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Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: So 11. Jan 2009, 04:49
von Sweety-26
RTL und Sat.1 feiern ja nun mehr oder weniger in diesen Tagen ihr
25 Jähriges bestehen, die Marktanteile sind ein stetiges auf und ab.
Grund zu feiern haben sie ja, aber ist das Programm was sie bieten
Wirklich noch massentauglich, eigentlich könnte die besagte
Zielgruppe den Sendern ja egal sein, es ist aber schon verwunderlich
Wie schwach das Jahr in eben dieser Zielgruppe für die sender begonnen hat.
Ich schau mir jeden tag die Marktanteile und Quoten im RTL text an,
gut nach 11 tagen sind sie noch wenig aussagekräftig, aber doch sehr
schwach, und ich frag mich eben iss das nur ein unglücklicher start
oder ein Trend?
Werfen wir doch mal nen blick auf die aktuellen zahlenvom 10.1.09:
Die von den Privaten so genannte ältere Zielgruppe der Ab 3 Jährigen
Sagt bisher
Sender - Tag - Mon. - Jahr - in %
ZDF. - 13,7 - 15,2 - 15,2
ARD. - 12,7 - 12,4 - 12,4
RTL . - 13,9 - 10,5 - 10,5
Sat.1. - 10,4 - 9,2 - 9,2
Pro7. - 7,0 - 6,4 - 6,4
Ich weiß nicht wie es am anfang des vergangenen Jahres
Ausgesehen hat, aber das ist bisher doch sehr dürftig,
und zeigt doch irgendwo das diese selbstgewählte
Zielgruppe der privaten anscheinend in den ersten
11 Tagen kaum Interesse an dem gesammt programm
hatte.
Es gibt ja ausnahmen, und die werte könnten noch steigen,
aber was ist wenn nicht, was meint ihr dazu?
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: So 11. Jan 2009, 06:49
von Fernsehfohlen
Die Zielgruppe ist doch von 14-49 und da sind RTL, Sat1 und Pro7 meist schon ein bisschen besser als ARD und ZDF. ab 3 ist eben gerade NICHT die Zielgruppe der Privaten.
Fohlen
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: So 11. Jan 2009, 11:10
von american-way
Ich würde den Zeit um den Jahresanfang auch noch nicht überbewerten die Sehgewohnheiten sind noch andere viele Menschen haben Urlaub.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: So 11. Jan 2009, 12:05
von Neuling
Geh zuerst einmal auf die Hauptseite von Quotenmeter, dann klick auf "Einschaltquoten" und danach auf "TV Markt". Da bekommst Du für jeden Monat die Auswertung und auch auflaufend den Stand wie die Sender stehen.
Besonders interessant ist der Monat August weil dort das ganze TV Jahr unter die Lupe genommen wird. Und da siehst Du ganz klar das eigentlich die Öffentlichen ein Problem haben alle Altersgruppen zu erreichen.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mo 12. Jan 2009, 11:11
von Kellerkind
Sweety-26 hat geschrieben:Es gibt ja ausnahmen, und die werte könnten noch steigen,
aber was ist wenn nicht, was meint ihr dazu?
In den ersten Tagen hatten das Erste und das Zweite noch einige Renner, sowie Sport im Programm. Das lässt jetzt nach und RTL kommt mit Schabenfressen und Bohlen. Daher wird es sich bis zum Monatsende noch deutlich verändern.
Zusätzlich gab es noch diese Durchschlag-Effekte. Als das Zweite vorletzten Sonntag viel Sport für Jüngere hatte, kam selbst der Pilcherfilm am Abend noch auf recht gute Werte bei diesen Zuschauern. Umgekehrt begafft jetzt eine größere Gruppe das Schabenquälen und schon kann ProSieben mit Potter nicht mehr viel reißen. Schawinski hatte das auch in seinem Buch beschrieben. Hast du einen wirklichen Renner, profitiert das ganze Programm davon.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mo 12. Jan 2009, 11:12
von Kellerkind
Fernsehfohlen hat geschrieben:Die Zielgruppe ist doch von 14-49 ..
Die Kommunikation ist auf diese Gruppe festgelegt, weil die Sender da am besten abschneiden.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mo 12. Jan 2009, 11:47
von AlphaOrange
Sweety-26 hat geschrieben:Die von den Privaten so genannte ältere Zielgruppe der Ab 3 Jährigen
Sagt bisher
Das ist keine "Zielgruppe", das sind sämtliche von der GfK erfassten Zuschauer.
