filme, Merlin für meinen Geschmack aber mit Abstand der unterhaltsamste.
"And in that moment, I swear we were infinite."