- So 22. Nov 2009, 21:17
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The King of Queens - Season 7
Im verflixten 7. Jahr hat die Serie ziemlich alles verloren, was sie früher so genial machte und ist somit wohl am absoluten Tiefpunkt angelangt. Das Problem ist, dass die Autoren scheinbar panische Angst vor jeglichen Veränderungen in der Serie hatten, Veränderungen, die neue, gute Stories eingebracht hätten. So bleibt aber im 7. Jahr wirklich alles beim Alten, nichts Neues, keine Weiterentwicklung, rein gar nichts. Litt schon der zweite Teil der 6. Season unter akutem Ideenmangel, funktioniert in Season 7 so gut wie keine Story mehr. Die Stories sind meist total überdreht, unglaubwürdig und schwachsinnig, man denke nur an Carries Suche nach einem neuen Nagelstudio, selten solch einen Blödsinn gesehen, oder auch Carries selten blödsinnige Gespräche mit dem Priester, es gäbe unzählige Beispiele. Was die Serie früher ausmachte waren glaubwürdige Stories und glaubwürdige Charaktere, dies geht hier dann komplett verloren, da die Stories total überdreht und abgehoben sind und die Charaktere immer mehr zu Comic-Figuren verkommen, was zu dieser Serie überhaupt nicht passt (im Gegensatz zu anderen Sitcoms, wie z. B. die Bundys). Zudem verfahren sich die Autoren oftmals in total übertriebenen Stories, sodass sie partout keine Auflösung mehr parat haben und man die Folge dann einfach ohne Auflösung der Storylines beendet, was auch sehr schwach und nervig ist. Ähnlich sind oftmals die kleinen "Sketche" vor dem Intro, die partout nicht witzig sind, irgendwann beginnt dann meist den Intro während man noch ratlos vor dem Fernseher sitzt und fragt, was da nun der Witz daran war. Ohne gute Drehbücher funktionieren dann selbst geniale Charaktere wie Doug nicht mehr, da man, wenn man gerade lustig ist an den Grundsätzen von Doug rüttelt, ebenso ergeht es Carrie, die leider immer zickiger wird und mit der die Autoren auch machen, was sie gerade wollen. So ergibt sich in fast jeder Folge ein handfester Ehekrach, der oft weit über die Grenzen einer Sitcom hinausschießt, man stellt sich ja teilweise schon die Frage, warum sich die Beiden nicht einfach trennen, wenn eh nur noch gestritten wird. Zudem sind die Streitereien überhaupt nicht mehr witzig, es fallen gerne auch mal Schimpfwörter, aber witzig ist all das nicht, früher stritt man noch mit mehr "Niveau" und in Grenzen. Was die Season noch etwas aufwertet, dass man verstärkt die Nebencharaktere, Deacon, Danny, Spence, Holly und allen voran Arthur mit einbringt, deren Nebenstories sind oft besser als der Hauptplot rund um Doug und Carrie, den gerade in einem Charakter wie Arthur steckt soviel Potential für gute Stories, das man hier auch recht geschickt ausschöpft. Zwar laufen die Arthur-Stories immer mehr oder weniger gleich ab, amüsant sind sie dennoch jedes Mal ähnlich die Danny/Spence-Stories, da gerade Spence ein richtig gut erdachter Charakter ist, der auch jede Menge Potential besitzt. Es ist schon beeindruckend, wie man eine Serie innerhalb kürzester Zeit so zu Grunde richten kann, denn Season 6 war durchaus noch eine recht gute Season, obwohl sich die Probleme schon andeuteten. Die Darsteller sind wieder recht gut, aber gerade Leah Remini und Kevin James waren in früheren Seasons deutlich besser. Leah ist immerhin wieder voll dabei, wenn auch anfangs noch etwas fülliger als gewohnt, doch geht die Harmonie zwischen Kevin und Leah, einer DER Grundpfeiler der Serie immer mehr verloren, man hat das Gefühl als möchte Jeder der Beiden zum alleinigen Star der Serie werden, was leider überhaupt nicht funktioniert, da beide Charaktere und Schauspieler absolut gleichwertig innerhalb der Serie sind, aber nur miteinander funktionieren, so geht die Atmosphäre der früheren Folgen hier etwas verloren.
Richtig gute Folgen gibt es leider wenige, es ist alles mehr oder weniger der selbe belanglose Einheitsbrei, lediglich Folgen wie "Einsames Paar sucht Freunde" und "Alles umsonst" (die beste Folge der Season!) markieren kleine Ausreißer nach oben, ansonsten allerdings gibt es nicht viel positives zu berichten.
Alles in Allem ist es erschreckend wie diese einst so geniale Serie so dermaßen abgebaut hat und das innerhalb von zwei Seasons. Die Figuren und Stories sind unglaubwürdig, überdreht und übertrieben, den Autoren gehen die Ideen aus und offensichtlich hat man Angst vor Veränderungen in der Serie. Alles, was die Serie früher so genial machte fehlt hier, der Tonfall wird giftiger, die Streitereien nerven, und die Harmonie zwischen Leah und Kevin geht etwas verloren. Positives gibt es nur von der Arthur, Danny/Spence-Front zu berichten, da die Autoren für diese schrulligen Figuren auch in Season 7 noch jede Menge gute Stories haben, die oft etwas von der öden Haupthandlung ablenken und die Folgen zumindest etwas aufwerten.
Mehr als 4/10-Punkte kann ich aber auch als riesiger-Fan der Serie nicht vergeben, da ich mich oftmals einfach langweilte und nur auf das Ende der Folge wartete, rein objektiv wäre ich wohl irgendwo bei 3/10, aber einen gewissen Bonus hat die Serie dann doch noch.