Die "ältere (Kern)Zielgruppe" ist üblicherweise "30 bis 49".
Damit erübrigt sich der Rest des Themas dann auch.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mo 12. Jan 2009, 12:47
von Onkel Ludwig
Kellerkind hat geschrieben:Fernsehfohlen hat geschrieben:Die Zielgruppe ist doch von 14-49 ..
Die Kommunikation ist auf diese Gruppe festgelegt, weil die Sender da am besten abschneiden.
Dazu ein sehr sehenswerter Bericht, wie es überhaupt zu dieser "Zielgruppe" kam und wer der Erfinder dieses Vermarktungstricks ist:
http://www3.ndr.de/media/privatsender100.html
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Di 13. Jan 2009, 20:53
von Neuling
Kellerkind hat geschrieben:Fernsehfohlen hat geschrieben:Die Zielgruppe ist doch von 14-49 ..
Die Kommunikation ist auf diese Gruppe festgelegt, weil die Sender da am besten abschneiden.
Das kann ja so nicht stimmen. Die Zielgruppe wurde damals vor circa 20 Jahren eingeführt, da konnte noch keiner wissen das es mit dieser Zielgruppe auch noch 20 Jahre später funktionieren würde. DEnn sie ist ja in der ganzen Zeit gleich geblieben.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mi 14. Jan 2009, 10:41
von Kellerkind
Neuling hat geschrieben:Das kann ja so nicht stimmen. Die Zielgruppe wurde damals vor circa 20 Jahren eingeführt, da konnte noch keiner wissen das es mit dieser Zielgruppe auch noch 20 Jahre später funktionieren würde. DEnn sie ist ja in der ganzen Zeit gleich geblieben.
Die Kommunikationsweise ist gleich geblieben, weil der grundsätzliche Zustand (Alte für ÖR und Junge für privat) gleich geblieben ist. Selbst wenn es vor 20 Jahren bestimmte Verhaltensweisen innerhalb der Bevölkerung gegeben haben sollte, wäre es ungelaubwürdig, wenn sich dies nicht verändert hätte. Und wie wir alle wissen, hat Thoma selbst mittlerweile erklärt, wie es dazu gekommen ist. Wissenschaftliche Untersuchungen spielten jedenfalls keine Rolle.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mi 14. Jan 2009, 17:03
von Neuling
Ja und? Was ist so schlimm daran das ihm das damals so eingefallen ist? War doch clever und hat dazu geführt das er mit dem Laden überhaupt erst eine Konkurenz zu ARD und ZDF aufbauen konnte die den Luxus haben sich aus dem GEZ-Topf zu bedienen.
Es geht hier aber nicht um diese verflixte Zielgruppe sondern um die Frage ob die großen Sender in der Lage sind ein Programm für alle Altersgruppen zu machen oder nicht. Und man braucht nicht die Untersuchungen zu kennen um zu tippen das der Altersdurchschnitt bei ARD und ZDF am höchsten ist. Und das bedeutet das diese fast nur Programm für ältere machen. Auf dem ersten Blick ist das nicht schlimm. Aber gerade die Öffentlichen nehmen Geld von allen, auch von den Jungen. Und nur um es komplett zu machen. Der Altersdurchschnitt von ARD und ZDF liegt bei 60 bzw 59 Jahren. UNd das ist nicht nur eine Zahl sondern spiegelt das TV Programm beider wieder.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mi 14. Jan 2009, 17:32
von Kellerkind
Neuling hat geschrieben:Ja und? Was ist so schlimm daran das ihm das damals so eingefallen ist?
Das Schlimme ist, dass diese Zahlen nichts aussagen. Die Zahlen zeigen nicht die Werberelevanten, sondern wurden einzig nach dem Kriterium ausgewählt, dass sie sich fürs sendereigene Marketing eigenen. Das kann man clever nennen.
Aber wie gesagt: Mit irgendwelchen tatsächlich aussagekräftigen Zahlen hat das nichts zu tun. Vielleicht sind die wirklich Werberelevanten ja mittlerweile 16-59 Jahre alt? Das kann aber keiner sagen, weil es keine Untersuchungen gibt und weil keiner etwas ändern will. Am wenigsten die, die zwar davon leben, aber mit veränderten Zahlen auch andere Marktanteile hätten.
Und man braucht nicht die Untersuchungen zu kennen um zu tippen das der Altersdurchschnitt bei ARD und ZDF am höchsten ist.
