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Alles "HD ready? TV droht Kopierschutz

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 00:51
von kameramann
HDTV

Kopierschutz betrifft jeden

Im restriktiven Kopierschutz sieht AOL eine ernsthafte Gefahr für die Akzeptanz von HDTV. Für den Verbraucher ist das eine Katastrophe", meint Nico Jurran, Redakteur der Fachzeitschrift "c´t" aus dem Heise-Verlag im Handelsblatt. Der Focus fragt: "Bleibt das Recht auf Privatkopien?"

HDTV soll den heutigen Standart PAL in ferner Zukunft ablösen. Dem Kunden wird jedoch selten deutlich gemacht, dass er gleichzeitig mit einem "HD ready"-Gerät das Intel Kopierschutzsystem HDCP erwirbt, mit dem der Rechteinhaber bestimmen kann, ob das Programm in HDTV, DVD-, VHS-Qualität oder gar nicht aufgenommen werden kann. "Es bleibt zu hoffen, dass (dann) nicht das gesamte Programm vom Kopierverbot betroffen sein wird." schreibt AOL.

"Der Hightech-Enthusiast muss dann schon persönlich vor der Kiste sitzen, wenn sein Lieblingsfilm gerade läuft, ganz wie vor zwanzig Jahren, vor dem Siegeszug der VHS-Cassette und wird dies angesichts seiner Investitionen sicher als Schmach und als Zumutung empfinden." schreibt die Süddeutsche Zeitung.

"Das Bild, das die Elektronikbranche mit solchen Maßnahmen erzeugt, ist Katastrophal: Immer weniger Leistung, immer mehr Kopierschutz-Paranoia, jedes Jahr eine neue Strategie, nichts passt zusammen, die teuersten Geräte können schon morgen praktisch wertlos sein. Wer da beschließt, erst einmal gar nichts zu kaufen, trifft vielleicht die weiseste Entscheidung: Er kann in Ruhe schauen, ob sich auch der neueste HDTV-Boom in Luft auflöst - oder frohgemut zugreifen, wenn tatsächlich vernünftige Lösungen auf den Markt kommen."

"Ein Kopierschutz ist immer nur so viel wert, wie es dem Verbraucher gefällt. Will heißen: Spielt der das Spiel der Industrie nicht mit, kauft also keine neuen Geräte und verweigert sich den kommenden Innovationen, wird sich einiges sehr schnell ändern." meint Pit Klein, Redakteuer der Zeitung Sat + Kabel.

Stiftung Warentest warnt

Die Stiftung Warentest warnte vor dem übereilten Kauf der auf der IFA gefeierten HDTV-fähigen Fernsehgeräten. Es gebe nun zwar die entsprechenden Geräte, es fehlten jedoch die Bilder, sagte Herbert Noll von der Stiftung Warentest in einem SWR-Interview. Die meisten Free-TV-Anbieter blieben erst einmal beim herkömmlichen Bild. Die Stiftung Warentest empfehle den Verbrauchern, es genauso zu machen. Die gleiche Empfehlung sprach Financial Times Deutschland, der Spiegel und der Schirmherr des Technisch-Wissenschaftlichen Forums der Funkausstellung, Professor Reimers aus.

"HD ready" Geräte können das normale Fersehprogramm nur wesentlich schlechter darstellen als normale Ferseher.

Pro7 Sat1 wollen zwar HDTV ausstrahlen, doch die Programmteile, die nicht nativ in HDTV produziert und erhältlich sind, werden hochgerechnet, und werden daher logischer Weise nicht die HDTV Qualität erreichen, heißt es bei Golem. Sat.1 HD und ProSieben HD werden zwar gebührenfrei, aber zunächst nur über das ASTRA-Satellitensystem verbreitet.

Bei Pro Sieben und Sat 1 handle es sich nur um eine "aufgeblasene Ankündigung", lästert Premiere-Chef Georg Kofler. Denn die beiden produzieren ihre Programme nicht mit der neuen Technik, sondern blasen die herkömmlichen Bilder nur technisch auf - im Gegensatz zu Premiere.

