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Ist die Quotenmessung repräsentativ ?
Verfasst: Mi 8. Feb 2006, 16:20
von scrubsforever
Was denkt ihr, geben die gemessenen Quoten wirklich wieder wieviele Zuschauer zugesehen haben?
Ich persönlich kann mir dass manchmal nicht vorstellen. Ich denke nicht, dass 5000 Menschen ein Gesamtbild von ungefähr 25-30 Millionen Zuschauern wiedergeben.
Ein Beispiel wie genau so "Hochrechnungen" sind , hat man ja bei der letzten Bundestagswahl gesehen, wo das endergebnis ganz anders aussah als bei der Meinungsumfrage!
Edit: Hab bei der Umfrage einen Buchstaben vergessen. Heißt natürlich:
wiedergeben
Verfasst: Mi 8. Feb 2006, 16:43
von RTL007
Ich denke, dass das nicht so ist.
Es kann nicht genau auf die Person gezählt werden, wer was schaut... :!:
Verfasst: Mi 8. Feb 2006, 16:50
von Godfather
Nein, die Zahlen stimmen sicher nicht ganz genau, aber um das Beispiel mit den Hochrechnungen aufzugreifen:
Die ersten Hochrechnungen kommen mittlerweile ziemlich genau an das ofizielle Endergebnis ran
Ich denke ähnlich wird es sich auch mit den Quoten verhalten
Verfasst: Mi 8. Feb 2006, 17:15
von NoSu
Ganz genau, kann man es natürlich nicht bestimmen.
Aber repräsentativ ist es allemal, das hatten wir auch in Stochastik.
Einen großen Unterschied macht die Messung jedenfalls nicht aus.
Verfasst: Mi 8. Feb 2006, 17:27
von hezup
Jap, ist schon recht repräsentativ.
Re: Ist die Quotenmessung repräsentativ ?
Verfasst: Mi 8. Feb 2006, 20:07
von AlphaOrange
scrubsforever hat geschrieben:Ich denke nicht, dass 5000 Menschen ein Gesamtbild von ungefähr 25-30 Millionen Zuschauern wiedergeben.
Verzeihe mir, wenn ich das mal ganz scharf angehe: wer sowas behauptet, hat keinen blassen Schimmer von Statistik.
Die Stichprobe ist repräsentativ. Wäre sie es nicht, dann hätte da jemand schon übel gepfuscht haben.
Die Quoten und Reichweiten sind allerdings nicht exakt. Exakt korrekte Werte dürften sogar der absolute Ausnahmefall sein. Im Großen und Ganzen fällt das aber kaum ins Gewicht.
Also wenn mir jetzt wieder jemand ankommt und behauptet, ProSieben hätte einfach Pech mit der Quotenmessung ...
Re: Ist die Quotenmessung repräsentativ ?
Verfasst: Mi 8. Feb 2006, 20:30
von Godfather
AlphaBolley hat geschrieben:
Also wenn mir jetzt wieder jemand ankommt und behauptet, ProSieben hätte einfach Pech mit der Quotenmessung ...
Haha ich kann nimmer :lol:
Re: Ist die Quotenmessung repräsentativ ?
Verfasst: Mi 8. Feb 2006, 23:15
von argu18
scrubsforever hat geschrieben:Ein Beispiel wie genau so "Hochrechnungen" sind , hat man ja bei der letzten Bundestagswahl gesehen, wo das endergebnis ganz anders aussah als bei der Meinungsumfrage!
Man beachte den Unterschied zwischen Meinungsumfragen und den Prognosen und Hochrechnungen am Wahltag. Die Einschaltquoten sind nur mit letzteren zu vergleichen und die sind ziemlich genau.

Verfasst: Do 9. Feb 2006, 10:41
von blasi
Weiß gar nicht, warum diese Diskussion hier aufgemacht wird, denn das Thema ist so alt wie die Quotenmessung selbst (GÄHN!) und wird immer gleich beantwortet:
Die Messung der TV-Nutzung und ihre anschließende Gewichtung und Hochrechnung ist repräsentativ für die Nutzung in allen 34 Mio. deutschen TV-Haushalten - Punkt!
Die mehr als 12.000 Personen (nicht 5.500 !) in den 5.500 Haushalten (!) der GfK stellen ein verkleinertes Abbild der bundesdeutschen TV-Haushalte dar. Natürlich wissen wir nicht, wie die Realität wirklich aussieht, aber es kommt letztendlich nicht darauf an, ob es in "Wahrheit" 3,1 Mio. oder 3,2 Mio. Zuschauer waren, sondern nur, dass sich alle Beteiligten darauf einigen (Sender, Werbekunden), dass die GfK-Quoten nun die Realität sind und dass die Verhältnisse untereinander möglichst fehlerarm widergespiegelt werden sollten.