Das mit dem Altersdurchschnitt ist so eine Sache, denn der ist ja nicht automatisch da gewesen. Bei ARD und ZDF ergibt er sich vor allem daraus, dass die Privaten aus wirtschatlichen Überlegungen die jungen Zuschauer abwerben. Es gibt also mehr Angebote für Jüngere, so dass diese sich anders verteilen. Die Schlafmützen bei ARD und ZDF behalten den Rest.
Und das bedeutet das diese fast nur Programm für ältere machen.
Das stimmt nicht. Man findet genug. Was man nicht findet, sind vor allem Tralala-Sendungen für Junge, mit denen die Privaten ihr Programm so auffüllen. Aber es gibt viele Angebote, die sich wirklich an alle, also jung und alt, richten, die aber von den Jungen gar nicht mehr wahrgenommen werden, weil sie zu selten bei diesen Sendern sind. Dazu kommt, dass die Sender selbst schlicht unfähig sind, sich bei den jüngeren Zuschauern relvant zu machen.
Aber gerade die Öffentlichen nehmen Geld von allen, auch von den Jungen.
Das ist das Problem und daher ist der Zustand ja auch unhaltbar. Dummerweise gibt es keinen, der den Sendern auf die Finger klopft deswegen. Am wenigsten die Privaten.
Aber was erwartet man denn zur Besserung?
Mehr eingekaufte Filme und Serien, und damit Preistreiberei bei den Rechten?
Eigene Serien, und das obwohl die, die es eigentlich besser wissen - nämlich die Privaten - aus gutem Grund kaum etwas eigenes machen?
Shows, um sich dann vorhalten lassen zu müssen, man würde sich annähern?
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mi 14. Jan 2009, 17:43
von Neuling
Kellerkind hat geschrieben:Aber wie gesagt: Mit irgendwelchen tatsächlich aussagekräftigen Zahlen hat das nichts zu tun. Vielleicht sind die wirklich Werberelevanten ja mittlerweile 16-59 Jahre alt? Das kann aber keiner sagen, weil es keine Untersuchungen gibt und weil keiner etwas ändern will. Am wenigsten die, die zwar davon leben, aber mit veränderten Zahlen auch andere Marktanteile hätten.
Seh ich nicht so. Es gibt heute für alles mögliche Untersuchungen und mit Sicherheit gab es auch schon eine ob diese Zielgruppe noch aktuell ist. Ich glaube wenn Unternehmen merken, und sie hätten es in 20 Jahren gemerkt, das mit ihrer Werbung bei dieser Zielgruppe keine Erfolge haben würden sie sich nicht mehr darauf einlassen.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mi 14. Jan 2009, 17:46
von Neuling
[quote="Kellerkind"]Das mit dem Altersdurchschnitt ist so eine Sache, denn der ist ja nicht automatisch da gewesen. Bei ARD und ZDF ergibt er sich vor allem daraus, dass die Privaten aus wirtschatlichen Überlegungen die jungen Zuschauer abwerben. Es gibt also mehr Angebote für Jüngere, so dass diese sich anders verteilen. Die Schlafmützen bei ARD und ZDF behalten den Rest.
[quote]
Abwerben kann nur dann funktionieren wenn ARD und ZDF nicht mehr bereit sind Angebote für alle Altersgruppen zu machen. Und leider machen sie schon sehr lange diesen Fehler. Mit abwerben hat das nichts zu tun.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mi 14. Jan 2009, 17:53
von Neuling
Kellerkind hat geschrieben:Aber was erwartet man denn zur Besserung?
Mehr eingekaufte Filme und Serien, und damit Preistreiberei bei den Rechten?
Eigene Serien, und das obwohl die, die es eigentlich besser wissen - nämlich die Privaten - aus gutem Grund kaum etwas eigenes machen?
Shows, um sich dann vorhalten lassen zu müssen, man würde sich annähern?
Da hast Du recht, egal was sie anstellen es würde kritisiert werden. Aber der jetzige Zustand ist ja der das man bei ARD und ZDF immer damit auftrumpft bei Information und Nachrichten besonders stark und kompetent zu sein. Aber Fernsehen darf eben nicht nur daraus bestehen sondern sollte auch den anderen Bereich abdecken.
Grundsätzlich können wir nur froh sein das wir nicht nur ARD und ZDF haben und auch nicht nur die Privaten. Wir können alles nutzen und die meisten tun es sicher auch. Man muß nur suchen und dann findet man auch was vernünftiges.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mi 14. Jan 2009, 18:12
von Kellerkind
Neuling hat geschrieben:Seh ich nicht so. Es gibt heute für alles mögliche Untersuchungen und mit Sicherheit gab es auch schon eine ob diese Zielgruppe noch aktuell ist. Ich glaube wenn Unternehmen merken, und sie hätten es in 20 Jahren gemerkt, das mit ihrer Werbung bei dieser Zielgruppe keine Erfolge haben würden sie sich nicht mehr darauf einlassen.