Wegen des Kopierschutz HDCP kann HDTV auch nicht auf heutigen PCs gesehen werden. Die Anschaffung eines neuen Monitors und einer neuen Grafikkarze sind nötig.

1080i - Die falsche Entscheidung

Pay TV Sender Premiere wird ab September HDTV Programm anbieten. Nach nicht repräsentativen Umfragen von Chancen ist das Premiere Angebot selbst 80% der HDTV Fans zu teuer. Das HDTV ABO wird bei Premiere kostet für die 3. HDTV Kanäle 57,-- Euro, da das normale Programm mitabonniert werden muss. "Wir haben in Deutschland eine Zwei-Klassen-Gesellschaft", spottete Kofler auf einer Veranstaltung des Hightech-Presseclubs. "Die einen haben Premiere, die anderen nicht."

Premiere wird auch die WM 2006 in meist 3. klassiger HDTV Qualität empfangbar machen, da in 1080i gesendet wird, die TV meist aber nur eine 720er Auflösung haben. Untersuchungen der Tester des Magazins "Video" ergaben, dass diese Berechnungen je nach TV-Gerät zu höchst unterschiedlichen Bildeindrücken führen. "HD-Ready" ist daher kein Garant für die gleichbleibend gute Bildqualität eines Fernsehers, sondern beschreibt lediglich die Fähigkeit des TV-Geräts, HDTV-Bilder darzustellen." schreibt net-tribune. Studien der BBC und des Schwedischen Fernsehns haben zudem gezeigt, dass bis zu eine Bildschirmgröße von 42 Zoll (106 cm Bildschirmdiagonale) 720p gegenüber 1080i die bessere Bildqualität hat. Die Entscheidung für 1080i, mit dem auch Pro7 und Sat1 ausgestrahlt werden, ist daher als reine Promotion zu sehen.

Für wen lohnt sich HDTV?

Nach seriösen Berechnungen im Vergleich der Auflösung nach Linien und unter Berücksichtigung des Faktors nicht-quadratische Pixel beträgt die Verbesserung der Bildqualität von HDTV gegenüber PAL das 1,25 - 1,5fache, was gleiche Bedingungen in der Produktions- und Abspielkette voraussetzt. Das bestätigen auch Test der in Fachkreisen angesehenen Zeitschrift SAT + Kabel.

Beim Vergleich von HDTV und PAL sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wer PAL mit HDTV vergleicht sollte immer den selben Film/Trailer miteinander aus den normalen Fernsehabstand vergleichen. Denn natürlich werden für HDTV aufwändig Werbetrailer produziert. Auf einem hochauflösenden 21 Zoll TFT aus nächster Nähe konnte wir keinen nenneswerten Unterschied zwischen HDTV 720p und PAL 576p (via psF) endecken. Die Produktion der Filmakademie Baden Würtemberg heißt "Die letzten Tage" und wurde vom SWR und von arte koproduziert und u.a. durch Panasonic gesponsert. "Übrigens finde ich auch, dass ein gutes Pal-DVD Material mit hoher Bitrate fast an HD herankommt." hieß es dazu in einem Forenbeitrag.

"HDTV ist erst interessant, wenn die Bildschirmdiagonale richtig groß ist, weil Sie dann auf Ihrem alten Sitzplatz ein größeres Blickfeld haben. Also entweder einen riesigen Bildschirm kaufen oder den Abstand zwischen Sofa und Fernseher halbieren, sonst lohnt die Ausgabe für teure HDTV-Geräte kaum." schreibt die ARD.

"HD ready"? - Nein danke!

Kritiker von HDCP sind der Meinung, dass nur es nur hilft "HD ready" Geräte nicht zu kaufen. Nur so besteht Hoffnung, dass die Sender auf HDCP verzichten werden. Und wie wir alle wissen, hängt die Qualität eines Films am wenigsten von der Auflösung ab. Daher kann man auch getrost auf den Kauf eines "HD ready" Geräts verzichten und lieber einen schönen Urlaub im Familienkreis genießen und auf eine spannende WM hoffen. Es ist doch viel schöner mit Freunden ins Kino zu gehen und später bei einem Glas angeregt vom Film einen netten Abend zu verbringen.




