Der Deutsche Fernsehpreis ist Geschichte
Verfasst: Sa 22. Feb 2014, 12:27
von Extaler
http://www.dwdl.de/nachrichten/44804/be ... __es_lebe/
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/m ... 15332.html
Macht insgesamt Sinn, es war in den letzten Jahren ja nur noch Quälerei mit vielen unverdienten Gewinnern und Nominierten und dann noch Pocher und Cindy als Moderatoren haben doch deutlich gezeigt, dass keiner mehr Bock auf den Mist hatte.
Nur wieso sollte es mit anderen Preisen besser werden? Die Sender wollen ja nur Preise, die sie bekommen, nicht Preise, die etwas wert sind.
Der Grimme-Preis könnte den gleichen Weg gehen, der wird auch immer mehr auf Masse und Trash getrimmt und ist bei vielen im Ansehen gesunnken.
Krass eigentlich, dass einer der größten Fernsehmärkte der Welt so unendlich amateurhaft organisiert ist.
Re: Der Deutsche Fernsehpreis ist Geschichte
Verfasst: Sa 22. Feb 2014, 16:43
von AlphaOrange
Das zeichnete sich ja bereits ab und war auch einfach überfällig. Ich bin zwar der Meinung, dass ein so großer TV-Markt wie Deutschland - und gerade ein solcher dessen zweifellos vorhandene Qualität in der breiten Öffentlichkeit kaum noch wahrgenommen wird - unbedingt einen Preisverleihung braucht, aber der Deutsche Fernsehpreis hat sich längst disqualifiziert. Was da in der Vergangenheit gemacht wurde waren einfach Undinge. Ein Preis, der sich von seinen Gastgebern die Kategorien diktieren lässt, hat damit seine Überparteilichkeit verspielt, ein Preis, der die Live-Übertragung abschafft und die Reden seiner Preisträger zensiert, hat seine Objektivität verwirkt. Da ist nichts mehr zu retten.
Bleibt zu hoffen, dass man das Nachfolgeprojekt nicht direkt wieder im gleichen Sumpf versenkt. Wenn Stifter, gastgebende Anstalten, Veranstaltungsort schon die gleichen bleiben, steht zumindest die Befürchtung im Raum, dass im Endeffekt niemand von seinen Vorteilen abrücken wird, die es abzuschaffen gäbe.
Und das ist zum Allerersten die Gestaltung der Preisstruktur. Die gehört nicht in die Hände der jährlich wechselnden Gastgeber, die gehört nachhaltig nicht einmal in die Hände von senderabhängigen Stiftungsmitgliedern, denn dann ist das Feilschen um Kompromisse vorprogrammiert. Und das ist der Punkt, wo ich das Projekt "Fernsehpreis 2015" schon scheitern sehe. So ein Preis gehört in die komplett unabhängige Verantwortung einer Akademie, die nach objektiven fachlichen Kriterien arbeiten kann.
Wenn das geschehen ist muss man vielleicht auch erst einmal kleinere Brötchen backen und den Preis nicht mehr als Event sondern in erster Linie als Auszeichnung sehen. Eine seriöse Preisvergabe und eine zuschauerträchtige spektakuläre Show gleichzeitig aus dem Boden zu stampfen ist fast unmöglich. Kompromittiert man den neuen Preis direkt durch inhaltsleere Showelemente, hat man ihn schon beschädigt. Deutschland hat nunmal das Problem, dass allein die Anwesenheit der hiesigen TV-Größen die Attraktivität der Veranstaltung nur wenig steigert. Das muss man erkennen und akzeptieren. Besser der Preis wächst dadurch, dass er im Zusammenhang mit guten Produktionen genannt wird als dadurch, dass man Cindy aus Marzahn Fans vor den Fernseher lockt.