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.
Senderintern spielt die 14-49er Zahl weit weniger eine Rolle. Dort zählen andere Faktoren. Eine Feuchtigkeitscreme kannst du nicht pauschal an 14-49 bewerben. Da ist dann z.B. weiblich, 25-39, wichtig. Ein anderes Produkt ist vielleicht für männlich, 20-35 relevant. Das Unternehmen geht zu dem Sender, bzw zu der Sendung, die diesem Profil am besten entspricht. Daher ist auch nicht bei 49 pauschal Schluss. Es wird so beworben, wie es sinnvoll ist. Man geht dorthin, wo man seine Werbebotschaftenempfänger trifft.
Nach außen spielt dieses komplizierte System aber keine Rolle. Muss es ja auch nicht. Aber genauso wenig ist die konkrete Festlegung 14-49 begründbar und realistisch. Diese Zahlen sind ausschließlich dort wichtig, wo die Sender in eine Rangfolge gebracht werden. Und deswegen werden die Zahlen nicht hinterfragt: Es würde sich evtl diese Rangfolge ändern. Mit dem Werbeumsatz haben diese Zahlen aber nicht viel zu tun. Daher sind diese Zahlen auch für die von dir erwähnten Unternehmen irrelevant.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Mi 14. Jan 2009, 18:17
von Kellerkind
Neuling hat geschrieben:Abwerben kann nur dann funktionieren wenn ARD und ZDF nicht mehr bereit sind Angebote für alle Altersgruppen zu machen.
Du forderst oben Angebote für alle (auch für die Jungen) und kritisiert genau das jetzt hier?
Es stimmt zwar, dass ein durchmischtes Programm weit weniger attraktiv ist, weil man sich nicht unendlich berieseln lassen kann, aber wenn man eine Altenfixierung als Fehler beschreibt, dann kann eine Jungenfixierung nicht richtiger sein. Es gibt keine Lösung für das Problem unter der aktuellen Organisationsstruktur.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Do 15. Jan 2009, 00:36
von AlphaOrange
Kellerkind hat geschrieben:Senderintern spielt die 14-49er Zahl weit weniger eine Rolle. Dort zählen andere Faktoren. Eine Feuchtigkeitscreme kannst du nicht pauschal an 14-49 bewerben. Da ist dann z.B. weiblich, 25-39, wichtig. Ein anderes Produkt ist vielleicht für männlich, 20-35 relevant. Das Unternehmen geht zu dem Sender, bzw zu der Sendung, die diesem Profil am besten entspricht. Daher ist auch nicht bei 49 pauschal Schluss. Es wird so beworben, wie es sinnvoll ist. Man geht dorthin, wo man seine Werbebotschaftenempfänger trifft.
Nach außen spielt dieses komplizierte System aber keine Rolle. Muss es ja auch nicht. Aber genauso wenig ist die konkrete Festlegung 14-49 begründbar und realistisch. Diese Zahlen sind ausschließlich dort wichtig, wo die Sender in eine Rangfolge gebracht werden. Und deswegen werden die Zahlen nicht hinterfragt: Es würde sich evtl diese Rangfolge ändern. Mit dem Werbeumsatz haben diese Zahlen aber nicht viel zu tun. Daher sind diese Zahlen auch für die von dir erwähnten Unternehmen irrelevant.
Ich stimme dir zu. Komplett.
Aber dann müsstest du mir noch sagen, wo das Problem bei der Angabe der 14-49-Zahlen ist. Wo "nach außen" sind diese Zahlen denn relevant?
Eigentlich verwenden die Sender die 14-49-Gruppe doch bloß, um damit zu prahlen, wenn sie gute Quoten haben. Darauf sollte man ohnehin nichts geben und wenn sie mit 14-29, 30-49, 14-59, W14-29, M30-59 etc. pp. angeben, ändert sich ja auch nichts.
Deshalb sehe ich keinen dringenden Anlass, eine riesige öffentliche Studie zu machen mit dem Ergebnis, dass wir andere Zielgruppeneinteilungen bekommen. Dann profilieren sich die Sender, die darin gut wegkommen, halt anhand der neuen Zahlen und hinter den Kulissen läuft alles weiter wie gewohnt.