Der Autor des Artikels ist Kameramann und bedankt sich für die Hinweise, die er in verschiedenen Foren zum Thema bekommen hat.


Weitere Informationen zu HDTV, HDCP und
den Qualitätsproblemen von "HD ready":
http://www.beepworld.de/members74/chanceninfo/hdtv.htm



Aus dem Heise Forum:


absolut TOP - vielen dank für deinen kommentar - dieser ist lückenlos meiner meinung nach verfasst und spiegelt genau das wieder, was ich vom "hd ready" halte!

weiter so -> ++ !!!


Aus dem Area dvd Forum:

"HDCP raubt den Endverbrauchern ein Stück Freiheit.

Das Recht auf Privatkopie. Und macht alles unnötig komplizierter. Die Industrie entscheidet was man sehen und/oder aufnehmen darf. Das kann es doch nicht sein.

Der Deutsche Kunde sagt mal wieder "Ja und Amen!" zu dem was die Industrie aufbrummen will.

Der Endverbraucher kann durch den HDCP Kopierschutz nur Nachteile bekommen.
Vorteile auf keinen Fall.

In den USA wurde auch das "Broadcast Flag" gestoppt, weil sich
Organistionen dagegen aufgelehnt haben.

Und ich würde mir wünschen das sowas auch mit HDCP hier passieren wird. HDCP braucht kein Mensch."


golem, IT News für Profis - aus dem Forum

tausend dank für diesen beitrag. werd' den gleich mal rund schicke an alle bekannten. ich hatte mich zwar schon so auf HD-x gefreut, aber wenn das die nebenwirkungen sind, dann "nein, danke!"



Weblinks
http://www.beepworld.de/members74/chanceninfo/hdtv.htm

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 00:53
von kameramann
Ein Hoch der High Definition

Kommt mit den viel gepriesenen neuen Standards die Zwei-Klassen-TV-Gesellschaft?

Von Tobias Kniebe (süddeutsche)


Es ist, alle Jahre wieder, dasselbe Spiel auf den Elektronik- und Entertainmentmärkten: Neue Inhalte kündigen sich an, die nach neuen Geräten verlangen, und neue Geräte werden präsentiert, die quasi um passende Inhalte betteln. Umrüsten, Aufrüsten, Geldausgeben, das ist der kategorische Imperativ aller Trend- und Hoffnungsthemen der Industrie - und der aktuelle Medienhype auf allen Kanälen zeigt an, dass sich die Strategen des deutschen Weihnachtsgeschäfts wieder mal auf eine Story geeinigt haben: Sie heißt High Definition TV (HDTV), verheißt klarere, schärfere und störungsfreiere Bilder im Wohnzimmer, Fernsehen ohne das Matt in der Mattscheibe - und ist doch keineswegs die sichere und unausweichliche Erfolgsgeschichte, als die sie präsentiert wird.

Das Ziel der Vermarkter ist klar: In diesem Herbst, beginnend auf der gerade laufenden Berliner Funkausstellung, muss ein zentrales Gefühl im Herzen des Konsumenten verankert werden: Dass er sofort einen neuen, besseren, technologisch überlegenen Fernseher braucht, wenn er die Bilder der Zukunft nicht verpassen will. Dafür preist der Premiere-Chef Georg Kofler HDTV als „weltweit bedeutendste Entwicklung der TV-Industrie“ und kündigt drei neue superscharfe Programmkanäle an, dafür verspricht die ProSieben-Sat1-Gruppe, ihr Programm ab Oktober auch in HDTV zu senden, dafür reden alle schon jetzt von der Fußballweltmeisterschaft 2006, bei der man dank hochauflösender Bildtechnik praktisch jeden einzelnen Grashalm auf dem Rasen sehen soll, und das auch noch im 16:9-Kinoformat, in dem man für die Verfolgung einer Bananenflanke nicht einmal mehr die Kamera schwenken muss. Und in den Mediamarkten türmen sich schon die Riesenfernseher.