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 14:26
von Jan Nolte
*lol* als könnten die meinen Geschmack in ihre auf Klischee basierenden Schubladen einordnen. Nur weil alle 26jährigen männlichen Zuschauer unter den 12.000 Personen eine Sendung gucken, gucke ich die noch lange nicht.
Selbst wenn die Quotenmessung korregt wäre, zeigt sie nur wieviel tatsächlich den Fernseher eingeschaltet haben. Denn 4-6 Millionen sind lange nicht die Mehrheit von 34 Millionen. Ergo zeigen die Quoten nicht, was der Mehrheit der deutschen gefällt, sondern nur wieviel Deppen es in Deutschland gibt, die das Gerät für jeden Mist einschalten.
Aber gegen Argumente wie "wer sowas behauptet, hat keinen blassen Schimmer von Statistik" und "- Punkt!" kommt man natürlich nicht mehr an, die sind einfach zu logisch. :lol:
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 14:30
von Hyperion
blasi hat geschrieben:Die mehr als 12.000 Personen (nicht 5.500 !) in den 5.500 Haushalten (!) der GfK stellen ein verkleinertes Abbild der bundesdeutschen TV-Haushalte dar. Natürlich wissen wir nicht, wie die Realität wirklich aussieht, aber es kommt letztendlich nicht darauf an, ob es in "Wahrheit" 3,1 Mio. oder 3,2 Mio. Zuschauer waren, sondern nur, dass sich alle Beteiligten darauf einigen (Sender, Werbekunden), dass die GfK-Quoten nun die Realität sind und dass die Verhältnisse untereinander möglichst fehlerarm widergespiegelt werden sollten.
Wobei viele Werbekunden bereits eine andere Sicht haben.
Dabei geht es nicht darum, wie hoch die Quoten nun sind (wenn diese 95% stimmen, ist der Wert statistisch gesehen bereits sehr genau), sondern wer eigentlich geschaut hat.
So machen gute Quoten (egal, ob sie stimmen oder nicht) für die Werbekunden wenig Sinn, wenn ein grosser Teil der Zuschauer (welche nicht die deutschen Haushalte wiederspiegeln) nicht an ihren Produkten interessiert sind bzw. diese nicht leisten können.
Bsp:
- Werbung eines Luxusautos bei einer Sendung, in der ausserordendlich viele finanziell schwache Bürger zuschauen.
- Werbung über Kinderspielzeuge nach 23.00 Uhr
Deshalb werden die Messungen immer detailierter (Zuschauer ab Einkommen von X, etc.), wobei anzumerken ist, dass diese deshalb auch etwas ungenauer werden.
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 16:38
von Nummer 9
Jan Nolte hat geschrieben:*lol* als könnten die meinen Geschmack in ihre auf Klischee basierenden Schubladen einordnen. Nur weil alle 26jährigen männlichen Zuschauer unter den 12.000 Personen eine Sendung gucken, gucke ich die noch lange nicht.
Was du schaust, interessant auch absolut niemanden. Es geht darum, was die Gesamtheit schaut, und das kann man nunmal durch die Stichprobe, die die Gfk gezogen hat, hochrechnen. Das diese Hochrechnung nicht genau ist, da sind wir uns ja einig. Trotzdem ist es ein verlässlicher Wert, der die Zuschauer mal leicht unterschätzt und mal leicht überschätzt.
Ob das Fernsehpanel repräsentativ ist oder nicht, darüber braucht man nicht abstimmen, sondern das ist Fakt. Statistisch erwiesen.
Was die Leute letzliche vorm Fernseher machen ist ne andere Geschichte, aber die ermittelte Zahl heißt nicht umsonst Einschaltquote.
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 17:41
von blasi
Jan Nolte hat geschrieben: ...Selbst wenn die Quotenmessung korregt wäre, ...
:lol:
...schreibt man - auch nach neuer Rechtschreibung - das Wort noch lange nicht so falsch
Jan Nolte hat geschrieben:
Aber gegen Argumente wie "wer sowas behauptet, hat keinen blassen Schimmer von Statistik" und "- Punkt!" kommt man natürlich nicht mehr an, die sind einfach zu logisch. :lol:
Habe ich zwar nie gesagt, aber wo du es so sagst...