Kellerkind hat geschrieben:Vielleicht sind die wirklich Werberelevanten ja mittlerweile 16-59 Jahre alt? Das kann aber keiner sagen, weil es keine Untersuchungen gibt und weil keiner etwas ändern will. Am wenigsten die, die zwar davon leben, aber mit veränderten Zahlen auch andere Marktanteile hätten.
Ich verstehe allerdings auch nicht, was du damit gemeint hast. Wer soll denn diese Untersuchungen machen und wer präsentieren, wenn Sender und Werbeindustrie, wie du später (s.o.) richtig schreibst, darüber ohnehin genauestens Bescheid wissen?
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Do 15. Jan 2009, 00:39
von Atum4
Ein Sender dessen Aufgabe es ist, für alle Gruppen ein Programm zusenden, sollte nicht am manschen Tagen nur 4% der 14-49 Jährigen bediehnen. Um mal nur von der ARD zusprechen.
Das geht einfach nicht.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Do 15. Jan 2009, 11:26
von Kellerkind
Atum4 hat geschrieben:Ein Sender dessen Aufgabe es ist, für alle Gruppen ein Programm zusenden, sollte nicht am manschen Tagen nur 4% der 14-49 Jährigen bediehnen. Um mal nur von der ARD zusprechen.
Das geht einfach nicht.
Ein hundsmieserables Ergebnis. Völlig inakzeptabel.
Aber man muss fairerweise auch sagen, dass dieses miese Ergebnis nicht bedeutet, dass das Programm nicht für diese Gruppe geeignet ist. Die jungen Zuschauer sind es nicht gewöhnt, diesen Sender zu schauen und nehmen daher auch nicht die Menge an geeigneten Sendungen mit. Der Sender legt aber auch keinen Wert auf eine Änderung. Die fahren sich damit selbst an die Wand...
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Do 15. Jan 2009, 11:33
von Kellerkind
AlphaOrange hat geschrieben:Aber dann müsstest du mir noch sagen, wo das Problem bei der Angabe der 14-49-Zahlen ist. Wo "nach außen" sind diese Zahlen denn relevant?
Wie schon angedeutet: In der Kommunikation mit dem Zuschauer, in Ranglisten und natürlich auch bei so Angeboten wie Quotenmeter oder dwdl. Beim Marketing halt.
Besonders dwdl sticht bei den Top20 hervor, wo man weiß, wie wenig aussagekräftig die 14-49er Zahlen sind, man aber dennoch nicht die ab3-Zahlen veröffentlicht. Und quotenmeter hat die Marktanteilesübersicht für die ab3-Zuschauer angekündigt, aber bisher noch nicht nachgeschoben. Wenn man es zum "Unternehmenszweck" gemacht hat, über Quoten zu schreiben, dann finde ich es schon etwas ungünstig, wenn man sich dabei allein auf Zahlen stützt, deren Hintergründe bestätigtermaßen fragwürdig sind. Die 14-49er-Zahlen sind Werbebotschaften für bestimmte Sender und daher zumindest mit der Veröffentlichung von Vergleichswerten etwas zu neutralisieren.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Do 15. Jan 2009, 11:36
von Kellerkind
AlphaOrange hat geschrieben:Ich verstehe allerdings auch nicht, was du damit gemeint hast. Wer soll denn diese Untersuchungen machen und wer präsentieren, wenn Sender und Werbeindustrie, wie du später (s.o.) richtig schreibst, darüber ohnehin genauestens Bescheid wissen?
Wenn die Sender die Werberelavanten als Zielgruppe auserwählt haben, dann sollte man allein schon aus Korrektheit gegenüber dem Zuschauer nachweislich realistische Altersgrenzen nutzen. Die gleiche Korrektheit, die man für den Werbekunden aufbringt, der schließlich auch nicht beschi$$en werden will.
Aber das passiert nicht, weil die Zahlen ein reines Marketinginstrument sind.
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Do 15. Jan 2009, 14:13
von AlphaOrange
Kellerkind hat geschrieben:Wenn die Sender die Werberelavanten als Zielgruppe auserwählt haben, dann sollte man allein schon aus Korrektheit gegenüber dem Zuschauer nachweislich realistische Altersgrenzen nutzen. Die gleiche Korrektheit, die man für den Werbekunden aufbringt, der schließlich auch nicht beschi$$en werden will.
Aber das passiert nicht, weil die Zahlen ein reines Marketinginstrument sind.