An diesem Punkt allerdings schleicht sich ein gewisses Déjà-vu-Erlebnis aus dem Neuigkeitsspeicher des Kleinhirns ein: Gab es nicht schon einige Funkausstellungen zuvor, auf denen HDTV das große neue Ding werden sollte? Haben wir nicht schon vor zehn oder noch mehr Jahren fasziniert auf die superscharfen Bildschirme der Zukunft gestarrt? Und wurden nicht Ende der Achtziger sogar Millionen an europäischen Subventions-Steuergeldern ausgegeben, um beim Thema High Definition Standards zu setzen und ganz vorn dabei zu sein? Jawohl, so war es - aber es hat nie funktioniert, die Zuschauer haben nicht mitgemacht, und alle Pläne liefen ins Leere. Man muss schon sehr schnell vergessen und verdrängen können, um jetzt noch einmal loszulegen und HDTV als brandneue Entdeckung zu verkaufen. Oder man betet die Beschwörungsformel nach: Schon wahr, es gab einige Fehlstarts - aber diesmal muss es klappen. Die Zeit ist reif.

Das zumindest ist wahr: Die Zeit wäre reif. Alle Bilder, die derzeit im Wohnzimmer flimmern, flimmern auf dem Stand der Sechzigerjahre. Damals wurde die Fernsehnorm PAL definiert, mit einer vertikalen Auflösung von nominell 625 Zeilen pro Bild, und an dieser Grenze kam seitdem niemand mehr vorbei - nicht einmal die vielgepriesene DVD, die auch nur so scharf sein kann wie der uralte Standard es eben erlaubt. Was läge also näher, als endlich eine neue Ära zu starten, die Bildschärfe digital auf 720 oder sogar 1080 Pixel hochzusetzen, das technisch längst Machbare zu machen und Millionen alter Fernseher zum Schrottplatz zu tragen? Eigentlich nichts - die Wahrheit aber ist, dass der PAL-Standard schon bei seiner Erfindung von schwer visionärer Qualität war, und wenn wir heute eine DVD einlegen, kommt uns das Bild ja auch nicht lächerlich unscharf vor. Das ist der Grund, warum High Definition in Europa bislang nicht funktioniert hat - die alten Geräte waren einfach noch zu gut, um sie massenweise auf den Müll zu werfen.

Verzweifelte Arbeitslose

An diesem Punkt ringen High-Definition-Apostel dann schon leicht verzweifelt die Hände und sagen: Ja, verdammt, aber die Japaner und die Amerikaner haben es doch auch geschafft! Wohl wahr, aber die hatten stärkeren Leidensdruck: Wer je in den USA einen Fernseher angemacht hat, kennt ein spezielles Old-Europe-Triumphgefühl: Dieses leicht verwaschene, verschwommene Bild mit den komischen Farbrändern, das sollte Fernsehen sein? Es war die Bildqualität der amerikanischen NTSC-Norm, die auch in Japan Verwendung fand und PAL in jeder Hinsicht unterlegen war. Kein Wunder also, dass dieses Bilderlebnis immer unerträglicher wurde, je mehr die Bildschirmdiagonalen wuchsen - und der Amerikaner oder Japaner, der sich freiwillig einen kleineren Fernseher kauft, wenn er sich auch einen größeren leisten kann, muss erst noch erfunden werden. So kommt es, dass man HDTV in den USA heute auf allen Distributionswegen empfangen kann, über Kabel, Satellit und sogar Antenne. Es ist dennoch ein Fernsehen der Reichen geblieben: Laut einer Studie der Leichtman Research Group liegt das Einkommen des HDTV-Zuschauers aktuell 73 Prozent über dem Durchschnitt der Bevölkerung - und auch die Programmierung der Sender reflektiert das: Aufwändige und eher gehobene Programme, von „E.R.“ über „Desperate Housewives“ bis „Letterman“, werden in High Definition angeboten - der Daytime-Trash für Hausfrauen und Arbeitslose dagegen muss verwaschen und verschwommen bleiben.

