So, ich habe inzwischen sechs "Band of Brothers"-Folgen durch, da wollte ich doch mal wieder einen kleinen Zwischenstand abgeben. Bin ja nicht so der Mega-Fan von Kriegsfilmen und -serien, aber die hier ist in der Tat herausragend und kaum pathetisch. Ich mag zwar nie glauben, dass all diese Grausamkeiten im Zweiten weltkrieg wirklich passiert sind, aber die Darstellung hier ist hart und geht mitunter auch hart an meine Schmerzgrenze, aber nie übertrieben bisher - und tut mir zumindest deshalb beim Schauen oft noch mehr weh.
Ich merke allerdings beim anschließenden Durchlesen von Reviews und Zusammenfassungen, dass ich bisher bei kaum einer Folge wirklich in der Lage war, den kompletten Inhalt einer Folge nur aus ihr heraus zu verstehen. Das liegt zum einen wieder einmal an meinem generellen Problem bei Serien mit vielen Figuren, den Überblick zu behalten, aber darüber hinaus auch daran, dass man mit ziemlich vielen weiteren Informationen beschossen wird, einige Sachverhalte nur angedeutet werden und auch oft die zeitlichen Sprünge während, aber vor allem zwischen den Folgen recht krass sind.
Vielleicht geht es da nur mir so, aber ich muss mich echt jedes Mal ziemlich konzentrieren, um inhaltlich nicht nur an der Oberfläche rumzukratzen, sondern auch die Details wahrzunehmen - und ich bin mir sicher, dennoch immer einige zu übersehen. Hmmm, ist das nur mein Problem?
Hmmm ja, alles in allem gefielen mir allerdings vier von sechs Folgen dennoch sehr, sehr gut. Etwas gezogen hat sich Folge fünf (obwohl die sogar nur gut 50 Minuten dauerte), dort passierte meines Erachtens einfach etwas wenig. Am schwächsten fand ich allerdings Folge zwei, da hier für meine Begriffe das Verhältnis zwischen Kampfszenen und ruhigen Momenten nicht so recht stimmte und mir der "Ballerei-Anteil" doch deutlich zu hoch war. Ist natürlich ein Problem, wenn man Schießereien langweilig findet und eine solche Serie schaut, aber in der Folge fehlten mir einfach die ruhigen Momente, in denen man sich etwas vom Gefecht erholen konnte.
Die meiner Meinung nach stärkste Folge habe ich gerade geschaut, also Folge sechs. Hier wurde die oben angesprochene Balance viel besser gehalten, ich konnte total mit den Figuren mitfühlen, wie sie da frierend, hungernd und verzweifelnd im Wald rumhockten und die Arbeit des Sanitäters... das war schon sehr packend, dieses Elend zu sehen, mit dem er da ständig konfrontiert ist. Schön waren in diesem Zusammenhang dann auch die Szenen aus diesem belgischen Lazarett, hat diese ganze Grausamkeit und Sinnlosigkeit nochmal stärker visualisiert. Auch wenn ich kein Blut sehen kann und mir aufgrund der sehr authentischen Darstellung der Verletzungen einige Male leicht schlecht wurde. ^^
Tangaträger hat geschrieben:Wenn du mit Band of Brothers durch bist, kannst du gleich mit Generation Kill weitermachen. Wo BoB mit Ernsthaftigkeit der Kriegsgeschichte nachgeht, kann man GK als Satire und schon fast als Comedy sehen. Quasi das Gegenstueck zu BoB, obwohl auch GK seine ernsthaften und serioesen Momente hat.
Okay, von der Serie höre ich nun erstmals, aber so generell spräche da jetzt nichts gegen. Wobei ich beim oberflächlichen Googlen grad erst einmal keine Hinweise darauf fand, dass die Serie in Richtung Satire/Comedy geht. Ist das deine exklusive Meinung oder war die Intention wirklich von Anfang an eine derartige?
Und naja, mehr als eine Serie dieser Couleur will ich nach BoB eigentlich erstmal nicht mehr schauen, da ich sooooo viel noch zu sehen habe. Wäre "The Pacific" direkt im Anschluss nicht irgendwie sinniger? GK klingt jetzt erst einmal nicht so, als wäre es da unbedingt ratsam, das in Kombination mit BoB zu schauen.
Fohlen