@Hyperion:
Also, das versteh ich nicht ganz: "Die Quote"* an sich und alleine gibt es ja schon lange nicht mehr. Heute und schon seit vielen Jahren beschäftigt sich jeder nur noch mit Zielgruppenmarktanteilen, je feiner desto lieber. Und deswegen weiß ich nicht was du meinst...!?
Natürlich muss man bei feinen Zielgruppen immer auf die Fallzahl achten, d.h. zu wenige dürfen es auch nicht auch nicht sein, sonst wird die statistische Abweichung zu groß.
*Das Wort "Quote" stammt noch aus den Anfangzeiten der Messung als es nur einen Wert, nämlich die Anzahl der eingeschalteten Haushalte in % gab - war bei ARD und ZDF ja auch voll ausreichend...
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 18:11
von Jan Nolte
Nummer 9 hat geschrieben:
Was du schaust, interessant auch absolut niemanden. Es geht darum, was die Gesamtheit schaut, und das kann man nunmal durch die Stichprobe, die die Gfk gezogen hat, hochrechnen. Das diese Hochrechnung nicht genau ist, da sind wir uns ja einig. Trotzdem ist es ein verlässlicher Wert, der die Zuschauer mal leicht unterschätzt und mal leicht überschätzt.
Die Gesamtheit besteht aus vielen Individuen wie mich, die jeder für sich wieder einen ganz eigenen Geschmack haben. Diese Individuen kann man nicht in eine bestimmte Kategorie einordnen und werden somit auch nicht in einer Hochrechnung erfasst, auch nicht von den einkalkulierten Schwankungen (denn diese Leute schalten den Fernsehapparat oft gar nicht erst ein). Und da das so ist, gibt die Quotenberechnung kein reales Bild wieder.
Nummer 9 hat geschrieben: Ob das Fernsehpanel repräsentativ ist oder nicht, darüber braucht man nicht abstimmen, sondern das ist Fakt. Statistisch erwiesen.
Der eine glaubt an Gott, Allah oder Jahwe, der andere an wissenschaftlichen Forschungen und Statistiken. Beides bietet gleichermaßen viel Interpretationsspieltraum und wie der jeweilige Gläubige seine Religion bzw. Wissenschaft auslegt, ist von seiner Einstellung abhängig. Dadurch gibt es in der Wissenschaft genau so viele Mythen wie in der Religion.
Da gehe ich nach dem Grundsatz: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Denn Statistiken sind wohl mit das Zweifelhafteste in der Wissenschaft.
@blasi: Mehr hast du nicht, als einen Hinweis auf einen Flüchtigkeitsfehler in meiner Rechtschreibung? Soll ich das jetzt auch als Gegenargument verstehen? :lol:
EDIT: Man sieht ja wo die deutsche Film- und Fernsehbranche mit ihrer Statistikgläubigkeit hingekommen ist. Man hat sich nur noch auf irgendwelche Marktanalysen verlassen und danach produziert, um bloß keine Risiken einzugehen. Das Ergebnis ist eine totale Flaute. In Amerika haben die Sender dank des Vorbildes HBO gerade noch die Kurve gekriegt und vertrauen jetzt wieder mehr darauf, dass ihnen künstlerische Freiheit mehr Erfolg bringt, als ihre Statistiken.
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 18:25
von Arakasi
Jan Nolte hat geschrieben:
Die Gesamtheit besteht aus vielen Individuen wie mich, die jeder für sich wieder einen ganz eigenen Geschmack haben. Diese Individuen kann man nicht in eine bestimmte Kategorie einordnen und werden somit auch nicht in einer Hochrechnung erfasst, auch nicht von den einkalkulierten Schwankungen (denn diese Leute schalten den Fernsehapparat oft gar nicht erst ein). Und da das so ist, gibt die Quotenberechnung kein reales Bild wieder.
Individuen hin oder her....12000 Personen reichen aus, um eine zuverlässige Statistik aufzustelllen. Punkt. Das ist Mathematik. Die ist wahr.
Ich erklärs dir auch gerne ausführlich, aber schau doch mal:
http://de.wikipedia.org/wiki/Normalverteilung
Aber netter philosophischer Ansatz...