Das ist der erste Punkt, der einer deutschen HDTV-Erfolgsstory im Wege steht - dass der Verkauf logischerweise vor allem auf die Besserverdienenden zielt, und faktisch eine Art Zwei-Klassen-Gesellschaft des Fernsehens schaffen soll: Einerseits eine Premium-Zielgruppe, die teure neue Geräte kauft und dann sogar noch einmal für Inhalte bezahlt - das Fußballfeld im Breitwand-Look oder den aktuellen Hollywood-Film, der plötzlich schärfer daherkommt als die schärfste DVD; und andererseits ein Publikum zweiter Klasse, das die Technik-Investition verweigert und am Ende rund um die Uhr Big Brother sehen darf, in niedriger Auflösung, dafür aber auf zwanzig verschiedenen Kanälen. „High Definition ist längst nicht die wichtigste Entwicklung für uns“, sagt denn auch Herbert Tillmann, Vorsitzender der Produktions- und Technikkommission der ARD - und weist darauf hin, dass Ende des Jahres rund 90 Prozent der Bevölkerung HDTV noch nicht empfangen können.

Kein Aufzeichnen mehr?

Der zweite Punkt, der alle High-Defition-Träume auch diesmal wieder begraben könnte, ist noch gravierender, weil er die Kernzielgruppe der Gutverdienenden und Kaufbereiten betrifft. Auf Druck von Hollywood-Studios und weltweiten Rechtehändlern dürfen sowohl Premiere als auch ProSieben und Sat1 nur High-Definition-Programme senden, die mit einem neuen Kopierschutz namens HDCP (High Bandwidth Digital Content Protection) verschlüsselt sind. Das bedeutet unter anderem, dass der Endkunde Sendungen im Zweifelsfall gar nicht mehr aufzeichnen kann. Der Hightech-Enthusiast muss dann schon persönlich vor der Kiste sitzen, wenn sein Lieblingsfilm gerade läuft, ganz wie vor zwanzig Jahren, vor dem Siegeszug der VHS-Cassette - und wird dies angesichts seiner Investitionen sicher als Schmach und als Zumutung empfinden.

Noch schlimmer wird es, wenn er zu schnell gekauft hat: Wer so mutig war, schon letztes Jahr für tausende von Euro einen High-Definition-Fernseher zu erwerben, schaut jetzt möglicherweise in eine Röhre, die schwarz bleibt - denn längst nicht alle Geräte unterstützen die radikale Sicherheitscodierung. Das Bild, das die Elektronikbranche mit solchen Maßnahmen erzeugt, ist katastrophal: Immer weniger Leistung, immer mehr Kopierschutz-Paranoia, jedes Jahr eine neue Strategie, nichts passt zusammen, die teuersten Geräte können schon morgen praktisch wertlos sein. Wer da beschließt, erst einmal gar nichts zu kaufen, trifft vielleicht die weiseste Entscheidung: Er kann in Ruhe schauen, ob sich auch der neueste HDTV-Boom in Luft auflöst - oder frohgemut zugreifen, wenn tatsächlich vernünftige Lösungen auf den Markt kommen.
http://www.sueddeutsche.de/,tt4l1/kultu ... 878/59819/

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 00:58
von jake-o
und des soll ich mir jetzt alles durchlesen, kannst du uns nicht in nem kurzem Post erklären um was es geht?

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 01:01
von kameramann
OK ich habs zusammengekürzt. Die Langfassung findet sich unter dem angegebenen Weblink.

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 07:25
von Jan Nolte
Boykottiert bloß das Zeug!!! Die spinnen auch immer mehr!
Wenn sich das durchsetzt, verlieren sicherlich viele Serien Quoten, weil die Leute mal ein oder zwei Folgen verpassen, deshalb nicht mehr reinkommen und die Serie dann nicht weiterschauen.