Ich bin der Meinung, dass die Sender den Zuschauern gegenüber in der Hinsicht ohnehin keine Rechenschaft schuldig sind. Weder mit korrekten noch mit fragwürdigen Zahlen.
Die Werbetreibenden haben ein Recht zu erfahren, ob ihre Werbung auch jemand geguckt hat, der Zuschauer hat das Recht, ein vernünftiges Programm geboten zu bekommen, mehr nicht.
Wenn ich einkaufen gehe, erwerbe ich ja auch nicht das Recht, in die Marktforschungsdaten der Hersteller meiner Waren sehen zu können, das geht mich schlicht und ergreifend nichts an.
Desweiteren verhält man sich in der Hinsicht schon ziemlich korrekt. Mein Eindruck ist, dass die Sender sehr ungern konkrete Zahlen in die Hand nehmen, um zum Beispiel Absetzungen zu rechtfertigen. Dann heißt es eher "ist bei unseren jungen Zuschauern nicht angekommen" statt "8% bei den 14-49-Jährigen waren uns zu wenig".
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Do 15. Jan 2009, 15:37
von Kellerkind
AlphaOrange hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass die Sender den Zuschauern gegenüber in der Hinsicht ohnehin keine Rechenschaft schuldig sind.
Eigentlich nicht.
Umso verwunderter bin ich doch immer wieder, wie das Marketing-Instrument "14-49" von der Öffentlichkeit aufgenommen wird. Diese Öffentlichkeit interpretiert da oft genug rein, dass dies DIE Werberalevanten seien. Man sprich u.a. dann von irreführender Werbung, wenn wahre Werbeaussagen von den Angesprochenen falsch verstanden werden. Ist das hier eigentlich der Fall?
Re: Haben die Privatsender ein Quotenproblem bei den Älteren?
Verfasst: Do 15. Jan 2009, 17:01
von AlphaOrange
Kellerkind hat geschrieben:AlphaOrange hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass die Sender den Zuschauern gegenüber in der Hinsicht ohnehin keine Rechenschaft schuldig sind.
Eigentlich nicht.
Umso verwunderter bin ich doch immer wieder, wie das Marketing-Instrument "14-49" von der Öffentlichkeit aufgenommen wird. Diese Öffentlichkeit interpretiert da oft genug rein, dass dies DIE Werberalevanten seien. Man sprich u.a. dann von irreführender Werbung, wenn wahre Werbeaussagen von den Angesprochenen falsch verstanden werden. Ist das hier eigentlich der Fall?
"Irreführende Werbung" ist es ja eigentlich nur, wenn es auch Werbung ist. Und irreführend. Beides sehe ich hier nicht .. so richtig. Die Argumentation bereitet mir etwas Probleme, wenn du vielleicht ein Beispiel parat hättest?
Was die Öffentlichkeit angeht: ja, da ist die "14-49"-Gruppe DIE Zielgruppe. Was in erster Linie daran liegen dürfte, dass fast ausschließlich diese Zahlen publiziert werden. Von der Medienberichterstattung, nicht von den Sendern selber, die sind da durchaus vielfältiger. Sat.1 deckt im Videotext bei den Tages-/Monatsmarktanteilen zum Beispiel mehrere Gruppen ab, 14+, 14-29, 30-49 und 14-59 (die "erweiterte Zielgruppe") ist glaube ich auch dabei. Nur berichtet halt niemand darüber.
Wo der Grund dafür liegt? Ich schätze, im Sinne einer informativen, aber zugleich
verständlichen Berichterstattung ist gar nicht mal so falsch, sich auf eine Gruppe zu konzentrieren, die man zumindest als
Indikator für die Gruppe der kommerziell interessanten Zuschauer gut akzeptieren kann.
Würde man anfangen, (öffentlich) jede Sendung jetzt an ihren Kernzielgruppen zu messen, würde hier kaum einer mehr durchblicken. Dann hat Sendung A 15% in der 14-49 und Sendung B (zur gleichen Zeit) 40% bei den 14-29-jährigen Frauen. Was ist nun besser? B hat eine deutlich größere Zahl da stehen, A könnte in dieser Kernzielgruppe aber auch gut dastehen - oder auch nicht - und soll es eigentlich auch gar nicht. Vergleichen lässt sich dann nichts mehr.
Man kann natürlich überlegen, von 14-49 auf 14-59 zu wechseln als einen besseren, zeitgemäßeren Indikator, aber 14-49 zusammen mit 3+ erfüllt diesen Zweck genauso gut.