Verfasst: Do 9. Feb 2006, 18:33
von Godfather
Die Gesamtheit besteht aus vielen Individuen wie mich, die jeder für sich wieder einen ganz eigenen Geschmack haben. Diese Individuen kann man nicht in eine bestimmte Kategorie einordnen und werden somit auch nicht in einer Hochrechnung erfasst, auch nicht von den einkalkulierten Schwankungen (denn diese Leute schalten den Fernsehapparat oft gar nicht erst ein). Und da das so ist, gibt die Quotenberechnung kein reales Bild wieder.
Es ist richtig, dass jedes Individuum einen eigenen Geschmack hat und sich deswegen nur schwer in eine Kategorie stecken lässt.
Allerdings tut das hier nichts zur Sache! Man kann das Individuum X ziemlich eindeutig über die Hochrechnungen zum Beispiel zur Zeit Y (20Uhr) der Kategorie Z (den Tagesschau-Zuschauern) einordnen
Ich versteh ehrlichgesagt deine Argumentationsweise überhaupt nicht
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 19:12
von AlphaOrange
Jan Nolte hat geschrieben:*lol* als könnten die meinen Geschmack in ihre auf Klischee basierenden Schubladen einordnen. Nur weil alle 26jährigen männlichen Zuschauer unter den 12.000 Personen eine Sendung gucken, gucke ich die noch lange nicht.
Na, du glaubst doch nicht im Ernst, dass man die Quotenstatistiken mal eben zwischen Tür und Angel anhand einiger Klischees festgelegt hat? Da stecken Unmengen an Daten hinter, um genau solche Fälle, wie du sie beschreibst, zu verhindern.
Jan Nolte hat geschrieben:Ergo zeigen die Quoten nicht, was der Mehrheit der deutschen gefällt, sondern nur wieviel Deppen es in Deutschland gibt, die das Gerät für jeden Mist einschalten.
So ist es.
Aber wo ist das Problem?
Die Werbeindustrie will Werbung schalten. Die Werbeindustrie möchte, dass die auch jemand ansieht. Was nützt es denen, wenn Abermillionen Menschen das Programm toll finden, aber keiner guckt zu? Natürlich geht es schlicht und ergreifend darum, wieviele Menschen gucken und nicht um die Qualität.
Und selbst wenn das alles Deppen sind, das freut die Werbenden noch mehr, denn diese Kunden lassen sich leichter manipulieren.
Jan Nolte hat geschrieben:Aber gegen Argumente wie "wer sowas behauptet, hat keinen blassen Schimmer von Statistik" und "- Punkt!" kommt man natürlich nicht mehr an, die sind einfach zu logisch. :lol:
Das kann ich auch einfach nur nochmal wiederholen, denn deine Argumente sind leider nicht besser.
Du versucht hier, dem Fernsehpanel, dessen Grundprinzip die Repräsentativität ist, eben diese wegzudiskutieren, obwohl du nicht das kleinste Indiz hast, wieso es nicht repräsentativ sein sollte.
Repräsentativität ist das Grundprinzip einer guten Statistik.
Jan Nolte hat geschrieben:Die Gesamtheit besteht aus vielen Individuen wie mich, die jeder für sich wieder einen ganz eigenen Geschmack haben. Diese Individuen kann man nicht in eine bestimmte Kategorie einordnen und werden somit auch nicht in einer Hochrechnung erfasst, auch nicht von den einkalkulierten Schwankungen (denn diese Leute schalten den Fernsehapparat oft gar nicht erst ein). Und da das so ist, gibt die Quotenberechnung kein reales Bild wieder.
Du würdest dich wundern, wie gut sich Individuen in Kategorien einsortieren lassen. Insbesondere wenn die Grundgesamtheit so groß ist wie die deutsche Bevölkerung.
Jan Nolte hat geschrieben:Nummer 9 hat geschrieben: Ob das Fernsehpanel repräsentativ ist oder nicht, darüber braucht man nicht abstimmen, sondern das ist Fakt. Statistisch erwiesen.
Der eine glaubt an Gott, Allah oder Jahwe, der andere an wissenschaftlichen Forschungen und Statistiken.
Nummer 9 hat Recht. Siehe oben.
Wobei mir der Begriff "statistisch erwiesen" hier nicht gefällt. "Statistisch erzeugt" o. ä. würde es besser treffen.
Jan Nolte hat geschrieben:EDIT: Man sieht ja wo die deutsche Film- und Fernsehbranche mit ihrer Statistikgläubigkeit hingekommen ist. Man hat sich nur noch auf irgendwelche Marktanalysen verlassen und danach produziert, um bloß keine Risiken einzugehen. Das Ergebnis ist eine totale Flaute.