Jetzt fehlt nur noch ein Gerät bei dem man weder den Ton ausschalten, noch um- oder abschalten kann während ein Werbeblock läuft... :lol:

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 11:21
von CharmedMaster
Ha das ist ja echt toll, glauben die man kann den ganzen Tag nur vor der Kiste hocken? Und wenn mans nie schauen kann, ist das für die Quoten auch nicht grade vörderlich.
Die Spinnen, ja echt.

Re: Alles "HD ready? TV droht Kopierschutz

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 11:49
von AlphaOrange
Ich teile diese Bedenken bzgl. HDTV vollkommen. Das wird zwar ständig als DIE Fernseh-Sensation und eine Revolution wie einst das Farbfernsehen angepriesen, ist zurzeit aber noch ein reiner Schwindel.
Okay, die höhere Auflösung gibt tatsächlich einiges her, das lässt sich kaum leugnen. Aber was soll man damit, wenn es die dazugehörigen Bilder nicht gibt? Irgendwie scheint auf dem Markt da was gewaltig schiefgelaufen zu sein.

Und die Sache mit dem Kopierschutz ist ein schlechter Witz!
Wo bitte ist denn da die rechtliche Grundlage für gegeben? Genau: die existiert nicht.
kameramann hat geschrieben:"Wir haben in Deutschland eine Zwei-Klassen-Gesellschaft", spottete Kofler auf einer Veranstaltung des Hightech-Presseclubs. "Die einen haben Premiere, die anderen nicht."
Na, das macht Premiere doch auf einen Schlag schon mal wieder deutlich sympathischer! :twisted:

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 14:10
von saschap
Also

1. Ein Fernseher, der mir das Recht auf Aufnahmen versagt, obwohl ich für jede Video-Kassette, Video-Rekorder oder Kassettenrekorder extra Gebühren zahlen darf (ist echt so, die Steuer wurde extra in den 80ern eingeführt, damit die Umsatzausfälle durch das Aufnehmen eingeschränkt werden), kommt mir nicht ins Haus
1.a. Was der Kopierschutzwahn bringt, sieht man an der Musikindustrie: Der Kauf von MusikCDs hat weiter abgenommen, allein die CD-Verlage, die keinen Kopierschutz haben, haben wieder zugelegt, und z.b. eine CD wie die Animenationhits 3 war ohne Kopierschutz, man konnte sich endlich wieder seine Lieblingstitel als MP3 ziehen und zur Freundin mitnehmen oder mit dem PC abspielen, und es reichte ein Eintrag im Booklet, dass man doch bitte die CD nicht ins Internet stellte, und am Ende war nur einer von 30.000 so bescheuert und stellte die Titel rein (und wurde sofort entdeckt)...
Ich bin da eher der Fan von Wasserzeichen in den Titeln, sprich, dass, wenn die Titel ins Netz gestellt würden, die Verursacher entdeckt werden können, unter Freunden offline sollte Tauschen noch völlig ok sein (war es in den 80er und 90er Jahren ja auch, da waren viele Kassetten und CDs im Umlauf und keiner beschwerte sich), und dann brauchen wir auch keinen Kopierschutz mehr, wenn die Leute die Titel nicht mehr ins Internet stellen... denn wenn man umbedingt ein Lied haben will, kann man auch auf viva.tv oder an sein Radio gehen, Titel via Audiorekorder vom VIVA-Videoarchiv oder Anschluss des Radios an den PC-Line-In aufnehmen und es hat sich ;).