Nenne eine Alternative!
Sollen die Sender fortan Sendungen produzieren, die keiner guckt? Da wird sich der Schatzmeister aber freuen.
Jan Nolte hat geschrieben:In Amerika haben die Sender dank des Vorbildes HBO gerade noch die Kurve gekriegt und vertrauen jetzt wieder mehr darauf, dass ihnen künstlerische Freiheit mehr Erfolg bringt, als ihre Statistiken.
Und noch mehr wird durcheinander geworfen...
HBO ist Pay-TV-Sender! Solange die vernünftige Abonnentenzahlen haben, können die sich alles erlauben. Und wenn mal was floppt - sei's drum, die Leute werden deshalb nicht in Scharen kündigen.
Das ist ein völlig anderer Markt!!
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 19:12
von Jan Nolte
Man kann Individuum X eben nicht einordnen, wenn er unter den 12.000 nicht vertreten ist. Dann dürfte die Bevölkerung maximal ja nur aus 12.000 verschiedenen Typen Menschen bestehen.
@AlphaBolley:
Da kann es noch so viele Daten geben, man kann ein Individuum nicht voll erfassen. Außer natürlich man ignoriert einfach Aspekte seines Charakters, dann passt er natürlich auch ins Schema. Dieses Ignorieren ist auch gang und gebe, besonders in den Sozialwissenschaften.
Bezüglich HBO: Und trotzdem haben sich die werbefinanzierten US-Sender nach HBO orientiert und angefangen ähnliche Serien zu produzieren. Das ist die Alternative.
Ich versuche nichts wegzudiskutieren. Es muß ja wohl derjenige seine These beweisen der sie aufstellt. Und dafür müßtet ihr den tatsächlichen Konsum jedes einzelnen Zuschauers ermitteln. Wenn das dann mit den Statistiken übereinstimmt, kann man sie als korrekt bezeichnen.
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 19:17
von AlphaOrange
Jan Nolte hat geschrieben:Man kann Individuum X eben nicht einordnen, wenn er unter den 12.000 nicht vertreten ist. Dann dürfte die Bevölkerung maximal ja nur aus 12.000 verschiedenen Typen Menschen bestehen.
Deshalb wird auch nicht jedes Individuum gezählt, sondern es werden Merkmale registriert, die einen signifikanten Zusammenhang mit dem TV-Konsum verhalten aufweisen (diese Signifikanz wird natürlich zuvor nachgewiesen) und deren Einfluss möglichst unabhängig von weiteren Merkmalen ist.
So lässt sich schnell jeder beliebige Typ Mensch anhand einiger Merkmale präzise aus der Stichprobe hervorheben.
Es ist natürlich klar, dass man da nicht zu speziell werden darf. Wenn du einen Marktanteil für 60jährige, männliche Gothics, beruflich Großverdiener, verheiratet und fünf Kinder suchst, wirst du vielleicht einen Wert bekommen, aber das wäre dann einer, dem du wirklich misstrauen dürftest, weil da die Genauigkeit nicht mehr gewährleistet ist.
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 19:22
von Jan Nolte
Aber eben all diese Dinge - hauptsächlich natürlich der vielschichtige Charakter - bestimmen den (Fernseh-)Konsum eines Menschen.
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 19:29
von AlphaOrange
Jan Nolte hat geschrieben:Aber eben all diese Dinge - hauptsächlich natürlich der vielschichtige Charakter - bestimmen den (Fernseh-)Konsum eines Menschen.
Genau, Merkmale, die man zusammenfassen kann, steuern, was der Mensch guckt.
Und diese Merkmale werden herausgefunden und dadurch dann die Stichprobe repräsentativ gestaltet.
Ich weiß nicht, was es daran nicht zu verstehen gibt?
Es will ja niemand anhand der Merkmale vorhersagen, was ein einzelnes Individuum am nächsten Abend wohl guckt. (Also man würde schon gerne, aber das ist leider nicht machbar)
Man will wissen, wieviele Personen mit dem werberelevanten Merkmal eine Sendung gesehen haben. Und darauf abgestimmt ist die Stichprobe repräsentativ.
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 20:18
von Jan Nolte
AlphaBolley hat geschrieben:
Und diese Merkmale werden herausgefunden und dadurch dann die Stichprobe repräsentativ gestaltet.
Ich weiß nicht, was es daran nicht zu verstehen gibt?
Wie will man die zich Millionen Merkmale erfassen und deren Wirkung zueinander? Wie erfasst man beispielsweise jemanden, der - wie ich - sowohl The Shield als auch Gilmore Girls guckt? Wo ist da die Gemeinsamkeit, die mich in der Statistik zu beiden Serien erfasst?
Und zum Thema Erfolg einer Serie: Wie passt beispielsweise die Tatsache ins Bild, dass OC, California laut Statistik nur immer durchschnittlich 1,5 Millionen Zuschauer hatte, sich die DVD-Box zu einer Staffel aber 3 Millionen mal verkauft hat?
Entweder stimmt die Quotenberechnung also nicht oder die Leute verzichten lieber auf die TV-Ausstrahlung. Letzteres bestätigt, dass die Quoten für den Geschmack der Deutschen nicht repräsentativ sind. Das wiederum sagt aus, dass solche Serien sehr wohl bei uns erfolgreich sein könnten.
Für den Fall, dass du es eben übersehen hast bei unserem gleichzeitigen Posten, poste ich das nochmal:
@AlphaBolley:
Da kann es noch so viele Daten geben, man kann ein Individuum nicht voll erfassen. Außer natürlich man ignoriert einfach Aspekte seines Charakters, dann passt er natürlich auch ins Schema. Dieses Ignorieren ist auch gang und gebe, besonders in den Sozialwissenschaften.
Bezüglich HBO: Und trotzdem haben sich die werbefinanzierten US-Sender nach HBO orientiert und angefangen ähnliche Serien zu produzieren. Das ist die Alternative.
Ich versuche nichts wegzudiskutieren. Es muß ja wohl derjenige seine These beweisen der sie aufstellt. Und dafür müßtet ihr den tatsächlichen Konsum jedes einzelnen Zuschauers ermitteln. Wenn das dann mit den Statistiken übereinstimmt, kann man sie als korrekt bezeichnen.
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 20:37
von Hyperion
blasi hat geschrieben:
@Hyperion:
Also, das versteh ich nicht ganz: "Die Quote"* an sich und alleine gibt es ja schon lange nicht mehr. Heute und schon seit vielen Jahren beschäftigt sich jeder nur noch mit Zielgruppenmarktanteilen, je feiner desto lieber. Und deswegen weiß ich nicht was du meinst...!?
Natürlich muss man bei feinen Zielgruppen immer auf die Fallzahl achten, d.h. zu wenige dürfen es auch nicht auch nicht sein, sonst wird die statistische Abweichung zu groß.
Klar schauen Privatsender nicht nur darauf, wie viele Haushalte bei ihnen eingeschaltet haben.
Doch so genau haben es die Sender auch nicht genommen, wenn es um die Zielgruppendefinierung geht.
Oder besser gesagt:
Die Marketingexperten der Unternehmen (potentielle Werbepartner) definieren ihre Zielgruppen erheblich genauer.
Die Unternehmen sind deshalb seit einiger Zeit sehr skeptisch, dass durch den Kauf von Werbezeiten - je nach Sendung - überhaupt die von ihnen gewünschten Zielgruppen erreicht werden. Aufgrund fehlender Statistik kann man dies jedoch weder bestätigen noch dementieren.
Dies bessert sich zwar seit geraumer Zeit, aber diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen (ich bin gespannt, inwiefern dies durch digitales Fernsehen entwickelt^^)
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 21:41
von Jan Nolte
Arakasi hat geschrieben:Das ist Mathematik. Die ist wahr.
Die nützt aber nichts, wenn man falsche Faktoren einbezieht oder welche übersieht und wegläßt. Man bekommt dann auch ein Ergebnis, aber das ist falsch. Und welche Faktoren man in einer Formel übernimmt hängt eben von den Leuten ab, die sie auswählen. Das ist kein philosophischer Ansatz, sondern ebenfalls ein wissenschaftlich nachgewiesener Fakt.
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 22:50
von Bug
Jan Nolte hat geschrieben:
Wie passt beispielsweise die Tatsache ins Bild, dass OC, California laut Statistik nur immer durchschnittlich 1,5 Millionen Zuschauer hatte, sich die DVD-Box zu einer Staffel aber 3 Millionen mal verkauft hat?
Kannst du diese "Tatsache" mit den drei Millionen mal bitte belegen und ne Quelle angeben, das glaub ich nämlich nie im Leben.
Dann müsste die erste Staffel der Gilmore Girls ja auch "Millonenfach" verkauft worden sein, die ist nämlich bald ein halbes Jahr ganz oben in den DVD-Charts.l