2. Was interessiert mich bitteschön 1,5fache Bildqualität??? Sorry, mich interessiert der INHALT, was da im Fernsehen kommt, nicht wie es aussieht, Dschungelcamp oder Die Alm wird durch HDTV sicher nicht besser ;)

3. der Kofler hat sowieso nen Gehirnverfall, seitdem Premiere in den schwarzen Zahlen ist, bildet der sich ein, Gott zu sein, und sein Spruch sagt ja schon, wie weltfremd er ist, dass er denkt, man bräuchte Premiere zum guten Leben (ich hab es nie gebraucht, will ich nen guten Film sehen, warte ich bis zur Free-TV-Premiere und nehm ihn auf oder hol ihn auf DVD, dann kann ich ihn dann schauen, wann ich will :D (und da stört mich auch die angeblich schlechte Bildqualität nicht, denn ich will Inhalte, nicht Bilder)

4. wieso bleiben wir nicht einfach bei PAL? Wichtig ist doch, dass die Fernsehqualität besser wird und man nicht mehr so nebenbei fernsieht, weil einen der ganze Mist eh nicht wirklich interessiert, und nicht, dass Scheisse noch brillianter rüberkommt... ein schlechtes DOS-Programm kommt auch unter Windows XP nicht besser weg :D

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 14:36
von AlphaOrange
saschap hat geschrieben:4. wieso bleiben wir nicht einfach bei PAL? Wichtig ist doch, dass die Fernsehqualität besser wird und man nicht mehr so nebenbei fernsieht, weil einen der ganze Mist eh nicht wirklich interessiert, und nicht, dass Scheisse noch brillianter rüberkommt... ein schlechtes DOS-Programm kommt auch unter Windows XP nicht besser weg :D
Also wie gesagt: der Unterschied in der Bildqualität ist schon deutlich sichtbar.
Wenn ich mir mal TV über den Computer ansehe, wo ich eigentlich eine Auflösung von 1200 Pixeln in der Breite haben, dann sehe ich sehr deutlich wie weit das PAL-SIgnal mittlerweile hinter der Technik hinterherhinkt.
HDV ist also prinzipiell begrüßenswert.
Aber nicht, wenn es nur die Technik gibt und kein Programm dazu.
Und schon gar nicht, wenn man dann auch noch einen Kopierschutz auferzwungen bekommt.

Verfasst: Mi 7. Sep 2005, 15:23
von saschap
nun ja, wie soll ich sagen: PAL ist derzeit doch ausreichend, und wieso? Weil es wichtiger ist, auch Programm, GUTES Programm, in HDTV zu haben... bei Talkshows oder Gerichtsshows oder gar Telefonquizzes ist mir egal, in welchem Format die ausgestrahlt werden, die wären in Schwarz-Weiss genauso scheisse wie in NTSC oder HDTV oder SVGA oder wie jetzt in PAL.
Und ich kenne kaum Filme, die es in HDTV bereits gibt, vor allem das meiste des alten TV- und Filmarchivs ist doch in PAL, und wird sicher nicht in HDTV nochmal gespielt werden (denn eine umspeicherung in HDTV würde die Qualität ja nicht vom PAL-Niveau erhöhen).

Verfasst: Mi 7. Sep 2005, 17:19
von Jan Nolte
saschap hat geschrieben:... bei Talkshows oder Gerichtsshows oder gar Telefonquizzes ist mir egal, in welchem Format die ausgestrahlt werden, die wären in Schwarz-Weiss genauso scheisse wie in NTSC oder HDTV oder SVGA oder wie jetzt in PAL.
:lol:


Das mit PAL sehe ich genau so. Erstmal ist der Inhalt wichtig. Wenn man dann noch ne bessere Bildqualität bekommt, spitze! Aber nicht zu diesen Bedingungen!

Verfasst: Di 13. Sep 2005, 15:08
von xxReni150
ICh kannte das alles schon.
Ich werde mir wenn überhaupt erst in ein paar jahren HDready Fernseher kaufen KÖNNEN und trotzdem habe ich mich darauf gefreut. Doch nach dem ich die website gelsen habe, musste ich schon gucken.
Woher ich das wusste?
Irgent jemand hat eine Rund Meldung geschreiben und die kusiert nun im ICQ netzwerk.
Ich bin froh das es ncoh leute wie DICH gibt.